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Veröffentlicht am 16.10.2017

Highlight aus dem John Sinclair Universum

Brandmal
4

John Sinclair – Brandmal

Die Privatdetektivin Jane Collins hat einen Auftrag in Sachen Versicherungsbetrug angenommen, als sie ihren Verdächtigen verfolgt und dabei Zeugin wird, wie ein Mann auf der Straße ...

John Sinclair – Brandmal

Die Privatdetektivin Jane Collins hat einen Auftrag in Sachen Versicherungsbetrug angenommen, als sie ihren Verdächtigen verfolgt und dabei Zeugin wird, wie ein Mann auf der Straße verbrennt. Alles geht so schnell, dass sie nicht mal sicher ist, ob es da eine übernatürliche Komponente gibt.
Unterdessen werden John und Suko zu einem merkwürdigen Todesfall an einem Londoner See gerufen, das Opfer ist ebenfalls verbrannt. Im Freundeskreis der Toten fangen sie an zu ermitteln und die beiden Kollegen werden durch einen Zwischenfall getrennt...

In Deutschland ermittelt Johns Kollege Harry Stahl vom BKA auch in einem seltsamen Todesfall, eine Frau aus der Psychiatrie ist auf ihrer Liege verbrannt, aber nichts anderes wurde in Mitleidenschaft gezogen. Doch Harry bekommt prominente Unterstützung, der freiberufliche Kriminalbiologe Mark Benecke wird hingezogen, der weder an das Übernatürliche glaubt, noch eine schnelle Erklärung findet, aber in der spontanen Selbstentzündung der Frau ein großes wissenschaftliches Rätsel wittert. Er und seine Kollegin Tina folgen den Spuren bis in die Slowakei, wo sie auf John Sinclair und Jane Collins treffen.
Doch spätestens da muss Mark zugeben, dass es einige suspekte Dinge gibt, die sich wissenschaftlich – noch – nicht erklären lassen.
Im Team arbeiten die Vier zusammen und müssen gleich an mehreren Ecken die aufkommenden Brandherde löschen.

Wow!
Ich hatte vor einiger Zeit wieder mit den Büchern und Romanheften von John Sinclair angefangen, und als ich gesehen habe, dass neben Florian Hilleberg auch Mark Benecke an diesem Roman gearbeitet hat, musste ich das neue Buch einfach lesen.

Ich bin begeistert!
Die Geschichte hat mich sofort einfangen können, sie wird sehr schnell zum Pageturner und die Handlung ist angenehm gruselig, spannend, mitreißend, kreativ und die wissenschaftlichen Fakten werden so geschickt mit in die Story verwoben, dass das Buch dadurch noch faszinierender wird. Es gibt viele Überraschungen, die Handlung ist abwechslungsreich und durch die verschiedenen Perspektivwechsel und kleinen Cliffhanger an den Kapitelenden wird die Spannung durchgängig auf hohem Niveau gehalten und man kann das Buch einfach nicht nicht aus der Hand legen.
Die Grundstimmung des Buches ist eher düster, jedoch wird durch den verbalen Schlagabtausch der Charaktere die Stimmung immer wieder aufgelockert.

Die Schauplätze sind anschaulich beschrieben, die bildhaften Details lassen das Kopfkino anwerfen und ich habe mir alles sehr gut vorstellen können.

Die Charaktere sind lebendig, vielseitig, facettenreich und detailliert ausgearbeitet, wurden mit einer besonderen emotionalen Tiefe ausgestattet. Der Kreativität wurden hier keine Grenzen gesetzt und gerade die Geschöpfe der Hölle wurden gruselig beschrieben.
Anfänglich war es für einige Seiten irritierend, wie fiktive und reale Charaktere in der Geschichte ihren Platz einnahmen, aber das verging sehr schnell wieder.
Das Zusammenspiel war harmonisch und stimmig, selbst das zwei Autoren an dem Werk gearbeitet haben, fiel überhaupt nicht auf.

