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Veröffentlicht am 15.03.2019

Ein außergewöhnliches und märchenhaftes Buch!

Das kalte Reich des Silbers
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Als Tochter eines gutherzigen Pfandleihers fordert Mirjem Schulden zurück und bald wird gesagt, dass sie Silber zu Gold verwandeln könne. Diese Nachricht dringt auch ins Land der Staryk, welche magische ...

Als Tochter eines gutherzigen Pfandleihers fordert Mirjem Schulden zurück und bald wird gesagt, dass sie Silber zu Gold verwandeln könne. Diese Nachricht dringt auch ins Land der Staryk, welche magische Eiswesen sind. Der König der Staryk fordert sie auf dieses Können unter Beweis zu stellen und entführt sie in sein Reich. Als Königin soll sie an seiner Seite leben – doch zur gleichen Zeit bricht bei den Menschen der tiefe Winter ein...

Von Naomi Novik habe ich bereits „Das dunkle Herz des Waldes“ gelesen und war nun auf ihr neues Buch gespannt. Das Cover konnte mich in seinem Bann ziehen. Es wirkt sehr geheimnisvoll und man kann sich schon etwas vorstellen, wie das Reich der Staryk aussehen wird.

Das Buch ist etwas komplex aufgebaut. So wird die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Sichten erzählt, dies wird jedoch nicht am Anfang des Kapitels angekündigt, sondern man muss es sich erst beim Lesen erschließen. Dies war am Anfang sehr verwirrend, nach einer Zeit habe ich aber das Muster der Autorin einigermaßen durchblickt. An den Schreibstil muss man sich erst einmal gewöhnen und ich kann mir gut vorstellen, dass er manche auch nicht anspricht. Daher würde ich empfehlen die Leseprobe zu lesen.

Mirjem steht im Fokus der Geschichte. Sie ist eine sehr sympathische Person und nimmt ihr Schicksal in die Hand. So versucht sie sich aus der Armut zu kämpfen und macht sich somit unter anderem auch Feinde.
Aber auch andere Personen, welche sich im Umfeld von Mirjem befinden, werden näher beleuchtet. So begleiten wir Wanda, welche die Schulden für ihren Vater bei Mirjem abarbeitet. Sie hat eine starke Charakterentwicklung durchlaufen und ich mochte sie durch ihre Taten sehr gerne.
Irina ist die Tochter eines Herzogs und somit lernt man diese Welt auch aus einer ganz anderen Sichtweise kennen. Bei ihr konnte ich ihre Handlungen gegen Ende der Geschichte nicht ganz verstehen, trotzdem ist sie jedoch eine sehr starke Frau, genauso wie auch Mirjem und Wanda.
Die Autorin hat es geschickt geschafft die unterschiedlichen Handlungsstränge zu einem Gesamtkonstrukt zusammenzuspannen.
Auch aus der Sicht von anderen Persönlichkeiten sehen wir die Geschichte. Beispielsweise lernen wir den Bruder von Wanda oder das Kindermädchen von Irina, Magreta näher kennen.

Die Welt, welche Naomi Novik erschaffen hat, war meiner Meinung nach einzigartig. Die Menschen haben zwar Angst vor den Staryk, da sie fast schon besessen von Gold sind, sie sind jedoch auch sehr neugierig.
Das Land der Staryk wird sehr ausschweifend beschrieben. Somit werden manche Orte und Sachen sehr detailgetreu erläutert, manche konnte man sich leider nicht gut vorstellen, da sie nicht erklärt wurden. Das fand ich etwas schade, denn das Setting hat mich sehr interessiert und auch das Wesen der Staryk. Diese Eiswesen scheinen eine ganz andere Kultur zu haben, welche immer wieder angedeutet wird und was ich auch sehr geschätzt habe.

