Profilbild von Dreamworx

Dreamworx

Lesejury Star
offline

Dreamworx ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dreamworx über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2025

Der Hass der Schwachen ist nicht so gefährlich wie ihre Freundschaft. – Luc de Clapiers

Fräulein Gold: Nacht über der Havel
0

1930 Berlin. Während die Stadt durch die Wirtschaftskrise immer mehr einem Pulverfass gleicht und die Nationalsozialisten immer mehr Zulauf bekommen, arbeitet Hulda in der Mütterberatungsstelle im Stadtteil ...

1930 Berlin. Während die Stadt durch die Wirtschaftskrise immer mehr einem Pulverfass gleicht und die Nationalsozialisten immer mehr Zulauf bekommen, arbeitet Hulda in der Mütterberatungsstelle im Stadtteil Schöneberg am Nollendorfplatz als Hebamme, wo sie viele schwangere Frauen nach Kräften unterstützt, obwohl sie sich nach mehr sehnt. Privat hofft sie, endlich mit Max ihr Glück gefunden zu haben, der sich rührend um sie und ihr 5-jähriges Töchterchen Meta kümmert. Als Hulda die schwangere Hella betreut, erfährt sie, dass deren 18-jährige Schwester Jutta einer Jugendgruppe namens „Steglitzer Wandervögel“ angehört, die nachts an der Havel trinken und feiern. Eines Morgens wird der Anführer der Gruppe tot aufgefunden, in den Jutta heimlich verliebt war. Hulda wittert einen Fall und stellt ihre detektivischen Fähigkeiten wieder auf die Probe...
Anne Stern hat mit „Nacht über der Havel“ den 7. Teil ihrer wunderbaren historischen Fräulein Gold-Reihe vorgelegt, der den Leser nicht nur ins Berlin der 30er Jahre entführt, sondern mit Hulda Gold auch eine sympathisch-unangepasste Protagonistin mit einem Hang zu ungelösten Kriminalfällen erschaffen hat, die dem Leser sofort ans Herz wächst und ihn nicht von ihrer Seite weichen lässt. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil wirft den Leser direkt zurück in die vergangenen 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wo er sich sofort an Huldas Fersen heftet. Die Umbrüche in Berlin durch die wachsende Arbeitslosigkeit und Armut sind gut zu spüren, die Nazis gewinnen mit ihren schrecklichen Parolen und Versprechungen immer mehr an Boden. Als sie schwangere Hella betreut und in deren nächstem Umfeld ein Mord geschieht, folgt Hulda wieder ihrer kribbelnden Spürnase und macht sich auf eigene Faust daran, die Umstände aufzuklären, obwohl Kommissarin Irma Siegel und auch der mittlerweile verheiratete Detektiv Karl North ebenfalls an der Lösung des Falls arbeiten. Stern hat ein besonderes Händchen dafür, ihre Handlung mit dem exzellent recherchierten politischen und gesellschaftlichen Zeitgeist der damaligen Zeit zu verbinden. Die damalige Zeit war für alle eine große Herausforderung, der Leser spürt die aufkommende drohende Gefahr der Nationalsozialisten, während er mit Hulda gemeinsam eine wahre Gefühlsachterbahn durchläuft bei der Lösung des Falls. Dabei schraubt sich die Spannung bis zum Ende immer weiter in die Höhe. Stern versteht es wunderbar, ihre Leser in ihre Handlung mit einzubinden und sie an die Seiten zu fesseln.
Die Charaktere sind mit menschlichen Eigenschaften sehr lebendig gezeichnet, der Leser fühlt sich ihnen sehr verbunden und folgt ihnen nur zu gern auf Schritt und Tritt. Hulda überzeugt einmal mehr mit ihrer unangepassten offenen und direkten Art. Sie ist hilfsbereit, verantwortungsbewusst und mutig, dabei eine liebevolle ledige Mutter, die es in jenen Zeiten gar nicht leicht hat. Max ist ein toller Mann, der Hulda und Meta zur Seite steht, jedoch gerade nicht erreichbar ist. Meta hat ihren eigenen Kopf, mit ihrem kindlichen Wissensdurst bringt sie Hulda oft an ihre Grenzen. Bert ist Huldas Schulter zum Anlehnen und ihre erste Anlaufstelle bei Problemen. Aber auch Irma und Karl sowie weitere Protagonisten machen die Geschichte durchweg spannend und lebendig.
„Nacht über der Havel“ überzeugt mit einem exzellent recherchierten historischen Hintergrund, einer starken liebenswerten Hauptprotagonistin sowie einem fesselnden Kriminalfall, bei dem der unsichtbare Leser von Anfang an zum Ermittlerteam gehört. Anne Stern besitzt das Talent, das Kopfkino des Lesers auf Hochtouren zu bringen, ihn an die Seiten zu fesseln und die Zeit zu vergessen. Absolute Leseempfehlung – einfach wunderbar!!!

