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Veröffentlicht am 11.03.2022

Herzensmenschen

Für immer und noch ein bisschen länger
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Seit Annas Freund Jeremias an einem Montag vor 6 Jahren ums Leben gekommen ist, sind Montage für sie einfach nur grausam. An einem Montag kommt dann auch die Kündigung ihrer derzeitigen Mietwohnung ...

Seit Annas Freund Jeremias an einem Montag vor 6 Jahren ums Leben gekommen ist, sind Montage für sie einfach nur grausam. An einem Montag kommt dann auch die Kündigung ihrer derzeitigen Mietwohnung ins Haus geflattert-für Anna ein echter Scock da die Wohnung etwas ist, dass sie mit ihrem Freund Jeremias verbindet! Ausserdem ist es sehr schwer zu einem erschwinglichen Preis eine neue Wohnung in München zu finden. Per Zufall wird sie auf die WG der Eigentümerin Gunilla aufmerksam. Zunächst soll es nur eine Notlösung sein, doch die alte Dame, nebst drei anderen älteren Mitbewohnern schleichen sich immer mehr und mehr in Annas Herz. Und langsam beginnt nicht nur Anna wieder mehr am Leben teilzunehmen...

Dies ist wirklich ein ganz besonderer und zu Herzen gehender Wohlfühlroman, der Seinesgleichen sucht! Durch einen anderen Roman kannte ich den flüssigen und warmherzigen Schreibstil der Autorin schon und wieder war ich absolut begeistert und in den Bann gezogen. Die Autorin versteht es sowohl einen als Leser in den depressiven Phasen mitfühlen zu lassen aber auch die Freunde, das Glück und der Zusammenhalt werden einfach unglaublich gut zu Papier gebracht!

Die Idee einer Mehrgenerationen-WG ist nicht neu, aber so unglaublich gelungen und liebevoll dargestellt, dass man auch als Leser darüber ins grübeln kommt ob so eine WG nicht (irgendwann einmal) etwas für einen selbst sein könnte. Dabei ist es nicht so, dass alles Friede-Freude-Eierkuchen dargestellt wird, denn jeder Mitbewohner hat sein Päckchen zu tragen und doch werden eben auch sehr viele positive Aspekte von so einer WG beschrieben! Und gerade in der heutigen Zeit mit dem knapp bemessenen Wohnraum in (großen) Städten ist es eine unglaublich gute Sache!

Anna und ihre Mitbewohner sind mir nach kürzester Zeit ans Herz gewachsen und zwar so sehr, dass ich das Gefühl hatte Teil dieser wunderbaren WG zu sein. Ich habe mich so wohl gefühlt unter diesen ganz besonderen Menschen und sie sind mir so ans Herz gewachsen wie kaum Protagonisten eines anderen Romans. Ich habe immer mitfühlen, mitleiden und mich mit ihnen freuen können und beende den Roman nun wirklich mit einem weinenden Auge, nun da ich diese tolle WG wieder verlasse!

Der Roman ist wie aus dem Leben erzählt und könnte genau so (oder sehr ähnlich) in einer Großstadt passieren. Der Inhalt ist immer wieder mit kleinen Höhen und Tiefen der WG-Bewohner gespickt, sodass man als Leser immer sehr gut unterhalten wurde, die ganz große Spannung darf man aber nicht erwarten. Stattdessen ist es einfach ein Buch zum rundum wohlfühlen, entschleunigen und sich fallen lassen. In einer stressigen Zeit ist so ein Buch Balsam für die eigene Seele.

Fazit: Wer einmal ein richtiges Wohlfühlbuch zum Kraft tanken und Seele baumeln lassen braucht und ganz tolle, besondere Protagonisten kennen lernen möchte die einem ganz stark ans Herz wachsen, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen! Ich gebe hier gern und verdient die volle Punktzahl und eine riesige Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 05.03.2022

Leider sehr unrealistisch

Das verschlossene Zimmer
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2.5 Sterne

Marie lebt 1939 zusammen mit ihrem Vater in Krakau. Die junge Frau möchte ihrem Vater nacheifern und Medizin studieren, doch als Frau werden ihr nur Steine in den Weg gelegt. Ausserdem ...

2.5 Sterne

Marie lebt 1939 zusammen mit ihrem Vater in Krakau. Die junge Frau möchte ihrem Vater nacheifern und Medizin studieren, doch als Frau werden ihr nur Steine in den Weg gelegt. Ausserdem fragt sich Marie seit Jahren was es wohl mit dem verschlossenen Zimmer in ihrer gemeinsamen Wohnung auf sich hat, in die Marie nie rein darf. Ob alles mit ihrer Mutter zusammenhängt, von der Marie nichts weiss und über die Maries Vater keine Worte verliert? Was ist damals geschehen? Zusätzlich zu diesen Fragen und Rätseln kommt noch dazu, dass Marie sich immer mehr zum Juden Ben Rosen hingezogen fühlt und das, obwohl der Krieg und Hitlers Truppen immer näher rücken...

