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Veröffentlicht am 13.05.2017

Dolce Vita auf Procida

Das rosa Haus am Meer
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Rosa gehört zwar schon dem älteren Semester an, fühlt sich aber mit ihren mehr als 70 Jahren noch wie eine junge Frau. Sie führt ein Porzellangeschäft in Berlin, hat aber eine wilde Vergangenheit hinter ...

Rosa gehört zwar schon dem älteren Semester an, fühlt sich aber mit ihren mehr als 70 Jahren noch wie eine junge Frau. Sie führt ein Porzellangeschäft in Berlin, hat aber eine wilde Vergangenheit hinter sich, an die sie noch oft denkt. Eines Morgens, während Rosa wieder in ihrem kleinen Laden steht, kracht es auf einmal ganz gewaltig. Ein Auto ist durch die Fensterfront in ihr Geschäft gerauscht und hat dabei alles zerstört. Schuld ist die 21-jährige Paulina, die gern Schauspielerin werden möchte. Während ihres kurzen Krankenhausaufenthalts teilen die beiden Frauen ein Zimmer und lernen sich dabei etwas besser kennen. Kaum ist Rosa wieder zuhause, erfährt sie, dass sie von einem alten Freund ein Haus auf der italienischen Insel Procida vor der neapolitanischen Küste geerbt hat. Rosa überlegt nicht lange und lädt Paulina ein, sie für eine Weile nach Italien zu begleiten. Bereits nach der Ankunft sind die beiden Frauen von dem rosa Haus total begeistert und leben sich schnell ein. Aber dann bekommen sie nach und nach jede Menge Besucher, mit denen sie eigentlich nicht gerechnet haben. Erst der Sanitäter und Halbitaliener Fabio, dann Rosas Tochter Charlotte und am Ende auch noch Knut, ein Freund aus Rosas Vergangenheit. Paulinas Eltern nerven derweil jeden Tag am Telefon. Wie soll man da zur Ruhe kommen? Bei so vielen Menschen in dieser zusammengewürfelten WG auf engstem Raum kommen so einige Dinge ans Tageslicht, mit denen nicht zu rechnen war und die das Leben von jedem einzelnen verändern wird…

Susanne Fülscher hat mit ihrem Buch „Das rosa Haus am Meer“ einen ganz zauberhaften Roman vor der malerischen Kulisse der italienischen Insel Procida vorgelegt. Der Schreibstil ist herrlich flüssig und herzerfrischend, er lässt den Leser sofort gedanklich seine Koffer packen, um in Rosas Schlepptau mit auf die Reise zu gehen. Die Landschaftsbeschreibungen der Insel sind so bildhaft, dass man sich die bunten Häuser, die Fischerboote sowie die malerischen Gassen und den Blick aufs Meer wunderbar vorstellen kann; es ist geradezu ein Kurzurlaub vom Alltag, den man beim Lesen erleben kann. Die Autorin versteht es auf ganz besondere Weise, die verschiedenen Generationen ihrer Protagonisten zu vermischen und miteinander agieren zu lassen. Dabei zeigt sie auch, wie gut solch eine Wohngemeinschaft funktionieren kann und wo es auch Reibungspunkte gibt.

Die Charaktere wurden liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Jeder einzelne von ihnen wirkt sehr lebendig und authentisch, der Leser hat sofort einen Bezug zu ihnen. Rosa ist zwar schon Ü70, aber in ihrem Herzen ist sie jung geblieben, was wohl auch ihrem unkonventionellen Lebensstil geschuldet ist. Früher ist sie mit einer Band durchs Land gezogen und hat jede Menge Dinge ausprobiert. Sie hat eine Tochter allein großgezogen und dieser jahrelang den Vater verheimlicht. Rosa ist eine sehr offene und herzliche Person, die die Dinge des Lebens so nimmt, wie sie kommen und immer etwas Positives darin findet. Sie ist regelrecht eine Perle, die man unbedingt kennenlernen möchte. Paulina ist mit 21 Jahren noch sehr jung, hat die Schule vor dem Abitur abgebrochen und will unbedingt Schauspielerin werden. Die Angebote bleiben jedoch aus und ihre Eltern gehen ihr auf die Nerven. Zu Beginn wirkt Paulina noch wie eine verwöhnte Göre, die keinen Rat annehmen will, sie sieht sich selbst wohl als Rebellin. Doch Paulina macht eine große Entwicklung durch und lernt von Rosa, wie man das Leben liebt. Charlotte ist Rosas Tochter, alleinstehende Konditorin mit eigenem Geschäft. Mit Beziehungen ist es nicht weit her, und die Beziehung zu ihrer Mutter ist ambivalent. Aber auch Charlotte lernt sich zu öffnen und sich zu nehmen, was sie möchte. Fabio war Sanitäter und ist ein ewiger Hypochonder, so ist er gezwungen, seinen Job zu wechseln. Dabei ist er ein sehr hilfsbereiter und liebenswerter Mann, dem seine Einbildung einen Streich spielt und der erst lernen muss, seine Sichtweise zu ändern. Kalle ist ein in die Jahre gekommener Hippie, der schon immer ein Auge auf Rosa geworfen hat. Er hat das Herz am rechten Fleck, ist aber leider zu aufdringlich, als das man ihn gleich auf den ersten Blick mag.

