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Veröffentlicht am 20.02.2019

Verstörend, aber faszinierend!

Cat Person
2

MEINE MEINUNG
Ich hatte nie viel für Kurzgeschichten über, ich habe mich nie mit ihnen beschäftigt und einen ganzen Band an Kurzgeschichten habe ich noch nie besessen. Durch eine Mitschülerin wurde ich ...

MEINE MEINUNG
Ich hatte nie viel für Kurzgeschichten über, ich habe mich nie mit ihnen beschäftigt und einen ganzen Band an Kurzgeschichten habe ich noch nie besessen. Durch eine Mitschülerin wurde ich überhaupt erst auf diesen Titel aufmerksam, der mich gleich neugierig gemacht hat. Dass eine der Geschichte, „Cat Person“, bereits Ende 2017 in The New Yorker erschienen ist und danach einen riesigen Hype in der #metoo Debatte ausgelöst hat, muss an mir vorbei gegangen sein, auch Rezensionen habe ich zuvor keine gelesen. Also bin ich relativ unvoreingenommen an das Buch heran gegangen.

In 12 Kurzgeschichten berichtet Roupenian über die verschiedensten Menschen. Über eine Prinzessin, die keinen Mann findet, über einen netten Typen, über die Protagonistin von „Cat Person“, die mit einem Mann schläft, obwohl sie nicht möchte, nur um die Kraft einer Trennung nicht aufwenden zu müssen, bis hin zu einer jungen Frau, die gerne ihren Arbeitskollegen beißen möchte.
Den Anfang macht allerdings eine Geschichte, nach der ich mich zunächst frage, was zur Hölle ich da lese und wie es bitte danach noch weiter gehen soll: Ein Pärchen macht einen gemeinsamen Freund langsam, aber sicher zu ihrem Sex-Sklaven, bis er sogar seine eigene (Ex-)Freundin verletzen wird.

Die Geschichten sind extrem, intensiv und faszinierend. Ich würde allerdings sagen, sie „eskalieren“ erst mit der Zeit. Die ersten Szenen beginnen ruhig und gewöhnlich, während sich etwas verrücktes, außergewöhnliches im Hintergrund entwickelt. Zudem hält sich die Autorin weder bei Sex, noch bei Gewalt und Gewaltträumereien zurück, für zart besaitete Leser wäre dieses Buch vermutlich nichts.

Aber worum geht es eigentlich, außer Sex und Gewalt?
Ich könnte den Inhalt nicht wirklich zusammen fassen oder kategorisieren. Es geht um Menschen, um die Beziehungen zwischen Menschen, um das Verhalten jemandem gegenüber und gegenüber sich selbst. Um die Gesellschaft der heutigen Zeit.

Abgesehen von den etwas verstörenden und provozierenden Erlebnissen der Charaktere war ich auch von Roupenians Schreibstil absolut angetan. Jede Figur erhält ihren eigenen Schreibstil, was mich sehr fasziniert hat. So wird die Geschichte des Sex-Sklaven-Pärchens ausschließlich in der Wir-Form geschrieben. Wer dieses „wir“ genau ist, erfährt der Leser nicht. Frau und Mann? Oder Mann und Mann oder Frau und Frau? Welches Alter? Das scheint alles keine Rolle zu spielen – tat es in meinen Augen auch nicht. In den einen Geschichten wird komplett auf Anführungsstriche verzichtet, in den anderen gibt es Zeitsprünge, eins ist wie ein Märchen formuliert.

Ich war nach anfänglicher leichter Verwirrung schnell von der Themen-, Figuren- und Schreibstil-Vielfalt fasziniert, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Mir haben einige Geschichten besser gefallen, als andere und mit ein, zwei konnte ich leider gar nichts anfangen. Aber die Mischung hat es ausgemacht und ich war schnell begeistert.

FAZIT
Meine erste Kurzgeschichten-Sammlung, die vermutlich gleich alles ausgeschöpft hat. Sie provoziert und löst vermutlich sehr gut Diskussionen aus. Ich, als Leserin, war begeistert von Roupenians Schreibstil, sowie Kreativität und kann dieses Buch jedem empfehlen, der vielleicht auch gerne seine eigenen Grenzen überschreitet und neugierig auf Neues ist. Dieses Buch ist eines, das ich vermutlich immer wieder lesen könnte.