John Sinclair ist wieder charmant, tough und clever. Ich mag seinen coolen Sprüche, seine direkte Art. Seine Art zu denken ist immer spannend zu lesen, mir gefällt wie unerschütterlich er streckenweise wirkt und für alles eine Lösung zu haben scheint.
Mark Benecke steht dem allerdings in nichts nach, im Gegenteil, er legt eine gute Portion an Humor, Charme und Schlagfertigkeit drauf, was ihn sofort sympathisch machte.
Auch seine Kollegin Tina ist schlagfertig (im wahrsten Sinne des Wortes), tough und konnte mich sehr schnell für sich einnehmen und überzeugen, und ich muss zugeben, dass ich sehr gerne mehr von ihr gelesen hätte, zumal zum Ende hin ja doch noch ein wenig Spielraum für Spekulationen bleibt.
Jane Collins hat mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ein wenig „mehr“ Initiative gewünscht hätte. Sie blieb diesmal eher ein wenig entspannter in ihren Entscheidungen.

Zu kritisieren habe ich nichts, denn ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten gefühlt, hatte Freude beim Lesen, durfte mich gruseln und es blieb spannend.
Vielleicht kann man bemängeln, dass es einen kleinen Cliffhanger zum Ende gibt und wenige Fragen nicht beantwortet wurden, allerdings sehe ich das eher gelassen, denn ich hoffe auf einen Folgeband.

Das Cover ist schwarz mit gelber Schrift. Die brennende Hand ist ein Blickfang und verleiht dem Buch etwas mystisches und gefährliches.

Fazit: Highlight aus dem John Sinclair Universum. 5 Sterne und eine glasklare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 15.10.2017

Ein weiteres Highlight aus der Feder von Candice Fox

Crimson Lake
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Candice Fox – Crimson Lake

Claire Bingley, ein hübsches junges Mädchen wird bestialisch gefoltert und fast ermordet. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden: Ein Polizist, Drogenermittler, und außerdem ...

Candice Fox – Crimson Lake

Claire Bingley, ein hübsches junges Mädchen wird bestialisch gefoltert und fast ermordet. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden: Ein Polizist, Drogenermittler, und außerdem befand er sich wenige Minuten vor der Tod in der Nähe der Bushaltestelle des Mädchens und hat sogar mit ihr gesprochen.
Ted Conkaffey hatte sich am morgen mit seiner Ehefrau gestritten und er ist praktisch aus dem Haus geflüchtet, weil er zum angeln wollte. Er beteuert seine Unschuld immer wieder, nach acht Monaten im Gefängnis wird die Klage fallen gelassen. Seine ehemaligen Kollegen verachten ihn, da sie ihm seine Unschuld nicht abnehmen, seine Frau reicht die Scheidung ein, Ted flieht in ein kleines Dorf und nur sein Anwalt Sean ist von seiner Unschuld überzeugt. Als er zusieht, wie Ted sich immer mehr in sich zurück zieht, den Angriffen der örtlichen Polizei und der Bürgerwehr ausgesetzt, gibt er ihm eine neue Aufgabe: Die Privatdektektivin Amanda Pharell, selbst eine verurteilte Mörderin, könnte in ihrer Detektei Hilfe gebrauchen und Ted widmet sich seiner neuen Aufgabe: Jake Scully, ein berühmtberüchtigter Autor wird vermisst.
Doch Ted, der sich vom Leben ungerecht behandelt fühlt, muss nicht nur mit launischen Zeugen, anhänglichen Müttern und brutalen Übergriffen auf sich und sein Leben zu recht kommen, auch seine neue Partnerin gibt ihm Rätsel auf.
Denn nichts ist wie es scheint...

