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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2018

Der Wandel der Wahrnehmung

Mein ist die Macht
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„Fabrice’ Trumpfkarte in diesem Spiel war seine Erfahrung. Alex’ Trumpfkarte hingegen war sein junger Verstand.“ Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve stellen ihre eigenen Ermittlungen an, als Natalies ...

„Fabrice’ Trumpfkarte in diesem Spiel war seine Erfahrung. Alex’ Trumpfkarte hingegen war sein junger Verstand.“ Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve stellen ihre eigenen Ermittlungen an, als Natalies Onkel Fabrice eines Anschlags beschuldigt wird. So geraten sie selber in den Strudel politischer Intrigen eines viel größeren Ausmaßes.
Die Protagonisten tauchen erstmals in „Falsche Haut“ auf, wo sie in ihrem eigenen Interesse gegen einen Geheimbund antreten. In diesem zweiten Teil werden Alex und Natalie eher zufällig in Verschwörungen hineingezogen, die die Wahrnehmung der Weltreligionen beeinflussen sollen. Für mich ist es etwas unglaubwürdig, dass sie als Zivilisten diesen Kampf führen, und es wirkt konstruiert, dass selbst für diese unvorhergesehene Situation Spuren bereitliegen, denen sie folgen sollen.
Ansonsten bildet das Zusammenspiel von Religionsvertretern, Polizei und Medien durchaus ein authentisches Szenario für den in Köln angesiedelten Thriller, der zudem regionaltypische Details vermittelt.
Ich habe mich gefreut, den Figuren in ihrer Entwicklung zu folgen, aber „Mein ist die Macht“ verglichen mit dem Vorgänger als schwächer empfunden.

Veröffentlicht am 21.12.2018

Griechischer Götterfunke

Mythos
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Der als Schauspieler bekannte Brite Stephen Fry hat in „Mythos“ griechische Göttersagen nacherzählt.
Schon wenn man das Foto des verschmitzt schauenden Autors auf der Buchrückseite erblickt, ahnt man, ...

Der als Schauspieler bekannte Brite Stephen Fry hat in „Mythos“ griechische Göttersagen nacherzählt.
Schon wenn man das Foto des verschmitzt schauenden Autors auf der Buchrückseite erblickt, ahnt man, dass dies eine amüsante Lektüre werden könnte. Und Frohnatur Fry enttäuscht uns nicht, schmückt er doch die Mythen derart bildhaft aus, dass sein wissender Blick auch auf den Leser übergeht. „Dann besuchte Gaia ihre Tochter Mnemosyne, die beschäftigt, aber schwer auszusprechen war.“
Es werden explizit keine Vorkenntnisse vorausgesetzt, vielmehr wird vor unseren Augen ein großes Puzzle der Götterwelt ausgebreitet, dessen Einzelteile wir fortan in unserer Welt wiedererkennen werden.
Der Götterfunke ist auf mich übergesprungen, und ich freue mich schon auf die Fortsetzung der humorvollen Auseinandersetzung mit den griechischen Geschichten in „Heroes“.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Ausländische Teufel in China

Gott der Barbaren
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In der Mitte des 19. Jahrhunderts wird China vom Krieg geschüttelt. Mittendrin befinden sich „ausländische Teufel“, die mit ihren eigenen Missionen ihren Beitrag leisten.
Unter letzteren sind zwei, die ...

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wird China vom Krieg geschüttelt. Mittendrin befinden sich „ausländische Teufel“, die mit ihren eigenen Missionen ihren Beitrag leisten.
Unter letzteren sind zwei, die in diesem Roman eine besondere Rolle spielen: ein deutscher Missionar und ein englischer Sonderbotschafter. Beide versuchen die Kultur des Landes zu verstehen und erleben dabei mitunter einen höchst amüsanten Austausch mit den Einheimischen, die sich ihrerseits Gedanken über das Leben der Fremdlinge machen. „Von Drähten im Boden hatte der Tote letzte Nacht gesprochen, in ihren Ländern ließen die Barbaren eiserne Kutschen über Schienen fahren, die angetrieben wurden wie Schiffe.“
Von solchen amüsanten Momenten abgesehen, war mir das Buch oft zu langatmig. Es war schwierig, den Überblick über die Personen und Gruppen und deren Absichten zu behalten. Dennoch sind interessante Einblicke in das chinesische Leben aus Briefen und Notizen entstanden, die die eigentliche Handlung ergänzten. Insofern habe ich die Lektüre nicht bereut.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Humor und Harmonie

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
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Der 80-jährige Pietro Rinaldi plant seinen Selbstmord. Doch dann bringt ihn eine unerwartete Reise mit seinem Enkel dazu, sein Leben noch mal mit anderen Augen zu betrachten.
Der Protagonist und Ich-Erzähler ...

Der 80-jährige Pietro Rinaldi plant seinen Selbstmord. Doch dann bringt ihn eine unerwartete Reise mit seinem Enkel dazu, sein Leben noch mal mit anderen Augen zu betrachten.
Der Protagonist und Ich-Erzähler ist kein Menschenfreund, und so sprühen seine Kommentare vor Zynismus und Eigensinn. Selbst ihn verehrende Leser, denn er ist Autor, widern ihn an.
In seiner Entwicklung zeigt er zunehmend Gelassenheit angesichts manch ungewöhnlichen Zwischenfalls und beschert uns noch Lebensweisheiten im Stil von: „Manchmal ist es das Beste, sich Stille zu verordnen und abzuwarten, denn was einem heute fast unerträglich vorkommt, ist morgen meist schon unbedeutend: eine verlorene Rassel mit zwanzig statt mit zwei.“
Auch wenn sich die Handlung zum Teil erahnen lässt, kann das Buch überraschen und erheitern. Bitterböser Humor gepaart mit Harmonie ist hier die Kombination, die mitreißt.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Zurück in die Wanne

Ketchup, Kult und Kino-Küsse
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„Ketchup, Kult und Kino-Küsse“ ist ein Quiz mit 33 Fragen zum Thema Filme.
In badewannentauglichem Kunststoff und knalloranger Farbe mutet es äußerlich wie ein Kinderbuch an, doch der Inhalt hat es in ...

„Ketchup, Kult und Kino-Küsse“ ist ein Quiz mit 33 Fragen zum Thema Filme.
In badewannentauglichem Kunststoff und knalloranger Farbe mutet es äußerlich wie ein Kinderbuch an, doch der Inhalt hat es in sich. Merkt man mancher lustigen Antwort noch an, dass es sich um die falsche handeln muss, bringen andere Optionen durchaus die Gehirnwindungen zum Glühen. Außerdem ist durch die Erinerung an alte Zeiten - von Psycho über E.T. bis zu Dirty Dancing sind die Klassiker vertreten - Spaß in der Badewanne garantiert. Neben der Auflösung gibt es vor dem Abtrocknen noch eine Einstufung in die Ränge der Filmquizstars. Doc, wir müssen zurück, zurück in die Wanne!