Veröffentlicht am 09.09.2022

Ganz viel Liebe an Rosie & Adam

Lonely Heart
1

Meine Meinung
Als ich erfahren habe, dass Mona Kasten eine neue Reihe veröffentlicht wird, ging es mir vermutlich ähnlich, wie vielen in der Bookstagram/BookTok-Community. Ich war unheimlich aufgeregt ...

Meine Meinung
Als ich erfahren habe, dass Mona Kasten eine neue Reihe veröffentlicht wird, ging es mir vermutlich ähnlich, wie vielen in der Bookstagram/BookTok-Community. Ich war unheimlich aufgeregt und habe mich riesig auf die neue Geschichte gefreut! Der Klappentext klingt super vielversprechend und das Cover ist ja mal absolut wunderschön!

Als Rosie ihre Webradio-Show gestartet hat, hätte sie niemals gedacht, dass sie irgendwann ihre absolute Lieblingsband Scarlet Luck interviewen wird – aber genau das steht ihr nun bevor. Sie kann ihr Glück kaum fassen und bereitet sich akribisch auf den Besuch der Jungs vor, doch dann kommt alles ganz anders als geplant. Das Pech scheint sie zu verfolgen, das Interview missglückt und wird sogar abgebrochen, was ihren Zuhörer:innen gar nicht gefällt. Als Rosie von Hassnachrichten auf den sozialen Netzwerken überflutet wird, will Scarlet Luck ihr noch eine Chance geben und lädt sie auf ein Konzert ein. Dort trifft sie erneut auf die Jungs und wird vor allem von ihrem Schlagzeuger, Adam, absolut in den Bann gezogen. Doch die beide von ihnen haben es im Leben nicht leicht und haben Angst, noch tiefer in den Abgrund gezogen zu werden.

Rosie war schon immer von der Musikindustrie begeistert und hat so schließlich in ihrer Jugend eine kleine Webradio-Show gestartet, um über und mit Musiker:innen zu sprechen. Mittlerweile ist ihre Show gar nicht mehr so klein und sie hat sich eine ordentliche Fanbase aufbauen können. Sie behandelt ihre Gäste stets mit Respekt und Freundlichkeit und stellt besondere Fragen, die in den gängigen Talkshows eher seltener gestellt werden – also eigentlich alles perfekt. Doch Rosie hat immer wieder mit Unsicherheiten und Ängsten zu kämpfen, was durch die Hassnachrichten im Netz nur noch schlimmer wird. Ich habe sie unglaublich lieb gewonnen, besonders weil ich mit ihrem Charakter so sehr identifizieren konnte. Außerdem habe ich es einfach geliebt, wie sie ihre Show geführt hat und wie sich selbst dabei nie aus den Augen verloren hat. Sie ist stets sie selbst geblieben und wusste immer, was für sie und ihre Show am besten ist – auch wenn dabei nicht das meiste Geld rausspringen würde. Wie gesagt hatte ich sie echt gern, ich habe ihre offene, liebevolle und empathische Art einfach absolut geliebt.

Und auch Adam hat sich schnell in mein Herz geschlichen. Adam, oder auch Beast genannt, ist seit seiner Teenie-Zeit Schlagzeuger der Band Scarlet Luck, die mittlerweile richtig durch die Decke geht. Er liebt die Musik und dass er beim Spielen seinen Kopf absolut abschalten kann, doch die Schattenseiten des Ruhms machen ihm zu schaffen. Er kommt schlecht mit engen Menschenmassen und Berührungen klar und scheint unter dem Druck der Presse regelmäßig zusammenzubrechen. Im Gegensatz zu seinen Bandkollegen, die offen auf Fragen der Presse oder Fans reagieren, zieht Adam sich immer wieder zurück und scheint sich am liebsten vor der Welt verstecken zu wollen. Wir lernen ihn während des Lesens immer mehr kennen, auch wenn er immer nur kleine Stückchen von sich Preis gibt und sein wahres Ich richtig behüten zu scheint. Trotzdem habe ich mich ein wenig in ihn verliebt. Ich mochte es, dass er zu seinen Fehlern und seinen Problemen steht, auch wenn er es noch nicht schafft, diese in den Griff zubekommen. Er gibt zu, dass er gebrochen ist, aber ist noch nicht bereit, sich daraus helfen zu lassen, was ihn unglaublich authentisch macht. Ich habe auch seine Art sehr lieb gewonnen, auch wenn ich mir für den zweiten Teil wünsche, er würde es schaffen, sich mehr zu öffnen.

