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Veröffentlicht am 22.08.2018

Zeitzeugnis

Der Tätowierer von Auschwitz
2

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 14,99 [D]
Verlag: Piper
Seiten: 304
Format: Ebook
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 01.08.2018

Inhalt:

Eine Geschichte ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 14,99 [D]
Verlag: Piper
Seiten: 304
Format: Ebook
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 01.08.2018

Inhalt:

Eine Geschichte von Menschlichkeit, Mut, Liebe und Hoffnung

1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz deportiert. Seine Aufgabe war es, Häftlingsnummern auf die Unterarme seiner Mitgefangenen zu tätowieren, jene Nummern, die später zu den eindringlichsten Mahnungen gegen das Vergessen gehören würden. Er nutzte seine besondere Rolle und kämpfte gegen die Unmenschlichkeit des Lagers, vielen rettete er das Leben.
Dann, eines Tages, tätowierte er den Arm eines jungen Mädchens – und verliebte sich auf den ersten Blick in Gita. Eine Liebesgeschichte begann, an deren Ende das Unglaubliche wahr werden sollte: Sie überlebten beide.
Eindringlich erzählt Heather Morris die bewegende, wahre Geschichte von Lale und Gita, die den Glauben an Mut, Liebe und Menschlichkeit nie verloren.

Design:

Das Cover ist in Sepia gehalten. Unten ist der Eingang eines KZ zu sehen, darüber der Titel in roter Schrift und die obere Hälfte besteht aus zwei Händen, die miteinander verschränkt sind. Außerdem kann man an einem Unterarm schon die Nummer von Gite erkennen.
Von der Gestaltung her kann ich nichts aussetzen. Das Cover ist perfekt für das Buch und der Leser weiß sofort, worum es geht.

Meine Meinung:

Am Anfang muss ich ein paar Worte zu meinen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus im Dritten Reich verlieren. In meiner Schulzeit wurde das Thema immer und immer wieder durchgekaut. Ich kann echt nicht mehr sagen wie oft wir uns damit beschäftigt haben. Wenn ich so zurück denke wurde in fast jeder Klassenstufe darauf eingegangen und das Thema in irgendeiner Weise behandelt, ob es nun ein Buch im Deutschunterricht war, eine Projektwoche in Geschichte, oder oder oder. Gekrönt wurde dies nur noch von einer Klassenfahrt nach Berlin mit entsprechender Exkursion ins nächste KZ. Dies ist eine Erfahrung gewesen, die mich viel mehr geprägt hat als alle schulischen Aktionen im Vorfeld. Dort vor Ort zu sein und das Zeugnis dieser Zeit zu sehen hat mich tief erschüttert. Auch heute bekomme ich noch Beklemmungen und Tränen in den Augen, wenn ich daran denke. Ich habe mich damals sogar in einer der schallisolierten, pechschwarzen Gummizellen einsperren lassen. Gänsehaut! Ich habe mich nicht getraut mich zu bewegen.
Daher war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss, als ich davon hörte. Vielen Dank an Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Wie der Titel schon verrät geht es in dem Buch um den Tätowierer von Auschwitz. Lale, oder komplett Ludwig Eisenberg, wird als Jude ins KZ gebracht und landet dort beim Bautrupp. Recht schnell erkennt er seine Chancen, denn er verfügt über eine unglaubliche Menschenkenntnis und ein gutes Gespür. Außerdem spricht er mehrere Sprachen fließend, sodass er wertvoll für die SS ist. Er schafft es, dass einer der SS-Leute ihn zum zweiten Tätowierer macht und hat ab sofort einige Vergünstigungen. Als der alte Tätowierer verschwindet, nimmt Lale seinen Platz ein und hat, im Vergleich zu den anderen Gefangenen, das "große Los" gezogen. Er hat ein eigenes Zimmer, kann sich relativ frei bewegen und wird nicht weiter behelligt. Er baut sich ein richtiges Netzwerk auf, versucht den anderen zu helfen und überlebt so einige brenzlige Situationen.