Ein Geheimnis in einem verschlossenen Raum, dazu die Zeit kurz vor dem zweiten Weltkriegs in Krakau erleben, da bin ich doch sehr neugierig geworden und wollte unbedingt wissen was hinter dieser Geschichte steckt! Das Buch hat auch gut angefangen mit einer entschlossenen und mutigen Marie, die ihren Träumen folgen möchte. Doch je länger ich das Buch gelesen habe, desto weniger habe ich mich in die damalige Zeit hinein versetzt gefühlt. Die Verfolgung der Juden wurde nur oberflächlich immer mal wieder angekratzt, ebenso das Studium der Frauen oder überhaupt das damalige Leben in Krakau. Stattdessen wurde es immer mehr zu einem Roman mit einer Liebesgeschichte in der ich die handelnden Personen nicht wirklich nachvollziehen konnte. Zudem kamen immer mehr Streitereien zwischen Marie und ihrem Vater auf, die ich als nervig empfunden habe. Die Gespräche wirkten teilweise hölzern und wenig authentisch. Absolut unrealistisch wurde dann aber das Ende der Geschichte. Ich hatte es schon früh geahnt aber gehofft, dass die Autorin mich damit verschont, denn für mich ist das absolut an der Realität vorbei und an den Haaren herbei gezogen gewesen. Dieses Ende hat das Buch für mich zusätzlich noch ein Stück unrealistischer gemacht und hat mir so gar nicht gefallen.

Fazit: Die Geschichte an sich war ja sogar relativ unterhaltsam, aber es kam bei mir immer weniger das Gefühl auf, als würde ich einen gut recherchierten historischen Roman lesen. Wer das Buch als reine Unterhaltungsliteratur ansieht dem mag es gefallen, aber ich hatte einfach etwas mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Disneyland in Form eines Hotels!

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt
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Vincent ist ein ganz normaler, gewöhnlicher Junge der beim Bahnhof als Schuhputzer arbeitet, da ändert sich plötzlich durch einen einzigartigen Moment sein ganzes bisheriges Leben! Denn Florence, ein 11-jähriges ...

Vincent ist ein ganz normaler, gewöhnlicher Junge der beim Bahnhof als Schuhputzer arbeitet, da ändert sich plötzlich durch einen einzigartigen Moment sein ganzes bisheriges Leben! Denn Florence, ein 11-jähriges Mädchen und zugleich Leiterin des großartigsten Hotels der Welt stellt ihn als Schuhputzer fürs Hotel ein! Das Hotel liegt hoch oben im Mabombo-Gebirge und ist einzigartig und wundervoll! Es gibt Hüpfburgzimmer und essbare Zimmer, Raumstations-Zimmer und solche mit ganz viel Glitzer-doch Achtung! Nicht jede Tür sollte geöffnet werden, denn einige können gefährlich werden!

Dieses Buch ist wirklich großartig für alle, die Disneyland, Hotels und ganz und gar fantasievolle Ideen lieben! Dieses Hotel ist so liebevoll und wunderbar beschrieben, dass man gern einmal selbst Halt machen und dort übernachten möchte! Nicht allein die Zimmer laden zum Entdecken ein, Gäste bekommen auch Taschenhunde und können sich mit ungewöhnlichen Fortbewegungsmitteln durch die Anlage bewegen! Und das Frühstück am Fenster hat zusätzlich eine Überraschung parrat! Diese ganzen Beschreibungen habe ich sehr geliebt und durch den bildhaften Schreibstil konnte ich ganz ins Hotel eintauchen.

Vincent ist ein lieber Junge, der es aber zu Hause schwer hat. Er erinnerte mich etwas an Charlie aus der Schokoladenfabrik, hat aber andere Probleme als dieser. Schnell hat man ihn in Herz geschlossen aber ebenso auch die anderen besonderen Mitarbeiter des Hotels.

So lustig, fantasievoll und bunt das Buch an sich auch ist, so verwundert und erstaunt war ich dann über eine doch sehr traurig machende Wendung der Geschichte. Als ich das Nachwort der Autorin gelesen habe, verstand ich aber ihre Gedanken und hatte Tränen in den Augen.

Fazit: Knallbunt und fantasievoll wie ein Mix aus Disneyland und "Charlie und die Schokoladenfabrik". Jedoch auch mit einem traurigen Randthema am Ende.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Eine Kämpferin

Träume von Freiheit - Ferner Horizont
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4.5 Sterne

In diesem Roman geht es um die Amerikanerin Florence de Meli, die reich geheiratet hat und nun mit ihrem Mann in Dresden lebt. Sie gehört zum umschwärmten Mittelpunkt der High Societ, versprühlt ...