Der Roman ist in der Ich-Form und aus den wechselnden Perspektiven von Rosie und Adam verfasst worden. Den Schreibstil der Autorin habe ich ja bereits in ihren anderen Romanen kennen und lieben gelernt. Und so hat Mona Kasten mich auch hier wunderbar flüssig durch ihre Geschichte leiten können, sodass ich sie schlussendlich in einem Rutsch durchgelesen habe.

Von der Handlung habe ich einerseits viel, andererseits aber auch wenig erwartet. Ich habe viel erwartet, weil Mona Kasten mit ihrer Again-Reihe eine absolute Wohlfühl-Herzens-Reihe für mich geschaffen hat und ich eine Geschichte auf ähnlichen Niveau erwartet habe. Andererseits habe ich nichts erwartet, weil der Klappentext mir nicht sagen konnte, welche Richtung diese Handlung einnehmen würde. Außerdem habe ich im Vorfeld schon einige enttäuschte Meinungen gelesen, weswegen ich etwas vorsichtiger an das Buch heran gegangen bin. Ich kann aber schon mal so viel sagen, dass Mona Kasten mich absolut nicht enttäuscht hat.

„Lonely Hearts“ handelt von zwei sehr besonderen, aber auch gebrochenen Charakteren, die während ihres Kampfes durchs Leben aufeinander treffen. Beide Charaktere haben mit vielen Dingen zu kämpfen, die ich hier aufgrund möglicher Spoiler nicht weiter vertiefen werde. Sowohl Rosie als auch Adam haben es nicht leicht, obwohl ihr Leben auf dem ersten Blick vielleicht relativ perfekt wirkt. Sie stoßen immer wieder an ihre Grenzen und erleben beide gerade einen Tiefpunkt in ihrem Leben, als sie aufeinander treffen und die tiefe Verbundenheit zueinander spüren. Ich habe sehr geliebt, die beiden dabei zu verfolgen, wie sie aufeinander treffen und danach nicht mehr voneinander loskommen. Man spürt so sehr, wie verbunden sie sich durch ihren Schmerz fühlen und wie tief die beiden sich gegenseitig vertrauen, obwohl sie sich nicht lange kennen und das habe ich sehr geliebt.

Ich liebe auch, wie sensibel und vorsichtig die Autorin schwerere Thematiken anspricht und in ihre Geschichten einbaut, ohne dass diese jemals zu schwer wirken. Es sind sehr tiefgehende Themen und besonders das letzte Kapitel hat mich wirklich schlucken lassen, aber trotzdem ist mir das Lesen nie schwer gefallen, was allein an der Leichtigkeit von Mona Kastens Worten liegt. Ich finde auch, dass die Autorin das perfekte Maß der Menge an Themen gefunden hat. Sie spricht wirklich einiges an, aber sie hat das perfekte Mittelmaß gefunden, in dem nichts Überladen oder Übertrieben wirkte, sondern sehr stimmig und passend. Trotzdem möchte ich gerne noch anmerken, dass die im Buch enthaltene Trigger-Warnung wirklich wahrgenommen werden sollte!

Was ich aber auch sehr geliebt habe, war das Tempo der Geschichte, denn wow. Wenn ich sage, ich liebe Slow Burner, dann meine ich genau das!
Denn natürlich entsteht irgendwann eine Liebesgeschichte zwischen Rosie und Adam, aber auf so natürliche, ruhige und langsame Art und Weise, was das ganze nur umso authentischer macht. Die beiden nähern sich langsam, auf kleinen Schritten an und sind dabei sehr vorsichtig und bedacht, was mir so sehr gefallen hat. Es geschieht alles so ruhig und langsam, ist dafür aber umso emotionaler und mein Herz wurde zum Ende umso mehr gebrochen.