„Das rosa Haus am Meer“ ist ein zauberhafter Unterhaltungsroman über Familiengeheimnisse, Beziehungskisten und eine ungewöhnliche Urlaubs-WG, die dem Leser ans Herz geht und wo er am liebsten selbst einziehen würde, um all diese liebenswerten Gestalten selbst kennenzulernen. Absolute Leseempfehlung für diesen wunderschönen italienischen Kurzurlaub!

Veröffentlicht am 12.05.2017

Zusammentreffen der Herzen in Neuseeland

Tangata Whenua - Fire of Love
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Die junge Lehrerin Chiara Christensen lebt zusammen mit ihrer Mutter in Frankfurt. Als ihre Mutter nach schwerer Krankheit und langer Pflege verstirbt, ist Chiara plötzlich ganz allein, denn ihren Vater ...

Die junge Lehrerin Chiara Christensen lebt zusammen mit ihrer Mutter in Frankfurt. Als ihre Mutter nach schwerer Krankheit und langer Pflege verstirbt, ist Chiara plötzlich ganz allein, denn ihren Vater kennt sie nicht und einen Job hat sie auch nicht mehr. Da sie keine Perspektive in Deutschland sieht und sich einen Neuanfang wünscht, packt Chiara ihre Siebensachen und macht sich auf den Weg zu ihrer Tante Maggie, der Schwester ihres Vaters, die in Neuseeland eine Rinderfarm mit dem Namen „Tangata Whenua“ besitzt und bei der sie unterkommen kann. Schon bald nach der Ankunft auf der Farm fühlt sich Chiara wohl und beginnt, das Leben wieder positiver zu betrachten. Auch der Rindermanager Marc, den sie auf der Farm kennengelernt hat, hat es ihr angetan und verursacht ihr Herzklopfen. Doch Marc ist sehr verschlossen und gibt sich wenig zugänglich, obwohl auch er ein Auge auf Chiara geworfen hat. Hat er etwas zu verbergen? Als es dann auf der Farm auch noch zu unerklärlichen Zwischenfällen kommt, die an Sabotage grenzen, gerät Chiara dabei selbst in Gefahr. Wird Marc sie retten können?

Christel Siemen hat mit ihrem Buch „Tangata Whenua: Inferno der Herzen“ einen sehr gefühlvollen und farbenfrohen Liebesroman vor der exotischen Kulisse Neuseelands vorgelegt, der dazu noch einige Geheimnisse beinhaltet, die es zu ergründen gilt. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser von Beginn an mit auf eine Reise zur anderen Seite der Welt auf eine Rinderfarm, wo das Leben fernab von Großstädten ganz anders verläuft. Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven erzählt, so lernt man die beiden Hauptprotagonisten Chiara und Marc sehr gut kennen und versteht ihre Handlungsweisen und Gedanken umso besser. Die Landschaftsbeschreibungen sind so bildhaft und ebenso der Einblick in die Maori-Kultur sowie das harte Landleben finden hier eine Bühne, so dass der Leser alles regelrecht vor Augen hat. Auch der Spannungsbogen wurde sehr schön aufgebaut und zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung.

Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet worden und wirken aufgrund ihrer Gedanken- und Gefühlswelt sehr real und liebenswert. Chiara ist eine junge Frau, die schon recht früh Verantwortung übernommen hat für ihre kranke Mutter. Deren Tod ist ein Schicksalsschlag, den sie erst einmal verdauen muss, denn weitere Verwandtschaft besteht nur noch durch Tante Maggie. Chiara ist ein sehr lieber und aufgeschlossener Mensch, der vielseitig interessiert ist und sich auch anderen gegenüber immer hilfsbereit gibt. Sie packt mit an und gibt sich selbst die Chance, ihr Leben neu zu gestalten. Marc ist ein attraktiver, aber sehr zurückhaltender Mann, der zu Beginn etwas ruppig wirkt. Er hat ebenfalls einen schweren Verlust erlitten, den er aber in sich verschließt und mit niemandem Teil. Einzig der Leser weiß um sein Schicksal. Maggie ist eine herzensgute Frau, die für alle ein offenes Ohr hat und immer einen guten Rat oder Hilfe weiß. Ben ist ein junger Maori, der auf Maggies Farm arbeitet. Er hat ein offenes und freundliches Wesen und unterstützt Chiara beim Einleben. Auch die anderen Protagonisten geben ein buntes Bild und unterstützen mit ihren Eigenschaften die Handlung.

