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Veröffentlicht am 05.06.2020

Ein schöner Start, dessen Rest leider nicht überzeugen konnte

A single night
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MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, ist mir auch klar geworden, wie gut das Cover mit seinen Tüll- und Stoffschichten ...

MEINE MEINUNG
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, ist mir auch klar geworden, wie gut das Cover mit seinen Tüll- und Stoffschichten auch zum Inhalt passt. Die Inhaltsangabe klang sehr viel versprechend und da ich noch nicht viele Romane aus der Modebranche gelesen habe, war ich ganz gespannt.

Libby ist eine junge modebegeisterte Frau, die gerade Tickets für die New Yorker Fashion Week gewonnen hat und dort der Modewelt vollends verfällt. Zwischen den Shows trifft sie auf den aufsteigenden Jungdesigner, Jasper, und verbringt eine unvergessliche Nacht miteinander. Während es für sie weitaus mehr aus nur ein One Night Stand war, scheint er die besondere Begegnung schnel vergessen zu haben. Etwa eineinhalb Jahre später begegnen die beiden sich am Plymouth College wieder, doch es ist gar nicht so magisch, wie Libby es sich immer erhofft hatte...

Libby ist sehr modebegeistert, weswegen sie einen erfolgreichen Modeblog führt und schließlich auch Design studiert. Sie will um allen in diese Welt eintauchen und genießt das Leben zwischen Stoffen und Nähmaschinen, auch wenn das Designstudium ihr manchmal Schwierigkeiten bereitet. Obwohl sie im ersten Teil einen sehr unerfahrenen und schüchternen Eindruck macht, ist sie im zweiten deutlich selbstbewusster und taffer.
Eigentlich hatte ich Libby ganz gern und ich habe auch nicht wirklich etwas an ihr auszusetzen. Allerdings war sie teilweise nicht wirklich greifbar für mich, ich konnte sie einfach nicht einordnen. Dafür hat man einfach zu wenig über sie und ihre Vergangenheit erfahren.

Jasper, oder auch Jazz, widmet sich schon seit seiner Kindheit der Mode und hat schon als junger Student den gemeinsamen Durchbruch mit seinem besten Freund geschafft. Dennoch ruht er sich nicht auf dem Erfolg aus. Er studiert weiterhin, da er den Master im Blick hat, und arbeitet ununterbrochen an neuen Design. Sobald er eine Idee hat, verfällt er in einen Arbeitswahn, den ihn nicht mehr loslässt, bis alles perfekt ist.
Auch zu ihm fehlten mir einige tiefer gehende Details, dennoch mochte ich auch ihn - mehr im ersten Teil, als im zweiten. Er ist wie ein Rockstar, nur eben in der Modebranche, und verhält sich auch so. Er lässt nichts anbrennen, wenn es um Frauen geht und handelt schnell impulsiv und unüberlegt, wenn es um seine Designs geht. Insgesamt fand ich ihn nicht schlecht, aber eben nicht perfekt.

Die Nebencharaktere, die in den folgenden Bänden jeweils die Protagonistinnen sein werden, fand ich sehr schön. Ich mochte die WG-Zusammenstellung der vier Mädels und fand ihren Draht zueinander echt toll. Besonders betonen möchte ich hier, dass sie als Nebencharaktere stets eine Rolle gespielt haben. Sie wurden nicht, wie es so häufig ist, sobald das Pärchen sich gefunden hat, auf einmal vergessen und ignoriert.

Der Roman ist in zwei Teile geteilt, die man auch schon dem Klappentext entnehmen kann. Der erste Teil behandelt Libbys und Jaspers erste Begegnung, im zweiten Teil haben wir einen Zeitsprung von eineinhalb Jahren. Der Roman ist in der Ich-Form, wechselnd aus den Perspektiven von Libby und Jasper verfasst worden, wobei ich das Gefühl hatte, mehr Libby-Kapitel zu haben. Der Schreibstil ist sehr angenehm, es ließ sich schnell lesen und ich hatte keinerlei Probleme damit. Ich bin eigentlich auf alle Geschichten sehr gespannt, aber Ella hat es mir besonders angetan.

