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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch, das einen nicht so schnell loslässt

Töchter der Lüfte
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Normalerweise ist es besser, wenn ich meinen Leseeindruck direkt nach dem Umblättern der letzten Seite formuliere. Wenn man dann weitere Bücher gelesen hat, verblassen so manche Details und Gefühle, die ...

Normalerweise ist es besser, wenn ich meinen Leseeindruck direkt nach dem Umblättern der letzten Seite formuliere. Wenn man dann weitere Bücher gelesen hat, verblassen so manche Details und Gefühle, die ich beim Lesen hatte doch mit der Zeit immer mehr. In diesem Falle war es mir jedoch aus diversen Gründen nicht möglich, meine Gedanken zeitnah zu Papier zu bringen. Bei diesem Buch ist das zum Glück kein Problem: Pam Jenoffs "Töchter der Lüfte" hat mich tief innen berührt und hallt auch heute nach einigen Wochen noch intensiv nach.

Die Autorin hat Isas und Astrids Geschichte sehr authentisch und einfühlsam erzählt. Das harte Leben im im Zirkus wird sehr lebendig dargestellt und die Schrecken des Krieges werden nicht beschönigt. Dennoch gibt es so viele Momente voller Freundschaft, Hoffnung und Liebe - aber immer ohne rührselig zu werden.

Dieses Buch hat für mich alles, was mein liebstes Hobby Lesen ausmacht: Authenzität, Spannung, Gefühle - eine Geschichte, die einen nicht so schnell wieder los lässt. Von mir gibt es daher die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Einfach ponytastisch

Ponyschule Trippelwick - Hörst du die Ponys flüstern?
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Als kleines Mädchen habe ich Pferde- und Internatbücher verschlungen. Und da ich auch heute noch sehr gerne Kinder- und Jugendbücher lese, bin ich auch über die „Ponyschule Trippelwick“ gestolpert. Was ...

Als kleines Mädchen habe ich Pferde- und Internatbücher verschlungen. Und da ich auch heute noch sehr gerne Kinder- und Jugendbücher lese, bin ich auch über die „Ponyschule Trippelwick“ gestolpert. Was für ein Glück, dass auch ich den geheimen Weg in dieses besondere Pony-Internat gefunden habe. Denn es kann schliesslich nicht jeder in diese Schule gehen, die ausschliesslich Pony- und Pferdeflüsterer ausbildet. Dafür muss man aber eine besondere Gabe haben.

Annelie, die Hauptfigur in dieser sowohl textlich als auch illustratorisch liebevoll gestalteten Geschichte, hat dieses spezielle Talent und wird auf das Internat Trippelwick eingeladen. Jeder Schüler bekommt ein Pony als Gefährten zugewiesen. Allerdings wählen die Ponys ihre menschlichen Gefährten selber aus. Annelie zittert und bangt, ob sie denn auch ihr Lieblingspony als Gefährten bekommt. Und ihre Mitschülerin Dana ist ganz schön gemein und versucht das zu verhindern. Die Geschichte wird immer spannender und ich konnte gar nicht mehr aufhören mit lesen.

Viel zu schnell musste ich die letzte Seite und Trippelwick schweren Herzens wieder verlassen. Ich habe mich dort auch wegen des angenehmen und absolut altersgerechten Erzählstil sehr wohlgefühlt. Die kurzen Kapitel laden ein, vor dem Einschlafen noch schnell eines zu lesen. Es gibt viele fröhliche, spannende, manchmal ein bisschen bedrückte Momente – alles, was Mädchen in dem Alter so beschäftigt. Es ist eine Geschichte mit magischen Elementen, aber auch eine einfühlsame Geschichte um Freundschaft und über das „Sich-hinaus-wachsen“. Originelle Wortkreationen brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Ich werde trotzdem jetzt nicht verraten, was Pofu und Posei ist. Das muss schon jeder für sich heraus finden.

