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Veröffentlicht am 14.08.2022

Das Finale des Epos

Schwert und Krone - Preis der Macht
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Ein würdiger Abschluss für eine außergewöhnliche historische Reihe. Nach der Hebammen-Saga kommt die Barbarossa-Saga. Viele dachten: kann die Autorin an ihren Erfolg anknüpfen? Ja, sie kann, denn sie lässt ...

Ein würdiger Abschluss für eine außergewöhnliche historische Reihe. Nach der Hebammen-Saga kommt die Barbarossa-Saga. Viele dachten: kann die Autorin an ihren Erfolg anknüpfen? Ja, sie kann, denn sie lässt das Mittelalter lebendig werden.

Noch einmal begleiten wir die lieb gewonnen Figuren durch die Wirren der Zeit. Das Jahr 1167 soll noch so einige Schrecken für Kaiser Friedrich Barbarossa und seine Frau Beatrix bereithalten. Heinrich der Löwe heiratet die blutjunge Mathilde, die Tochter Eleonore von Aquitaniens, dies lässt ihn zu neuen Höhenflügen ansetzen. Doch die Querelen im Reich schwelen weiter und schließlich werden die Gräben zwischen Fürsten, Kaiser und Papst immer tiefer.

Sehr schön fand ich den Brückenschlag, den die Autorin zu ihrer ersten Saga macht, indem Sie Christian und Marthe aus der Hebammen-Saga hier auch einen festen Platz einräumt. Ein wunderbares Cross-Over.

Der Roman ist in drei große Teile gegliedert, wie bereits in den vorherigen Bänden findet sich vor jedem Abschnitt eine Angabe zu Ort und Zeit, sowie zu den handelnden Personen. Dies erleichtert die Orientierung und die Einordnung ungemein.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig, allerdings muss man sich schon sehr auf den Roman konzentrieren, um jede Verbindung und jede Intrige mitzubekommen bzw. nachvollziehen zu können. Dies ist kein Buch, das man mal eben so zwischendurch liest, sondern ein Roman, der aufgrund seiner Tiefe und Komplexität eine gewisse Aufmerksamkeit fordert.

Eine Karte, ein Personenverzeichnis, historische Anmerkungen, eine Danksagung, verschiedene Stammtafel, ein Glossar, eine Literatur-Liste sowie eine ausführliche Zeittafel runden das Buch ab.

Ich bin sehr gespannt mit welcher Saga uns Sabine Ebert als nächstes beglücken wird. Von mir gibt es für alle Fans von historischen Romanen natürlich eine Leseempfehlung, aber bitte bei Band 1 anfangen.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Ein schicksalhaftes Leben

Die Stunde der Nebelkinder
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Der zweite Teil der „Nebelkinder“-Saga hat es mir teilweise sehr schwer gemacht. Der erste Band hatte mich schon tief berührt, doch dieser Teil setzt noch einen drauf.

Der Klappentext verrät nicht viel ...

Der zweite Teil der „Nebelkinder“-Saga hat es mir teilweise sehr schwer gemacht. Der erste Band hatte mich schon tief berührt, doch dieser Teil setzt noch einen drauf.

Der Klappentext verrät nicht viel über den Inhalt, was auf der einen Seite gut ist, aber auf der anderen Seite wäre auch eine Warnung angebracht gewesen, weil das Hauptthema des Romans ist: Vergewaltigung.

Ein Thema, über das ich eigentlich nicht lesen wollte / möchte, nun ja, ich habe es nun doch getan, aber ich musste mehrmals das Lesen unterbrechen und dann wollte ich nur, dass es zu Ende ist.

Der Roman ist in fünf Teile gegliedert, er wird aus unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen erzählt. Im Mittelpunkt stehen Käthe und ihre Tochter Helene, die wir als “Lenchen” im ersten Teil kennengelernt haben. Aber es gibt auch ein Wiedersehen mit Ana(stasia) und wir lernen Paula kennen. Jede dieser Frauen ist eine absolute Powerfrau und verdient unseren Respekt. Jede hat ihre Geschichte und viele Erfahrungen bedingen einander.

Die Kapitel sind recht kurzgehalten, meist folgt ein Perspektivwechsel und / oder ein zeitlicher Wechsel. Denn neben den Nachkriegsjahren, werden auch Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkriegs thematisiert, ebenso die Ereignisse in den 80er Jahren in München. Die Protagonistin, sowie der Ort und die Jahreszahl, welche dem Kapitel vorangestellt sind, helfen beim Lesen.