Veröffentlicht am 27.01.2025

Alte Werte in neuen Zeiten

Das verborgene Weihnachtskind
0

KI Athena ist für die Überwachung eines Hochhauses zuständig, wobei sie nicht nur die Kontrolle über die Einwohner übernommen hat, sondern normalerweise auch Fremden den Zugang zu dem Wohnhaus versperrt. ...

KI Athena ist für die Überwachung eines Hochhauses zuständig, wobei sie nicht nur die Kontrolle über die Einwohner übernommen hat, sondern normalerweise auch Fremden den Zugang zu dem Wohnhaus versperrt. Inzwischen weiß sie alles über die Lebensumstände und Eigenheiten der Hausbewohner, doch es gibt auch einen, der sich nicht überwachen lassen will und eigene Vorkehrungen getroffen hat, um dies zu verhindern. Als sich eine fremde KI in den Mikrokosmos des Hauses einhackt, um finsteren Gestalten für die Entführung eines Kindes Zugang zum Haus zu ermöglichen, finden sich ausgerechnet vier Nachbarn derselben Etage zusammen, die vorher nie miteinander zu tun hatten. Ausgerechnet der KI-Verweigerer Heinrich gewährt den Nachbarn nebst dem Kind Asyl, wo sie nicht nur Schutz genießen, sondern auch die alten Weihnachtsbräuche wieder in Erinnerung gerufen werden. Und KI Athena zeigt plötzlich, dass auch sie doch ein Herz besitzt...
Titus Müller hat mit “Das verborgene Weihnachtskind” eine zauberhafte Geschichte vorgelegt, die trotz ernüchternder Zukunftstechnologie und daraus resultierender allumfassender Kontrolle mit Menschlichkeit, Empathie und dem Geist der Weihnacht überzeugen kann. Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft und feinfühlig, der Leser versinkt sofort in den Seiten, um die beängstigende Überwachung mitzuerleben, aber auch die Anonymität des Hochhauses in sich aufzunehmen, wo man seinen nächsten Nachbarn nicht mehr kennt und auf sich allein gestellt ist. Doch gerade der unvorhergesehene Notfall – die geplante Entführung eines Kindes reicher Eltern - lässt die vorher fremden Nachbarn zu einer Gemeinschaft werden. Heinrich, der sich der Zukunftstechnologie verweigert und sein Leben, wie er es immer kannte, selbst in der Hand behalten will, lädt Fremde, darunter die junge Junika, in seine Welt ein, um ein Verbrechen zu verhindern. Gleichzeitig bringt er mit seinem Weihnachtsbaum, den Büchern und den Weihnachtsliedern bei seinen Besuchern alte, lange vergessene Erinnerungen an die Oberfläche. Titus Müller malt nicht nur ein erschreckend realistisch wirkendes Bild über die nahe Zukunft mit KI, sondern öffnet die Herzen seiner Leser mit christlichen Werten wie Hoffnung, Menschlichkeit, Nächstenliebe und Zusammenhalt, während er gleichzeitig die Spannung innerhalb seiner Handlung auf einem hohen Level hält.
Die Protagonisten sind sehr lebensecht gezeichnet und vermitteln dem Leser das Gefühl, sie zu kennen. Heinrich ist ein Urgestein, der sich nicht verbiegen lässt, das Herz am rechten Fleck hat und sich für andere einsetzt. Junika ist ein Kind des neuen Zeitalters, aber sie lässt sich von alten Traditionen und Emotionen einfangen. KI Athena wirkt effizient, kühl und organisiert, doch am Ende zeigt auch die Technik, dass sie zu Gefühlen fähig ist.
“Das verborgene Weihnachtskind” ist eine futuristische Weihnachtsgeschichte, die die nahe Zukunft ins Haus des Lesers bringt, doch dabei nie verzagt, sondern vielmehr hoffnungsvoll bleibt. Wunderschön erzählt mit viel Herz und Optimismus, aber auch mit Denkanstößen für den Leser, wie weit er den Zukunftstechnologien sein Leben anvertrauen will. Absolute Leseempfehlung – einfach wunderbar!