Jedenfalls finde ich es ponytastisch, dass im Frühjahr 2020 einen Folgeband geben wird und ich freue mich heute schon auf ein Wiederlesen mit Annelie, ihren Freundinnen und den Ponygefährten.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein Genuss für Thrillerfans

Zimmer 19
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Dass Marc Raabe packende Thriller schreiben kann, wusste ich bereits. Und die offenen Fragen am Ende von Band 1 der Babylon-Reihe („Schlüssel 17“) zwangen mich regelrecht dazu, „Zimmer 19“ unbedingt zu ...

Dass Marc Raabe packende Thriller schreiben kann, wusste ich bereits. Und die offenen Fragen am Ende von Band 1 der Babylon-Reihe („Schlüssel 17“) zwangen mich regelrecht dazu, „Zimmer 19“ unbedingt zu lesen. Aber das war gut so – denn ich bin jetzt nach Band 2 noch begeisterter von der Reihe.

Auch in diesem Buch fackelt der Autor nicht lange rum und es geht gleich zur Sache. In kurzen Kapiteln mit so manchem Cliffhanger begibt man sich als Leser zusammen mit den Ermittlern Tom und Sita auf eine rasante Jagd nach der Wahrheit. Die raschen Perspektivwechsel und die beiden unterschiedlichen Zeitebenen, in denen die Geschichte spielt, verlangen eine gewisse Konzentration vom Leser, sind jedoch logisch miteinander abgestimmt und steigern immer wieder die Spannung. Ein paar Zusammenhänge und Zufälle empfinde ich als ein wenig zu konstruiert und nicht immer ganz so glaubwürdig. Dennoch konnte ich nicht anders und bin über die Zeilen geflogen als zum Schluss hin der Spannungsbogen nochmals angezogen wurde. Der Fall löst sich dann in sich schlüssig auf und es bleiben nicht so viele Fragen offen, wie am Ende vom ersten Teil, was ich als sehr angenehm empfinde. Das was offen bleibt, macht jedenfalls neugierig auf den dritten Teil.

Meiner Meinung nach, hat Marc Raabe hier nochmals eine Schippe drauf gelegt und mich erneut von seinem Erzähltalent überzeugt. Ich hoffe, wir müssen nicht allzu lange auf Band 3 warten.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Lesespass auf jeder Seite

Die besten Tantenretter der Welt
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Die beiden Waisenjungen Jonas und Fabian leben bei ihrer Tante Erdmute. Nicht nur der Vorname ist aussergewöhnlich – sie ist eine ganz besondere Tante, bei der es nie langweilig wird. Als sie dann aber ...

Die beiden Waisenjungen Jonas und Fabian leben bei ihrer Tante Erdmute. Nicht nur der Vorname ist aussergewöhnlich – sie ist eine ganz besondere Tante, bei der es nie langweilig wird. Als sie dann aber auch noch eine Bank überfällt, wird es den beiden Brüdern dann doch zu viel und sie setzen alles daran, ihre Tante aus dem Schlamassel wieder raus zu holen. Doch auch das abgelegene Waldhotel, in dem sich Erdmute und die Jungs verstecken, bringt nicht die nötige Ruhe, um einen Rettungsplan zu schmieden. Im Gegenteil! Ein Verbrechen verkompliziert die Situation der Tantenretter noch zusätzlich und schon steckt man als Leser mittendrin in einem turbulenten Abenteuer.

Schon auf den ersten Seiten spürt man die Freude, die die Autorin daran hat, Geschichten zu erzählen. Mit vielen amüsanten Details schmückt Andrea Schaumburg ihre Beschreibungen und die liebevoll gestalteten Protagonisten schliesst man trotz oder auch gerade wegen der einen oder anderen Marotte sofort ins Herz. Die Erzählweise ist nicht nur flüssig, sondern richtiggehend rasant auf ganz angenehme Weise. Man spürt als Leser förmlich den Strudel der Ereignisse, der die Tante und ihre beiden Neffen mit sich reisst und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Trotz der ernsten Ereignisse ist es ein fröhliches Leseabenteuer, bei dem ich immer wieder laut lachen konnte. Sabine Wilharms‘ Illustrationen passen meiner Meinung nach perfekt zur Geschichte und unterstreichen die Heiterkeit, die ich beim Lesen empfunden habe.