„Tangata Whenua: Inferno der Herzen“ ist ein sehr unterhaltsamer Liebesroman vor der wunderschönen Kulisse Neuseelands, der auch mit einigen Spannungsmomenten aufwarten kann. Ein toller Mix, der das Lesen zu einem reinen Vergnügen werden und das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Liebhaber von Romanzen mit einer Prise Exotik und etwas Spannung werden mit diesem Roman ihre Freude haben. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.05.2017

Das Streben nach Glück

Triff das Glück auf halbem Weg
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Rebecka ist verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet in Stockholm erfolgreich als Journalistin bei einer Zeitung. Ihre Ehe steht nicht gerade zum Besten und obwohl ihre Tage schon jetzt sehr ausgefüllt ...

Rebecka ist verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet in Stockholm erfolgreich als Journalistin bei einer Zeitung. Ihre Ehe steht nicht gerade zum Besten und obwohl ihre Tage schon jetzt sehr ausgefüllt sind, hat sie sich dennoch für einen Karriereschritt entschieden und sich für eine Stelle als Chefredakteurin beworben. Gleichzeitig erhält sie durch eine plötzliche Erbschaft nicht nur Geld, sondern auch eine kleine Schatulle, die eine Kette mit den Symbolen Herz, Schlüssel und Kreuz beinhaltet und für Glaube, Liebe und Hoffnung stehen. Rebecka hat keine Ahnung, wer ihr all dies hinterlassen hat und macht sich auch erst einmal keine Gedanken darüber. Zu sehr hofft sie auf die neue Jobchance, aber sie bekommt unverhofft Konkurrenz durch einen alten Bekannten: ihre ehemalige große Liebe Sam hat sich ebenfalls für die Stelle beworben und ist aus New York nach Stockholm zurückgekehrt. Rebecka findet sich auf einmal in einem Gefühlschaos wieder, zudem möchte sie unbedingt herausfinden, wer ihr die Erbschaft vermacht hat. Wer ist der geheimnisvolle Erblasser? Und gibt es noch eine Chance mit Sam?

Jenny Fagerlund hat mit ihrem Roman “Triff das Glück auf halbem Weg“ ihren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderschön flüssig, gefühlvoll und warmherzig, der Leser ist von Beginn an der unsichtbare Begleiter an Rebeckas Seite und erlebt ihre Gedanken- und Gefühlswelt, ihre Sorgen und Nöte aus erster Hand mit. Die Autorin versteht es auf wunderbare Weise, den Leser mit in die Handlung miteinzubeziehen und bleibt mit ihren Beschreibungen und ihrer Erzählweise über die alltäglichen Situationen authentisch und in der realen Welt, die jeder nachvollziehen kann.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sie wirken glaubhaft und sehr lebendig, so dass man das Gefühl hat, den einen oder anderen von ihnen persönlich zu kennen. Rebecka ist eine sympathische Frau, die mit Familie und Job rund um die Uhr beschäftigt ist. Sie fühlt sich ständig unter Strom, will es allen recht machen und doch bleibt vieles auf der Strecke, vor allem sie selbst und ihre eigenen Wünsche und Träume. Dabei liebt sie sowohl ihre Arbeit als auch ihre Familie, aber irgendwas kommt immer zu kurz. Die Entwicklung von Rebecka im Verlauf der Geschichte ist sehr schön zu beobachten. Sie wirkt wie ein anderer Mensch am Ende der Geschichte. Sam ist ein netter Mann, mit dem Rebecka einmal eine große Liebe verband. Sein Auftauchen bringt alles durcheinander. Auch bei Sam löst die plötzliche Begegnung mit Rebecka nach so langer Zeit einiges aus. Auch die anderen Protagonisten unterstützen mit ihren Eigenschaften und kleinen Episoden die Handlung auf besondere Weise.

„Triff das Glück auf halbem Weg“ ist ein wunderschöner Roman über die Liebe, Geheimnisse, das Streben nach Glück und was es bei den Menschen bewirkt, wenn sie es gefunden haben. Absolute Leseempfehlung für eine Geschichte wie aus dem wirklichen Leben!