Veröffentlicht am 27.01.2025

Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt. – Laozi

Die Sehnsucht, die bleibt
0

1953 Wien. Die 10-jährige Reni lebt mit ihren älteren Brüdern und ihrer depressiven Mutter bei ihrer Großmutter in ärmlichsten Verhältnissen. Der Vater ist aus dem Krieg nie zurückgekehrt. Als der örtliche ...

1953 Wien. Die 10-jährige Reni lebt mit ihren älteren Brüdern und ihrer depressiven Mutter bei ihrer Großmutter in ärmlichsten Verhältnissen. Der Vater ist aus dem Krieg nie zurückgekehrt. Als der örtliche Pfarrer in der Schule von einem Austauscherholungsprogramm der Caritas für besonders mangelernährte Kinder berichtet, träumt Reni insgeheim davon, ein Teil davon zu sein, um endlich mal genug zu essen zu haben. Ihr Wunsch geht in Erfüllung, schnell befindet sie sich auf einem Schiff Richtung Portugal, wo sie von der freundlichen Familie Figueira nebst deren Tochter Marissa aufgenommen und gepäppelt wird. Die Zeit vergeht wie im Flug, Reni möchte am liebsten gar nicht zurück, verliebt sich sogar heimlich in den Bauerssohn Joao, doch ihre Mutter macht ihr einen Strick durch die Rechnung, so dass Reni nach Wien zurück muss…
Kerstin Lange hat mit „Die Sehnsucht, die bleibt“ einen bewegenden historischen Roman vorgelegt, der dem Leser nicht nur die Entbehrungen der Menschen nach dem Krieg deutlich vor Augen führt, vor allem das Schicksal der Kinder steht hier im Vordergrund. Der flüssige, empathische und bildhafte Erzählstil stellt den Leser sofort an die Seite der 10-jährigen Reni, wo er sie drei Jahrzehnte begleitet und sowohl den Kontrast zwischen ihrer lieblosen Wiener Familie und ihrer warmherzigen portugiesischen Gastfamilie miterlebt als auch Renis Entwicklung in eine selbständige Frau, deren Gedanken- und Gefühlswelt wie ein offenes Buch vor ihm liegt. Reni ist schon in der Schule eine Außenseiterin, doch mit ihrer kindlich-offenen Art und dem Herz am richtigen Fleck trifft sie mitten in des Lesers Seele. Das Verhalten ihrer depressiven Mutter und der Egoismus ihrer Brüder sind unerträglich, einzig ihre Oma lässt ihr Liebe zuteilwerden. Reni lechzt regelrecht danach und findet diese in der Gastfamilie in Portugal. Als Leser kann man es ihr nicht verdenken, dass Reni am liebsten für immer dort bleiben möchte, aber der Tod der Oma bringt sie zurück nach Wien. Die Autorin schafft es mühelos, neben dem geschichtlichen Hintergrund beide Welten wunderbar in Szene zu setzen und dem Leser die gravierenden Unterschiede näher zu bringen, die Reni gefühlsmäßig in einen Zwiespalt bringen. Der Leser durchlebt eine Achterbahn der Gefühle, während die Seiten nur so durch seine Hände fliegen.
Die Charaktere sind glaubwürdig und lebensnah ausgestaltet, so dass der Leser sich ihnen verbunden fühlt und ihnen nicht von der Seite weicht. Reni ist liebenswert und wissbegierig, sie besitzt Mut und Stärke, dabei aber auch eine tiefe innere Verletzlichkeit. Marissa ist eine tolle „Stiefschwester“, die alles mit Reni teilt. Renis Mutter ist die personifizierte Selbstsüchtigkeit, ebenso ihre Brüder, einzig die Oma wirkt zwar herrisch, kümmert sich aber besonders liebevoll um Reni. Ebenso tragen weitere Protagonisten wie Senor Duarte oder Joao dazu bei, die Handlung lebendig zu halten.
„Die Sehnsucht, die bleibt“ erzählt nicht nur von den schlimmen Lebensumständen nach dem Krieg und dem Austauscherholungsprogramm für Kinder, sondern vor allem von Reni und ihrer Entwicklung, ihrer Suche nach Liebe, Glück und ihrem ganz eigenen Platz im Leben, wobei sie sich von Rückschlägen nicht aufhalten lässt. Wunderbar erzählt – absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 27.01.2025