Die Haupthandlung dreht sich nicht nur um Mirjem, welche Silber in Gold verwandeln kann, wie es im Klappentext steht, sondern es handelt mehr um einen Kampf zwischen zwei Feinden. Darauf werde ich nicht näher eingehen, da ich sonst spoilern würde. Man errät im Laufe der Geschichte, in welche Richtung sich die Handlungen bewegen.
Da es mehrere Sichten gibt, wurden leider auch sehr nebensächliche Tätigkeiten erzählt, sodass es schon etliche Längen gab. Meiner Meinung nach hätte das Buch um ein paar Seiten gekürzt werden können.
Eine Liebesgeschichte gibt es auch, welche aber stark im Hintergrund gehalten wurde. Man hat davon fast nichts geahnt - und plötzlich war sie da. Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr auf die Gefühle der Personen eingegangen hätte.
Manche denken, es würde sich um eine Art Märchenadoption von Rumpelstilzchen handeln, und die Gedanken kann ich auch nachvollziehen, jedoch würde ich die Geschichte nicht darauf reduzieren - denn sie ist sehr viel mehr.

Fazit: Ein außergewöhnliches Buch, welches durch den Perspektivwechsel und dem Schreibstil sehr verwirrend sein kann. Die Welt der Staryk konnte mich faszinieren, genauso wie auch die drei Charaktere Mirjem. Wanda und Irina. Trotz ein paar Kleinigkeiten kann ich es Fantasy Fans nur empfehlen und es bekommt von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Ein Muss für alle Stranger Things Fans - und welche, die es noch werden wollen.

Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
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Als Terry Ives sich als Testperson für ein Forschungsprojekt der Regierung meldet, muss sie schon bald feststellen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Ihr werden bewusstseinsverändernde Substanzen ...

Als Terry Ives sich als Testperson für ein Forschungsprojekt der Regierung meldet, muss sie schon bald feststellen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Ihr werden bewusstseinsverändernde Substanzen verabreicht und bald stellt sie fest, dass auch ein Mädchen namens Kali dort versteckt gehalten wird. Die Gruppe von Testpersonen freunden sich an und versucht der Verschwörung auf den Grund zu geben, denn Dr. Brenner scheut vor nichts zurück.

Die Serie mochte ich unglaublich gerne und da wir gerade auf die dritte Staffel warten, musste ich einfach die Vorgeschichte lesen. Diese kann man auch zur Hand nehmen, ohne vorher die Serie zu kennen. Ich persönlich würde aber empfehlen vorher mal einen Blick hineinzuwerfen. So kann man nach und nach Schlüsse ziehen und diese auch auf die Serie übertragen.

Im Buch stehen besonders die vier Testpersonen Terry, Alice, Gloria und Ken im Vordergrund. Terry geht zum Collage und möchte sich als Testperson ein bisschen Geld hinzuverdienen. Sie begleiten wir die meiste Zeit und ich mochte sie ganz gerne. Terry ist eine sehr dickköpfige Person, die für ihre Liebsten kämpft und ihr Schicksal verändern möchte. Diesen Kampfgeist habe ich zu schätzen gelernt und ich konnte im Laufe der Geschichte mit ihr mitfühlen. Gegen Ende der Geschichte gab es ein paar Situationen, welche leicht auf eine Erkenntnis deuteten, jedoch schien sie es nicht wahrzunehmen, was etwas übertrieben dargestellt fand.

Auch die anderen Charaktere wie Alice und Gloria habe ich ins Herz geschlossen. Mit ihrem Humor waren sie die perfekten Freundinnen für Terry. Ken, die andere Testperson, mochte ich auch gerne, jedoch haben wir von ihm nicht so viel mitbekommen.
Wie im Klappentext erwähnt scheint das Labor auch mit Kindern zu experimentieren. Eine davon ist das junge Mädchen Kali, auch 8 genannt. Sie schien ganz lieb zu sein und auch wenn ich manche Handlungen von ihr nicht ganz nachvollziehen konnte, wurde sie doch überzeugend von der Autorin beschrieben.
Dr. Brenner führt als leitende Kraft alle Experimente durch und auch in der Serie lernen wir ihn früh kennen. Ich fand ihn sofort unsympathisch und es ist schon ganz spannend mal die Gedanken von solch einer Persönlichkeit zu lesen und zu sehen, dass er doch nicht so schlau ist, wie er augenscheinlich glaubt.

