Melancholie in Schweden
Die Tote im Sturm - August Strindberg ermitteltMit einer Portion Melancholie und Dramatik habe ich den ersten Band von August Strindberg gelesen. Ich bin insgesamt gut unterhalten worden. In der wesentlichen Handlung geht es um dem ehemaligen Banker ...
Mit einer Portion Melancholie und Dramatik habe ich den ersten Band von August Strindberg gelesen. Ich bin insgesamt gut unterhalten worden. In der wesentlichen Handlung geht es um dem ehemaligen Banker August Strindberg, welcher sich vom Großstadtleben in Stockholm verabschiedet hat und sich nun in der west-schwedischen Provinz ein neues Leben aufbauen möchte. Plötzlich verschwindet eine Lehrerin an der lokalen Schule. Die Polizei tappt im Dunklen. August, welcher ein persönliches Interesse an der Polizistin Maria hegt, beginnt recht bald auf eigene Faust zu ermitteln. Plötzlich passiert ein Ereignis was ihn bis ins Mark erschüttert. Wird er es schaffen seinen Frieden zu finden?
Der Hauptdarsteller ist ein ruhiger in sich gekehrter Mann, welcher seine Ruhe haben möchte. Er hat sich bewusst gegen das hippe Großstadtleben und für eine Lebensumgebung in der Provinz entschieden. Dabei überzeugt er durch seine Ruhe und Beharrlichkeit und weiß gut mit Menschen umzugehen. Als wesentliche Nebendarsteller der Handlung können die Polizistin Maria Martinsson, das Ehepaar Lindgreen mit ihrem Sohn Karl, sowie das Ehepaar Erikson mit ihrem Sohn Isak genannt werden. Dabei empfand ich gerade Karl als eine interessante Nebenfigur dessen Rolle erst im Laufe der Handlung so richtig Fahrt aufnimmt. Maria war mir allerdings charakterlich zu schwach dargestellt. Für eine Polizistin hätte ich mir mehr Selbstbewusstsein und Mut gewünscht. Der Aufbau der Story ist stringent und wird durch keine Zeitsprünge unterbrochen. Die Handlung der Geschichte spielt im September der heutigen Zeit und ist somit gut nachvollziehbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, dialogorientiert und sehr gut in das Deutsche übersetzt worden. Mein größter Kritikpunkt ist die Langatmigkeit in manchen Erzählpassagen. Ich hätte mir insgesamt eine etwas prägnantere und zielorientierte Erzählung gewünscht, was aber vielleicht auch Geschmacksache ist. Das Fazit ist trotzdem insgesamt noch positiv. Spannend und mit einer interessanten Wendung versehen ist dieser Krimi durchaus zu empfehlen.