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Veröffentlicht am 15.06.2019

Gelungene Mischung aus Hochspannung und Romanze in einer tollen Kulisse

Im Tal der Hoffnung
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Seit Jahren treibt ein Serientäter sein Unwesen in Montpellier und entführt regelmäßig Studentinnen der Psychologie, die nach einigen Monaten ermordet aufgefunden werden.
Nur Coralie Beladier hat das Martyrium ...

Seit Jahren treibt ein Serientäter sein Unwesen in Montpellier und entführt regelmäßig Studentinnen der Psychologie, die nach einigen Monaten ermordet aufgefunden werden.
Nur Coralie Beladier hat das Martyrium überlebt. Sie lebt seitdem sehr zurückgezogen am Rand eines kleinen Orts in den Cevennen.
Nun ist wieder eine junge Studentin, Adèle Nélard, entführt worden. Ihr Vater wendet sich verzweifelt an Raphaël Dumont, einen ehemaligen Polizisten, der jetzt als Privatermittler arbeitet.
Raphaël nimmt den Auftrag an und arbeitet eng mit der Polizei zusammen. Aber er sieht nur eine Chance dem Täter auf die Spur zu kommen, wenn er mit Coralie sprechen kann und herausfindet, warum sie damals nicht getötet sondern freigelassen wurde.
Werden Coralie und Raphaël den Täter finden und Adèle retten können?

Dieser spannende Krimi wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Da ist einmal Raphaël, der eng mit seinem ehemaligen Partner bei der Polizei Kontakt hält und zusammenarbeitet. Dann ist da Coralie, die ganz einsam und zurückgezogen auf einem Hof in den Cevennen lebt. Und wir erleben die Entführung und Gefangenschaft von Adèle mit. Außerdem gibt es noch einige Einschübe, die auch in einer anderen Schrift dargestellt werden und vom Täter berichten. Die Texte lesen sich wie ein Tagebuch und sind mit „Die Seele des Teufels“ überschrieben.
Zu allen Protagonisten bekommt man eine große Nähe, kann ihre Gedanken und Empfindungen gut miterleben und erfährt auch einiges aus ihrem persönlichen Umfeld, was sie sehr lebendig und authentisch macht.
Besonders habe ich natürlich mit Adèle gelitten, deren Angst während ihrer Gefangenschaft und den grausamen Taten deutlich spürbar war.
Aber auch Coralies Geschichte, die sie Raphaël nach und nach erzählt, nachdem dieser sie aufgespürt hat, ist mir sehr unter die Haut gegangen. Die Autorin beschreibt zwar sehr deutlich, welche Qualen die Opfer erleiden müssen, wird dabei aber nicht zu brutal, was mir gut gefallen hat. Die Verhaltensweise des Täters macht deutlich, was ihn antreibt, aber den genauen Grund, warum er immer wieder junge Frauen entführt und dann tötet, erfährt man erst gegen Ende.
An dieser Stelle sei gleich erwähnt, dass ich bis zum Schluss nicht erahnen konnte, wer der Täter ist und die Überraschung über Täter und Motiv ist dann wirklich gelungen, man kann fast sagen, ein Paukenschlag!

Begeistert hat mich erneut Silke Zieglers lebendiger und mitreißender Schreibstil. Die Geschichte hat mich schon nach wenigen Seiten in ihren Bann gezogen und je weiter ich voran kam, desto stärker wurde der Sog und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Die Kapitel sind nicht zu lang und enden oft mit einem kleinen Cliffhanger und die Perspektivwechsel sind häufig. So ist man ständig nah an jedem der Protagonisten und die Spannung ist konstant hoch.
Die Ermittlungsarbeit ist mühsam, weil viele kleine Details und Fakten zusammengetragen und überprüft werden müssen, aber das war sehr fesselnd, weil jeder kleine Fortschritt näher zum Täter führen kann.
Da Coralie und Raphaël eng zusammenarbeiten und viel Zeit miteinander verbringen, habe ich erwartet, dass sich zwischen den beiden eine Romanze entwickeln könnte. Aber kann sich Coralie nach all der Zeit wieder auf einen Mann einlassen?
Die Entwicklung dieser Liebesgeschichte ist sehr zart und gefühlvoll und vor allem der Situation entsprechend glaubhaft dargestellt. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Der Krimi spielt, wie schon einige Vorgänger der Autorin, erneut in Südfrankreich in der Gegend um Montpellier und in den Cevennen, wo Coralie auf einem kleinen Hof lebt.
Diese wunderschöne Kulisse bietet viel französisches Flair und wird von der Autorin auch schön beschrieben und in die Geschichte eingeflochten.

