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Veröffentlicht am 22.08.2023

Ein originelles Kinderbuch

Elli kocht und backt
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Inhalt:

Jeden Tag erleben Elli, das kleinste Elefantenmädchen der Welt, und ihr bester Freund Rudi die Raupe Abenteuer im Wald, im eigenen Garten oder in ihrem gemütlichen Zuhause, einem hohlen dicken ...

Inhalt:

Jeden Tag erleben Elli, das kleinste Elefantenmädchen der Welt, und ihr bester Freund Rudi die Raupe Abenteuer im Wald, im eigenen Garten oder in ihrem gemütlichen Zuhause, einem hohlen dicken Eichenbaum.

Mal ist es der wortkarge Specht, der die Ruhe stört, weil er ohne ersichtlichen Grund plötzlich in die Wohnung der Beiden ein Loch hämmert und Rudi das Fürchten lehrt (denn schließlich fressen Vögel Raupen). Ein Specht als neuer Mitbewohner kommt gar nicht in Frage. Dann, so droht Rudi, würde er ausziehen! Nun ist guter Rat teuer.

Am Zaubertag, überlegt Elli, könne sie sich in einen großen Apfelbaum verwandeln lassen. Gesagt, getan. Doch die freche Raupe Rudi möchte ihre Früchte essen! Das findet das Elefantenmädchen gar nicht lustig.

Immer nur Möhren zum Mittag, zum Abend und zum Frühstück. Rudi ist genervt: Möhrenstampf, -suppe, - brei und -gulasch. Wer erträgt das über Wochen? Doch die Ernte gibt einfach nichts anderes her.

Auf all diese Probleme finden die beiden Freunde jedoch - mal gemeinsam, mal alleine, mal kommt der Zufall zu Hilfe - immer eine kindgerechte und einfache Lösung.


Meinung:

28 abenteuerliche Geschichten erwarten den/die junge/n Leser/in in diesem liebevoll illustriertem Koch- und Vorlesebuch von Christl Vogl.

Aufgebaut ist jedes Kapitel nach dem gleichen Prinzip: Jede Geschichte ist etwa zwei Buchseiten lang. Es folgt ein farbenfrohes Bild, auf dem man einen Ausschnitt aus Ellis und Rudis Leben bewundern kann. Die Illustrationen sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und laden somit zum Diskutieren mit dem Kind ein.
So trägt Elli zum Beispiel gerne in ihren drei Haaren einen Lockenwickler, um ihren Rüssel bindet sie sich, nicht nur funktional, sondern auch modisch, stets ein neues hübsches Tuch. Oft sieht man die vielen Waldtiere in Rudis und Ellis Nähe. Mal ist es Hanna Hase, das Kartoffelmännchen Toffelchen, eine Bienenelfe, ein Kobold, die Igelfamilie oder das alte Maulwurfehepaar Molli und Manus. In den Kleider- und Schürzentaschen von Elli und ihren Freunden gibt es oft etwas zu entdecken: Ein süßer Käfer, ein Mäuschen oder ein Blümchen, das zaghaft daraus hervorlugt. Aufmerksames Betrachten der Bilder lohnt sich also.

Besonders gefallen hat mir die Idee, dass jede Geschichte mit einem einfach aufgebautem Rezept zum Nachkochen endet. Wenig Zutaten, eine kurzgehaltene Anleitung, nachkochbar und dennoch originell.

Die Rezeptideen variieren von Pilzpfannen, über Kuchenrezepte, bis hin zu Salaten, einem Reisauflauf, Gemüsespießen, Tomatensuppe und Klassikern wie Pfannkuchen, Omelette, Kartoffelbrei mit Salat, Waffeln mit Honig u.v.m..

Ausprobiert habe ich den luftigen Nusskuchen, den Eiersalat sowie die Blumenkohlsuppe. Alle Rezepte ließen sich einfach zubereiten. Die Resultate haben köstlich geschmeckt.

Kleine Fehler muss man jedoch entschuldigen. So enthält die Zutatenliste für den Hochzeitskuchen zum Beispiel eine Zitrone. Diese wird im Rezept nicht mehr erwähnt. Beim Nusskuchen soll der Teig in eine Backform gegeben werden. Hier musste ich überlegen, ob alles in eine Kastenform passt oder ob eine große runde Springform größentechnisch die bessere Variante darstellt. Auch eine Angabe im Rezept, für wie viel Personen die Gerichte gedacht sind, fehlt.