Fazit
Ein herzzerreißendes Herzensbuch, das mein Herz mehrmals gebrochen und es leider noch nicht wieder zusammen gesetzt hat. Aber trotzdem habe ich alles an diesem Buch geliebt. Die gebrochenen Charaktere, die immer wieder einstecken mussten und die emotionale Handlung, die die beiden verbindet – ich habe alles geliebt. Ich möchte am liebsten wieder weinen, weil ich noch nicht weiß, wann es mit Rosie und Adam weitergeht, denn ich brauchte die Fortsetzung ganz unbedingt ganz ganz dringend!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2022

Leider nicht das, was ich mir erhofft habe

Dunbridge Academy - Anyone
1

Meine Meinung
Nach der What If-Reihe von Sarah Sprinz bin ich ganz verliebt in die Bücher der Autorin und auch der erste Teil ihrer Dunbridge-Reihe konnte mich schon begeistern, weswegen ich super gespannt ...

Meine Meinung
Nach der What If-Reihe von Sarah Sprinz bin ich ganz verliebt in die Bücher der Autorin und auch der erste Teil ihrer Dunbridge-Reihe konnte mich schon begeistern, weswegen ich super gespannt auf ihre Fortsetzung war. Tori und Sinclair haben wir ja schon im ersten Teil ein wenig kennen lernen dürfen, also war ich jetzt sehr neugierig auf ihre eigene Geschichte.

Puh, ehrlich gesagt fällt mir diese Rezension ziemlich schwer, denn ich wollte das Buch und seine Charaktere wirklich sehr lieben. Ich wollte es wirklich sehr. Aber leider fängt es schon bei den Protagonisten an, dass ich diese Geschichte einfach nicht lieben konnte. Denn ehrlich gesagt kann ich nicht wirklich viel zu Tori und Sinclair sagen, was ich total schade finde. Beide Charaktere haben ein paar Charakterzüge, die uns erklärt wurden, aber leider fiel es mir sehr schwer, noch mehr über die beiden zu erfahren.

Ich fange mal bei Tori an, die aus einer wohlhabenden Familie stammt und dieses Leben auch eigentlich sehr genießt. Irgendwann zu Beginn sagt sie, dass sie es zu schätzen weiß, was ihre Eltern ihr ermöglichen, was ich eigentlich ganz süß fand. Von diesem Teil ihres Lebens bekommen wir allerdings nicht allzu viel mit, da sie ihre Zeit größtenteils natürlich in der Dunbridge Academy verbringt. Trotzdem fand ich es irgendwie schade, dass wir den Teil ihres Lebens nur in ein, zwei Szenen kennenlernen. Denn sonst erfahren wir auch nicht so großartig viel mehr über sie. Im Nebensatz wird einmal erwähnt, dass sie einen Buchblog führt und zwischendurch wird mal erwähnt, dass sie ein Posting hochlädt, aber das ganze wird kein großes Thema für die Geschichte. Da hätte ich mir auch vielleicht ein wenig mehr gewünscht, ich hätte sie gerne noch mehr kennen gelernt, mehr über ihre Leidenschaft erfahren und mehr Macken gesehen, so war sie leider ziemlich langweilig für mich.

Und auch bei Charles oder Sinclar habe ich deutlich mehr Potential gesehen, ich weiß übrigens nie, wie ich ihn jetzt nennen soll. Aber mir erging es bei ihm sehr ähnlich, wie bei Tori. Es gibt ein paar Fakten über ihn, die wir kennen. Wie zum Beispiel, dass seine Mutter die Rektorin ist und sein Vater Bäcker, irgendwann erfahren wir, dass er wohl in der Drehbuch AG ist und auch gerne selbst auf der Bühne stehen würde, aber irgendwie war das alles nicht wirklich greifbar. Sämtliche Charaktereigenschaften werden uns einfach vor die Füße geworfen, aber während der Handlung erleben wir davon nicht wirklich viel mit, was ich total schade finde.

Was mich auch sehr enttäuscht hat, ist das Verhältnis zwischen den beiden Protagonisten. Ich liebe gute Best Friends to Lovers Geschichten, aber leider hat mir hier absolut das Best Friends-Verhältnis zwischen den beiden gefehlt. Die Geschichte beginnt, als die beiden sich schon absolut auseinander gelebt haben, kaum mehr miteinander sprechen und nur Eifersucht dem anderen gegenüber spüren, was ich total schade fand. Mir fehlten die kleinen Freundschafts-Szenen, in denen schon klar ist, dass sie eigentlich verliebt sind, aber beide sich nicht trauen, über ihren Schatten zu springen, kleine Berührungen, auf die der jeweils andere sensibel reagiert, Blicke, die mehr als nur Freundschaft sagen und und und. Stattdessen haben wir keine kleinen Freundschafts-Moment bekommen und ganz viel Streit zwischen den beiden, was mich riesig enttäuscht hat.