Ich mag Helene und Käthe sehr, aber meine Lieblingsfigur in diesem Buch war Paula. Sie hatte den Mut, dem Unausweichlichen bis es nicht mehr geht die Stirn zu bieten. Sie zerbricht daran die, die ihr am Herzen lagen, im Stich gelassen zu haben.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut lesbar, teilweise detailliert sowie präzise. Der Roman ist dialogorientiert, was das Tempo des Romans hochhält.

Auch die Judenverfolgung nimmt in diesem Roman eine zentrale Rolle ein, ebenso wie die Beziehung der Mütter zu ihren Töchtern oder der Töchter zu ihren Müttern.

Ein sehr aufwühlender Roman, der mir Gänsehaut bereitet hat. Aufgrund der Themen kann ich diesen Roman allerdings nur bedingt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Backträume in Schweden

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Ein Wohlfühlroman, wie wir ihn von Andrea Russo / Anne Barns kennen und lieben. Das Cover ist passend zum Ort des Geschehens in den Nationalfarben Schwedens gestaltet. Der Roman spielt in den Jahren 1936 ...

Ein Wohlfühlroman, wie wir ihn von Andrea Russo / Anne Barns kennen und lieben. Das Cover ist passend zum Ort des Geschehens in den Nationalfarben Schwedens gestaltet. Der Roman spielt in den Jahren 1936 – 1940, es geht um die fünf Schwestern Lindholm und um ihre Bäckerei samt Café.

Hannah ist die Älteste der Fünf und eine begnadete Bäckerin, Ingrid und Mathilda können dem Backen unter den strengen Augen der Großmutter nicht ganz so viel abgewinnen, gehen dafür aber im Service auf, ebenso die beiden Zwillinge Ulla und Ebba. Wir begleiten die Familie Lindholm durch aufregende Zeiten, wir werden Teil der Familie. Es ist so, als ob man mit am Tisch sitzen würde, man bekommt beim Lesen unbändige Lust auf Kuchen, Teilchen und allerlei Leckereien. Die jungen Damen werden erwachsen und auch das Schicksal lässt nicht lange auf sich warten.

Und dann verliebt sich Hannah, ganz zum Unmut ihres Großvaters, in einen Deutschen. Er hält von Hitler und seiner Partei nicht viel und warnt seine Enkeltochter eindringlich. Hannah versucht ihre Familie davon zu überzeugen, dass nicht alle Deutschen „schlecht“ sind.

Ein wahrer Wohlfühlroman, wie ich ihn schätze und liebe. Andrea Russos Bücher sind für mich eine Auszeit vom Alltag. Der Roman wird bis auf den Prolog chronologisch erzählt. Und genau dies ist mein Kritikpunkt. Dem Roman fehlt das runde Ende, ich habe den Epilog vermisst, der noch einmal Bezug auf den Prolog nimmt. Ich kann mir zwar aufgrund der Hauptgeschichte die Zusammenhänge denken, dennoch hätte ich gerne diesen anschließenden Bogen geschlagen. Zudem interessierte es mich, was aus den anderen Schwestern geworden ist.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die vielen Dialoge tragen zu einem angenehmen Lesetempo bei, die beschreibenden Passagen schaffen eine gute Atmosphäre.

Hervorzuheben sind die vielen Rezepte und Tipps für die Köstlichkeiten, die in dem Roman vorgestellt wurden.

Ein Roman nicht nur für Schweden-Fans á la Inga Lindström, sondern auch für alle die es werden wollen. Eine locker leichte Sommergeschichte, genau das richtige für einen Abend auf der Terrasse oder dem Balkon. Eine Leseempfehlung für alle, die sich gerne in andere Länder träumen.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Terror im eigenen Land

State of Terror
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Sehr politisch und äußerst spannend habe ich das Erstlingswerk vom Autorenduo Clinton & Penny erlebt. Wer an aktueller Geschichte interessiert ist, wird bei diesem Werk fündig werden.

In der Geschichte ...

Sehr politisch und äußerst spannend habe ich das Erstlingswerk vom Autorenduo Clinton & Penny erlebt. Wer an aktueller Geschichte interessiert ist, wird bei diesem Werk fündig werden.

In der Geschichte geht es um eine Serie von brutalen Terroranschlägen, welche den europäischen Kontinent erschüttern. Die USA, um den Präsidenten Williams und seine Außenministerin Ellen Adams, tappen bei den Motiven am Anfang ziemlich im dunklen. Doch dann erhält eine Mitarbeiterin im Außenministerium eine mysteriöse Botschaft. Wer steckt dahinter? Oder ist das ist der Anfang für eine noch größere Katastrophe auf dem amerikanischen Kontinent? Eine spannende Jagd nach den Verursachern beginnt.