Veröffentlicht am 07.05.2017

Liebeskarussel in Wien

Frühlingsglück und Mandelküsse
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Die junge Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, arbeitet als Patissière im angesehenen Hotel Elisabethhof. Charlie liebt ihre kreative Arbeit und fühlt sich mit ihren Kollegen wohl. Auch in der Liebe ...

Die junge Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, arbeitet als Patissière im angesehenen Hotel Elisabethhof. Charlie liebt ihre kreative Arbeit und fühlt sich mit ihren Kollegen wohl. Auch in der Liebe sieht es rosig aus, hat sie doch mit Eddie ihren Traummann gefunden, wenn auch seine wohlhabende und snobistische Familie gewöhnungsbedürftig ist. Doch dann bekommt sie mit Daniel Eppensteiner einen neuen Chef. Gleich die erste Begegnung ist nicht gerade vielversprechend, Charlie tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste und dann erfährt sie auch noch, dass ihr neuer Boss Süßspeisen nicht mag. Als sie das Angebot, die Petit-Four-Messe im Hotel auszurichten, ohne Rücksprache einfach annimmt und auch noch vorgibt, sie stehe kurz vor der eigenen Hochzeit, ist das Chaos perfekt. Leider muss sie bald darauf feststellen, dass Eddie gar nicht so der Traummann und Daniel eigentlich ein ganz netter Kerl ist. Charlie ist mitten im Gefühlschaos und auch im Job scheint auf einmal alles daneben zu gehen. Wird die Messe für Charlie und das Hotel ein Erfolg? Und wird sich Charlie über ihre Gefühle klar werden?

Emilia Schilling hat mit ihrem Buch „Frühlingsglück und Mandelküsse“ einen sehr unterhaltsamen und humorigen Debütroman vorgelegt, der nicht nur gute Laune macht, sondern einem bei der Lektüre auch ständig das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Der Schreibstil ist flüssig gepaart mit einem wunderbaren Witz, schnell taucht der Leser in die Welt der Wiener Konditorkunst und steht unsichtbar an Charlies Seite, um ihr bei der Arbeit über die Schulter zu sehen und sie bei ihren Erlebnissen und Abenteuern zu begleiten. Dabei ist die Gefühlswelt von Charlie ein offenes Buch, man kann mit ihr mitfiebern, mitleiden und mitfühlen, vor allem aber bricht man oft genug in Gelächter aus aufgrund verschiedener recht skurriler Situationen, die die Hauptprotagonistin selbst heraufbeschwört.

Die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Alle haben ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten, deshalb wirken sehr authentisch und lebensecht. Charlie ist eine herzensgute sympathische junge Frau, die für ihren Beruf lebt. Sie kann zupacken, ist gut organisiert und hat in der Konditorei alles im Griff. Ganz anders verhält es sich mit ihrem privaten Leben. Sie wohnt mit zwei Freundinnen zusammen, die als Fitnesstrainerinnen arbeiten und bei Süßspeisen eher Abstand halten. Manchmal wirkt Charlie recht naiv und wenig entschlussfreudig, sieht es doch so aus, als würde sie selbst noch nicht wissen, was sie eigentlich für sich persönlich will. Außerdem ist Charlie im privaten Bereich wenig schlagfertig und lässt sich von anderen ganz schön runterputzen. Da wäre mal eine klare Ansage von ihrer Seite von Nöten, damit man sie ernster nimmt. Eddie ist ein junger Mann aus betuchtem Hause, der sich immer das nimmt, was er möchte. Er nimmt keine Rücksicht auf andere, es geht nur nach seinem Kopf und seinen Wünschen. Alles dreht sich nur um ihn. Daniel ist ein gutaussehender Mann, der nicht mit offenen Karten spielt. Er hat selbst schon einen Schicksalsschlag verdauen müssen und geht sehr subtil an Unternehmungen heran. Er ist manchmal nicht gut zu durchschauen, allerdings wirkt er sehr sympathisch sowie pragmatisch. Alex ist Charlies bester Freund in allen Lebenslagen und steht ihr in allen Belangen hilfreich zur Seite, und wenn es eine Schulter zum Ausweinen bedeutet. Auch die anderen Protagonisten unterstützen mit ihren eigenen kleinen Geschichten die Handlung und steuern zusätzliche Spannung sowie Herzenswärme bei.