Ansonsten hat mich die Handlung von Anfang an ein wenig verwirrt. Tori ist so eindeutig in Sinclair verliebt, das weiß sie auch selbst, aber sie kann natürlich nichts machen, weil sie die Freundschaft nicht in Gefahr bringen möchte – so weit so gut. Aber dann lässt sie sich auf Valentine ein, geht mit ihm zum Ball, lässt ihre Freunde dafür hängen und rutscht in eine Beziehung mit ihm, obwohl sie eigentlich keine Gefühle für ihn hat? Ich möchte nicht mehr über die Beziehung der beiden verraten, aber ich verstehe, was Sarah Sprinz uns mit dieser Beziehung zeigen wollte und sie spricht da auch ein ganz wichtiges Thema an, was ich sehr toll fand. Ich fand es sehr schön, dass so ein Thema angesprochen worden und an einer Stelle gab es auch eine kleine, aber schöne Erklärung dazu. Aber leider passte es meiner Meinung nach einfach nicht in diese Geschichte und wirkt absolut fehl platziert.

Und auch zur restlichen Handlung kann ich leider nicht viel gutes sagen, was mir selbst fast das Herz bricht.
Die Autorin baut nämlich einige wichtige Themen in der Handlung ein, die vorweg mit einer Trigger-Warnung versehen werden. Und anfangs fand ich es auch noch sehr gut, wie sie diese verschiedensten Themen anspricht und ihnen eine Stimme gibt, doch letztendlich wurden alle nur an der Oberfläche angekratzt und nicht wirklich zu Ende gebracht. Dadurch zieht sich die Handlung sehr, weil es irgendwie keinen richtigen roten Faden gibt und ich muss zugeben, dass ich einige Passagen in diesem Buch bloß grob überflogen habe.

Fazit
Es tut mir so im Herzen weh, diese Rezension zu schreiben, aber leider hat mich der zweite Teil der Dunbridge Academy-Reihe absolut enttäuscht. Die Charaktere blieben sehr oberflächig und die Beziehung zwischen den beiden war für mich absolut nicht greifbar. Die Ideen von der Autorin haben mir eigentlich sehr gut gefallen, ich mochte, was sie uns sagen wollte und finde es auch sehr wichtig, dass über gewisse Themen gesprochen wird. Aber leider wurde vieles nur oberflächig behandelt und die Probleme lösen sich zu sehr ins Nichts auf, da hätte ich mir eher gewünscht, die Autorin hätte sich auf weniger Themen fokussiert, dafür aber intensiver. Ich hätte mir echt gewünscht, ein Herzensbuch zu finden.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Wunderschön, berührend und fesselnd

Ever – Wann immer du mich berührst
1

Meine Meinung
Nachdem ich dem Buch auf Bookstagram nicht entkommen konnte und nur positive Meinungen gelesen habe, war auch ich sehr neugierig. Von der Autorin kenne ich nur einen Teil der Blakely-Reihe, ...

Meine Meinung
Nachdem ich dem Buch auf Bookstagram nicht entkommen konnte und nur positive Meinungen gelesen habe, war auch ich sehr neugierig. Von der Autorin kenne ich nur einen Teil der Blakely-Reihe, der mich nicht ganz überzeugen konnte, aber ich wollte ihr eine neue Chance geben, weswegen ich sehr gespannt auf die neue Reihe wurde. Das Cover gefällt mir unheimlich gut, besonders weil es so perfekt zur Handlung passt.