Genauso macht Lesen Spass und ich bin sicher, dass dieses Buch grossen und kleinen Lesern gleichermassen Freude bereitet.

Veröffentlicht am 30.09.2023

Leseempfehlung für History-Fans

Töchter des Nordmeeres – Livs Weg
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Darum geht‘s:
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts werden auf der Norwegischen Inselgruppe Smola in einer Winternacht zwei Babys vor zwei unterschiedliche Türschwellen gelegt. Niemand weiß, woher die beiden ...

Darum geht‘s:
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts werden auf der Norwegischen Inselgruppe Smola in einer Winternacht zwei Babys vor zwei unterschiedliche Türschwellen gelegt. Niemand weiß, woher die beiden Mädchen stammen. Fria, die Wirtin des Guesthuset, und die Familie des Dorfpfarrers nehmen die Findlinge auf. Die beiden wachsen dennoch wie zwei Schwestern auf, könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein. Während Lucia sich ein Leben als Ehefrau und Mutter wünscht, träumt Liv von einem Schulabschluss und einem anschließenden Studium beim berühmten Polarreisenden Fridtjof Nansen. Als ein junger Wissenschaftler auf die Insel kommt, wird die Freundschaft der Mädchen auf die Probe gestellt und beide müssen einiges auf sich nehmen, um ihren Weg zu finden.

So fand ich‘s:
Ines Thorn erzählt hier in erster Linie die spannende Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen Frauen, die ihr Glück suchen. Sie zeigt aber auch auf eindrückliche Weise wie die damalige Gesellschaft tickte und vor allem, was für eine Stellung von den Frauen anfangs des 20. Jahrhunderts erwartet wurde. Beide Frauen verfolgen ihre eigenen Träume und nehmen auf unterschiedliche Weise ihre Schicksale in die Hand.

Es ist die Geschichte von zwei sehr starken Frauen. Besonders Liv, die was die Frauenrolle betrifft der Zeit um einiges voraus war, beeindruckte mich mit ihrer zielstrebigen und freigeistlichen Art sehr. Trotz vieler Steine, die ihr von der Gesellschaft in den Weg gelegt werden, verfolgt sie unbeirrt ihre Ziele und muss auch mit Rückschlägen zurechtkommen. Doch ich habe auch mit Lucia mitgefiebert. Denn auch ihr wird vom Schicksal nichts geschenkt. Da Liv etwas mehr im Fokus steht, fühlte ich mich ihr allerdings ein wenig näher. Da es möglicherweise einen zweiten Band geben wird, könnte ich mir vorstellen, dass wir Leser dann Lucia etwas intensiver begleiten können.

Besonders gut gefallen hat mir auch die Atmosphäre, die die Autorin den Leser sehr anschaulich und lebendig spüren lässt – seien es zum Beispiel die wetterbedingt schwierigen Verhältnisse auf der Insel oder auch das Leben in der Stadt, das vor allem von den damaligen gesellschaftlichen Konventionen geprägt ist.

Die Figuren sind durchwegs lebendig und versatil gezeichnet. Auch meine eigenen Emotionen kamen beim Lesen nicht zu kurz – genauso wie ich es mag. Ich konnte mich jederzeit in die Figuren reinversetzen oder mich über die eine oder andere so richtig aufregen.

Ich habe parallel zum Lesen auch das Hörbuch gehört, so dass ich auch z.B. beim Haushalt nie den Faden verloren habe und ohne größere Unterbrechungen weiter in die Geschichte eintauchen konnte. Und die Sprecherin Verena Wolfien ist meiner Meinung nach perfekt für dieses Buch und hat immer den richtigen Tonfall für die jeweilige Figur getroffen. Das war für mich das Tüpfelchen auf dem "i" dieses Lese- und Hörerlebnisses.

Ich muss bestimmt nicht mehr explizit betonen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe. Jedenfalls spreche ich gerne und begeistert eine absolute Leseempfehlung aus für alle, die gerne historische Romane lesen.

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