Die sich um die Natur und Tierwelt drehenden Abenteuer sind kindgerecht geschrieben. Eine Geschichte kam allerdings für mich etwas gruselig daher. Elli sucht ihren Freund Rudi. Dieser, so kommt heraus, wurde von den Schmetterlingen in eine Puppe eingesperrt. Rudi fand es schrecklich und Elli musste darüber nachdenken, dass Rudi eine Metamorphose zum Schmetterling durchmachen würde und dann nur noch einen Sommer zu leben hätte. Die Geschichte bildet da allerdings eine Ausnahme.


Fazit:

„Elli kocht und backt“ verfolgt eine originelle Idee : Hier werden kurz und kindgerecht die Abenteuer eines Elefantenmädchens und seines besten Freundes, Rudi der Raupe, in der Tier- und Pflanzenwelt mit detailreichen sehr farbenfrohen Bildern – vergleichbar der Abbildung auf dem Cover – mit einfachen Rezepten kombiniert.

Das Buch ist Erlebnis und Erfahrung: Man kann über die vielen kleinen Details in den Bildern diskutieren, über das Erlebte in den Geschichten sinnieren und alles noch einmal mit selbstgemachten Gerichten kulinarisch nachempfinden.

Kleine Fehler, die sich insbesondere bei den Rezepten eingeschlichen haben, waren, für mich, verzeihlich. Als durchschnittlich geübte Köchin gelingt es, Lösungen darauf zu finden. Die von mir ausprobierten Rezepte wussten voll zu punkten.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Anna Benning weiß, wie man einen Pageturner schreibt

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Achtung: Enthält Spoiler zum 1. Band



Inhalt:


Rayne hat sich den Rebellen angeschlossen, um mit ihnen gemeinsam nach dem sagenumwobenen 8. Dark Sigil zu suchen. Hierbei handelt es sich um einen Dolch, ...

Achtung: Enthält Spoiler zum 1. Band



Inhalt:


Rayne hat sich den Rebellen angeschlossen, um mit ihnen gemeinsam nach dem sagenumwobenen 8. Dark Sigil zu suchen. Hierbei handelt es sich um einen Dolch, der in der Lage ist, den Träger dauerhaft von der Bindung zu seinem Dark Sigil zu befreien.

Der Dolch wäre also in der Lage Rayne und Adam eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen. Als Träger eines Dark Sigils war es ihnen strengstens verboten, eine Beziehungen einzugehen. Ein Sigil konnte im Falle der Vermischung der sieben Blutlinien keinem neuen Träger mehr übergeben werden. Und das hätte dazu geführt, dass die Erde schon in kürzester Zeit mit Chaosmagie geflutet werden würde.

Während Rayne und die Rebellen in Erfahrung bringen konnten, dass sie ein weiteres Artefakt benötigen würden, namentlich einen Kompass, hatte Adam es geschafft, die gedankliche Verbindung zu Rayne zu trennen. Durch Gerüchte bekam Rayne zudem zugetragen, dass der Mirrorlord eine Verlobung eingegangen war.

Die Sorgen um ihre Beziehung zu Adam und die sich nur schleppend entwickelnde Suche nach dem Dolch waren jedoch nicht die einzigen Probleme, die Rayne beschäftigten. Denn die Rebellen wollten das 8. Sigil natürlich auch in ihren Besitz bringen. Sie machten den Mirrorlord für die Chaosmagie verantwortlich und wollten mit dem Dolch für eine neue Ordnung sorgen.

Dass der Kompass, der zum Dolch führen würde, sich ausgerechnet im Mirror befand, machte alles nicht leichter. Dieser wurde gut bewacht. Da er aber zu weiteren Reisen immer mitgeführt wurde, sahen die Rebellen auch die Chance ihn zu stehlen gekommen. Ein großer Empfang, nebst anschließendem Fest zur Verlobung des Mirrorlords, war die perfekte Möglichkeit, sich unters Volk zu mischen, um diesen zu stehlen.