Nach einem schweren Unfall landet Abbi in einer Reha-Klinik, um wieder laufen zu lernen. Obwohl sie so schnell wie nur möglich aus der Klinik weg möchte, macht ihr die Panik einen Strich durch die Rechnung und die Therapie läuft gar nicht gut. Also soll der begabte Student David sein Glück bei ihr versuchen und tatsächlich – seine Therapie bewirkt Wunder und Abbi macht endlich Fortschritte. Wäre da nur nicht das Problem, dass David ein großes Geheimnis ihres Vaters hütet und deswegen ihre Familie verabscheut …

Abbis Charakter hat mir unglaublich gut gefallen. Bei ihrem Unfall wird ihr Bein schwer verletzt, weswegen sie nun das Laufen neu erlernen muss, womit sie nicht zurecht kommt. Sie hat wahnsinnige Schmerzen, welche nach dem Unfall falsch behandelt wurden und nun hat sie panische Angst vor noch mehr Schmerzen, weswegen sie die Therapie nicht richtig ausführen kann. Und das obwohl sie eigentlich ein sehr ambitionierter Charakter ist, mit großen Zielen und einem Willen, diese auch zu erreichen. Sie ist einfach ein wunderschöner Charakter, der offen auf Menschen zugeht und Konflikte am liebsten direkt anspricht. Ich habe sie und ihre Art einfach über alles geliebt.

David arbeitet als Student in der Reha-Klinik und hat schon jetzt ein gutes Händchen für seine Arbeit. Obwohl er einige Päckchen mit sich trägt und einiges an Last aushält, ist er ein sehr fürsorglicher und liebevoller Charakter, der sich ganz still und heimlich in mein Herz geschlichen hat. Er ist sehr ruhig und gibt seine Gefühle und Probleme nicht gern vor anderen zu, geht mit seinen Mitmenschen aber so gefühlvoll um, dass es mein Herz zum Schmelzen gebracht hat.

Von den Nebencharakteren hat mich besonders June, Davids Schwester, sehr begeistern können. Deswegen bin ich auch schon wahnsinnig gespannt auf den nächsten Teil der Reihe, in dem June die Protagonistin sein wird.

Der Roman ist in der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven von David und Abbi geschrieben worden und der Schreibstil hat mich wirklich sehr begeistern können. Die Autorin schreibt die Geschichte der beiden auf eine sehr ruhige, aber gleichzeitig unheimlich gefühlvolle Art, die mich absolut fesseln konnte.

Die Handlung baut sich gleichzeitig langsam und ruhig, aber auch wahnsinnig packend auf. Nachdem ich mit dem Buch angefangen hatte, konnte ich es einfach nicht mehr zur Seite legen und habe es somit in einem Rutsch beendet.

Es beginnt mit einer kleinen Einleitung zu Abbis Leben in der Reha-Klinik und ihrer derzeitigen Situation und relativ schnell wird auch David vorgestellt. Da David wie schon erwähnt etwas über Abbis Familie weiß und sie deshalb verabscheut, ist er zunächst nicht sonderlich von der Idee angetan, als Abbis Physio-Therapeut zu arbeiten. Er hält sie deshalb auch immer wieder auf Abstand und versucht, sich nicht zu sehr auf sie einzulassen. Trotzdem merkt man schnell, wie sehr es zwischen den beiden knistert und das hat mir so gut gefallen. Denn obwohl David sich absichtlich distanziert, konnte ich die Spannung und die Leidenschaft zwischen ihnen wahnsinnig gut spüren. Da hat die Autorin wirklich sehr gute Arbeit geleistet! Die Dynamik zwischen den beiden hat mich nämlich absolut begeistern und fesseln können. Obwohl es zunächst sehr professionell abläuft, was David sehr wichtig ist, entwickelt sich auf sehr natürliche Weise das Gefühl, als würden die beiden sich schon ewig kennen. Ich mochte die beiden als Pärchen einfach unehimlich gerne.

Was mir aber auch sehr gut gefallen hat, ist der hohe Anteil der Physiotherapie in dieser Geschichte. Klar, nach dem Klappentext hätte ich nichts anderes erwarten sollen, aber ich mochte es, wie authentisch und gut erklärt, diese Therapie stattgefunden hat. Ich habe in dem Bereich keinerlei Wissen, kann es also nur aus Laien-Sicht beurteilen, aber es wirkte sehr realitätsnah und gut dargestellt auf mich. Außerdem ist es neben dem Knistern zwischen David und Abbi wirklich der Hauptteil der Geschichte und nicht nur eine kleine Nebenerzählung, wie es in anderen Büchern oft der Fall ist, was ich sehr mochte.