Das zweite Hauptelement der Geschichte ist Gita. Sie ist eine der vielen tausend Gefangenen, die Lale tätowiert. Doch es ist Liebe auf den ersten Blick für ihn. Gespannt habe ich verfolgt, wie sich die Liebesgeschichte immer weiter entwickelt. Egal wie schwer es wurde, sie haben immer wieder zueinander gefunden. Eine wahrlich erstaunliche Leistung. Natürlich war mir von Anfang an klar, dass sie beide das KZ überleben, denn das wird schon in der Inhaltsbeschreibung verraten. Doch tatsächlich habe ich mich gefragt, wie sie das geschafft haben. An einer Stelle wird Lale gefragt ob er nicht in Wirklichkeit eine Katze sei, so viele Leben wie er habe. Und genau diesen Gedanken hatte ich auch schon gehabt.

Der Schreibstil ist absolut passend und ich konnte der Geschichte jederzeit ohne Probleme folgen. Die Autorin hat es wirklich geschafft diese Lebensgeschichte gut zu strukturieren und klar für den Leser aufzuarbeiten. Mir hat auch inhaltlich nichts gefehlt. Gut fand ich auch, dass es nach dem finalen Zusammentreffen der beiden außerhalb des KZ einen kurzen Abriss über das restliche Leben der beiden gab. Ohne diesen wäre das Buch nicht rund gewesen.

Besonders interessant fand ich auch die Anmerkungen und Nachworte. Hier kommen zum Beispiel die Autorin und der Sohn der beiden zur Sprache. Ergänzt wird das Ganze von ein paar Schwarz-Weiß-Fotos des Paares. So habe ich nun auch endlich ein Gesicht zur Geschichte. Und der Lageplan des KZ hat mich noch einmal richtig aufgewühlt. Die schiere Größe wird einem erst durch so einen Plan bewusst. Besonders auch dann, wenn man die winzigen Unterkünfte der SS mit dem restlichen Lager vergleicht.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings noch. Dadurch, dass Lale für die SS arbeitet, hat er ein angenehmeres Leben als die anderen. Natürlich bekommt er viele Dinge mit, aber er kann auch einiges ausblenden. Dadurch verliert das Buch ein kleines bisschen an Kraft für mich. Der Schrecken und die Qualen, mit denen sich ein normaler Insasse auseinander setzen muss, bleiben ihm erspart. Irgendwie hatte ich mit noch eindrücklicheren Erlebnissen gerechnet. Für mich kommt die Schilderung nicht an den Besuch im KZ heran. Trotzdem ist es ein eindrückliches Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der sich mit dem Thema beschäftigen möchte.

Fazit:

Ein berührendes und wichtiges Buch, das von einer großen Liebe erzählt. Doch es lässt auch die Schrecken der Zeit nicht außen vor und verbindet beides gekonnt zu einem besonderen Zeitzeugnis. Dafür vergebe ich fünf Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2021

Wildes Paradies

Wildes Paradies
1

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 20,00 [D]
Verlag: Lübbe Life
Seiten: 224
Format: Hardcover
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 26.03.2021

Inhalt:

Der Natur freien Lauf lassen und ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 20,00 [D]
Verlag: Lübbe Life
Seiten: 224
Format: Hardcover
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 26.03.2021

Inhalt:

Der Natur freien Lauf lassen und dafür reich belohnt werden

Claudia Praxmayer und ihr Mann kaufen einen alten Hof im Chiemgau, um auf dem riesigen Grundstück Lebensräume zu schaffen, in denen bedrohte Arten Zuflucht finden. Die Biologin legt Totholzhecken und Terrassenbeete an, lässt Wildblumenwiesen wachsen und Tümpel volllaufen – und überall sprießt das Leben! Igel, Vögel und Fledermäuse ziehen ein, Wildbienen und andere Insekten finden reichlich Nahrung, sogar die friedliche Koexistenz im Gemüsebeet ist (mit kleinen Kompromissen) möglich. Dieses Buch zeigt, wie Mensch und Natur miteinander das größte Gartenglück erreichen.

Meine Meinung:

Mein Mann und ich haben einen größeren Garten und eine angepachtete Wiese. Entsprechend haben wir uns mit der naturnahen Gartengestaltung schon etwas befasst und zum Beispiel letztes Jahr einen ganzen Teil des Gartens den Brennnesseln überlassen. Zurückblickend war es das Jahr mit den meisten Schmetterlingen aller Zeit. Als eine Freundin zu Besuch war, fiel sie aus allen Wolken. Sie im Gegensatz wohnt in der Stadt und hat seit Jahren keinen einzigen Schmetterling gesehen. Bei uns war es so, dass man keinen Teil des Gartens ohne gesehen hat und meistens fünf bis zehn Flattermänner auf einmal herumschwirrten. Dieser Umstand hat mich nachdenklich gemacht und davon überzeugt, dass ich noch mehr für die Natur tun will. Und dazu kam dieses Buch gerade recht.