Von Candice Fox kenne ich bereits „Hades“ und auch „Eden“ und „Fall“ liegt bereits ebenfalls hier, um verschlungen zu werden, da mir die ersten beiden Bände sehr gut gefallen haben.
Deswegen war ich auch auf das neue Buch von Candice Fox sehr gespannt und wollte „Crimson Lake“ unbedingt lesen, das in seiner Grundstimmung noch düsterer und trostloser ist.
Die Autorin spielt geschickt mit den Emotionen ihrer Figuren, aber auch mit die der Leser, denn ich hatte während des Lesens immer wieder Zweifel, wer zu den „Guten“ oder „Bösen“ gehört.
Die Handlung ist von der ersten bis zu letzten Seite fesselnd und die Spannung wird durchgehend auf hohem Niveau gehalten, was dazu führte, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen wollte und konnte.
Das Buch wird aus der Sicht von Ted Conkaffey geschildert und es werden gleich mehrere Handlungsstränge eröffnet, die am Ende des Buches alle zusammen führen.
Die Handlung selbst ist anschaulich und bildhaft beschrieben, die Schauplätze sind detailliert dargestellt, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Die abwechslungsreiche, temporeiche und mitreißende Story bietet allerhand Überraschungen und Gänsehautmomente.
Die Charaktere sind so glaubhaft und authentisch beschrieben, wirken so lebendig und detailliert, dass ich das Gefühl hatte, komplett in die Story abzutauchen.
Relativ schnell schlägt man sich auf die Seite von Ted Conkaffey, der unter den Namen Ted Collins in die Kleinstadt zieht. Er will unerkannt bleiben, was natürlich nicht gelingt, und die Angriffe auf ihn und sein Leben sind sehr authentisch beschrieben. Er ist ein direkter, zerstörter, kaputter und distanzierter Mensch, von Panikattacken geschüttelt, unterwirft er sich vielen Dingen, was ich anfänglich überhaupt nicht vermutet hätte. Ich bin gespannt auf den Folgeband, denn zum Ende hin, scheint er endlich aufzuwachen. Dabei ist er durchweg nicht unsympathisch, eher traumatisiert, auch wenn er dadurch unberechenbar bleibt.
Bei Amanda war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob sie schuldig oder unschuldig ist, aber das Finale hat mich dann eindeutig doch überrascht. Und nicht nur das, dieser Ausgang war für mich zu keiner Zeit absehbar. Wie beschreibe ich Amanda am besten? Wechsellaunig, spricht gern in Reimen, macht einen verrückten Eindruck, aber sie ist auch fokussiert und hochintelligent. Sie brüstet sich damit einen Mord begangen zu haben, aber dann macht sie wieder etwas total gegensätzliches und besitzt einen Haufen Katzen. Ich habe selten eine widersprüchlichere Figur erlebt.
Um nicht zu spoilern, werde ich zu weiteren Charakteren nichts sagen, aber dem aufmerksamen Leser wird sehr schnell klar werden, das niemand so ist, wie er sich zu Anfang gibt.

Ich kann das Buch auf jeden Fall allen Thriller und Krimilesern empfehlen, die weniger blutige Details erwarten, dafür eine wunderbar verstrickte, unterschwellige spannende Story, die einfach fesselt.

Das Cover ist ein hübscher Blickfang, in Orangetönen gehalten, wirkt es sehr verlassen und mystisch.

Fazit: Ein weiteres Highlight aus der Feder von Candice Fox, auch wenn ich die „Eden“ Reihe ein klein wenig besser finde. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.10.2017

ein sehr humorvoller, emotionaler chick-lit, der mich begeistern und berühren konnte

Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt
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Mhairi MC Farlane – Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt

Edie hat es gerade nicht leicht, obwohl sie ungewollt im Rampenlicht steht. Die Journalistin ist zur Hochzeit ihrer Kollegen Charlotte ...

Mhairi MC Farlane – Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt

Edie hat es gerade nicht leicht, obwohl sie ungewollt im Rampenlicht steht. Die Journalistin ist zur Hochzeit ihrer Kollegen Charlotte und Jack eingeladen, nicht nur dass Jack schon seit Wochen mit ihr flirtet, nein, er muss sie auch noch auf seiner eigenen Hochzeit küssen und prompt werden die beiden von der Braut erwischt. Der Spießrutenlauf beginnt, denn alle sehen nur, dass Edie Jack geküsst hat und es wird ein richtiger Mobber-Flashmob gegen sie gestartet. Richard, ihr Chef sieht nur einen Ausweg, sie soll den Schauspieler Elliot Owen interviewen und ein Buch über ihn schreiben. Dafür muss sie allerdings nach hause zu ihrem Vater und ihrer Schwester Meg, mit der sie sich überhaupt nicht versteht. Und auch Elliot Owen ist nicht der Charmebolzen und sie steht vor einer unüberwindbaren Aufgabe.
Doch ein tragischer Schicksalsschlag lässt Edie endlich aufhorchen und sie versucht ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Gut das sie mehr Freunde hat, als sie anfänglich geglaubt hat.

