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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2021

Ein Thriller muss nicht immer blutig sein

Der rote Apfel
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In Seoul hat ein perfider Serienmörder die Stadt seit Monaten in Atem gehalten. Jetzt endlich ist Lee Byongdo gefasst. Der Mörder mit dem zarten Kindergesicht wird in einer Psychiatrie verwahrt.
Und er ...

In Seoul hat ein perfider Serienmörder die Stadt seit Monaten in Atem gehalten. Jetzt endlich ist Lee Byongdo gefasst. Der Mörder mit dem zarten Kindergesicht wird in einer Psychiatrie verwahrt.
Und er schweigt. Er möchte lediglich mit einer Person reden und sich ihr anvertrauen: mit der jungen Psychologin Sonkyong.
Und stellt die Bedingung, bei jedem Treffen von ihr einen saftigen, roten Apfel zu bekommen. Sonkyong weiss nicht, warum er ausgerechnet sie ausgewählt hat, aber dennoch stimmt sie den treffen mit Lee Byongdo zu.
Ohne zu ahnen, dass sie damit Türen öffnet, die sie lieber verschlossen gelassen hätte. Und weit in die Psyche eines Menschen eindringt, der nach aussen hin ruhig und gelassen wirkt, ihr aber die tiefsten Abgründe seiner Seele offenbart.

Das Buch hat mich nicht nur aufgrund des Covers angesprochen, sondern auch aufgrund des Klappentextes. Und aufgrund der Tatsache, dass es in Seoul spielt.
Der Schreibstil der Autorin erscheint anfangs etwas holprig, gerade für diejenigen, die der koreanischen Kultur nicht zugewandt sind. Dadurch fallen die Namenslesungen etwas schwer.
Die Geschichte selbst baut sich langsam auf und handelt nicht nur von den Gesprächen zwischen Lee Byongdo und der jungen Psychologin Sonkyong, sondern auch von deren Privatleben.
Yun Hayong, die Tochter ihres Lebensgefährten lebt nach dem Tod ihrer Großeltern bei ihrem Vater und Sonkyong. Das Privatleben erweist sich nicht immer als einfach, was sich tatsächlich auch ein wenig auf das Berufsleben der Psychologin auswirkt.
Besonders gut hat mir gefallen, dass Mi-Ae Seo hier wirklich nur mit vier Hauptprotagonisten auskommt. Sie hat einen Schreibstil, der ruhig und ohne Cliffhänger trotzdem zu seinen Spannungsmomenten kommt.
Ich konnte die Augen kaum vom Buch nehmen und habe es innerhalb eines Tages ausgelesen. Einfach, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht und wie die einzelnden Handlungsstränge miteinander verbunden sind.
Mi-Ae Seo hat es geschafft mir die Abgründe einer Seele zu öffnen, die beänstigender und tiefgründiger nicht hätten sein können.
Auch die Abgründe einer zarten Kinderseele.

Das Buch ist für mich ein echter Lesegenuss gewesen. Es muss nicht immer besonders blutig sein, damit sich ein Buch Thriller nennen kann.
Mi-Ae Seo hat es mit ihrem Werk definitiv bewiesen und ich werde mir sicherlich weitere Bücher aus ihrer Feder oder allgemein dem koreanischen Thriller - Markt zulegen.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Mein Lesehighlight im September

Catch my Girl
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Grace ist unsterblich verliebt in Ben. Ben ist ihr bester Freund und das schon seit Jahren. Und Ben liebt sie nicht.
Zumindest glaubt sie das, denn gesagt hat sie es ihm nie. Als Ben ihr seine neue Freundin ...