Der Schreibstil ist grundsätzlich flüssig, manchmal verändert sich ihr Erzähltempo allerdings. So entstehen ein paar Längen.
Die Geschichte spielt im Jahre 1969 und wird somit ca. 13 Jahre vor der Serie erzählt.
Es ist eine eigenständige Geschichte und man kann sie ohne jegliches Vorwissen lesen. Es sind zwar Parallelen zur Serie vorhanden, jedoch wurde dieser Teil klein gehalten. Im Buch war teilweise Spannung vorhanden, als auch ein paar Längen, welche besonders im Mittelteil auftraten. Dramatik konnte natürlich auch nicht fehlen und ich habe richtig mit den Charakteren mitgefühlt. Besonders der Anfang und das Ende haben mir gut gefallen und da konnte ich es fast gar nicht mehr aus den Händen legen.
Das Ende hätte meiner Meinung nach noch ein bisschen mehr Spannung vertragen können, denn ich hatte keine Gänsehaut, obwohl man sie mir in der beschriebenen Situation leicht verpassen könnte.
Dabei muss ich aber auch sagen, dass ich wusste, wie die Geschichte ungefähr ausgehen würde, da man es sich ableiten konnte, wenn man die Serie kennt. Da das Ende aber auch sehr offen ist, kann ich mir gut vorstellen, dass ein zweiter Band geplant ist.

Fazit: Eine gelungene Vorgeschichte, welche ich durch die Charaktere und der Handlung nur empfehlen kann! Man sieht die Serie noch einmal aus einer ganz anderen Sicht und durch ihre eigenständige Art können es sowohl Fans der Serie lesen, als auch welche, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Ein spannender Thriller mit Überraschungen und interessanten Themen!

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Carolin kommuniziert mit ihren Auftraggebern mit der Sprache der Blumen. Ihre größte Angst ist es gefunden zu werden, denn vor einem Jahr war ihr Name ein anderer und sie als Polizeispitzel einer der brutalsten ...

Carolin kommuniziert mit ihren Auftraggebern mit der Sprache der Blumen. Ihre größte Angst ist es gefunden zu werden, denn vor einem Jahr war ihr Name ein anderer und sie als Polizeispitzel einer der brutalsten Banden auf der Spur. Nun wird sie zu einem Fall nach München gerufen. Es scheint scheinbar alles nach Plan zu laufen und doch läuft sie Gefahr ihren eigenen Tod ein zweites Mal zu erleben...

Von Ursula Poznanski habe ich sowohl unglaublich gute, als auch etwas schwächere Bücher gelesen. Dies ist der erste Teil einer Reihe. Der Klappentext hat mich aber neugierig gemacht, deswegen musste ich einfach nach „Vanitas“ greifen. Allein schon das Cover ist ein Traum! Obwohl es bunt ist hat es auch etwas geheimnisvolles und eine gewisse Tiefe. Mir gefällt der Falter und beim Lesen musste ich immer wieder darüber streichen.

Das Buch ist grundsätzlich aus der Sicht von der Protagonistin Carolin geschrieben, jedoch gibt es immer wieder ein paar Kapitel, in denen Morde geschehen. Das hat mich unglaublich neugierig gemacht und ich habe versucht herauszufinden, wer denn der Mörder sein könnte. Der Schreibstil war wie immer flüssig zu lesen und es gab genug Details, damit man sich die Geschichte lebhaft vorstellen konnte.

In diesem Buch lernt man Carolin kennen, von der wir aber wissen, dass dies nicht ihr richtiger Name ist. Wie es bereits im Klappentext angedeutet wird, hat sie eine schwere Vergangenheit und möchte wortwörtlich davor flüchten. Anfangs arbeitet sie noch als Blumenhändlerin auf dem Wiener Zentralfriedhof und obwohl die Stimmung dort eigentlich düster ist, fühlt sich Carolin dort wohl. Sie war mir sofort sympathisch und durch den detaillierten Schreibstil kam es mir so vor, als würde ich sie sehr gut kennen.
Auch andere Charaktere lernt man hier nach und nach kennen, wobei Tamara, die Nachbarin von Carolin, eine gewisse Rolle spielt. Sie habe ich relativ schnell durchschaut, was vielleicht auch von der Autorin so gewollt war.