Mit der Handlung bin ich allerdings nicht ganz zufrieden. Den ersten Teil fand ich super. Die Atmosphäre, das Erlebte, die Gespräche, die Figuren - alles hat gepasst und ich habe mich wirklich in der Geschichte verlieren können.
Leider ändert sich das im zweiten Teil. Von der magischen New Yorker Fashion Week-Atmosphäre wechseln wir in ein Uni-Städtchen in England. Das ist zwar auch wunderschön, hat dem Ganzen aber etwas den vorherigen Glanz genommen. Der Draht zu Libby war irgendwie nicht mehr da Kapitel aus Jaspers Perspektive fand ich irgendwie langweilig.

Zudem dauerte es sehr lange, bis Jasper und Libby wieder zueinander finden. Aus meiner Sicht zu lange. Natürlich hatte ich nicht erwartet, dass sie sich gleich um den Hals fallen, doch waren es doch sehr viele Kapitel, die sich so in die Länge zogen. Diese wurden zwar wirklich schön mit tollen Bezügen zur Modewelt gefüllt, doch reichte mir das ganze nicht.

Sobald die zwei aber endlich den Mund aufgemacht haben, verlief alles sehr plötzlich und Schlag auf Schlag. Es war mir zu plötzlich zu intensiv und zu vernarrt. Es scheint für den jeweils gar nichts anderes mehr geben und beide stürzen sich ohne Halt in die Beziehung, was mir einfach zu viel war.

Und wo ich schon dachte, das Buch sei vorbei und nur der Prolog würde noch folgen, lag ich ebenfalls falsch. Es gibt noch einmal schön großes Drama, das auch schon ein paar Seiten eher hätte stattfinden können und eine große Auflösung rund um Ian, die mir ebenfalls zu unbegründet und plötzlich auftauchte. Ich bin nicht gut daran, den Handlungsstrang zu ahnen und vielleicht hat es auch Anzeichen darauf gegeben, aber für mich kam es völlig aus dem Nichts. Dafür, dass er allerdings eine so große Bombe hat platzen lassen, ist das Thema nach fünf Sätzen schon wieder vergessen. Diese Art von Drama hätte ich mir gerne schon im früheren Verlauf der Geschichte gewünscht.

Ich muss zugeben, dass ich bis etwa dreiviertel des Buches auf jeden Fall und ganz klar 4 Sterne gegeben hätte, doch das letzte Viertel hat wirklich einiges kaputt gemacht.

FAZIT
Eine schöne Idee und ein zauberhafter Start, der sich leider in etwas unschönes verwandelt hat. Es war insgesamt nicht schlecht, doch das Ende war aus meiner Sicht zu dramatisch, zu plötzlich und zu schnell wieder vorbei. Der Rest war okay, auch wenn ich nicht ganz begeistert bin.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 05.06.2020

Süße Unterhaltung ohne viel Tiefgang

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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MEINE MEINUNG
Das Cover und der Klappentext haben mir eine süße High School Geschichte versprochen, die Lust auf das Backen und vor allem Cupcakes machen sollte. Da ich sehr gerne solche Geschichten lese, ...

MEINE MEINUNG
Das Cover und der Klappentext haben mir eine süße High School Geschichte versprochen, die Lust auf das Backen und vor allem Cupcakes machen sollte. Da ich sehr gerne solche Geschichten lese, war ich auch ganz gespannt auf die Charaktere von Emma Winter.

Sasha lebt mit ihrer Mutter eigentlich an der Westküste Amerikas, doch als ihr ein Stipendium an der renommierten Weston High in Boston angeboten wird, durchquert sie das halbe Land und wechselt die Schule. Dort fühlt sie sich einen Schritt näher an ihrem großen Ziel, in Yale Medizin zu studieren. Gleichzeitig lernt sie endlich die Familie ihres Vaters näher kennen, die in Boston leben und Sasha zu Hause aufnehmen. Und das, obwohl ihr Vater schon seit Jahren mit dem Teil der Familie zerstritten war. Dass sie damit eine 180 Grad Wendung in ihrem Lebensstil durchmachen muss, war ihr zunächst nicht klar.