Dieser Südfrankreich-Krimi hat mich begeistert, weil er einen toll konstruierten Plot hat, sehr spannend und fesselnd ist und die Spannung sich zum Ende hin sogar noch merklich steigert.
Es ist eine wirklich gelungene Mischung aus Hochspannung und Romanze in einer tollen Kulisse und ein Pageturner im besten Sinne!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 13.06.2019

Glück ist, dieses Buch zu lesen!

Wo das Glück auf Wellen tanzt
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Die Journalistin Anna ist bekannt durch ihre Glückskolumnen, die sie als „Julia Jupiter“ in einer Zeitschrift veröffentlicht.
Nun dreht sie der Großstadt den Rücken und zieht in eine beschauliche Kleinstadt, ...

Die Journalistin Anna ist bekannt durch ihre Glückskolumnen, die sie als „Julia Jupiter“ in einer Zeitschrift veröffentlicht.
Nun dreht sie der Großstadt den Rücken und zieht in eine beschauliche Kleinstadt, wo sie die Ruhe finden möchte, ein Buch über das Glück zu schreiben. Sie findet eine wunderschöne Wohnung in einem Haus am See, die sie möbliert mieten kann. Allerdings ist es die Bedingung des Vermieters, ein sehr zurückgezogen lebender Maler, dass es keinerlei Kontakt zwischen ihnen geben soll.
Doch der Maler hängt immer wieder seine Bilder im gemeinsamen Flur und am Ufer des Sees auf. Diese Bilder berühren Anna so sehr, dass sie den Maler unbedingt kennenlernen möchte und sein Geheimnis ergründen, warum er so zurückgezogen lebt. Sie schreibt ihm kleine Botschaften und versucht ihn so, zu Reaktionen zu animieren.
Wird sie Erfolg haben?

Anna ist eine sehr empathische Person, die mir von Anfang an sympathisch war. Alleine ihre Idee, immer wieder das Glück zu suchen bzw. Glücksmomente zu definieren fand ich wunderschön.
Ich habe sie gerne begleitet, wie sie sich in ihrer neuen Umgebung einlebt und in der kleinen Stadt neue Menschen kennenlernt. Da ist der Immobilienmakler, der ihr die Wohnung vermittelt hat, der etwas kühle Geschäftsmann Mark, der irgendwie Interesse an ihr zeigt und Halley, die mit ihrem Mann das schöne Café Komet betreibt.
Schnell wird Halley eine gute Freundin für Anna und umgekehrt. Die Gespräche zwischen den beiden waren wirklich schön und ich konnte auch die Herzlichkeit von Halley schnell erkennen.
Nach und nach erfährt man mehr von Anna, die als Kind ihren Vater verlor und unter dem Verlust im Prinzip heute noch leidet. Ihr Kontakt zu ihrer Mutter ist auch etwas unterkühlt, seitdem diese einen neuen Partner gefunden hat. Und dennoch ist Anna sehr positiv eingestellt und sucht nicht nur bei anderen sondern auch für sich selbst immer wieder Glücksmomente.
Sehr gut gefallen haben mir ihre Gespräche über das Glück mit Menschen, die sie in der Stadt oder dem Café kennenlernt. Daraus macht Anna dann ihre Glückskolumne für die Zeitschrift. Nur mit ihrem Buch kommt sie nicht voran, denn der geheimnisvolle Maler spukt ihr zu viel im Kopf herum.
Schön war auch Annas spontane Auszeit in Ligurien bei ihrer Mutter, die dazu geführt hat, dass Mutter und Tochter und auch der neue Lebenspartner der Mutter wieder zusammen finden.