4.5 Sterne

In diesem Roman geht es um die Amerikanerin Florence de Meli, die reich geheiratet hat und nun mit ihrem Mann in Dresden lebt. Sie gehört zum umschwärmten Mittelpunkt der High Societ, versprühlt Charme und Fröhlichkeit. Dies passt ihrem Ehemann und vorallem dessen Mutter aber überhaupt nicht und so beschließen die beiden mit einem perfiden Plan Florence als verrückt erklären zu lassen und sie landet in einer Nervenheilanstalt und muss viel Schreckliches über sich ergehen lassen. Doch sie bleibt stark um eines Tages für ihre Ehre und vorallem ihre Kinder kämpfen zu können.

Diese Geschichte ist nur in Teilen fiktiv, gerade das zweite Drittel des Buches und der schwierige Scheidungsprozess basieren aber auf wahren Begebenheiten und auf einer wahren Persönlichkeit, wie die Autorin im Nachwort verrät.

Ich muss sagen, dass mir der Einstieg ins Buch etwas schwer gefallen ist und ich erst einmal mit Florence als Protagonistin nicht ganz warm geworden bin. Dann jedoch ereilt sie ein wirklich tragisches und furchtbares Schicksal und ich habe sehr mit der Protagonistin mitgefühlt und mitgefiebert. Die Autorin hat sehr gut über die Irrenanstalten der damaligen Zeit recherchiert und so erhält man im Buch grauenvolle Einblicke die damals wirklich so ähnlich gewesen sein müssen! Auch kommt im Buch sehr gut raus, wie leicht es für einen Ehemann war seine Frau einfach als geisteskrank abstempeln und in eine Irrenanstalt bringen zu lassen und wie schwer so ein Scheidungsprozess für eine Frau war.

Florence ist eine sehr starke Persönlichkeit und eine echte Kämpferin. Vorallem muss es furchtbar für sie gewesen sein ihre Kinder beim Vater und der bösen Schwiegermutter zurück lassen zu müssen! Als Mutter so etwas zu lesen ist traurig und bricht einem das Herz! Bis zuletzt ist mir Florence nicht hundertprozentig sympathisch gewesen, dafür war sie mit zu eitel und eingebildet und zu "oben herab" aber ich fand sie sehr mutig und ein echtes Vorbild ihrer Zeit, eine starke Frau zu sein! Und da sie ja aus guten Kreisen stammte, kann ich mir dieses eitle als Charakterzug auch sehr gut vorstellen, es passte einfach zu dieser Persönlichkeit auch wenn sie mir dadurch nicht ganz nah kam.

Zwei sehr unsympathische Charaktere sind natütrlich auch Florence Ehemann und Mutter über die ich sehr entsetzt war! Nicht nur gegenüber Florence sondern auch den Kindern gegenüber sträubten sich bei mir bei manchen Beschreibungen die Nackenhaare! Wichtig ist, dass Florence durch ihren Charme trotz der schwierigen Situation einige gute Kontakte hat, die ihr in der schweren Zeit helfen und die für sie da sind.

Die ganze Geschichte und vorallem auch das Ende mit dem ich so nicht gerechnet hatte, lassen einen eher bedrückt zurück. Dennoch ist das Buch wahnsinnig gut geschrieben und eine sehr wichtige und bewegende Geschichte, die es zu lesen lohnt.

Fazit: Die Geschichte lohnt sich, ist jedoch nichts für schwache Nerven

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Schöne, spannende, französische Story

Eine verdächtig wahre Geschichte
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Die Pariser Star-Lektorin Violaine Lepage liegt nach einem schweren Unfall im Koma. Aber es kommt noch schlimmer: Als sie aufwacht, droht der unter ihrer Federführung erschienene Roman Die Zuckerblumen ...

Die Pariser Star-Lektorin Violaine Lepage liegt nach einem schweren Unfall im Koma. Aber es kommt noch schlimmer: Als sie aufwacht, droht der unter ihrer Federführung erschienene Roman Die Zuckerblumen Frankreichs renommiertesten Literaturpreis zu gewinnen. Dabei ist der Autor unauffindbar! Das ist so sehr gegen die Konvention der Preisvergabe, dass Violaines Karriereende bevorsteht. Da kommen ihr drei Morde zu Hilfe, die sich just so ereignen wie im Roman beschrieben. Nun sucht auch die Polizei den unsichtbaren Autor. Wer hat Die Zuckerblumen geschrieben und warum? Die Antwort liegt gut versteckt in der realen Vergangenheit und nicht jeder will, dass sie entdeckt wird …

Dies ist eine kleine aber sehr feine Geschichte mit sehr viel Charme aus Frankreich. Das Büchlein ist mit etwas über 200 Seiten nicht sehr dick, aber die Geschichte hat mir einfach sehr viel Spaß bereitet. Die Handlung siedelt sich zwischen Roman und Krimi an, ist spannungsreich und sehr einfallsreich. Mit hat es große Freude gemacht mit den Protagonisten mitzufiebern und mitzuermittel. Ausserdem wird Paris wunderbar beschrieben, diese ganz besondere Stadt mit ihren einzigartigen Menschen.

Fazit: Wer einmal eine kürzere aber sehr schöne, gut durchdachte und spannende Geschichte sucht, der ist hier richtig. Ich empfehle diese kurze Geschichte gern weiter.

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