Sasha ist ein junges Mädchen mit Ambitionen, denn ihr großes Ziel ist Yale. Sie plant gerne, schreibt unendlich viele Listen über sämtliche Themen, verbringt viele Stunden in der Bibliothek, ist Kaffeesüchtig und backt für ihr Leben gerne Cupcakes. Sie interessiert sich für Mode und shoppt gerne Secondhand, doch gleichzeitig wünscht sie sich, sich mehr zu trauen, wie ihre beste Freundin - an ihre sieht alles immer gut aus! Allgemein ist Lucy eine Art Vorbild für sie. Sie ist selbstbewusst, kümmert sich nicht um die Meinung anderer und ist trotzdem beliebt. Neben ihr wirkt Sasha immer wieder unscheinbar und jetzt ist sie auch noch auf sich selbst gestellt.

Ben ist der Star der Schule. Reiche und bekannte Eltern, selbst sehr gut aussehend und ein wahrer "Frauenversteher", der schon fast jedes Mädchen der Weston High im Bett hatte. Doch in seinem Inneren brodelt es. Er will nicht den Weg einschlagen, den sein Vater für ihr geplant hat und interessiert sich für ganz andere Dinge. Um seinen Frust loszuwerden trifft er sich mit stets wechselnden Frauen und betrinkt sich trotz seiner Minderjährigkeit stets in Bars auf Karte seines Vaters. Ihn scheint nicht viel wirklich zu interessieren und allgemein wirkt er schnell gleichgültig, als sei ihm alles egal. Nur sein kleines Geheimnis ist ihm wichtig, doch ausgerechnet Sasha ist nun dahinter gekommen.

Ich bin mit beiden Charakter weder sonderlich gut, noch sonderlich schlecht zurecht gekommen. Vermutlich, weil mir beide noch zu schwammig waren, zu wenig eigene Charakterstärken hatten und allgemein sehr unbeständig waren. Ben wechselt regelmäßig zwischen dem arroganten Arschloch und dem missverstandenem Jungen. Er ist nicht begeistert von dem Plan seines Vaters und scheint aktuell ein wenig zu rebellieren, ohne dass sein Vater das wirklich mitbekommen zu scheint. Das war irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, da hätte ich mir mehr Rebellion gewünscht, mehr Haltung. So war er einfach nur der Junge, der eine andere Karriere als erwünscht verfolgen möchte, aber dennoch alles von seiner Familie annimmt, besonders das Geld.

Und Sasha, die sich in Boston vollkommen auf ihr künftiges Studium fokussieren wollte, verliebt sich schon am ersten Tag, ohne auch nur ein Wort mit ihrem Love Interest zu wechseln. Dafür, dass sie ziemlich besessen von Yale war, rückt das Studium schnell in den Hintergrund und Sasha schwärmt den ganzen Tag lang von Bens wunderschönen grünen Augen. Da schienen auch ihre Listen nicht zu helfen, die sie wirklich für jedes Thema anlegen muss. Auch die Cupcakes, die doch sehr wenig thematisiert wurden, können sie nicht davor retten. Auch ihre Persönlichkeit war mir zu schwach. Sie hat selbst am Anfang des Buches hinterfragt, wie viel Charakter sie ohne ihre beste Freundin eigentlich hat und das frage ich mich auch.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls alle sehr schwammig gehalten, was für mich eigentlich nie ein großes Problem darstellt. Hier war es mir allerdings doch noch zu wenig.
Bens Familie lernen wir gar nicht wirklich kennen, aber immerhin wissen wir, dass sie reich sind.

Auch die Familie von Sashas Vater, also ihre Tante, ihr Onkel und dessen Kinder sind natürlich reich. Ihre Tante hatte viel Potential, die mochte ich ganz gerne, auch wenn das Leben mit ihrem wohlhabenden Mann ihr anscheinend einiges an Charaktereigenschaften gestohlen hat. Dennoch mochte ich sie und ihren Umgang mit Sasha wirklich sehr. Ihre Cousine tritt zunächst als eingebildetes, reiches Mädchen aus, das stets bekommt, was es will. Sie scheint eifersüchtig zu werden, wenn mal nicht die gesamte Aufmerksamkeit auf ihr ruht und hat anscheinend keine Ziele und Pläne für ihre Zukunft, im Gegensatz zu Sasha natürlich.
Ihr Onkel ist ein genauso großes Mysterium für mich geblieben, wie ihre Großmutter. Beide scheinen Sasha schon vor der ersten Begegnung absolut zu hassen und niemand erklärt jemals warum. Dass ihr Vater sich mit seiner gesamten Familie zerstritten hat, erfahren wir schon auf den ersten Seiten, warum das so ist, erfahren wir nie.