„Frühlingsglück und Mandelküsse“ ist ein sehr gelungener Debütroman, der gute Unterhaltung und eine schöne Liebesgeschichte mit der zauberhaften Welt der Wiener Zuckerbäckerei vereint. Alle, die sich gern in humorvollen und romantischen Geschichten verlieren, werden an diesem Buch ihre Freude haben. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.05.2017

Victorias 2. Fall

Das Geheimnis des Rosenzimmers
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1907 London. Victoria und lebt zusammen mit Hopkins, dem Butler ihres verstorbenen Vaters und hat eine Vorliebe dafür, durch ihr Benehmen ihrer adligen Verwandtschaft immer wieder in die Suppe zu spucken, ...

1907 London. Victoria und lebt zusammen mit Hopkins, dem Butler ihres verstorbenen Vaters und hat eine Vorliebe dafür, durch ihr Benehmen ihrer adligen Verwandtschaft immer wieder in die Suppe zu spucken, denn diese trägt die Nase ziemlich hoch. Mit dem Journalisten Jeremy Ryder, der auch für den britischen Geheimdienst arbeitet, hat sie ihre Liebe und einen Verbündeten gefunden, der sie bei schwierigen Fällen unterstützt, denn Victoria ist nicht nur aktives Suffragettenmitglied, sondern hat auch eine Leidenschaft für die Detektivarbeit. Und so wird sie auch wieder tätig, als Jeremy bei einem Anschlag verletzt wird und für eine Weile untertaucht. Jeremy will Victoria beschützen, so reist diese nach Deutschland, erst zu einer Freundin nach Koblenz und dann weiter zu ihrer Großmutter, die sich in Ems einer Kur unterzieht. Seltsam ist nur, dass ihr immer wieder der russische Arzt Lew über den Weg läuft, der Jeremy nach dem Anschlag versorgt hat. So langsam kommt Victoria der Gedanke, dass die eigentliche Gefahr nicht in England ist, sondern ihr auf Schritt und Tritt folgt. Wird sie dem Komplott auf die Spur kommen und noch einige weitere Geheimnisse enthüllen, denen sie schon länger nachjagt?

Pauline Peters hat mit ihrem Buch „Das Geheimnis des Rosenzimmers“ ihren zweiten Band um ihre Protagonistin Victoria und Faktotum Hopkins vorgelegt, der dem ersten Roman in nichts nachsteht. Die Verbindung von historischem Kriminalroman, LIebe und Familiengeheimnissen ist hier wieder sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser schnell in die Anfangszeit des 20. Jahrhunderts abtauchen. Die Orts- und Landschaftsbeschreibungen sind so detailliert, dass der Leser sich schnell zurechtfindet und alles bildhaft vor Augen hat. Die Spannung wird recht schnell aufgebaut und steigert sich immer mehr bis zum Finale.

Die Charaktere wurden sehr schön ausgearbeitet, sie wirken lebendig und authentisch. Durch ihre verschiedenen Eigenheiten ergeben sie ein buntes Potpourri, bei dem der Leser manchmal nicht weiß, wer gut und wer böse ist. Victoria ist eine sehr selbstsichere sympathische junge Dame, die ihren eigenen Kopf hat. Sie schert sich nicht um ihre wohlhabende adlige Verwandtschaft, auch wenn es in der eigenen Kasse oftmals eng wird. Doch sie will sich nicht verbiegen und zu Dingen zwingen lassen, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Mit Hopkins verbindet sie eine lange Freundschaft und Vertrautheit, er ist ihr mehr Familie als sonst jemand. Hopkins ist ein Butler, wie man ihn sich vorstellt. Er hat ein Auge auf Victorias zeitweilig gefährliche Unterfangen und versucht, sie in jeder Lebenslage zu beschützen. Jeremy ist ein sympathischer junger Mann, der zwar als Journalist arbeitet, aber insgeheim auch für den britischen Geheimdienst tätig ist. Oftmals hat man den Eindruck, er tanzt auf zwei Bühnen, aber Victoria hat sein Herz erobert und er tut alles dafür, die Gefahren vor ihr fernzuhalten. Leider lässt sie sich nur selten bremsen, denn ihre Abenteuerlust kommt ihr dabei in die Quere. Auch die weiteren Protagonisten tragen mit ihren kleinen Geschichten und Verwicklungen zum Spannungsausbau der Handlung bei.

„Das Geheimnis des Rosenzimmers“ ist ein sehr spannender und unterhaltsamer historischer Kriminalroman, der ab der ersten Seite zu einem richtigen Pageturner wird und den Leser regelrecht gefangen nimmt. Alle Leser, die den Mix aus historischem Roman und Krimi mögen, sind hier sehr gut aufgehoben. Absolute Leseempfehlung für den 2. Band aus der Feder von Pauline Peters!