Die Hauptmission handelt von plötzlichen Morden auf den Grundstücken von Baunternehmen, welche als Unfälle getarnt werden. Carolin soll sich in dieser Branche einschleusen und sich etwas umhören. Neben diesen Handlungsstrang scheint Carolin auch zu denken, dass die brutale Bande, in der sie früher als Polizeispitzel eingeschleust wurde, sie verfolgen würde und handelt dem entsprechend. Es gibt außerdem auch ein paar Rückblicke auf diese Zeit und manche Szenen wurden lebhafter beschrieben, als ich es gewollt hätte.
Die Blumen spielen auch eine zentrale Rolle in der Geschichte, denn so "unterhält" sie sich mit ihrem Auftraggeber. Die Bedeutungen werden während des Lesens aufgeklärt.
Da hier mehrere Bereiche angeschnitten werden und dies der erste Teil einer Reihe von Ursula Poznanski ist, kann ich mir gut vorstellen, mehr von den unterschiedlichen Handlungssträngen im nächsten Band zu erfahren.
Das Ende des Buches hat mir gut gefallen, denn viele Geheimnisse wurden aufgeklärt und es wurde mit dem letzten Satz wieder eine gewisse Spannung entfacht, sodass ich ziemlich neugierig auf den zweiten Band bin.

Fazit: Es ist ein spannendes Buch, welches viele unterschiedliche Themen umfasst. Mit Carolin konnte ich mich anfreunden und durch die unterschiedlichen Wendungen konnte mich das Buch überzeugen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Da ich finde, dass noch etwas Luft nach oben vorhanden ist, gibt es von mir 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Eine süße Geschichte mit jeder Menge Liebe und Fantasy

Tiefseeherz
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In dem kleinen Küstenort Lavender verschwinden immer wieder Menschen und Lizzie wird das Gefühl nicht los, dass ihr Schwarm Jack etwas damit zu tun hat. Er lässt ihr Herz höher schlagen und als Lizzies ...

In dem kleinen Küstenort Lavender verschwinden immer wieder Menschen und Lizzie wird das Gefühl nicht los, dass ihr Schwarm Jack etwas damit zu tun hat. Er lässt ihr Herz höher schlagen und als Lizzies beste Freundin Sophie nicht mehr zu finden ist, stellt sie sich die Frage, was er vor ihr verheimlicht. Und ob es ihr Bild von ihm für immer verändern wird...

Das Buch hat mich direkt angesprochen, da der Klappentext ziemlich geheimnisvoll klang und mich die Autorin Johanna ganz schön angefixt hat, war ich natürlich unglaublich neugierig :)
Bevor man dieses Buch liest, sollte einem bewusst sein, dass es besonders für Jugendliche geeignet ist und eine große Portion Fantasy, sowie Liebe enthält.

Das Cover erinnert mich sehr an das Meer, welches in der Geschichte eine große Rolle spielt. Ich mag es sehr gerne und fand es schon etwas schade, dass ich es „nur“ als eBook besitze und es nicht im meinem Bücherregal stehen kann.

Mit Lizzie konnte ich mich im Laufe der Geschichte anfreunden. Sie spürt eine tiefe Verbundenheit zum Meer, was sehr schön verdeutlicht wurde und ich konnte diese Gefühle auch nachvollziehen. Man lernt ihre Familie kennen und besonders bei den Frauen in ihrer Familie, sprich ihre Mutter und ihre Schwester, musste ich ab und zu die Augen verdrehen. Bei dem ein oder anderen Satz wäre ich an der Stelle von Lizzie aus der Haut gefahren und ich habe mir von ihr auch gewünscht, dass sie sich mehr durchsetzt. Diese Seite bekam ich aber im Laufe der Geschichte zu spüren und ich würde sagen, dass sie sogar eine kleine Charakterentwicklung durchlebt hat.Gegen Ende konnte ich ihre Aussagen mit voller Zustimmung unterstreichen, was ich am Anfang der Geschichte nicht unbedingt behaupten kann.