Die Autorin bedient sich einer schönen bildhaften Sprache, die die Örtlichkeiten der Kleinstadt und rund um den malerischen See wunderbar beschreibt. Auch die Landschaft in Ligurien und die Düfte der Olivenhaine und des guten Essens sind gut bei mir angekommen und haben Reiselust ausgelöst.
Wer beim Lesen Appetit bekommt, findet am Ende des Romans Rezepte für eine Focaccia, Halleys herrliche Erdbeer-Brioches und einen italienischen Brotsalat, die zum Nachmachen einladen.

Diese wunderschöne Geschichte über das Glück hat viele leise Töne aber bietet beim Lesen auch viele Glücksmomente. Der Roman hat mich berührt, mit seiner abwechslungsreichen Handlung, Wendungen und Überraschungen gut unterhalten und mit seiner positiven Stimmung und tollen Botschaften begeistert. Aber vor allem hat er mir mal wieder vor Augen geführt, dass es jeden Tag viele kleine Glücksmomente gibt, man muss sie nur sehen und erkennen.

Für die tägliche Glücksbotschaft hat die Autorin eine eigene Internetseite unter Annas Pseudonym Julia Jupiter geschaffen, auf der es auch Zitate aus dem Roman gibt.

Für mich war es Glück, dass ich dieses Buch gelesen habe!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 04.06.2019

Wunderbare, emotionale und fesselnde Geschichte

Sommer unter Sternen
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Ella ist Konditorin und Mutter von den dreijährigen Zwillingstöchtern Paula und Clara. Als ihr Mann Thomas ihr eröffnet, dass er ein Verhältnis mit der Nachbarin hat und seine Familie verlassen wird, fällt ...

Ella ist Konditorin und Mutter von den dreijährigen Zwillingstöchtern Paula und Clara. Als ihr Mann Thomas ihr eröffnet, dass er ein Verhältnis mit der Nachbarin hat und seine Familie verlassen wird, fällt sie in ein tiefes Loch. Ihre beste Freundin Maggie schlägt ihr vor, mit den Zwillingen nach Fire Island vor der Küste New Yorks zu reisen und dort im Ferienhaus von Maggies Eltern Ruhe und Abstand zu finden.
Ella willigt ein, Maggie organisiert alles und schon kurze Zeit später kommt Ella mit ihren kleinen Mädchen auf Fire Island an.
Als Teenager hat Ella dort mit Maggie und ihrer Familie schöne Sommerferien verbracht und sie freut sich sehr, nach so vielen Jahren dorthin zurück zu kehren.
Aber im Ferienhaus wartet eine Überraschung, denn Maggies Bruder Nathan hält sich dort auf und macht mehr als deutlich, dass er Ella und die Kinder dort nicht haben möchte, denn auch er ist offenbar vor etwas auf der Flucht.
Als Teenager war Ella schon einmal unglücklich in Nathan verliebt. Können sich die beiden zusammen raufen und haben sie diesmal eine Chance?

Durch Miriam Covis lebendigen, mitreißenden und auch bildhaften Schreibstil war ich schnell drin in der Geschichte und bin mit Ella und den Zwillingen nach Fire Island gereist. Ich habe Ella wirklich nicht beneidet um ihre lebhaften Töchter, die ihr Leben schon recht turbulent gestalten und die lange Reise von Hamburg in die USA für Ella zur Tortur werden lassen.
Ella hatte von Anfang an mein volles Mitgefühl, zuerst die Demütigung durch ihren Mann Thomas und dann trifft sie an dem Ort, wo sie Ruhe finden wollte, ihre Jugendliebe wieder und der heißt sie nicht gerade willkommen.
Aber schnell wird klar, dass auch Nathan ein Päckchen Sorgen mit sich herumträgt und sich hinter seinem aggressiven Verhalten eigentlich ein anderer Mensch verbirgt.
Die Autorin greift da ein Thema auf, dass in heutigen Zeiten aktuell ist und baut es einfühlsam in die Geschichte ein.