Ich kenne nun schon einige Bücher der Autorin und deswegen musste ich auch bei dem neuen Buch von ihr zugreifen, dass wieder genauso temporeich, humorvoll, spannend und emotional ist.
Ich bin begeistert von dem flüssigen, lockeren Schreibstil der Autorin, die geschickt mit den Emotionen ihrer Hauptfiguren spielt, von Wut, über Traurigkeit, Hass, Verachtung bis hin zu Liebe, Freundschaft, Freude und Sonnenschein ist alles vertreten.
Bei „Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt“ handelt es sich um einen typischen chick lit, Klischees werden bedient, es gibt Fettnäpfchen, überraschende Wendungen, Bösewichte und kleine Streitigkeiten, aber genau das erwarte ich auch von einem Buch in diesem Genre, und die Story ist wirklich sehr gut umgesetzt, und durch den verbalen Schlagabtausch der Charaktere musste ich immer wieder schmunzeln.
Obwohl das Buch über 500 Seiten hat, hatte ich es in weniger als einem Tag durch, denn ich konnte es nicht aus der Hand legen.
Die Charaktere sind lebendig, facettenreich und emotional beschrieben, sodass sie authentisch und glaubhaft wirkten.
Edie tritt von einem Fettnäpfchen ins andere, sie ist sehr sympathisch und diese Tolpatschigkeit macht sie auch liebenswert. Es ist schön, ihre Entwicklung im Buch mitzuerleben, dabei ist sie sehr emotional und temperamentvoll, was oft zu Schmunzelsituationen führt. Ich mochte die 35jährige sofort.
Elliot Owen ist eigentlich kein schlechter Kerl, auch wenn das erste Aufeinandertreffen, sagen wir mal gewöhnungsbedürftig verlief. Ab jetzt werde ich Gartenzwerge wohl in einem anderen Licht sehen. Dennoch mochte ich ihn schnell, denn hinter der abgehobenen, distanzierten und aufbrausenden Art sieht man sehr schnell den wahren Charakter, und ich war schnell mitgerissen von ihm, genau wie seine Fans. Das Zusammenspiel zwischen Edie und Elliot ist einfach klasse, hier hat die Autorin die „Beziehung“ der beiden gut ausgearbeitet.
Verständlich, das ich kein Fan von Jack bin, er hat ein aufgeblasenes Ego, aber solche Menschen mag ich auch im realen Leben nicht, die sich immer und zu jeder Zeit als Opfer darstellen. Für mich ist der Typ noch viel zu harmlos weg gekommen.
Ohne Louis hätte das Buch nicht so wirklich funktioniert, aber auch er war von Anfang an kein Sympathieträger.
Die größte Überraschung war für mich Margot, die alternde Diva hat es mir angetan, und in ihrer Einsamkeit hat sie ihre Schlagfertigkeit nicht eingebüßt. Aber ihre Story war auch sehr traurig.

Die Schauplätze sind sehr bildhaft und anschaulich beschrieben, sodass ich einen guten Eindruck von Nottingham und London bekommen habe, aber auch die Handlung wird zu jeder Zeit gut dargestellt, sodass ich mich richtig wohl mit dem Buch gefühlt habe, und viel Spaß beim lesen hatte.

Das Cover ist in rosa und grün sehr auffällig. Man schließt sofort auf einen chick lit, und auch wenn es mir zu bunt ist, passt es sehr gut zum Inhalt.

Hervorheben möchte ich noch kurz die Kapitel, die recht kurz sind, und von hübschen Regenmantel-Damen abgetrennt werden. Es ist eine lustige Idee und hat mir gut gefallen.

Fazit: ein sehr humorvoller, emotionaler chick-lit, der mich begeistern und berühren konnte. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2017

emotionale, tiefgreifende und verstörende Geschichte, die aber auch viele Höhen und Humor kennt.

Hope Forever
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Colleen Hoover – Hope Forever

Solange hat Sky darum kämpfen müssen, endlich ein halbwegs normales Leben führen zu dürfen. Ihre Mom hat eine besondere Einstellung: kein Fernseher, kein Handy, kein Internet ...