Um an den Dolch zu kommen, musste Rayne also am Empfang teilnehmen und würde Adam wiedersehen. Ein Wiedersehen, das unter keinem guten Stern stand.

Doch Raynes Plan, an den Dolch zu gelangen und Adam und sich von der Bindung der Sigils zu befreien, stand. Die Schicksalsgöttinnen hatten allerdings in der nahen Zukunft keine gute Nachrichten - für niemandem.



Meinung:


Nachdem der erste Band von „Dark Sigils“ mich hellauf begeisterte, ja weggeblasen hatte, konnte ich die Fortsetzung nicht erwarten.

Der Wiedereinstieg nach der Auszeit fiel allerdings nicht leicht.

Sehr entgegen kam mir eine kurze Zusammenfassung der Handlung von Anna Benning auf den ersten Seiten. Ich war schnell wieder in der Geschichte drin und konnte mich gut auf die neuen Ereignisse, die Rayne, die Rebellen sowie Adam und die anderen Dark Sigilträger beschäftigten, einlassen.

Bedauerlich ist einzig, dass kein Glossar, worin Namen, Realien und Querverweise näher erläutert werden, angelegt worden ist.

Der zweite Band kam für mich ab der Mitte so richtig in Fahrt; die Handlung gewann zunehmend immer mehr an Spannung.

Im zweiten Teil des Buches überraschte die Autorin mit unvorhersehbaren Wendungen und allerhand spannenden Szenen, die in einem nervenzerreißenden Finale gipfelten.

Zum Ende hin mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.



Fazit:


Beim zweiten Band von „Dark Sigils - Wie die Dunkelheit befiehlt“, brauchte ich einige Seiten, um mich in dem von Anna Benning erneut geschaffenen Lesesog zu verlieren. Das lag in erster Linie an vielen Charakteren, die mir aufgrund einer längeren Lesepause zwischen den Bänden nicht mehr präsent waren.

Ohne auf dramatische Effekte aus zu sein, versteckt sich hinter Bennings sachlichem Stil viel Dramatik, Spannung und ein verworrenes Beziehungsgeflecht.

Alles ist so rasant und spannend erzählt, dass ich das Finale von „Dark Sigils“ kaum erwarten kann.

Anna Benning weiß, wie man einen Pageturner schreibt.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Spannendes Abenteuer mit vielen Rätseln

Das Geheimnis von Darkmoor Hall
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Inhalt:


Der Umzug in das kleine schottische Dorf Darkmoor-on-Sea, das mitten an der Küste Cornwalls liegt, soll Kate's Eltern helfen, ihre Ehe zu kitten. Dort möchten sie ihren gemeinsamen, lang gehegten ...

Inhalt:


Der Umzug in das kleine schottische Dorf Darkmoor-on-Sea, das mitten an der Küste Cornwalls liegt, soll Kate's Eltern helfen, ihre Ehe zu kitten. Dort möchten sie ihren gemeinsamen, lang gehegten Traum umsetzen und ein kleines Cafè eröffnen.

Kate jedoch ist von ihrem neuen Zuhause auf den ersten Blick überhaupt nicht angetan. Das 450 Jahre alte Haus, in das die Familie gezogen ist, riecht muffig und ist mehr als nur baufällig. Ihre Stimmung ist im Keller. Nicht nur, dass zwischen ihren Eltern auch weiterhin ein eisiges Schweigen herrscht, zudem ist es auch in diesem kleinen Kaff einfach nur todlangweilig. Die karge Landschaft, nichts, was man erleben könnte; all das verbessert Kate's Laune kein bisschen.

Kate macht sich also auf, die Gegend zu erkunden. An der Spitze einer Landzunge stößt sie auf ein herrschaftliches Herrenhaus. Ein Haus, das sie magisch anzuziehen scheint. Wenig später entdeckt sie einen weiteren interessanten Ort. Ein Plateau an einem einsamen Ort. Einem Ort, an dem es sich hervorragend verweilen lässt. Das hat scheinbar noch jemand anderes erkannt. Denn mitten auf diesem Plateau befindet sich eine Zeichenmappe, aus der der Wind immer wieder vereinzelte Blätter herauszupft und eines davon zu ihr trägt.