Es war so schön mit Ella und den Kindern diese wunderschöne kleine Insel zu erkunden und vor dem inneren Auge die herrlichen Strände und das Meer zu sehen. Dort würde ich auch gerne einmal Urlaub machen, denn diese Insel bietet noch viel Natur und die Bewohner sind herzlich und halten zusammen.
Ella, Nathan, Maggie und auch die weiteren Charaktere sind Miriam Covi sehr gut gelungen, denn sie wirken alle authentisch und ihre Handlungsweise ist glaubhaft.
Ella, deren Gefühlsleben völlig aus der Bahn geworfen wird, ist stark und mutig für ihre Töchter. Nathan verbirgt hinter seiner rauhen Schale einen weichen und herzlichen Kern und Maggie ist, wie eine beste Freundin eben so ist. Sie mischt sich manchmal auch in Ellas Angelegenheiten, aber nur weil sie sich um sie sorgt. Auch von Ellas Mann Thomas erfahren wir noch ein paar Dinge im Verlauf der Handlung und auch er macht eine Wendung durch.

Ellas Geschichte, die sie in der Ich-Form erzählt, ist eine Geschichte, wie sie das Leben schreiben kann. Auch wenn sicher nicht jeder Freunde mit einem Ferienhaus auf Fire Island hat.
Gespannt habe ich verfolgt, wie Ellas Selbstbewusstsein immer größer wird und sie darüber nachdenkt, wie sie ihr Leben mit den Kindern alleine meistern kann. Auch Nathan erlebt Veränderungen und die beiden merken, dass sie sich gegenseitig helfen können. Dabei entwickelt sich die Liebesgeschichte sehr zaghaft, romantisch und kommt ohne jeden Kitsch aus. Fröhliche, humorvolle und auch nachdenkliche Momente und kleine Nebenhandlungen runden die Geschichte ab.
Der tolle Schreibstil hat mich alles hautnah miterleben lassen und ich fühlte mich, als sei ich auf Fire Island als Nachbarin und stille Beobachterin mit dabei.

Diese wunderbare, emotionale Geschichte hat mich gefesselt, mit den Protagonisten fiebern, leiden und lachen lassen und sehr gut unterhalten.


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 23.05.2019

Klug konstruierter Psychothriller, der auf ganzer Linie begeistert und überzeugt

Die stumme Patientin
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Die Malerin Alicia Berensen soll vor sieben Jahren ihren geliebten Mann Gabriel aus nächster Nähe fünf Mal in den Kopf geschossen haben. Nach dem Mord unternahm sie einen Selbstmordversuch, den sie jedoch ...

Die Malerin Alicia Berensen soll vor sieben Jahren ihren geliebten Mann Gabriel aus nächster Nähe fünf Mal in den Kopf geschossen haben. Nach dem Mord unternahm sie einen Selbstmordversuch, den sie jedoch überlebte. Seitdem spricht sie nicht mehr und hat lediglich ein Bild gemalt, das eigentlich ein Selbstportrait ist und sie als eine Figur aus der griechischen Mythologie darstellt.
Seit diesen Vorfällen befindet sich Alicia in der geschlossenen Anstalt Grove und hat nie wieder ein Wort gesprochen.
Der Psychotherapeut Theo Faber ist sehr berührt von dem Fall, bewirbt sich auf eine offene Stelle in der Klinik und erhält diese auch. In der Klinik begegnet er dann Alicia und setzt sich zum Ziel, sie wieder zum Sprechen zu bringen und herauszufinden, was damals wirklich geschah.