Diese ganze Geschichte, rund um ihre Familie fand ich eigentlich ziemlich interessant. Wir haben einen ganz netten Teaser erhalten, was vorgefallen sein könnte, doch mehr leider nicht. Obwohl das Thema immer wieder eine Rolle spielt, kommt die Handlung in dem Bereich nicht voran, was mich etwas enttäuscht hat.

Der Rest der Handlung widmet sich nämlich der entstehenden Liebesgeschichte zwischen Sasha und Ben. Anfangs war ich noch begeistert von der Handlung und habe mich gerne in diese reiche, abgehobene High School Welt gelesen, in die Sasha wie eine Außerirdische eindringt. Obwohl ich mit Ben nicht viel anfangen konnte, war ich sehr gespannt darauf, wie sich ihre Geschichte entwickeln würde. Aus ihrer Perspektive war es eine schnelle Teenie-Verliebtheit und aus seiner ... ich weiß es nicht. Ich hatte damit gerechnet, dass er Sasha "benutzt" um sein Geheimnis zu wahren, aber darum schien es ihm gar nicht zu gehen. Mir kam das Ganze zu sehr aus dem Nichts und auch die Entwicklung zwischen den Beiden war mir etwas zu schnell und unerklärt.

Allgemein muss ich leider sagen, dass insgesamt viel aus dem Nichts kam, vieles sehr schwammig war und Entwicklungen keine wirklich Entwicklungen, sondern plötzliche Veränderungen waren - besonders bei den Charakteren.

Und obwohl das ganze bisher sehr negativ klingt, fand ich das Buch eigentlich ganz süß. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch sehr schnell beenden konnte. Es wurde aus den wechselnden Perspektiven von Sasha und Ben geschrieben, wobei Bens Kapitel deutlich weniger auftraten und häufig auch deutlich kürzer waren.

Und auch wenn mich das Buch hinsichtlich seiner Charaktere, trotz der süßen Handlungs-Idee nicht vollends begeistern konnte, war es auf jeden Fall eine schöne kurzweilige Unterhaltung. Den zweiten Teil werde ich vermutlich auch noch lesen, weil ich gespannt bin, wie die Figuren und die Handlung sich im weiteren Verlaufe weiter entwickeln wird.

FAZIT
Nicht das herausragendste, fesselndste und best durchdachteste Buch, aber doch eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Die Charaktere hätten etwas angepasstere Entwicklungen und gefestigtere Meinungen gebrauchen können und die Handlung war insgesamt sehr Teenie, aber das hat mir den kurzweiligen Spaß nicht geraubt.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Ich habe das Buch mit sehr gemischten Gefühlen beendet

Into the Fire
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MEINE MEINUNG
Das dunkle Cover hat inmitten der rosa, blauen und türkisen Neuerscheinungen sofort meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Da es so heraus sticht, war ich gleich neugierig auf den Inhalt, ...

MEINE MEINUNG
Das dunkle Cover hat inmitten der rosa, blauen und türkisen Neuerscheinungen sofort meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Da es so heraus sticht, war ich gleich neugierig auf den Inhalt, der sehr viel versprechend klang. Ich kannte die Autorin vorher nicht, obwohl ihre Black Dagger-Reihe und auch Bourbon Kings nicht vollkommen unbekannt waren. Besonders spannend fand ich das Feuerwehr-Thema, welches in meinen zuvor gelesenen Büchern nie eine große Rolle gespielt hat.

Anne und Danny arbeiten gemeinsam in einer Feuerwache und setzen sich so stets der Gefahr des Feuers aus. Seit einem gemeinsamen Abend funkt es zwischen ihnen gewaltig, doch keiner scheint es dem anderen gegenüber ehrlich zugeben zu wollen. Bei ihrem letzten gemeinsamen Einsatz ist die Gefahr höher, als es zunächst scheint und Anne verlässt das Feuer schwer verletzt. Ihre Karriere als Feuerwehrfrau ist vorbei, doch das Feuer lässt sie nicht los. Sie beginnt einen neuen Job als Brandermittlerin und stößt dabei auf eine Reihe von Bränden, die ihren verhängnisvollem Feuer ähneln.