Kate ist verblüfft von den detailreichen Zeichnungen, die der Künstler auf dieses Papier verewigt hat. Sie rettet kurzerhand die Mappe, auf der der Name Gustav Grenville steht, und beschließt diese zu ihrem Eigentümer zurückzubringen.

Doch dann lernt Kate Billy kennen. Dieser befindet sich gerade auf der Flucht vor drei Jungen, die es offensichtlich nicht gut mit ihm meinen. Kate schließt sich Billy an und erfährt von ihm mehr über die Gegend. Sie erfährt, dass das geheimnisvolle Herrenhaus einer alten griesgrämigen Frau namens Ethelda Grenville gehört. Sie erfährt von einem Fluch, der auf dem Haus liegt.
Kate schlussfolgert, dass der Eigentümer der Zeichenmappe mit Lady Grenville verwandt sein muss. Sie beschließt ihn aufzusuchen.

Im Laufe der nächsten Tage lernt Kate Billy und Gustav näher kennen. Sie erfährt, dass Billy von den drei Jungen aus dem Dorf gemobbt wird und dass Gustav unter der Fuchtel seiner Tante steht. Im Gespräch mit Gustav erfährt sie von einem Kompass, dem Erbstück von Gus' Großvater, von einem Gedicht, das dieser in seinem Testament hinterlassen hat und wittert das Abenteuer ihres Lebens. Endlich wird es in Darkmoor-on-Sea spannend!

Gemeinsam mit ihren neuen Freunden Gus und Billy beschließt Kate zu ermitteln. Sie möchte das Rätsel von Gus' Großvater lösen. Sie möchte die geheimen Gänge, die Lady Grenville unter Verschluss hält, erkunden und Billy helfen sich seinen Widersachern zu stellen.



Meinung:


Bereits auf den ersten Seiten von „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ gelingt es Nina Scheweling gekonnt die Stimmung einer diffusen Bedrohung aufzubauen und zugleich mit den Erwartungen des Lesers zu spielen. Für ihre Geschichte hat sie die perfekte Location gewählt: Schottland, eine Gegend in der viel Landschaft und oft schlechtes Wetter vorherrscht.

Nur wenige Häuser, ein kleines langweiliges Dörfchen, viel Natur. Auf den ersten Blick klingt das unglaublich langweilig. Das merkt auch die Protagonistin Kate sehr schnell. Dazu ein zerrüttetes Elternhaus.

Kates Missmut ist verständlich. Doch die Protagonistin lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie ist resilient und zukunftsgerichtet, abenteuerlustig, sehr lebenshungrig und folgt ihren Impulsen.

Mit Billy und Gus lernt Kate zwei Jungen kennen, die im Gegensatz zu ihr oft ängstlich wirken. Sie sind bereits seit Jahren in ihren gewohnten Lebensmustern gefangen. Gus steht unter der Fuchtel seiner Tante oder Großtante (er ist sich selbst nicht ganz so sicher). Billy hingegen wächst in einer Familie auf, die nur wenig Geld hat, und Tag für Tag ums Überleben kämpfen muss. Dazu kommen die Mobbingattacken der Dorfjugend.

Kate bringt mit ihrer lebendigen Art erfrischenden Wind in das Dorf. Sie findet durch erste Zufälle also zwei neue Freunde und erteilt ihnen eine Lektion in Selbstwirksamkeit.



Fazit:


Nina Scheweling schreibt mit „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ den Auftakt einer zweibändigen Reihe und gibt dem Leser Rätsel über Rätsel rund um ein verlassenes Herrenhaus auf.

Von der ersten Seite an beginnt ein großes Abenteuer, das dramatischer wird, als es man es zu Beginn vermuten mag.

Die Protagonistin Kate zeigt, dass es sich lohnt, an seinem innersten Kern zu arbeiten, um effektiv und aktiv seine Umwelt beeinflussen zu können.

Der junge Leser darf sich über eine gut strukturierte Geschichte, schnörkellos vorgetragen und spannend inszeniert, freuen.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Helden mit Superkräften und Girlpower

Spring Storm 2: Dornen der Hoffnung
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Inhalt:


Gerade erst haben Cora, King und ihre Freunde Fedir aus der Gefangenschaft befreit, schon müssen sie sich auf eine neue Reise begeben. Denn Fedir fürchtet, dass sein Bruder, der als wichtiger ...