Man lernt neben ihrer Familie auch andere Charaktere kennen, wir zum Beispiel ihre beste Freundin Sophie. Sie habe ich direkt ins Herz geschlossen, denn bei einer solch lebensfrohen Person ist dies gar nicht anders möglich. Ein paar Klischees in der Schule, wie die Zicke, welche sich für das beste Mädchen der Welt hält waren auch vertreten, wobei ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht hätte.
Jack ist der love interest von Lizzie und obwohl ich ihn mir als Bad Boy vorgestellt hatte, war dies zum Glück nicht der Fall. Klar ist er etwas unnahbar, aber ich habe ihn durch seine Taten und Aussagen lieb gewonnen.

Als ich angefangen habe zu lesen war ich anfangs noch nicht überzeugt. Die Geschichte kam mir etwas roh rüber und das Teenage Drama kannte ich schon von anderen Büchern. Es wurde das ein oder andere Klischee bedient, welches durch den Schreibstil aber auch wieder aufgelockert wurde. Die Liebesgeschichte stand sehr im Vordergrund und das erste Herzklopfen machte sich bemerkbar.
Wie gesagt hatte ich anfangs einige Kritikpunkte, welche im Laufe der Geschichte jedoch fast schon verblassten. Die Liebesgeschichte war immer noch prägnant, jedoch kam ein anderer Handlungsstrang hinzu, welcher mir unglaublich gut gefallen hat. Ich werde nicht zu viel verraten, da ich sonst spoilern würde, aber es kommt zu einer Wendung, welche mich zwar nicht unglaublich überrascht hat, mir aber gefiel. Das Setting änderte sich und wir lernen neue Personen kennen. Der zweite Handlungsstrang war somit ganz klar mein Highlight und es wurde auf ihn zwar genau eingegangen, aber trotzdem hätte ich gerne mehr erfahren, damit ich mir die unterschiedlichsten Situationen genauer vorstellen konnte. Das ist allerdings auch schon Meckern auf hohem Niveau :)

Fazit: Trotz der Schwierigkeiten am Anfang der Geschichte gefiel mit das Buch mit der Zeit immer besser und ich konnte mich auch mit der Protagonistin anfreunden. Nach einer entscheidenden Wendung konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen und ich hätte gerne mehr erfahren. Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Trotz Cover und Worldbuilding gab es viele Kritikpunkte

The Belles 1: Schönheit regiert
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Die Belles sind Kinder der Göttin der Schönheit und wollen helfen die Hässlichkeit aus der Welt von Orléans zu schaffen. Camelia ist eine Belle und will am Königshof die Favoritin werden. Als sie erkennt, ...

Die Belles sind Kinder der Göttin der Schönheit und wollen helfen die Hässlichkeit aus der Welt von Orléans zu schaffen. Camelia ist eine Belle und will am Königshof die Favoritin werden. Als sie erkennt, dass ihre Fähigkeiten gefährlicher sind, als sie es je gedacht hat, gerät sie in eine Welt voller Geheimnisse und Intrigen. Und nicht jeder will ihr Gutes. Manche sehen in ihr eine Waffe. Und sie hat die Fähigkeit Orléans für immer zu verändern...

Durch dieses wunderschöne Cover bin ich direkt auf das Buch aufmerksam geworden. Der Schutzumschlag ist durchsichtig und es gibt eine Karte, welches das Königreich von Orléans zeigt. Diese ist wirklich sehr schön gestaltet.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Camelia erzählt, welche um jeden Preis die Favoritin sein möchte und somit ein Vorbild für das ganze Volk wäre. Als Belle wurde einem die Schönheit angeboren und die restlichen Bewohner Oréans wurden von Hässlichkeit gezeichnet. Sie haben graue, verrunzelte Haut, rote Augen und Haare wie Stroh. Die Berufung von den Belles ist es sozusagen den Menschen Schönheit zu verleihen.