Aber natürlich darf auch ein wenig Spannung nicht fehlen, wofür das große Geheimnis gesorgt hat, welches David hütet. Es hat etwas mit Abbis Familie zutun, wovon Abbi selbst nichts weiß und somit besteht immer wieder eine große Anspannung von Davids Seite aus. Die Einarbeitung dieses Geheimnisses hat mir unheimlich gut gefallen. Wir erfahren erst mit der Zeit, worum genau es geht und obwohl es die ganze Zeit über Abbi und David schwebt, nimmt es nicht zu viel Platz der Handlung ein. Und besonders die große Auflösung hat mich hier sehr begeistern können, da es ganz anders abläuft, als ich es aus anderen Büchern des Genres kenne. Mehr möchte ich nicht verraten, aber es hat mir wirklich unheimlich gut gefallen!

Fazit
Insgesamt ist „Ever“ ein wunderschöner Roman, der mich unheimlich berühren und begeistern konnte. Die Protagonisten sind wunderschön gezeichnet worden, sie sind mit all ihren Ecken und Kanten einfach perfekt. Die Handlung ist sehr ruhig, dadurch aber nur noch authentischer und gleichzeitig ist sie sehr gefühlvoll und fesselnd, was der wunderschöne Schreibstil der Autorin nur noch mehr unterstützt. Von mir gibt es eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Ein absolutes Herzensbuch!

Like Gravity
1

Meine Meinung
Von Julie Johnson kannte ich bisher nur den ersten Teil der Faded-Reihe, der mir schon sehr gut gefallen hat. Als ich ihre Neuerscheinung entdeckt habe, war ich gleich von dem wunderschönen ...

Meine Meinung
Von Julie Johnson kannte ich bisher nur den ersten Teil der Faded-Reihe, der mir schon sehr gut gefallen hat. Als ich ihre Neuerscheinung entdeckt habe, war ich gleich von dem wunderschönen Cover begeistert, das sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Klappentext klang vielversprechend, weswegen ich sehr gespannt war.

Die junge Studentin Brooklyn lässt niemals zu, dass jemand ihre errichteten Mauern zerstört und zu ihrem Herzen vordringt. Nach dem Mord an ihrer Mutter lässt sie es nicht mehr zu, sich emotional an jemanden zu binden – bis auf einmal der Student Finn vor ihr steht. Ihm scheint es nichts auszumachen, dass Bee stets emotional distanziert ist und weicht ihr nicht mehr von der Seite. Doch Bee ist nicht bereit, jemanden in ihr Leben zu lassen, oder?

Von Brooklyn, die eher Bee genannt wird, war ich schnell absolut begeistert. Als Kind muss sie mit anschauen, wie ihre Mutter ermordet wird und landet in einem Kinderheim bis sie schließlich von ihrem ignoranten Vater mitgenommen wird, der sich nicht wirklich um ihr Wohlergehen schert. Mittlerweile ist sie Studentin und lebt mit ihrer einzigen und besten Freundin zusammen, die zum Glück nie zu viele Fragen zu Bees Vergangenheit gestellt hat. Sie traut sich nicht, jemanden näher in ihr Leben zu lassen und ist ganz zufrieden mit ihrem Einzelgänger-Leben, in dem sie sich hin und wieder auf One Night Stands einlässt. Dass sie noch immer von Alpträumen geplagt wird, verrät sie natürlich niemandem, wem denn auch? Ich habe sie wie gesagt von den ersten Seiten an absolut geliebt. Sie ist eine sehr starke Protagonistin, die mich sehr begeistert hat. Aber besonders ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Da möchte ich natürlich nichts vorweg nehmen, aber ich habe es sehr geliebt, wie sie sich entwickelt hat.

Finn ist an der Uni als heißer Playboy bekannt, der nichts anbrennen lässt und sich vor allem mit niemandem zwei Mal trifft. Er ist Sänger einer Band, die in der Uni-Stadt vor allem bei Frauen sehr beliebt ist. Aber wenn man ihn näher kennen lernt, erfüllt er keins der Rocker-Playboy-Klischees und ist ein wahnsinnig herzlicher, fürsorglicher und emotionaler Mensch. Er hat auf wenigen Seiten mein ganzes Herz eingenommen und ich habe definitiv einen neuen Bookboyfriend, der den anderen große Konkurrenz macht. Ich habe mich einfach wahnsinnig in Finns lieben, humorvollen und aufregenden Charakter verliebt!