Inhalt:


Gerade erst haben Cora, King und ihre Freunde Fedir aus der Gefangenschaft befreit, schon müssen sie sich auf eine neue Reise begeben. Denn Fedir fürchtet, dass sein Bruder, der als wichtiger Wissenschaftler in einem Labor in Berlin mit der Forschung an einem der Quellfragmente betraut wurde, in Gefahr sein könnte.

Himari, Sam, Grant, Fedir, King, Cora und ihr Kater Bob haben noch nicht einmal die Hauptstadt erreicht, da erfahren sie aus dem Radio, dass die Hauptstadt von unbekannten Menschen und Cosmics angegriffen wurde. Das erste Cosmic-Balance-Gate, der Ort, an dem die Menschen noch Schutz vor der Quellstrahlung finden konnten, sei bereits gefallen.

Zu der Sorge um Fedirs Bruder kommt nun auch Kings Angst um das Wohlergehen ihrer Familie, die ebenfalls in Berlin wohnhaft ist.

Nun gilt es Prioritäten zu setzen. Doch neben privaten Belangen stellen sich schon bald weitere Probleme. Denn die Gruppe trifft auf alte Feinde. Unter anderem auf Jax, einen der Gründer der Chinesisch-Russischen-Allianz (ECRA) und auch einen der stärksten Cosmics. Und dieser scheint hinter den Quellfragmenten herzu sein.

Die Gruppe muss sich, auch wenn sie dann auf die Fähigkeit einzelner Teammitglieder verzichten muss, wohl oder übel aufteilen. Ein gefährliches Unterfangen.

Wird es King gelingen, ihre Familie zu finden? Wird Fedir seinen Bruder noch rechtzeitig befreien? Und werden die Freunde die Quellfragmente in Sicherheit bringen und die Menschheit vor Schlimmeren bewahren können? Nach und nach müssen Cora und ihre Gruppe jedoch feststellen, dass hinter allem eine noch viel größere Gefahr steckt.



Meinung:


Leser, die das Erscheinen aller Bände einer Reihe nicht abwarten können, machen sich oft Sorgen, ob sich Charaktere im Gedächtnis eingebrannt haben, ob Pointen und Appelle der Vorbände im Gedächtnis nachhallen.

Diese Sorge ist bei „Spring Storm“ unbegründet. Denn Marie Graßhoff hat sich im zweiten und somit auch zugleich finalen Band ihrer Reihe dazu entschlossen, gleich zu Anfang zwei Abschnitte abzubilden, die es dem Leser wirklich leicht machen, wieder in die Geschichte hineinzukommen. So findet sich hier die Abschnitte „Erinnerungen an die Welt“ und „Was bisher geschah“, in denen die Autorin im Schnelldurchlauf noch einmal die wichtigsten Fakten rund um die Quellfragmente/-strahlung, die Cosmics und auch Coras Lebenslauf wiedergibt.

„Dornen der Hoffnung“ beginnt also dort, wo Band 1 aufgehört hat. Die Freunde haben sich entschlossen ihre Reise nach Berlin anzutreten. Was sie dort antreffen, übersteigt ihre kühnsten Erwartungen. Denn die Hauptstadt befindet sich mitten im Krieg.

Schnell war ich wieder in der spannenden Geschichte rund um die Quellfragmente versunken. Bereits im ersten Teil gefiel mir die Idee der Autorin, dass Teile der Welt durch die Quellstrahlung verseucht worden waren. Diese waren über und über mit den schönsten Blumen versehen und von der Natur völlig zurückerobert worden. Doch so schön diese Abschnitte auch anmuten mochten, sie waren auch genauso gefährlich. Denn nur 20 % der Menschen konnten diese Quellstrahlung überleben. Und diese reagierten mit der Cosmic Power. Einer besonderen, starken Fähigkeit. Nicht selten nahm die Natur auch Teile des menschlichen Körpers für sich in Besitz. So wuchsen zum Beispiel aus Coras Kater Bobs Fell, den sie im Wald aufgefunden hatte, überall die schönsten Blumen und Gräser.