Theo Faber erzählt uns die Geschichte, die sich in insgesamt fünf Teile gliedert, selbst in der Ich-Form.
Ich mochte Theo auf Anhieb, denn er machte auf mich wirklich den Eindruck, als sorge er sich um seine Patienten und möchte sie bestmöglich betreuen und ihnen helfen.
Dem Autor ist es von Anfang an gelungen, mich auf die Kernfrage neugierig zu machen: Hat Alicia ihren Mann wirklich erschossen und wenn ja, warum?
Dabei hat er es durch seinen einnehmenden Schreibstil geschafft, dass die Geschichte auf mich von Beginn an einen Sog ausgeübt hat, der mich durch die Seiten fliegen ließ und auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen hat.
Während es im ersten Teil erst mal ruhiger zugeht und der Leser die Fakten erfährt, gibt es im zweiten Teil Auszüge aus Alicias Tagebuch, die von ihrer Beziehung zu Gabriel erzählen und ein gutes Bild über die Ehe der beiden abgeben.
Theo beginnt zu recherchieren und ermittelt regelrecht, um so viel wie möglich über Alicia herauszufinden.
Und tatsächlich gelingt es ihm, etwas zu Alicia vorzudringen, denn sie händigt ihm ihr Tagebuch aus.
Im dritten Teil lesen wir dann gemeinsam mit Theo das Tagebuch.
Im vierten und fünften Teil nimmt die Geschichte, die bis dahin relativ ruhig verläuft, dann deutlich an Fahrt auf.
Gut gefallen hat mir, dass wir neben der Handlung um Alicia auch noch etwas über Theo selbst und sein Privatleben erfahren.
Theo ermittelt immer mehr Fakten und ich konnte nicht aufhören zu spekulieren, welche Möglichkeiten es gibt, was geschehen sein kann und wer eventuell beteiligt ist. Und immer wenn ich dachte, ich hätte eine Spur oder eine Erklärung lenkt der Autor die Geschichte wieder in eine andere Richtung.
Das war so unglaublich spannend, da es häufig Wendungen und Überraschungen gab. Dazu kommen Andeutungen, Emotionen und Ansichten anderer Personen, so dass ich irgendwann nicht mehr wusste, was nun wahr ist und was nicht.
Und genau darin liegt der besondere Effekt dieser Geschichte, denn ich wusste nie, wer ist gut und wer ist böse, was ist wahr, was ist falsch und vor allem, was ist denn nun wirklich passiert.
Die Spannung knisterte förmlich und je näher ich dem Ende kam, desto stärker war die Wirkung, die mich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen ließ.
Und dann kam das Ende mit einem Paukenschlag, den ich so niemals erwartet hätte und auch zu keinem Zeitpunkt hätte erahnen können. Diese Wendung war so unfassbar, dass ich erst mal tief Luft holen musste ehe ich die letzten Seiten lesen konnte.

Dieser Psychothriller hat seine Bezeichnung wirklich verdient, denn die subtilen Psychospielchen beherrscht der Autor in Perfektion.
Dazu ein klug konstruierter und gut durchdachter Plot und charismatische Figuren, das ist eine gelungene Mischung, die fesselt und spannend unterhält.
„Die stumme Patientin“ ist ein absolut gelungenes Debüt, das mich auf ganzer Linie begeistert und überzeugt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 14.05.2019

Zauberhafter Wohlfühlroman mit tollen Botschaften

Ein Cottage für deinen Sommer
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Der Roman erzählt die Geschichte von Adie Lou, die an einem entscheidenden Punkt in ihrem Leben steht.
Die Scheidung steht kurz bevor und das Ferienhaus ihrer Familie, das sie inzwischen von ihren verstorbenen ...