Die Hauptprotagonistin Ellen Adams ist eine Karrierefrau, welche als Selfmade-Unternehmerin völlig überraschend von Präsident Willams zur Außenministerin ernannt wurde. Sie weiß sich aber im politischen Milieu trotzt aller Hindernissen erstaunlich gut zu bewegen. Als wesentliche Nebendarsteller der Handlung können Präsident Williams, der amerikanische Stabschef Whitehead, Adams Sohn Gil, Anahita eine Mitarbeiterin des Außenministeriums sowie der mysteriöse Waffenhändler Sha genannt werden. Anahita hat mir am besten gefallen. Sie beweist Mut und Courage an entscheidenden Stellen, obwohl leider ihr ethnischer Hintergrund ein Hindernis ist. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird nur durch kleine Zeitsprünge unterbrochen. Der Schreibstil der Autorinnen ist sehr dialogorientiert, leicht dramatisch und politisch geprägt. Was mir sehr gut neben der Handlung und Spannung gefallen hat war ein „Ausflug“ in das kanadische Dorf Three Pines von Louise Pennys Romanen um Inspektor Gamache. Ich hatte ein Revival mit den lieb gewonnenen Charakteren was ich äußerst erheiternd fand. Dies bettete sich gut in die Geschichte ein und wirkte nicht als „zu“ gewollt. Als Zielgruppe kommen vor allem Anhänger von politischen Romanen sowie Thriller-Freunde in Betracht. Das Fazit ist sehr positiv: spannend und ziemlich nah am Zeitgeist geschrieben. Dieser Roman hat mich sehr gefesselt und gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Dolce Vita in Nudelform

Pasta Criminale
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Kulinarik gepaart mit liebevollen Figuren und ein interessanter Fall sind die Bausteine für diesen guten Krimi. Bis auf wenige Einschränkungen bin ich gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gestaltet. ...

Kulinarik gepaart mit liebevollen Figuren und ein interessanter Fall sind die Bausteine für diesen guten Krimi. Bis auf wenige Einschränkungen bin ich gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar sind verschiedene Boote auf einem See, im Hintergrund ist eine Häuserreihe erkennbar. In der wesentlichen Story geht es um die junge Doro Ritter, Tochter eines berühmten Sternekochs, welche ihre Urlaustage für eine TV-Reportage über die schöne Region am Gardasee verbringt. Schon bald wird sie mit einem heimtückischen Mord konfrontiert. Kurze Zeit später geschieht ein weiterer Mord. Wer möchte das berühmte Tortellini-Festival boykottieren? Bzw. Hat es jemand gezielt auf Nudelhersteller abgesehen?

Die Hauptdarstellerin Doro Ritter ist eine sympathische, aber leicht naive Persönlichkeit. Sie ist eine gute Seele und sich auch für einfache Arbeiten oder Aushilfstätigkeiten nicht zu schade. Ich habe etwas Charisma bei ihr vermisst bzw. sie war mir etwas zu platt dargestellt. Als wesentliche Nebendarsteller können ihr Freund Vinc, Kommissar Renato, das Ehepaar Umberto und Rosalia, sowie Davide, ein weiterer Gasthofbetreiber, genannt werden. Mir hat dabei am besten Umberto gefallen, auch wenn dieser nicht so ganz unbescholten und ehrlich ist wie er am Anfang daherkommt. Aber die typisch italienische „Dolce Vita“-Art kommt bei diesem Charakter am besten zu tragen. Der Aufbau der Story ist stringent und wird nur durch kleine Zeitsprünge unterbrochen. Die Spannung der Handlung wird durch die verschiedenen Tempowechsel forciert. Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker, leicht und dialogorientiert. Als Besonderheiten können ein Personenverzeichnis, eine Karte der Handlungsorte, sowie einige Rezepte aus dem Fall genannt werden. Gerade die Kulinarik ist ein absolutes Plus an dem Roman und der Leser bekommt direkt Hunger auf die typischen italienischen Leckereien. Positiv an der Geschichte ist der leichte Lesefluss und die vielen kulinarischen Andeutungen, welche Lust auf mehr machen. Der größte Negativpunkt ist die Darstellung einzelne Charaktere, welche ich mir insgesamt etwas mehr persönlicher und detaillierter gewünscht hätte. Trotz allem ist dieser Krimi gerade für Anhänger von leichten und liebevollen Kriminalromanen durchaus empfehlenswert.

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