Während also jedes Mitglied der Gruppe mit seiner Fähigkeit etwas beitragen konnte, ist es in diesem zweiten Band Himari, die sich strickt weigert ihr Talent zu offenbaren. Diese Tatsache, aber auch weitere Streitigkeiten, die unter anderem mit der Priorisierung der Reiseziele einhergehen, sorgen immer wieder für Konflikte und Streitigkeiten zwischen den Teammitgliedern.

Marie Grasshoff gelingt es aber nicht nur mit diesen Zwistigkeiten Spannung zwischen den Buchseiten zu schaffen. Eine Gefahr jagt die nächste. Die Gruppe teilt sich auf und verliert dadurch an Stärke. Aber auch mächtige Cosmics, machen es den Teammitgliedern nicht einfach. Immer wieder müssen sich die Freunde in Kämpfen behaupten. Der Autorin gelingt es auch, diesen Szenen eine gute Portion Dynamik zu verleihen. Ich empfand es spannend zu beobachten, wie die einzelnen Fähigkeiten der Cosmics hierbei zum Tragen kommen. So muss Cora zum Beispiel auf ihr Glück vertrauen, Grant bedient sich seiner Schattenmagie und Sam greift auf sein Talent zurück, sich unsichtbar machen zu können. Die mächtigste Fähigkeit von allen besitzt aber wohl King, die Dinge erschaffen und diese im Kampf einsetzen kann.

Im zweiten Teil des Buches häufen sich die Sprünge durch die Wälder und auch die Kämpfe. Für mich war ein klarer Fokus zu erkennen, den die Autorin hier verfolgt. Leider wurden ab diesem Teil dann zwangsläufig auch einige anderen Figuren (wie zum Beispiel mein heimlicher Favorit Bob) vernachlässigt.

Der Leser erfährt ab diesem Punkt mehr darüber, was es mit der Quellstrahlung auf sich hat, aber auch über die Beweggründe von Jax (dem Gründer der ECRA). Zudem erhält die Beziehung zwischen Cora und King mehr Tiefe.



Fazit:


Marie Graßhoff wusste mich auch mit ihrem zweiten Band der „Spring Storm“-Reihe, „Dornen der Hoffnung“, zu überzeugen. Die visuelle Ausstattung mit den detailreichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen ist gewohnt erstklassig, genauso wie das fantasievolle Worldbuilding. Die Figuren sind ebenfalls faszinierend entwickelt.

Geboten wird ein großartiger Erzählfluss, in dem interessante Figuren, Helden mit Superkräften und Girlpower herumschwimmen.

Was das Ende betrifft, bin ich mir noch unsicher, wie ich es einordnen möchte. Von Stereotypen und einer übereilten Handlung ist das Buch bis dahin allerdings befreit.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Eine berührende Geschichte

Skaterherz
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Inhalt:


Schon sein halbes Leben lang liegt der 13-jährige Elias im Krankenhaus und wartet sehnsüchtig auf ein passendes Spenderherz. Als eines Nachts Schwester Suzanna an Elias Bett erscheint und ihn ...

Inhalt:


Schon sein halbes Leben lang liegt der 13-jährige Elias im Krankenhaus und wartet sehnsüchtig auf ein passendes Spenderherz. Als eines Nachts Schwester Suzanna an Elias Bett erscheint und ihn vorsichtig wachrüttelt, glaubt er erst an einen Traum. Wir haben ein Herz gefunden, verkündet Suzanna. Elias kann es kaum glauben.

Mit der OP, mit dem Erhalt des neuen Herzens, verändert sich einiges in Elias Leben. Die Transplantation ist mit Ängsten verbunden. Was ist, wenn der Körper das neue Organ nicht annehmen wird? Aber Elias hat auch noch andere Sorgen. Denn plötzlich hört er eine fremde Stimme. Eine, die andere nicht hören können. Die von Boyd. Dem Jungen, dem das Herz zuvor gehörte.

Boyds Leben war so ganz anders als das von Elias. Er hat in den Tag hinein gelebt, hat sich um seine Zukunft nur wenig Sorgen gemacht. Diese Unüberlegtheit jedoch war es auch, die Boyd zum Verhängnis wurde. An einem Nachmittag wollte er einen Stunt mit dem Skateboard üben. Er wollte auf dem Geländer der Autobahnbrücke grinden. Doch das ging gewaltig schief. Kurz darauf befand sich Boyd im freien Fall und knallte mit dem Kopf auf die darunterliegende Straße.