Anne ist eine sehr durchsetzungsstarke und eigenwillige junge Frau, die sich von niemandem etwas vorschreiben lässt, sehr eigenständig ist und immer wieder aufsteht, wenn sie fällt. Sie ist mutig und nimmt gerne auch den schwierigen Weg, wenn sie sonst nicht weiter weiß. Sie ist ehrgeizig und tapfer und allem voran sehr lebensfroh.

Danny ist ebenso eigenwillig und waghalsig. Ihm ist nichts zu riskant und so wie Anne bringt er sich damit häufiger in Gefahr. Obwohl er sich immer knallhart zeigt, lodert ein Feuer in ihm, das er selbst nicht löschen kann. Er ist zwar so eigenständig und mutig wie Anne, doch lange nicht so lebensfroh wie die junge Frau.

Beiden Charakteren bin ich ehrlich gesagt auf Distanz begegnet. Anne fand ich toll, besonders ihre positive Einstellung dem Leben gegenüber, egal wie schwer es sein kann, fand ich schön. Auch ihre Darstellung in der durch Männer dominierte Szene fand ich sehr schön, das macht mir auch immer ein wenig Mut. Allerdings ist Anne manchmal auch zu besessen davon, etwas alleine zu schaffen, wodurch es nicht nur für sie gefährlich wird. Diese Art kann man vielleicht mutig nennen, häufig hätte ich mir aber gewünscht, sie könnte sich auch eingestehen, Hilfe zu benötigen. Insgesamt hatte ich sie aber echt gern.

Mit Danny bin ich weniger warm geworden. Auch er verarbeitet den großen Schicksalsschlag, nur eben auf eine andere Art und Weise - und die fand ich sehr schwierig, wobei mir vor allem seine Entwicklung zum Ende hin sehr gut gefallen hat. Diese hat man super wahr genommen und es war wirklich wie ein kleine Lichtfunke, der seine Seele am Ende erhellt hat. Leider hat er es mir in der Zeit zuvor etwas schwer gemacht, was bei so einem Schicksalsschlag allerdings natürlich verständlich ist. Dennoch ist er nicht mein Lieblingscharakter.

Aber auch die Verbindung zwischen beiden fand ich eher schwierig. Angeblich "lodern auch längst vergessene Gefühle wieder auf", doch die sind bei mir nicht angekommen, kein Funke ist übergesprungen. Die "Leidenschaft" kam mir jedes Mal zu Plötzlich, zu sehr aus dem Nichts und genau so plötzlich war sie wieder vorbei. Es war kein aufloderndes Feuer zwischen den Beiden, das man spüren konnte und dem sich die zwei einfach hingeben musste. Das hat mich ziemlich enttäuscht, da ich nach den ersten Kapiteln von einer heißen Liebe zwischen Anne und Danny ausgegangen war.

Aber kommen wir noch einmal kurz zu den anderen Charakteren zurück und schlagen einen kleinen Schwenker zum Schreibstil.

Geschrieben ist der Roman nämlich in der Er- und Sie-Form, aus den wechselnden Perspektiven von Anne, Danny und ... Annes Bruder, Tom. Abgesehen davon dass der Schreibstil zunächst ungewohnt war, mich dann aber sehr flott durch das Buch leiten konnte, blieben die Perspektiv-Wechsel zu Tom ungeklärt.

Aus meinen Augen hat er keine so bedeutende Rolle gespielt, dass ich das Geschehene aus seiner Perspektive gebraucht hätte. Auch er trägt ordentliche Päckchen mit sich herum, die ihn zu einem absolut unausstehlichem Kerl gemacht haben. Er ist zwar der Chef, doch verhält er sich viel zu bossy, unsensibel und ignorant. Er lässt nichts und niemanden an seiner Ansicht rütteln, streift jegliche Diskussionen von sich ab und geht auf keinen seiner Mitmenschen ein (außer auf seine Schwester). Er war mir unglaublich unsympathisch und auch wenn seine Vergangenheit seine etwas bissige Art erklärt, ist sie längst kein Grund für ein so anstrengendes Verhalten. Die Kapitel aus seiner Sicht haben meiner Meinung nach nicht viel für die Handlung getan und ich verstehe einfach nicht, warum sie nötig waren.