Die Autorin Claudia Praxmayer nimmt den Leser mit auf einen Spaziergang über ihren Hof. Dieser liegt im Chiemgau und ist klimatisch somit ganz anders als unser Wetter am Rand der Eifel. Das ist allerdings überhaupt nicht schlimm, da sie allgemeine Tipps gibt, die in den deutschen Breitengraden überall Anwendung finden können.

Der erste Eindruck des Buches war gut. Haptisch fühlt es sich angenehm an mit dem matten Einband und den kräftigen Seiten. Die Drucke sind natürlich daher nicht hochglänzend wie in einer National Geographic, aber zum Gesamtbild passt es. Mir gefallen die vielen Bilder im Buch extrem gut und ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich wieder eines betrachten konnte.
Der einzigeWermutstropfen dieser Ausführung ist, dass der Buchrücken und die Ecken und Kanten extrem anfällig und empfindlich sind. Ich habe das Buch nur ein einziges Mal transportiert und ansonsten nur Zuhause gelesen. Dennoch ist der Buchrücken unten komplett angerauht und alle Ecken sind spröde. Bei einem Preis von 20 Euro für etwas über 200 Seiten ist das mehr als grenzwertig. Hätte ich mir das Buch gekauft, wäre ich furchtbar darüber enttäuscht gewesen.

Dagegen hat mich der Inhalt vollkommen überzeugt. Mit einer frischen und klaren Sprache vermittelt die Autorin ganz nebenher wertvolles Wissen. Immer mal wieder werden Textblöcke mit Tipps eingeschoben, die ich mir sicher hier und da mit Post-its versehen werde, um sie später schneller zu finden.
Als erfahrene Gärtnerin (immerhin haben wir unser Grundstück schon fast zehn Jahre) gab es nicht viel Neues in dem Buch. Dennoch habe ich die Lektüre ungemein genossen. Es macht Spaß, sich über andere und ihre Gärten zu informieren. Was funktioniert bei denen, was bei mir in die Hose geht? Wie haben sie es geschafft naturnahe Lebensräume zu schaffen? Kann man das auch in kleiner umsetzen, ohne mehrere Hektar Fläche? Womöglich sogar auf einem Balkon? Die eindeutige Antwort: ja!

Für mich fühlte es sich wirklich so an, als hätte mich die Autorin am Arm genommen und wäre mit mir über ihr Grundstück spaziert. Jede Ecke wird bestaunt und ich erfuhr die gesamte Geschichte: vom Kauf bis zur heutigen Umsetzung. Besonders beeindruckt hat mich, wie sehr die Liebe und Freunde von ihrem Text auf mich übergesprungen ist. Auf jeder Seite spürt man, dass Frau Praxmayer voll mit dem Herzen dabei ist. Das ist ansteckend! Während der Lektüre habe ich die meiste Zeit gegrinst. Und ehrlich gesagt: im Hinterkopf überschlugen sich direkt die Gedanken, was ich als nächstes in meinem Garten umsetzen möchte. Anregungen gibt einem das Buch auf jeden Fall genug.

Fazit:

Inhaltlich hat mich das Buch zu 100% überzeugt. Ein tolles Buch, zu dem ich sicher noch öfters greifen werde. Es ist die perfekte Mischung aus Unterhaltung und Wissen. Für das Material des Einbandes muss ich allerdings ein Sternchen abziehen. Somit vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2020

Ich habe Chemie doch abgewählt!