Colleen Hoover – Hope Forever

Solange hat Sky darum kämpfen müssen, endlich ein halbwegs normales Leben führen zu dürfen. Ihre Mom hat eine besondere Einstellung: kein Fernseher, kein Handy, kein Internet und Privatunterricht. Als Sky und ihre beste Freundin/Nachbarin Six Karen endlich überreden können, dass zwölfte Schuljahr in einer staatlichen Schule zu besuchen, hat ausgerechnet Six ein Austauschjahr und ist gar nicht anwesend. Doch schon allein die Freundschaft zu Six scheint auszureichen, dass ihr erster Schultag ein Horror wird und im Supermarkt ist die Begegnung mit diesem merkwürdigen Dean Holder auch noch suspekt verlaufen. Denn zum ersten mal in ihrem Leben hat Sky etwas gefühlt, denn normalerweise ist sie in Anwesenheit jeglicher Personen insbesondere Jungs taub. Doch Dean bewirkt etwas, und das fasziniert und erschreckt Sky, denn Holder scheint an einer gespaltenen Persönlichkeit zu leiden. Je näher sie ihn kennenlernt, desto verstrickter wird alles, denn irgendwie scheint alles mit ihrer Vergangenheit zusammen zu hängen, und die Rätsel der Vergangenheit sollten da bleiben wo sie sind: verschüttet.

Ich kenne bereits einige Bücher von Colleen Hoover, die mich mit jedem ihrer Bücher berühren konnte, und ich nicht selten sogar Taschentücher brauchte (Weil ich Will liebe, Weil ich Layken liebe, Looking for Hope, Love and confess, …).
Auch diesmal konnte mich die Autorin mit ihrem Werk begeistern, hat mich mit ihrem lockeren und flüssigem Schreibstil mitgerissen, hat mich mit ihrer abwechslungsreichen, überraschenden und spannenden Handlung an andere Orte entführt und auch in diesem Buch musste ich mit verschiedenen Emotionen kämpfen, verursacht durch den Schmerz, der Freude und das Gefühlschaos der Hauptfigur Sky, aus deren Sicht die Story in der ich-Perspektive erzählt wird.
Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, wirken lebendig, authentisch und facettenreich. Die Autorin hat es geschafft ihren Figuren eine besondere emotionale Tiefe zu geben, sodass man sich ihnen noch näher fühlt.
Sky ist eine junge Frau, sie leidet nicht direkt darunter, dass sie nichts fühlt, dennoch wirkt sie auf den Leser distanziert, aber trotzdem sympathisch. Ihre Schlagfertigkeit und ihr Charme machen sie zu einer faszinierenden Persönlichkeit. Mir gefiel sehr gut, wie sie sich im Verlaufe des Buches entwickelt hat.
Dean Holder, ich habe bereits vor einigen Jahren das Buch „looking for Hope“ gelesen, war mir in diesem Buch ebenfalls wieder sympathisch, vielleicht weil ich seine Sichtweise schon kannte, aber auch wenn ich das Buch vorher nicht gekannt hätte, hätte das wohl meine Meinung nicht geändert. Natürlich wirkt er hier sprunghaft und nicht alles ist nachvollziehbar, weil wir seinen Gedanken nicht folgen können, dennoch mag ich sehr gerne von ihm lesen. Seine Zuneigung zu Sky ist deutlich zu spüren, aber auch, das er mit inneren Dämonen kämpft.
Six, Skys beste Freundin hat leider nur einen sehr kurzen Gastauftritt, aber ich hätte gerne mehr von der sprudelnden, toughen Freundin gelesen.
Mir gefällt besonders die eingefangene Stimmung in dem Buch, und auch die Handlungsorte wie zB der Flugplatz oder das Haus sind gut beschrieben, genauso wie die Szene am Spind wo das Geld Sky zu Füßen fällt.

Die Story hat mich mitgenommen, und ich denke, das mir die Story noch eine ganze Zeit hinterher hängen wird. Es ist schlichtweg beeindruckend wie einfühlsam und tiefgehend die Autorin ihre Bücher schreibt.

Das Cover ist ein Blickfang und gefällt mir gut.

Fazit: emotionale, tiefgreifende und verstörende Geschichte, die aber auch viele Höhen und Humor kennt. 5 Sterne und klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.10.2017

super spannende, düstere und mitreißende Story

Verfolgung
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David Lagercrantz – Verfolgung

Eigentlich sollte Lisbeth Salander als Heldin gefeiert werden, stattdessen wird sie für zwei Monate in das Frauengefängnis Flodberga gesteckt, das unter der gefürchteten ...