Der Roman ist in der Ich-Form aus Bees Perspektive geschrieben worden und der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an absolut begeistern können. Die Autorin schreibt emotionsvoll und fesseln zugleich, weswegen ich das Buch in wenigen Stunden durchgelesen hatte. Was mir auch besonders gut gefallen hat, waren die Kapitelüberschriften, eigentlich nichts besonders, aber ich habe das Gefühl, dass solche Überschriften in letzter Zeit ein bisschen weniger geworden sind aber ich mag’s ganz gerne.

Aber kommen wir jetzt endlich zur Handlung!
Der Prolog beginnt mit einem Rückblick 14 Jahre in die Vergangenheit und ist sofort absolut emotional und schockierend. Im Klappentext wird ja bereits erzählt, dass Bees Mutter ermordet wird, dass wir es aber gleich zu Beginn miterleben müssen, hätte ich nicht gedacht. Allerdings hatte da die Autorin gleich schon meine volle Aufmerksamkeit und die ersten Tränen liefen, dass sie das so schnell schafft, hätte ich ebenfalls nicht erwartet.

Mit dem ersten Kapitel verläuft die Geschichte größtenteils chronologisch, aber es gibt immer wieder kleine Rückblicke mitten im Kapitel. Meistens geschehen diese Rückblicke durch Bees Träume, was ich sehr mochte. Dadurch geht die Geschichte der Gegenwart gut voran, aber wir erfahren auch immer mehr darüber, was Bee nach dem Tod ihrer Mutter bewältigen musste und wie ihre Kindheit weiterlief. Diese Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit war einfach perfekt für die Handlung.

In der Gegenwart lernen Bee und Finn sich also langsam kennen und obwohl Bee ihn ständig abweist und auf Abstand halten möchte, merkt selbst sie, dass das nicht so einfach ist und eine gewisse Anziehung zwischen ihnen besteht. Das Knistern zwischen den beiden geht auch weit über die Buchseiten hinaus und ich war schnell ganz angetan von ihrem Zusammenspiel. Wie gesagt habe ich mich absolut in Finns wunderschöne Art verliebt. Ich mochte hierbei aber vor allem das Tempo, in dem die beiden sich näher gekommen sind. Es läuft nämlich alles etwas langsamer und ruhiger, was es für mich aber nur authentischer macht.

Und während die beiden sich näher kommen, kommt auch Bee sich selbst immer näher. Sie lernt sich selbst ganz neu kennen, entwickelt sich wie gesagt sehr schön weiter und schafft es mit der Zeit auch immer mehr, die Vergangenheit aufzuarbeiten.

Ich mochte einfach sämtliche Entwicklungen und das jeweilige Tempo dieser so sehr. Es passiert gleichzeitig viel und wenig, wodurch eine sehr ruhige und slowburn-Geschichte entsteht, die aber immer wieder Spannungsmoment aufweist und besonders zum Schluss wirklich an Tempo und Spannung zulegt. Das alles passierte aber so abgestimmt, dass ich es einfach absolut geliebt habe.

Zum Schluss muss ich noch einmal kurz sagen, dass viele Dinge in diesem Buch wirklich sehr vorhersehbar waren und man vieles schon vorab ahnen konnte. In vielen Büchern mag ich das nicht und ich brauche die Überraschungen, aber hier hat es mich überhaupt nicht überrascht, es hat mir überhaupt nichts ausgemacht. Die Handlung war nämlich trotzdem wunderschön, emotional und fesselnd, dass ich gut darüber hinweg sehen konnte. Die Autorin hat hier nämlich eine super gefühlvolle Geschichte geschaffen, die mich besonders durch ihre wundervollen Charaktere begeistern konnte.

Fazit
Julie Johnson hat ein absolutes Herzensbuch geschaffen, das mir mehrmals das Herz in tausend Teile zerbrochen hat. Die Charaktere haben sich schon nach wenigen Seiten in mein Herz geschlichen und werden diesen Platz auch nicht mehr so schnell verlassen, ich liebe Bee und Finn einfach. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll und mitreißend, sodass ich das Buch in kürzester Zeit beendet habe, auch wenn ich nicht wollte, dass es endet.

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