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft
1

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 6,99 [D]
Verlag: One
Seiten: 560
Format: Ebook
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reihe: Band 1/3
Erscheinungsdatum: 30.10.2020

Inhalt:

„Wir ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 6,99 [D]
Verlag: One
Seiten: 560
Format: Ebook
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reihe: Band 1/3
Erscheinungsdatum: 30.10.2020

Inhalt:

„Wir waren zu mächtig, um Feinde zu sein. Wir waren dafür gemacht,
Seite an Seite die Welt aus ihren Angeln zu reißen.“

Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann, spürt sie, dass sie einem unglaublichen Mysterium auf der Spur ist – denn das Dokument gilt als eines der größten, nie entschlüsselten Geheimnisse der Menschheit. Dann trifft sie auf den attraktiven, aber sehr verschlossenen Goldalchemisten Ben, und die Ereignisse überschlagen sich: Emilia ist eine Nachfahrin des uralten Silberordens! Schnell gerät sie ins Kreuzfeuer rivalisierender Geheimlogen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Meine Meinung:

Emilia ist 17 Jahre alt und lebt in Rom. Sie hat sich schon immer für Rätsel und Mathematik interessiert. Während eines Museumsbesuchs kann sie plötzlich ein mysteriöses Manuskript entziffern. Wie automatisch verschwimmen vor ihren Augen die kryptischen Zeichen und werden zu einer klar lesbaren Schrift. Damit ruft sie die Alchemisten-Logen auf den Plan, denn die suchen schon lange eine Alchemistin, die mit dieser angeborenen Fähigkeit ausgestattet ist. Für sie soll sie das echte Manuskript entziffern und so beginnt ihr Abenteuer.

Insgesamt gibt es drei Logen: Gold, Silber und Quecksilber. Emilia gehört der Silberloge an, doch arbeitet sie mit den Goldenen zusammen um das Rätsel zu lösen. Als Charakter hat mir Emilia ganz gut gefallen. Am Anfang geht es auch noch viel um ihre Freunde und Familie, doch das wird später kaum noch thematisiert. Es geht immer mehr um das Abenteuer und die Schatzsuche, die damit einhergeht.

Neben Emilia gibt es natürlich noch den Goldalchemisten Ben. Anfangs recht ruppig, entwickelt sich schon bald eine gewisse Zuneigung zwischen den beiden, die allerdings aus unterschiedlichen Gründen nicht erlaubt ist. Mir hat das Knistern und die Energie der beiden sehr gut gefallen. Ehrlich gesagt war das auch der Punkt, der mir in dem Buch am besten gefallen hat. Leicht und zart entwickelt sich ihre Beziehung, die geprägt ist von unterschwelliger Begierde. Sehr schön geschildert.

Im Gegensatz dazu ging es in dem Buch, natürlich passend zum Thema, sehr viel um Alchemie, Elemente, chemische Reaktionen und so weiter. Damit kann ich ehrlich gesagt überhaupt nichts anfangen und es langweilt mich auch massiv. Ich hätte nicht gedacht, dass es so stark thematisiert wird. Hätte ich das im Vorfeld gewusst, wäre es vermutlich ein Ausschlusskriterium für mich gewesen. Es ist einfach nicht meine Welt und gefällt mir nicht. In der Schule habe ich Chemie schon immer gehasst. Da muss ich mich auch nicht damit beschäftigen mit welchen Elementen ich explosive Mischungen erstellen kann um damit zu kämpfen.
Die Autorin nimmt sich wirklich Zeit um einige chemische Bereiche abzudecken. Aber ganz ehrlich: bei vielen Dingen hätte sie mir alles Mögliche erzählen können, da ich es nicht besser wüsste.

Neben dem sehr großen Anteil Alchemie hat die Autorin auch viel Energie in die Schilderung der Örtlichkeiten und der Umgebung gesteckt. Manchmal kam es mir so vor, als würde das Buch aus hauptsächlich drei Elementen bestehen plus einer dezenten Liebesgeschichte: Alchemie, Beschreibungen, Abenteuer.

Zu den Abenteuern muss ich auch noch ein paar Worte verlieren. Die liefen mir zu glatt ab und waren in einigen Bereichen entweder stark gekürzt oder zu einfach. Es gab kaum Momente, die ich als spannend empfand. Als würde Indiana Jones zwei Schritte in eine Höhle gehen, seine Hand auf ein Symbol an der Wand legen und der Schatz wird ihm vor die Füße gelegt. Gleichzeitig zog sich das Buch irgendwie. Es kam mir so vor, als würde ich Ewigkeiten daran lesen.

Die Personen im Buch waren für mein Empfinden auch irgendwie farblos. Es gab keinen, der mir auf lange Sicht in Erinnerung bleiben wird, außer vielleicht die beiden Hauptcharaktere. Somit fiel es mir auch schwer eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.