Auch die restlichen Nebencharaktere waren allesamt interessant und es gab eine ganze Menge von ihnen. Ich habe es bis zum Ende hin nicht geschafft, sämtliche Namen und Spitznamen (den hatte nämlich natürlich jeder) einander zuzuordnen, das hat regelmäßig für große Verwirrungen gesorgt.
Dennoch hatten viele von ihnen eine eigene Geschichte, die für Nebencharaktere teilweise auch sehr detailreich wurden, was mir ganz gut gefallen hat.

Ach und ganz ganz lobend erwähnen möchte ich Annes Hund, den sie bei sich aufgenommen hat. Er war super süß und hat dafür gesorgt, dass ich mich stets wohler gefühlt habe. Er war genau das richtige, was dieses Buch und seine Protagonistin brauchte.

Aber kommen wir mal auf die Handlung zu sprechen, die irgendwie ganz anders verlaufen ist, als ich es mir vorgestellt hatte.

Zunächst wurde ich wahrlich in die Handlung geworfen, die schon in den ersten Kapitel für zahlreiche Gänsehaut und Schauder-Momente sorgte. Die Autorin schreckt nicht vor grafischen Beschreibungen und fast horrartigen Szenerien zurück, mit denen sich absolut überrumpelt hat. Wie gesagt kannte ich ihre Geschichten zuvor nicht und wurde in dem Sinne etwas unvorbereitet getroffen. Ich persönlich habe keine Probleme damit, aber ich kann mir vorstellen, dass es für einige Leser*innen doch etwas schwieriger zu lesen ist.

Insgesamt fand ich die Handlung allerdings sehr spannend, vor allem weil sie für ich etwas Neues war. Ich habe an keiner Stelle geahnt, wie es enden würde, was ich immer sehr schön finde.
Ich kann hier nicht für die Authentizität und den Realismus eines Feuerwehr-Lebens und der Folgen des Unfalls sprechen, aber für mich wirkte es ziemlich schlüssig. Ein, zwei Details hatten mir besonders für Annes Verletzungen gefehlt. Da wir allerdings den Zeitsprung von 10 Monaten hatten kann ich verstehen, dass diese fehlten.

Insgesamt war ich allgemein sehr gefesselt von der Handlung, auch wenn die meisten Charaktere mir einfach nicht ans Herz wachsen konnten. Gleichermaßen enttäuscht und fasziniert war ich allerdings vom Ende.
Fasziniert weil ich es nicht habe kommen sehen, enttäuscht, weil es kaum aufgebaut und plötzlich vorbei war.

FAZIT
Ich stehe dem Buch mit gemischten Gefühlen entgegen, einerseits fand ich super, andererseits hat mich sehr viel daran gestört. Die Idee ist klasse und spannend und der Schreibstil relativ angenehm, die Handlung und die Charaktere haben meine Gefühle aber immer wieder neu durchrüttelt. Insgesamt war es nicht schlecht, eine Fortsetzung würde ich aber nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Sehr enttäuschend!

Lessons from a One-Night-Stand
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MEINE MEINUNG
Das E-Book wurde mir während der Netgalley-Challenge zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund bin ich auch überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden, der Klappentext klang interessant ...

MEINE MEINUNG
Das E-Book wurde mir während der Netgalley-Challenge zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund bin ich auch überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden, der Klappentext klang interessant und ganz witzig, weswegen ich sehr gespannt auf die Umsetzung war. Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich das Autoren-Duop bereits von ihrem Buch "Flirting with Fire" kannte, welches mich nicht überzeugen konnte.

Holly ist die neue stellvertretende Rektorin der High School in einem Dorf in Alaska. Noch vor ihrem ersten Arbeitstag dort trifft sie auf Austin und hat mit ihm einen heißen One Night Stand in seinem Jeep. Dass ausgerechnet er der beliebte Coach ihres neuen Arbeitsplatzes ist, hätte sie nie erwartet und schon ist sie in aller Munde.