Grace ist unsterblich verliebt in Ben. Ben ist ihr bester Freund und das schon seit Jahren. Und Ben liebt sie nicht.
Zumindest glaubt sie das, denn gesagt hat sie es ihm nie. Als Ben ihr seine neue Freundin vorstellt, bricht im ersten Moment eine Welt zusammen.
Aber dann entschließt sie sich zu kämpfen und endlich alles auf eine Karte zu setzen. Der Vorschlag von Bens Bruder, eine Beziehung vorzutäuschen, die es eigentlich gar nicht gibt, kommt ihr da gerade recht.
Um Ben eifersüchtig zu machen, willigt sie in eine Beziehung mit Noah ein. Ausgerechnet mit Noah, den sie eigentlich gar nicht mehr leiden kann und der zudem auch noch Ben's Bruder ist.
Doch was, wenn sich etwas gefaktes sehr schnell echt anfühlt und Grace sich so wohl fühlt, wie schon lange nicht mehr?
Hätte etwas, dass von Anfang an auf einer Lüge basierte, überhaupt eine echte Chance?

Ich kann gleich vorweg eine Frage stellen: Warum hat mir bislang niemand gesagt, wie toll der Schreibstil von Nadine Wilmschen ist?
Dann hätte ich ihr Buch schon viel eher gelesen und mich schon viel eher in diesen wunderschönen Schreibstil verlieben können.
Grace, Ben und vor allem Noah waren mir direkt nahe. Ich konnte von der ersten Seite an mitfühlen und wollte unbedingt herausfinden, warum Noah zu dem geworden ist, der er ist. Zu dem Mann, der einst der beste Freund von Grace war.

Manchmal wollte ich Grace einfach nur schütteln, um ihr zu zeigen, dass das Glück viel näher ist, als sie glaubt.
Aber dann wären mir die Momente zwischen Noah und Grace entgangen. Die Gespräche und Gefühlsregungen.
Die Berührungspunkte, die dafür gesorgt haben, dass ich mit einem Lächeln auf den Lippen das Buch - oder eher das Handy - gar nicht erst aus der Hand legen wollte.

Der Stroyverlauf war unglaublich schön und Nadine Wilmschen hat es geschafft, die Gefühle und Gedanken der Protagonisten so aufs Papier zu bringen, dass ich sie wirklich nachvollziehen und verstehen konnte.
Grace, die unglücklich verliebt ist und sich nichts mehr wünscht, als das Ben ihre Gefühle erwidert.
Ben, der in Grace nichts mehr als seine beste Freundin sieht, die für ihn da ist, wenn er sie braucht.
Oder Noah, der wirklich mein Lieblingscharakter war und der gezeigt hat, dass hinter einem harten Kerl auch ein verdammt weiches Herz schlägt.

Ich kann und muss euch dieses Buch einfach empfehlen, denn es ist definitiv mein Lesehighlight im Monat September. ♥

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Alles, was mein Leserherz sich wünscht. ♥

Hells Raiders MC Teil 2: Redemption Road - Vergebung
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Annabell Percy ist eine junge Frau, die oft im Schatten ihres mächtigen Politikervaters steht. Sie hasst es und wünscht sich nichts mehr, als ein eigenes Leben.
Die Chance eröffnet sich ihr, als sie sich ...

Annabell Percy ist eine junge Frau, die oft im Schatten ihres mächtigen Politikervaters steht. Sie hasst es und wünscht sich nichts mehr, als ein eigenes Leben.
Die Chance eröffnet sich ihr, als sie sich auf ein Date mit einem Biker einlässt. In einer Bar spricht er sie an und ermöglicht ihr eine Fahrt auf seinem Bike.
Eine Fahrt ins Verderben.
Annabell wird entführt und erlebt die Hölle auf Erden.

Nathaniel "Rev" Malloy wurde in den Hells Raiders Motorcycle Club hineingeboren und wuchs dort auf.Seine Brüder und die anderen Mitgliedes des Clubs bedeuten ihm alles und er würde sein Leben für sie geben.
Als ausgerechnet er zum Retter der schwerverletzten Annabell wird - entführt durch einen ihrer größten Clubrivalen - macht er es sich zur aufgabe, sie fortan zu beschützen.
Und sie von all dem Leid ziu befreien, was sie belastet. Egal, was das für ihn selbst bedeutet.

Dieser Band ist der zweite Teil einer Reihe und ich muss zu meiner Schande kenne ich den ersten Band nicht.
Den Lesefluss in diesem Teil hat es jedoch nicht geschadet, eher im Gegenteil.
Der Schreibstil der Autorin ist - trotz des manchmal ernsten Hintergrundes - wunderschön, anschlaulich und vorallem authentisch.
Ich habe mich direkt in die Geschichte geworfen gefühlt und bin durch die Seiten geflogen.
Manchmal sogar ein wenig zu schnell.