Die Idee der drei Logen und das geheime System gefielen mir gut. Grundsätzlich ist das Buch als Auftakt ganz okay, doch für mich hätte man zwei Drittel davon streichen können und es wäre immer noch das gleiche Geschehen geblieben.

Den Schreibstil der Autorin mochte ich wieder gerne. Es ist nicht das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Das Ende ist ein Cliffhanger, sodass ich schon gerne wüsste, wie es weitergeht. Ich schaue einfach mal und werde es spontan entscheiden.

Fazit:

Leider konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen. Guter Grundgedanke und schöne dezente Lovestory, doch der Rest gefiel mir nicht so gut. Daher vergebe ich zwei Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2020

Langatmig

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
1

Preis: € 15,99 [D]
Verlag: Oetinger e-book
Seiten: 608
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 19.05.2020

Inhalt:

Ehrgeiz treibt ihn an.
Rivalität beflügelt ihn.
Aber Macht hat ihren Preis.

Es ist ...

Preis: € 15,99 [D]
Verlag: Oetinger e-book
Seiten: 608
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 19.05.2020

Inhalt:

Ehrgeiz treibt ihn an.
Rivalität beflügelt ihn.
Aber Macht hat ihren Preis.

Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden.

Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen – tiefer kann man nicht fallen. Von da an ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg, über Triumph oder Niederlage bestimmen. Innerhalb der Arena ist es ein Kampf um Leben und Tod, außerhalb der Arena kämpft Coriolanus gegen die aufkeimenden Gefühle für sein dem Untergang geweihtes Tribut. Er muss sich entscheiden: Folgt er den Regeln oder dem Wunsch zu überleben – um jeden Preis.

Meine Meinung:

Lang erseht! Seit der Frankfurter Buchmesse 2019, auf der ich zum ersten Mal von diesem Buch erfahren habe, fieberte ich auf das Werk hin. Rund um die Veröffentlichung gab es einiges Theater, da die Ausführung anders war als vermutet (schwarzer Buchschnitt vs. schwarze Klappe) und dass das Ebook nicht direkt verfügbar war. Das löste sich jedoch alles auf und kurz vor Mittag am Erscheinungstag konnte ich auch endlich mit dem Lesen starten.

Mit dem Inhalt des Buches beschäftigte ich mich im Vorfeld nicht. Das hatte ich auch bewusst so entschieden, da ich mich vom Inhalt überraschen lassen und meine Erwartungen nicht anfeuern wollte. Ich wusste allerdings, dass es um die zehnten Hungerspiele geht und somit weit vor den anderen Büchern liegt. Doch dass es dabei um den jungen Coriolanus Snow dreht, das hat mich überrascht.

Im ersten Teil des Buches habe ich stark mit mir gerungen. Snow ist ein attraktiver und erfolgreicher junger Mann, der noch die Schule besucht. Seine Familie ist schwer geschlagen vom Krieg, er hat beide Elternteile verloren und lebt bei Verwandten, die mit viel Mühe versuchen den Anschein einer reichen, alteingesessenen Familie zu erhalten. Die Autorin gibt detaillierte Einblicke in die Nöte und Ängste der Kapitoleinwohner. Daher schwankte ich schwer zwischen Mitleid und dem Wissen, was aus Snow werden würde. Dieses Gefühl begleitete mich auch durch das ganze Buch hindurch. Als einer der erfolgreichsten Schüler seines Jahrgangs durfte er ein Tribut unterstützen. Ihm fiel dabei Lucy Gray aus Distrikt 12 zu.

Insgesamt waren die Hungerspiele selbst, bzw. die Handlungen in der Arena, in meinen Augen recht kurz gehalten. Ich hätte da mit einem weitaus längeren Handlungsstrang gerechnet. Und mit dem Ende der Hungerspiele hat mich die Autorin auch wirklich überrascht. Damit habe ich nicht gerechnet.

Nach den Hungerspielen passierten einige Dinge, sodass Snow im dritten Teil des Buches tatsächlich das Kapitol verlässt. Was, wie und warum verrate ich nicht, das würde zu sehr spoilern. Auf jeden Fall hat mir dieser Teil des Buches überhaupt nicht gefallen. Die Autorin deutet immer mehr die persönliche Entwicklung an zu dem durchgeknallten Tyrannen, den wir aus den anderen Büchern kennen. Allerdings in meinen Augen nicht überzeugend. Und besonders das Ende kam so überstürzt, dass ich es nicht fassen konnte. Besonders auch das "Erbe" war in meinen Augen zu viel Friede, Freude, Eierkuchen.