David Lagercrantz – Verfolgung

Eigentlich sollte Lisbeth Salander als Heldin gefeiert werden, stattdessen wird sie für zwei Monate in das Frauengefängnis Flodberga gesteckt, das unter der gefürchteten Regentschaft von Benito steht, einer Mitinsassin, die wegen Mordes einsitzt.
Lisbeth kümmert sich überhaupt nicht um sie, geht jedem Ärger aus dem Weg und außerdem ist sie mit den neuen Informationen die ihr Holger Palmgren, ihr ehemaliger Mentor, aus ihrer Vergangenheit gegeben hat, mehr als beschäftigt, bis sie erneut Zeugin wird, wie die Gefängniswärter nicht eingreifen, als die junge Insassin aus Bangladesh nebenan erneut misshandelt und geschlagen wird.
Nach einem kleinen Zwischenfall, der später noch weitschweifende Konsequenzen nach sich zieht, wird Salander entlassen und nimmt Spuren in ihrer Vergangenheit auf, die sie zu Mikael Blomkvist, ihren Eltern, ihrer Zwillingsschwester und zu Hilda und Rachel führen.
Mikael, dessen „Millenium“ sich wieder berappelt hat, findet weitere Ansätze heraus und trifft alte Bekannte wieder, die sich in der Welt der Banken und Zahlen gut auskennen, und der Weg führt unweigerlich auch zu Leo Mannheimer, ein Mann den ein großes Geheimnis umgibt.

„Verfolgung“ ist mein erstes Buch aus der „Millenium“- Reihe von und nach Stieg Larsson. David Lagercrantz hat bereits den vierten Teil der Reihe geschrieben. Ich kenne die Vorgänger nicht, auch wenn ich damals den Film mit Daniel Craig gesehen habe.

Ich habe das Hörbuch, gelesen von Dietmar Wunder, regelrecht verschlungen und ohne größere Pausen durchgehört. Dietmar Wunder hat die Handlung beeindruckend, spannend und temporeich geschildert. Die Figuren hat er stimmlich unterschiedlich gesprochen, sodass recht schnell ersichtlich wurde, welcher Charakter gerade besprochen wurde.
Die Schauplätze hat er genauso bildhaft und lebendig beschrieben wie seine Charaktere und die verschiedenen Charakterzüge hat er ebenfalls authentisch und glaubhaft hervorgehoben.
Ich hätte mir für dieses Hörbuch kaum einen geeigneteren Synchronsprecher wünschen können.

Die MP3 CDs sind in kurze Tracks aufgegliedert, sodass ein Wiedereinstieg in das Hörbuch jeder Zeit möglich ist.

Die Story selbst ist überaus spannend, abwechslungsreich, in großen Teilen überraschend und absolut fesselnd. Die Spannung wird durchgängig auf sehr hohem Niveau gehalten.
Mehrere Handlungsstränge führen am Ende zusammen, sodass es eine runde und stimmige Story wird.
Die Grundstimmung des Buches ist düster und beklemmend, neben vielen Geheimnissen, die es zu ergründen gilt, gibt es auch viele gewalttätige Szenen, die aber dennoch in ihren Beschreibungen im Rahmen liegen. Eher würde ich von einer unterschwelligen „Gefahr“ sprechen wollen, die während der Geschichte spürbar ist.

Ein paar Worte möchte ich noch zu den Charakteren sagen:
Lisbeth Salander hat auf mich einen kaltschnäuzigen und desinteressierten Eindruck gemacht, allerdings verflüchtigte sich der erste Eindruck sehr schnell. Ich glaube sie kann einfach nur analytisch an die Dinge herangehen, was ich auf ihre Erlebnisse in der Kindheit zurück führen würde. Zum Ende des Buches gestattet sie sich eine emotionale Phase, die sie mir deutlich näher gebracht hat.

Mikael Blomkvist war mir von Anfang an sympathisch, aber auch er erschien mir etwas distanziert. Wenn er eine Story wittert, dann beißt er sich daran fest, und genau das macht ihn zu einem unverwechselbaren Charakter, der gerne mal in der Damenwelt herumstromert.

Alle Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, wirken facettenreich und sind mit einer emotionalen Tiefe ausgestattet, die sie glaubwürdig und authentisch wirken lassen.

Das Cover ist ein Eyecatcher. Der rote Skorpion auf schwarzen Grund hat eigentlich nicht wirklich was mit der Geschichte zu tun, dennoch strahlt es unterschwellig Gefahr aus, genau wie die Geschichte.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Fazit: super spannende, düstere und mitreißende Story.