Der Spannungsverlauf dieses zweiten Teils hat sich von Anfang an aufgebaut. Obwohl ich mit dem ersten Band keine Vergleiche ziehen kann, konnte mich dieser Teil unglaublich fesseln.
Die Charaktere - und da tatsächlich allen vorran Nathaniel - muss man einfach lieben. Ich habe mit ihm gelitten. Von Anfang an.
Mehr noch als mit der Frau, die nach einem missglückten Date die Hölle auf Erden erlebt.
Nathaniels Geschichte hat mich unglaublich berührt und ich konnte verstehen, warum er zu dem Menschen geworden, der er ist.
Und auch warum er so lange damit gezögert hat, seinen Brüdern zu erzählen, was tatsächlich dafür gesorgt hat, dass sein Leben als Kind aus der Bahn geraten ist.
Trotzdessen, dass dieses Buch Gewalt mit sich bringt und irgendwie auch ausstrahlt, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass es "Too much" wirkt.
An den richtigen Stellen, mit den richtigen Worten und den - fast immer - richtigen Handlungensweisen der Charaktere, hat die Autorin dieses Buch für mich zu einem echten Lesehighlight im August gemacht.
Sogar die erotischen Szenen wirkten weder billig noch niveaulos. Es liest sich flüssig und auch authentisch.
Manchmal sogar so bildhaft, als wäre ich selbst dabei gewesen.

Ich kann für dieses Buch eine wahrhaftige Leseempfehlung aussprechen, wo nur noch iene Frage offen bleibt: Warum bitte kenne ich sonst noch nichts von der Autorin?

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Eine echte Leseempfehlung

Winterseele. Kissed by Fear
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Elizabeth ist eigentlich ein ganz normales, junges Mädchen. Wäre da nicht ihre Gabe, Gefühle in menschlicher Gestalt sehen zu können. Sorge, Freunde, Sehnsucht. Jede einzelne Emotion erweckt in Elizabeth ...

Elizabeth ist eigentlich ein ganz normales, junges Mädchen. Wäre da nicht ihre Gabe, Gefühle in menschlicher Gestalt sehen zu können. Sorge, Freunde, Sehnsucht. Jede einzelne Emotion erweckt in Elizabeth jedoch nicht das geringste Gefühl.
Das wurmt vor allem Fear und er versucht alles, um Liz in Angst und Schrecken zu versetzen.
Jeder gescheiterte Versuch stachelt Fear nur noch mehr an und er beginnt sich einmal mehr zu fragen, wer die junge Frau wirklich ist.
Und warum sie so gar nicht auf ihn oder die anderen Emotionen reagiert.

Nachdem mich das Cover zum Kauf verleitet hat, hat der Schreibstil dazu geführt, dass ich mich komplett in das Buch verliebt habe.
Schon mit den ersten Seiten hat mich die Geschichte in den Bann gezogen.
Die Umsetzung der Gefühle in Menschengestalt hat mir wirklich gut gefallen und ich habe Liz und Fear auf ihrer gemeinsamen Reise so gerne begleitet.

Liz als Charakter hat mir wirklich gut gefallen.
Obwohl sie kaum Gefühlsregungen zeigt, hat die Autorin sie unglaublich gut rüber gebracht.
Ich konnte ihre Gedankengänge und kurzzeitigen Gefühle nachvollziehen und habe mich - irgendwie - sogar verbunden gefühlt.

Fear war unglaublich toll. Ich hatte genau vor Augen, wie die Autorin ihn dargestellt hat.
Sein Handeln, seine Denkweise und sein Auftreten haben ihn fast perfekt gemacht.