Im gesamten Buch gab es keinen Charakter, an den ich mein Herz verloren habe. Eigentlich hatte ich vermutet, dass Lucy Gray meine Favoritin sein würde, doch da sprang der Funke auch nicht über.

Ein Element des Buches, das gegen Ende immer mehr vorkam, sind Liedtexte. Lucy Gray ist Sängerin und singt bereits während der Vorbereitung der Hungerspiele um Werbung für sich zu machen. Und gegen Ende des Buches kamen immer mehr Liedtexte vor, unter anderem auch das vom Henkersbaum, das Fans sicher wiedererkennen. Die Texte waren leider oft eher schlecht gedichtet, vermutlich hinkt die Übersetzung aus dem Englischen hier etwas. Ich war auf jeden Fall irgendwann davon genervt.

Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass ich das Buch sowohl als Ebook, als auch als Hörbuch verfolgt habe. Und im Hörbuch hören sich die Texte ganz komisch an. Sie sollen halbwegs rhythmisch erscheinen, aber der Sprecher trifft den Takt nicht. Sehr merkwürdig.
Allgemein kann ich auch sagen, dass ich neun Tage gebraucht habe um das Buch zu beenden. Bei etwa 600 Seiten zeigt mir das schon, dass ich nicht total gefesselt war. Und ohne das Hörbuch wäre ich vermutlich immer noch nicht fertig. Spannung kam nie auf.

Gut fand ich dagegen, dass man die Anfänge der Hungerspiele mitverfolgt hat. Die bisherigen waren ganz einfach gestaltet, die Kinder wurden in eine Arena gesteckt und ihrem Schicksal überlassen. Die wenigen Kameras und Mikrofone, die an festen Plätzen installiert waren, sind nicht vergleichbar mit der Technik und dem Aufwand, den man aus den anderen Bänden kennt. Interessant war auch, wie Coriolanus tatsächlich das System der Wetten und die Belieferung der Tribute mit Drohnen einführte. Dieses Hintergrundwissen, was interessierte Fans der Trilogie hier erfahren, ist für mich der einzige Pluspunkt des Buches gewesen. Dazu wäre allerdings kein 600 Seiten starkes Buch notwendig gewesen.

Der Fanservice kommt in diesem Buch auch nicht zu kurz. Das Lied vom Henkersbaum habe ich ja schon erwähnt. Aber tatsächlich fallen einige Worte (wie zum Beispiel Katniss) und Elemente werden wiederholt, die man aus den anderen Büchern kennt. Als Vorgeschichte ganz gut, das fand ich passend. Manche Szenen dagegen sind eindeutig abgekupfert und umgeschrieben, aufgewärmt wenn man so sagen mag. So wie bei Star Wars gefühlt immer eine Szene in einer Bar mit Musikern vorkommt, so hat auch diese Autorin ein paar Szenen, die sie gerne wiederholt, da sie das Publikum berühren oder unterhalten.

Fazit:

Die Bewertung fällt mir dieses mal recht schwer. Ich habe mich so lange darauf gefreut und war dann irgendwie ernüchtert. Langweilig, langatmig, teilweise nervig und dennoch informativ. Ich habe aber tatsächlich nicht das Gefühl, dass ich dieses Buch jemals wieder lesen werde. Als Print werde ich es mir auch definitiv nicht kaufen. Ich vergebe daher 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Flache Erotik

Love Recipes – Verführung à la carte
1

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 9,99 [D]
Verlag: Piper
Seiten: 384
Format: Ebook
Reihe: Band 1 der „Kitchen Love“-Reihe
Erscheinungsdatum: 06.04.2020

Inhalt:

Statt ihren ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 9,99 [D]
Verlag: Piper
Seiten: 384
Format: Ebook
Reihe: Band 1 der „Kitchen Love“-Reihe
Erscheinungsdatum: 06.04.2020

Inhalt:

Statt ihren großen Traum eines Kunststudiums zu verfolgen, leitet die vierundzwanzigjährige Lili DeLuca gewissenhaft die italienische Trattoria ihrer Familie im Herzen Chicagos. Als der berühmte britische Koch Jack Kilroy ihren Vater zu einem Kochduell herausfordert, beschließt Lili, endlich einmal nicht auf Nummer sicher zu gehen und den verlockenden Briten zu verführen. Doch Jack hat genug von oberflächlichen One-Night-Stands und davon, wie die Klatschpresse ihn darstellt. Er sucht eine ernsthafte Beziehung, und Lili DeLuca könnte genau die Zutat sein, die im Rezept für sein persönliches Glück noch fehlt …

Design:

Das Cover ist schön und simpel gehalten. Auf dem rosafarbenen Hintergrund wurde ein Pulver, vermutlich ein Gewürz, schwungvoll ausgeschüttet. Die Schriftzüge treten davor gut in den Vordergrund. Das Gesamtbild gefällt mir. Manchmal ist weniger eben mehr.

Meine Meinung:

Tja, wo soll ich anfangen? Am besten beim Inhalt. Unsere Protagonistin Lili DeLuca kommt aus einer großen italienischen Familie, über die auch noch weitere Bände erscheinen werden. Bei diesem Buch handelt es sich um Band 1, der in der traditionellen Trattoria in Chicago spielt. Im Rahmen eines Kochduells trifft sie auf den charmanten Starkoch Jack Kilroy. Sofort funkt es zwischen den beiden. Die Sternchen, die er zuerst sieht, kommen eher von der Pfanne, die sie ihm über den Kopf zieht.

Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht. Ich hatte wieder mal richtig Lust auf einen klassischen Liebesroman. Da kam mir diese Geschichte gerade recht. Leider fiel schon der Einstieg ins Buch relativ holprig ab. Die Situationen wirkten total konstruiert und irgendwie fühlte es sich falsch an, was da ablief. Dieses Gefühl ließ mich während der kompletten Lektüre nicht mehr los. Das liegt nicht einmal direkt am Schreibstil, denn den empfand ich als angenehm, leicht und flüssig. Irgendwie haperte es eher an der Glaubwürdigkeit. Das lässt sich total schlecht erklären. Aber es wirkte eher wie eine total inszenierte Seifenoper, als wie ein lockerer Liebesroman.

Mit den beiden Hauptprotagonisten bin ich leider auch überhaupt nicht warm geworden. Natürlich muss Lili ein Problem mit ihrem Körper und ihren Kurven haben, wohingegen Jack genau das an ihr so anziehend finden, obwohl er bisher nur dünne Frauen gedatet hat. Wie oft ich allein die Augen verdreht habe, weil immer wieder auf diesem Punkt herumgehackt wurde. Das Thema ist für mich einfach ausgeleiert und überstrapaziert.

Wie bereits erwähnt habe ich eine Liebesgeschichte erwartet. Aber ehrlich gesagt geht es die ganze Zeit nur um Sex. Die Beziehung der beiden wird leider viel zu sehr auf die rein körperliche Ebene reduziert. Eine Charakterentwicklung oder Tiefgang in der Beziehung sucht man leider vergebens. Außerdem spielt die Handlung in einem kurzen Zeitraum von nur wenigen Tagen, sodass es für mich überstürzt wirkt. Da hätte sich die Autorin gerne mehr Zeit lassen können. Und ja, ich lese auch gerne gute Erotikromane. Doch diese Geschichte konnte mich nicht packen.

Als sehr anstrengend empfand ich die Vielzahl an Nebencharakteren, die teilweise einfach nur eingeworfen und erwähnt wurden, da sie in den kommenden Büchern eine Rolle spielen werden. Das lenkte mich immens von der Geschichte ab. Große Familie hin oder her, das war einfach zu viel.

Insgesamt bliebt das Buch leider sehr flach, es ging primär um die erotische Spannung zwischen den beiden Protagonisten. Mein einziges Highlight waren die Beschreibungen des unfassbar leckeren Essens. Da lief mir tatsächlich ab und an das Wasser im Mund zusammen und das passte thematisch super ins Buch. Mit mehr konnte das Buch allerdings nicht punkten. Schade.

Fazit:

Wer einen Erotik-Roman sucht, könnte hierbei fündig werden. Grundsätzlich gefiel mir die Idee. Leider hatte ich ganz andere Erwartungen und Hoffnungen an die Geschichte, es war mir einfach alles zu platt und sexistisch. Daher gibt es von mir nur zwei Sterne für dieses Buch.

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