Die beste Heilungstherapie ist Freundschaft und Liebe. – Hubert H. Humphrey

Be with Me
0

Arran Adair kehrt nach langen Jahren zurück zu seiner Familie nach Schottland, die dort das Luxus Resort Ardnoch Castle führt. Dort erhofft er sich, endlich seine Schuldgefühle loszuwerden und sich mit ...

Arran Adair kehrt nach langen Jahren zurück zu seiner Familie nach Schottland, die dort das Luxus Resort Ardnoch Castle führt. Dort erhofft er sich, endlich seine Schuldgefühle loszuwerden und sich mit seinen Brüdern auszusprechen. Doch schon bald treibt die geheimnisvolle, aber sehr zurückhaltende Pilates-Lehrerin Eredine Willows, die für seine Brüder arbeitet, seinen Puls in die Höhe. Erst noch gute Freunde entwickelt sich schon bald eine Beziehung zwischen Arran und Eredine, wobei sie ihn aber auf Distanz hält. Was Arran nicht weiß: Eredine hütet ein Geheimnis und ist nicht bereit, sich zu offenbaren. Wird es Arran gelingen, Eredine die Wahrheit zu entlocken? Haben die beiden eine gemeinsame Zukunft? Und wird Arran auch seine Schuldgefühle endlich los?
Samantha Young hat mit „Be with me“ den vierten Band ihrer unterhaltsamen Adair-Reihe vorgelegt, der sich um den jüngsten Adair-Bruder Arran und Eredine dreht. Der flüssige, gefühlvolle und bildhafte Schreibstil nimmt den Leser sofort mit ins schottische Ardnoch, um dort mal an der Seite von Arran, mal an der von Eredine die Handlung hautnah mitzuerleben und deren Gedanken- sowie Gefühlswelt kennenzulernen. Nach Jahren als Weltenbummler ist Arran endlich wieder daheim bei seiner Familie, wo er Geborgenheit sucht nach einem schweren Verlust, an dem er sich die Schuld gibt. In Eredine findet er nicht nur eine geduldige Gesprächspartnerin, sondern hegt schon bald auch große Gefühle für sie. Doch Eredine will sich nicht an ihn binden, zu groß ist ihre Angst aufgrund ihrer geheimnisvollen Vergangenheit. Die Art und Weise, wie Arran und Eredine miteinander umgehen und ihre jeweiligen Baustellen abarbeiten, hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet. Schön ist auch das Wiederlesen mit alten liebgewonnenen Protagonisten aus den Vorgängerbänden sowie der Familienzusammenhalt der Adairs und wie sie sich umeinander kümmern und unterstützen. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut, steigert sich dann aber immer mehr bis zum finalen Schluss. Der Leser klebt regelrecht an den Seiten, um keinen Augenblick zu verpassen.
Die Charaktere sind sehr lebensnah in Szene gesetzt und mit menschlichen Eigenschaften versehen worden. Sie schleichen sich sofort ins Leserherz, so dass dieser sich unsichtbar in ihren Fußstapfen bewegt und ihnen nicht von der Seite weicht. Arran ist ein Mann mit Prinzipien, auch wenn er wie ein Playboy wirkt, kämpft er für die Dinge, die ihm wichtig sind, oft macht er alles mit sich allein aus. Eredine ist sehr zurückhaltend und mit viel Einfühlungsvermögen ausgestattet. Sie schaut sich ständig über die Schulter, als würde sie verfolgt. Ebenso überzeugen Thane, Lachlan, Robyn, Regan, Mac und Arrochar mit ihren Auftritten und verleihen der Handlung Wärme und Geborgenheit.
„Be with me“ überzeugt nicht nur mit einem fesselnden Erzählstil und vielschichtigen Charakteren, sondern auch mit einer spannenden Handlung sowie einer unterhaltsamen Familiengeschichte, bei der Geheimnisse an der Tagesordnung sind. Großes Gefühlskino mit einer verdienten Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.01.2025