Die Aufklärung hinter Liz' Verhalten war spannend zu verfolgen und konnte mich sogar überrraschen.
Ich hätte mir lediglich noch ein wenig mehr Gedanken und Gefühle von Fear gewünscht, da sich alles im Grossen und Ganzen um Elizabeths Leben gedreht hat.
Das Buch beinhaltet soviel, was mich nicht nur zum Lächeln gebracht hat,
sondern auch für feuchte Augen gesorgt hat und mich zum Nachdenken bringen konnte.
Eine echte Leseempfehlung mit tollem Cover, authentischen Charakteren und einer Storyline, die zumindest mich - an die Seiten gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Ein Feuerwerk der Emotionen

An Ocean Between Us
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"Was ein Arsch!", denkt sich Avery, als sie zum allerersten Mal auf Theo trifft. Nicht nur, dass er ihr einen dummen Spruch drückt, er benimmt sich auch sonst wie der letzte Vollkonk.
Avery, die nach einem ...

"Was ein Arsch!", denkt sich Avery, als sie zum allerersten Mal auf Theo trifft. Nicht nur, dass er ihr einen dummen Spruch drückt, er benimmt sich auch sonst wie der letzte Vollkonk.
Avery, die nach einem Unfall ihren großen Traum vom Tanzen aufgeben musste, muss damit klar kommen, dass nichts mehr so ist wie vorher.
Menschen wie Theo, die ihr mit blöden Sprüchen statt Nachfrage oder Verständnis kommen, kann sie gar nicht gebrauchen.
Nachdem sie nicht mehr Tanzen kann, ist Schwimmen das einzige, was ihrem geschundenen Rücken zu helfen scheint.
Wäre da nicht das Problem, dass ausgerechnet Theo ihr Schwimmlehrer sein soll.
Theo, der Profisportler, der schon den einen oder anderen Preis mit nach Hause genommen hat.
Avery lernt ihn schließlich doch näher kennen und merkt, dass er eigentlich doch gar nicht so übel ist.
Aber was, wenn ein Geheimnis, dass Theo mit sich rumträgt, alles wieder zerstören könnte, was sie sich mühsam aufgebaut hat?

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll. Ich habe mich sofort in die Art und Weise verliebt, wie Nina Bilinszki schreibt. Bildhaft schön, nachvollziehbar und vor allem so, als wäre man mittendrin.
Obwohl sich Theo anfangs wirklich wie ein Vollidiot benimmt, mochte ich ihn von Anfang an. Nicht die Tatsache, dass er ein Vollidiot war, sondern einfach aufgrunddessen, wie Nina Bilinszki ihn dargestellt hat.
Im Laufe des Buches hat er sich verändert und meiner Meinung nach ging mir das ein wenig zu schnell.
Ich hätte gerne noch ein wenig länger den Bad Boy in ihm gesehen.
Ich habe ihn allerdings auch besser kennengelernt und konnte verstehen, warum er so ist wie er ist. Und warum nicht.

Mit Avery bin ich auch sofort warm geworden. Durch den Schreibstil der Autorin - der abwechselnd aus der Sicht von Avery und Theo geschrieben ist - spürt man Averys Verzweiflung, als ihr großer Traum zerbricht.
Ihre Welt zerfällt in ihre Einzelteile und es fällt ihr sehr schwer, wieder zur Tagesordnung überzugehen. Ihre beste Freundin Lizzy ist ihr dabei eine große Hilfe, auch als die beiden sich gemeinsam am College einschreiben.

Durch ihre Art und Weise wie sie schreibt, hat Nina Bilinszki es geschafft, dass ich mich in Theo und Avery verliebt habe.
In ihre Geschichte, in ihre Gedanken und Gefühle.
Die Geschichte der beiden Hauptprotagonisten ist alles andere als oberflächlich.
Sie beeinhaltet Witz und Humor, wenn sich die beiden mal wieder anzicken. Aber auch tiefgründige Gespräche und unausgesprochene Gedanken, die mich nicht nur berührt, sondern auch nachdenklich gemacht haben.
Dieses Buch hat soviel, dass mir gefallen hat und ich habe das Gefühl, ich kann gar nicht alles aufschreiben.
Von mir gibt es jedenfalls eine Leseempfehlung für dieses Buch, das mir wirklich schöne - meiner Meinung nach jedoch viel zu kurze - Lesestunden beschert hat.

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