Holly ist eine junge Frau, die noch etwas unsicher in ihrem Leben steht und definitiv noch an ihrer Autorität arbeiten sollte. Dennoch setzt sie sich für ihre Schüler ein und bemüht sich darum, es jedem Recht zu machen. Dafür dass sie als Rektorin eine sehr hohe Position hat, ist sie etwas zu schüchtern und zurückhaltend. Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt, schon gar nicht als Stadtgespräch wegen eines One Night Stands.
Austin ist der Held der Stadt. Eigentlich würde er viel lieber in Kalifornien leben und hatte ganz andere Pläne für sein Leben, doch das Schicksal machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nun lebt er also in seiner Heimatstadt und hat ganz andere Verpflichtungen, als er sich jemals hat vorstellen können.

Beide Charaktere waren relativ schwach gehalten und haben sich auch kaum weiter entwickelt. Als einmal das Charakterbild der beiden fest stand, ließ sich nicht mehr viel daran rütteln. Unsympathisch waren sie mir zwar nicht, aber wirklich warm geworden bin ich auch nicht. Zudem fehlte mir definitiv die heiße zwischen ihnen.
Zudem tauchen zahlreiche Nebencharktere auf, die bei schnell zu großer Namens-Verwirrung geführt haben. Besonders Austins Familie ist riesig, da habe ich ständig alle durcheinander gebracht.

Nachdem Holly und Austin also bei ihrem Techtelmechtel seinem Jeep erwischt und fotografiert wurden, wurde die Geschichte auf dem Stadtblog geteilt, sodass schnell jeder Mitbewohner darüber Bescheid wusste. Im Folgenden wird also über nichts anderes geredet, von niemanden. Es geht um nichts anderes und irgendwie wurde das auf Dauer wirklich anstrengend. Ständig ging es darum, dass die zwei sich ja nun bedeckt halten müssen und dass auf dem Blog ja schon wieder etwas über sie aufgetaucht ist. Meine Güte, irgendwann hat es sich doch auch mit dem Thema, oder? Wie bereits erwähnt fehlte mir auch einfach die Anziehungskraft zwischen den beiden, weswegen mich das ganze Drama um deren Verbindung schnell genervt hat.

Es geht, eher am Rande, auch noch um Hollys Vater, wegen dem sie überhaupt erst nach Alaska gezogen ist. Die Handlung lief wie gesagt eher nebenher, plätscherte vor sich hin und bot dann einen ziemlich aufgebauschten Höhepunkt, der viel zu schnell wieder fallen gelassen wurde.

Ebenfalls sehr anstrengend war das Thema College. Ich weiß, dass in Amerika die "Verpflichtung" ein College zu besuchen deutlich höher ist, als es hier in Deutschland mit Unis ist. Dennoch war es ein wehleidiges Thema, das Austins Geschwister anging und immer wieder angeschnitten wurde. Leider wurde es mir hier auch zu schnell und plötzlich einfach fallen gelassen. Dafür, dass es fast dauerhaft thematisiert wurde, war mir die Beendigung der Diskussion einfach zu fade. Hier hätte man zahlreiche Argumente bringen können, warum das College kein Muss ist und wie man auch ohne erfolgreich sein könnte, doch leider hieß es plötzlich nur "Dann geh halt nichts aufs College" und fertig war das Thema.

Zuletzt geht es auch viel um Zukunftspläne, Berufsauswahl und das, was man einstecken muss, um seinem Traum nachgehen zu können. Aber auch diese Gespräche verliefen stets sehr eintönig, wodurch sich alles sehr im Kreis gedreht hat.

Allgemein hätte das Buch als kurze Novelle deutlich besser funktioniert. Es hat in der Taschenbuch Ausgabe 384 Seiten und ist damit so dick, wie etwa jedes andere Buch des Genres. Doch leider war mir das zu viel, es ist zu oft nichts passiert, zu oft wurde sich wiederholt und insgesamt hat sich die Handlung sehr gezogen.

Geschrieben wurde der Roman übrigens in der Ich-Form, wechselnd aus Hollys und Austins Perspektive. Von dem Schreibstil war ich kein großer Fan, auch wenn er nicht wirklich schlecht war. Ich weiß nicht, ob das an dem Dokument meines E-Books lag, oder ob das Buch wirklich so formatiert wurde, aber auch hier wurde mein Lesefluss häufig gestört. Es gibt super viele Absätze, eigentlich immer nach etwa 5-6 Zeilen, was super anstrengend ist. Absätze sind für mich kleine Brüche, die etwa Szenenwechsel, kleine Zeitwechsel von wenigen Stunden oder ähnliches darstellen. Aber hier gab es Absätze, wenn eine Person ihre wörtliche Rede beendet hat, oder wenn der Protagonist vom Stuhl aufgestanden ist und das war super anstrengend.