Der Roman erzählt die Geschichte von Adie Lou, die an einem entscheidenden Punkt in ihrem Leben steht.
Die Scheidung steht kurz bevor und das Ferienhaus ihrer Familie, das sie inzwischen von ihren verstorbenen Eltern geerbt hat, soll verkauft werden. Doch Adie Lou kann und möchte nicht auf das Cottage verzichten und unterschreibt die Papiere nicht. Sie gibt ihren Job auf und zieht ins Cottage an den Michigansee. Sie möchte es zu einer Pension umbauen, die den alten Charme des Cottage erhält aber gleichzeitig eine moderne Unterkunft für gestresste Städter ist, die sich dort wohlfühlen und abschalten sollen.
So schnell wie sie diese Entscheidung trifft kommen ihr dann vor Ort auch die Ängste und Zweifel, denn der Umbau wird sehr viel Geld kosten und dann muss sie ja auch noch ihr Geschäft zum Laufen bringen. Wird ihr das alles gelingen? Mutig beginnt Adie Lou mit ihren Planungen und ist überrascht, wie viel Unterstützung sie erhält. Ihre beste Freundin und Anwältin kümmert sich ums Geld, ihr Sohn Evan versteht etwas von sozialen Medien und Marketing und auch in der kleinen Stadt findet sie Hilfe. Ihr Freund aus Kindertagen steht ihr hilfreich zur Seite und schon bald ist Adie Lou zuversichtlich, dass sie es schaffen kann und auch das Glück schleicht sich wieder in ihr Leben.

Aufgrund des Covers und des Klappentextes habe ich ein sommerliches Wohlfühlbuch erwartet und auch bekommen.
Das wunderschöne Setting am Michigansee wird so anschaulich und atmosphärisch beschrieben, dass ich die herrlichen Sonnenuntergänge vor Augen hatte, die Wellen plätschern hörte und den Wind spüren konnte. Das hat eine schöne Grundstimmung erzeugt, die sich durch die Handlung fortsetzt. Der Schreibstil ist so warmherzig und gefühlvoll, dass ich mich schnell in der Geschichte wohlfühlen konnte und oft das Gefühl hatte, in eine Decke eingekuschelt von viel Wärme umgeben zu sein.
Adie Lous Geschichte steckt voller schöner Botschaften und ist dabei unterhaltsam, manchmal ein bisschen poetisch, oft humorvoll aber auch melancholisch und romantisch. Das gibt eine wirklich gelungene Mischung, die mich begeistert hat.
Dabei ist Adie Lou eine sympathische Protagonistin, die mutig und optimistisch den Schritt in ein neues Leben wagt, dabei immer mehr Selbstvertrauen findet und ihr Ziel nicht aus den Augen verliert.
Sie liebt Familie, deren Werte, Erinnerungen und Traditionen und möchte diese erhalten, das ist ihr wichtig!
Mir hat diese Einstellung gut gefallen, denn in der heutigen Zeit, geraten diese Dinge viel zu oft in Vergessenheit.
Aber auch die Nebenfiguren sind alle liebevoll gestaltet, wirken lebendig und passen gut in die Geschichte.

Eine schöne Idee waren die „Hausregeln“, die Adie Lous Eltern einst aufgestellt haben und die immer aufgesagt werden mussten, wenn man für die Sommerferien im Cottage ankam.
Diese 14 Regeln wurden im Buch als Überschriften für 13 Teile und den Epilog verwendet.
z. B. „Regel 1 Lass deine Sorgen vor der Tür!“ oder „Regel 4 Wach mit einem Lächeln auf“
Diese Regeln zeigen auch die Einstellungen und Werte und Adie Lou lebt diese Regeln und hält damit die Erinnerungen an ihre Familie wach.
Ganz nach Regel 14 „Streif den Sand von deinen Füßen aber streif nie die Erinnerung an unser Sommer-Cottage ab. Es gehört zur Familie!“

Ich habe Adie Lou gerne an den Michigansee und in ihr neues Leben begleitet und mit ihr gefiebert, gehofft und mich für ihr Glück gefreut.
Gerne hätte ich diesen zauberhaften, liebevollen Roman auf der Terrasse des Cottage mit der tollen Aussicht über den See gelesen und die Geborgenheit und die Wärme dort gespürt.
Dieser Roman ist eine Hommage an Familie, Liebe, Werte und Erinnerungen und sorgt für eine wunderschöne Lesezeit, die für mich viel zu schnell zu Ende war!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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