Boyds Herz konnte gerettet werden. Sein Leben nicht. Und nun ist sein Geist an einen anderen Jungen gebunden. An Elias, der stets so vorsichtig ist, dessen Leben so behütet und damit auch unglaublich langweilig verläuft. Etwas, an das sich Boyd noch gewöhnen muss. Aber vielleicht kann er Elias ja dabei helfen, schnellstmöglich das Krankenhaus zu verlassen und noch einmal seinen Opa aufzusuchen.



Meinung:


Brenda Heijnis schreibt mit Skaterherz auf 144 Seiten ein kurzes, aber zugleich auch sehr fesselndes und intensives Werk, das aus zwei Perspektiven erzählt wird.

Einerseits berichtet sie aus der Sicht von Elias, einem Jungen, der aufgrund einer Herzerkrankung und einem jahrelangen Krankenhausaufenthalt nur zu genau weiß, wie wertvoll ein Menschenleben sein kann. Elias wächst in der behüteten Obhut von Pflegern und besorgten Eltern auf. Als er endlich ein Herz erhalten soll, reagiert er ängstlich, denn was ist, wenn der Körper das neue Organ abstößt?

Mit Boyd entwirft die Autorin ein Gegenbild. Boyd liebt das Abenteuer, er hasst die Langeweile. Sein unüberlegtes und leichtfertiges Handeln wurde ihm nun schon zum zweiten Mal zum Verhängnis.

Im Krankenhaus lernen sich Elias und Boyd kennen. Boyds Geist ist durch das Herz an Elias gebunden. Dieses Schicksal ist für die Jungs nicht gerade einfach zu akzeptieren. Doch bald merken beide, dass sie voneinander lernen können. Elias gelingt es mit Boyds Tatendrang aus seiner Komfortzone auszubrechen und wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Dafür ist er bereit, dem Geist dabei zu helfen, mit der Vergangenheit abzuschließen. Es entsteht eine die sinnlich erkennbare Welt überschreitende Freundschaft und darüber hinaus ein kleines Abenteuer.

Die Geschichte spielt sich zum großen Teil im Krankenhaus ab. Der Leser lernt hier neben den beiden Protagonisten ein paar weitere Patienten kennen. So zum Beispiel Puck, ein Mädchen, für das Elias über die Zeit im Krankenhaus Gefühle entwickelt hat. Diese Liebesgeschichte ist ein netter Nebenplot, den es aber - meiner Meinung nach - nicht unbedingt bedurft hätte.

Brenda Heijnis schreibt intensiv und verstörend, wenn sie einen Eindruck von Boyds individueller Todeserfahrung vermittelt.

Dass Boyd weiterhin riechen, hören und sehen kann, lässt sein Schicksal noch greifbarer erscheinen. Der Junge reflektiert sein Leben. Schuldgefühle belasten ihn. Er begreift, wie naiv sein bisheriges Verhalten war. Doch all die Einsicht kommt zu spät.

All das macht „Skaterherz“ zu einer Geschichte, die unter die Haut geht, berührt und zugleich auch ein wenig verstört. Doch Brenda Heijnis lässt den jugendlichen Leser nicht alleine. Sie schreibt von Vergebung, von Freundschaft, ein wenig von Liebe und von Wiedergutmachung.



Fazit:


Der Titel „Skaterherz“ kommt auf den ersten Blick unscheinbar daher. Hinter dem Buchtitel versteckt sich eine sehr intensive Geschichte, die von zwei Jungen erzählt. Die beiden Hauptfiguren könnten dabei gegensätzlicher kaum sein.

Elias, ein Junge, der bisher stets vorsichtig und ängstlich durchs Leben gegangen ist, und Boyd, dessen Vergangenheit zwischen Affekt und Emotion verortet war.

Für eine Auseinandersetzungen mit einem gemeinsamen Schicksal bildet dann eine Herzoperation die Klammer.

Skaterherz hat etwas Berührendes und Verstörendes und ist gleichzeitig psychologisch klug komponiert.

Von mir gibt es eine Empfehlung.

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