Der Einstieg in das Buch war ziemlich holperig. An den Schreibstil musste ich mich gewöhnen, denn er war sehr blumig und beschrieb die unterschiedlichsten Dinge, was allerdings nicht immer sein musste. Dafür konnte ich mir Wörter wie „Arcana“ erst nach einiger Zeit erschließen. Außerdem hatte die Autorin eine Vorliebe Produkte mit Essen zu vergleichen. Da ich damit anfangs schon Probleme hatte, kann ich nur empfehlen vorher die Leseprobe zu lesen.

Man hat bereits am Anfang gemerkt, dass Camelia ziemlich ehrgeizig ist und in allem die beste sein möchte. Das hat mich zwar im Mittelteil gelegt, aber dies macht nicht unbedingt einen guten Eindruck. Ihren Charakter würde ich fast schon an der Grenze zur Selbstsucht beschreiben. Sie möchte ihre Ziele unbedingt durchsetzen und so konnte ich ihre Handlungen ziemlich oft nicht nachvollziehen.
Nach einer Zeit mochte ich sie dann doch etwas und ich kann sagen, dass sie eine Charakterentwicklung durchlaufen hat, welche definitiv in eine gute Richtung läuft. Somit kann ich mir auch gut vorstellen, dass er zweite Band bei diesem Kritikpunkt besser sein könnte.

Man lernt hier viele andere Charaktere kennen, welche größtenteils auch sehr selbstsüchtig sind. Es gab nur wenige Personen die ich ansatzweise mochte und sympathisch fand. Besonders zwischen dem Mittelteil und dem Ende gab es Phasen, wo ich mir nette und höfliche Charaktere gewünscht habe, denn so hat sich die Stimmung sehr nach unten gezogen. Ich würde sogar sagen, dass diese düstere und unheilvolle Stimmung mir den Spaß am Lesen verdorben hat.

Wie gesagt konnte ich mich nur langsam in das Buch hineinfinden, was besonders am Schreibstil lag. Nachdem man sich daran und an die Welt gewöhnt hat konnte ich auch schon flüssiger lesen und es kam Spannung hoch. Meiner Meinung nach ließ sich der Mittelteil am besten lesen, denn das Ende war wieder viel zu negativ und die Handlung bewegte sich in eine Richtung, welche mir leider gar nicht gefiel.

Eine Liebesgeschichte gibt es natürlich auch. Diese wurde alle paar Seiten in in die Geschichte eingestreut und konnte mich von den Gefühlen her nicht überzeugen. Mir hat die Phase gefehlt, wo sich beide verlieben und die Schmetterlinge im Bauch waren auch nicht vorhanden. Die Autorin hätte sich meiner Meinung nach lieber auf die Handlung konzentrieren sollen und die Liebesgeschichte nicht einbauen sollen.

Das Thema dieses Buches ist die Schönheit. Alle Bewohner von Orléans wollen schön sein und nehmen dafür auch Schmerzen im Kauf. Die Botschaft hinter dem ganzen Buch ist, dass Schönheit nicht alles im Leben ist, jedoch geht sie so sehr darauf ein, wie man Macht durch Schönheit gewinnen kann, dass sie eher das Gegenteil bewirkt. Wahrscheinlich schwenkt dies im zweiten Band um, aber mir habt die andere Seite der Medaille gefehlt. So gibt es viele Handlungen, in denen die Protagonistin etwas gegen diesen ganzen Schönheitswahn bewirkten könnte, es aber nicht nutzt.

Dies sind einige Kritikpunkte, durch das Ende, welches mich sehr überraschen konnte, glaube ich aber, dass der zweite Band Potenzial hat besser zu werden. Da bleibt nur noch mein Problem mit dem Schreibstil, welcher sich wahrscheinlich nicht ändern wird.

Fazit: Das Cover und das Worldbuilding mochte ich an dem Buch sehr. Die Charaktere und der Schreibstil konnten mir leider nicht ganz zusagen. Die Grundidee an sich hat unglaublich viel Potenzial, aber der Umsetzung fehlten es an vielen Zutaten. Ich kann mir trotzdem gut vorstellen, dass mir der zweite Band besser gefallen könnte. Von mir hat das Buch 2,5 Sterne bekommen.