Seichte Lektüre ohne Tiefe

Alles, was wir sagen
0

Bei einem Treppensturz hat sich Natalie das Bein gebrochen und ist auf die Hilfe ihrer Freunde angewiesen, die sich nur zu gern um sie kümmern. Doch dann steht auf einmal ihr ehemals engster Freund Janik ...

Bei einem Treppensturz hat sich Natalie das Bein gebrochen und ist auf die Hilfe ihrer Freunde angewiesen, die sich nur zu gern um sie kümmern. Doch dann steht auf einmal ihr ehemals engster Freund Janik in ihrer Wohnung, um Essen vorbeizubringen. Mit Janik verbindet Natalie traurige Erinnerungen, hat doch eine hoffnungsvolle Beziehung ihr jähes Ende gefunden durch ein blödes Missverständnis, das Natalie inzwischen sehr bereut. Ist dies eine neue Chance für ihre Freundschaft, vielleicht sogar für eine engere Beziehung zwischen ihnen?
Nicole Fisher hat mit “Alles, was wir sagen” einen Roman vorgelegt, der wohl eher für Teenager denn für Erwachsene gedacht ist. Der Erzählstil ist zwar flüssig, kann den Leser jedoch nicht für sich einnehmen, weil er von Anfang an keinen Bezug zu Protagonisten und Handlung findet. Während Natalie nach einer verkorksten Beziehung schwer Vertrauen fassen kann, leidet Janik unter Depressionen und einer Mutter, die an Alzheimer erkrankt ist. Natalie versucht immer wieder, Janik aufzubauen, doch sie selbst hat Schwierigkeiten, sich wirklich auf etwas Neues einzulassen. Sie muss erst über ihren eigenen Schatten springen, bevor sich überhaupt etwas wie Nähe zwischen den beiden einstellen kann, wenn auch die alte Vertrautheit von früher bereits schnell wieder da ist. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Autorin die jeweiligen Probleme empathisch behandelt hat, bleiben diese dennoch sehr oberflächlich und können deshalb nicht überzeugen.
“Alles, was wir sagen” ist mehr ein Roman für junge Erwachsene für kurzweilige Lesestunden. Die Thematik geht kaum in die Tiefe und erinnert eher an einen Jugendroman, den man schnell wieder vergessen hat. Keine Leseempfehlung!