FAZIT
Eine lustige Idee, die auch viel Potential gehabt hätte, das leider verschenkt wurde. Es hat sich sehr gezogen, vieles wurde wiederholt und die Figuren haben sich im Kreis gedreht. Es fehlte die prickelnde Anziehungskraft und eine spannende Handlung, stattdessen gab es ein großes Namens-Chaos und flache Geschehnisse. Die Reihe werde ich nicht weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ein wunderschöner Gedichtband in sehr hübscher Aufmachung!

Love Letter From the Girls Who Feel Everything - Gedichte & Gedanken
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Meine Meinung
In letzter Zeit habe ich langsam eine Liebe zu Poesie entwickelt und auch Brittainy C. Cherry habe ich gerade für mich entdeckt. Als ich von ihrem Poetry-Buch erfahren habe, wusste ich, dass ...

Meine Meinung
In letzter Zeit habe ich langsam eine Liebe zu Poesie entwickelt und auch Brittainy C. Cherry habe ich gerade für mich entdeckt. Als ich von ihrem Poetry-Buch erfahren habe, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen musste. Kandi Steiner kenne ich zwar nicht, aber ich weiß schon, dass ich jetzt auf jeden Fall mehr von ihr lesen möchte.

Das kleine Gedichtbuch hat die Besonderheit, dass es zweisprachig ist. So haben wir bei jedem Gedicht die Möglichkeit, es im englischsprachigen Orignal oder in seiner deutschen Übersetzung zu lesen. Das finde ich bei Gedichten ganz wichtig, da es hier schließlich hauptsächlich um die Worte und die Gefühle hinter genau diesen Konstellationen geht. Manches lässt sich einfach nicht so passend übersetzen, sodass ich froh über diesen Vergleich war. Ich habe schlussendlich jedes Gedicht in beiden Sprachen gelesen und kann sagen, dass die Übersetzungen genauso gut gelungen sind.

Die beiden Autorinnen können wirklich wunderschön mit Worten umgehen, sodass ich gleich ganz gefesselt war. Am liebsten hätte ich das ganze Buch in einem Rutsch gelesen, aber ich wollte die Gedichte doch lieber Stückchen für Stückchen genießen.

Unterstützt werden ihre Worte durch kleine Illustrationen, die eher minimalistisch gehalten sind und sehr gut zu den Gedichten passen. Auch die Typographie ist auf jeder Seite ein andere, was mir gut gefallen hat. Es steckte wirklich viel Liebe in diesem Buch!

Das Thema ihrer Gedichte und Gedanken ist offensichtlich: Liebe. Und so haben Cherry und Steiner zahlreiche ihrer Gedanken dazu gesammelt und hier veröffentlicht. Die Interpretation dabei ist natürlich sehr offen und es geht nicht nur um die klassische Liebe zwischen zweier Menschen. Es geht auch um Selbstliebe und Selbstakzeptanz, um schlechte Liebe, um unerwiderte oder langsam erlischende Liebe und um toxische Liebe. Passend zu der großen Bandbreite an Unterthemen sind auch die Gedichte absolut unterschiedlich. Mal sind nur wenige Zeile kurz, mal einige Seiten. Die Versformen sind unterschiedlich, es liest sich anders und insgesamt finden sich hier viele Variationen wieder.

Und all diese Variationen haben mir wahnsinnig gut gefallen. Einige natürlich mehr, als andere, doch insgesamt kann ich sagen, dass ich mir noch nie so viel in einem Buch markiert habe! Ich habe mich selbst in vielen Zeilen wiedergesehen oder mir gewünscht, ich wäre so eine Person. Mit anderen Gedichten konnte ich gar nichts anfangen, aber so ist das nun mal und das hat mich auch keineswegs gestört.

Fazit
Ein wunderschöner Gedichtsband, der an die Liebe jeglicher Art appelliert und den Mut gibt, sich selbst auch lieben zu dürfen. Ich hätte gerne noch mehr von den beiden gelesen und werde mir definitiv auch Kandi Steiner noch genauer anschauen!

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