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Veröffentlicht am 15.09.2016

Der spannende 30. Fall für Eve Dallas

Sündiges Spiel
3


Zum Inhalt:
Beim Spiel mit dem Tod kann es keinen Gewinner geben ...

Es ist der bisher mysteriöseste Fall für Lieutenant Eve Dallas. Bart Minnock, Gründer von U-Play, einem gigantischen Computerspieleimperium, ...


Zum Inhalt:
Beim Spiel mit dem Tod kann es keinen Gewinner geben ...

Es ist der bisher mysteriöseste Fall für Lieutenant Eve Dallas. Bart Minnock, Gründer von U-Play, einem gigantischen Computerspieleimperium, wird tot in seinem Haus aufgefunden. Die Freundin des Opfers ist gelähmt vor Trauer, und seine Partner bei U-Play sind aufrichtig geschockt. Der sympathische Millionär schien keine Feinde zu haben. Doch Erfolg zieht immer Neider nach sich, sobald es um viel Geld, Macht und Rivalitäten geht. Das weiß auch Roarke, Eves Ehemann und Konkurrent von Minnock. Aber der junge Unternehmer war alles andere als naiv und wusste, wie man sich wehrt, sowohl in der realen Welt als auch in der virtuellen …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Durch einen Blizzard entdeckte Nora Roberts ihre Leidenschaft fürs Schreiben: Tagelang fesselte sie 1979 ein eisiger Schneesturm in ihrer Heimat Maryland ans Haus. Um sich zu beschäftigen, schrieb sie ihren ersten Roman. Zum Glück, denn inzwischen zählt Nora Roberts zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt. Auch in Deutschland sind ihre Bücher von den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken.


Meine Meinung:
In ihrem mittlerweile 30.Fall muss Eve Dallas in ihr unbekanntem Terrain ermitteln.
Bart Minnock, einer von vier Gründern und Miteigentümern einer Computerspielefirma, wurde ermordet, während er ein neues, interaktives Computerspiel testete. Die Lage am Tatort stellt sich so dar, dass Bart offenbar mit einem Schwert getötet wurde. Aber ein virtueller Gegner mit einem virtuellen Schwert kann doch nicht töten, oder?

Eve kennt sich in der Welt der virtuellen, holographischen Spiel überhaupt nicht aus. Aber sie erhält tatkräftige Unterstützung von den elektronischen Ermittlern und natürlich ihrem Ehemann Roarke. Dieser besitzt ebenfalls eine Firma, die solche Spiele entwickelt und er kannte das Opfer sowie dessen drei Freunde. Er hatte die vier jungen Leute seinerzeit sogar bei der Gründung ihres Unternehmens unterstützt und beraten. Dadurch ist Roarke selbst emotional von dem Mord betroffen, da er besonders mit dem Opfer auch freundschaftlich verbunden war.
Für Eve ist die Situation besonders brisant, denn zumindest theoretisch könnte Roarke auch zum Kreis der Verdächtigen gehören, da er ja auch ein Konkurrent ist.
Wie bei jedem ihrer Fälle ermittelt Eve mit Feuereifer in alle Richtungen und ist fest entschlossen, auch für ihren Mann, den Täter zu finden.

In diesem Fall hat mich die Autorin mit ihrer Kreativität begeistert, mit der sie die Möglichkeiten der virtuellen Spielewelt und der Holographie im Jahr 2060 darstellt. Ob sich Computerspiele jemals so weit entwickeln werden, wie hier dargestellt, kann ich nicht einschätzen, aber ich könnte es mir zumindest vorstellen.
Für mich war es interessant zu beobachten, wie Eve sich in dieser ihr fremden Welt mehr und mehr zurecht findet und in der ihr eigenen Art Fakten zusammenträgt, nach Spuren und Motiven sucht und so dem Täter immer näher kommt.
Auch ihre berühmten psychologischen Tricks bei Vernehmungen kommen zum Einsatz. Ich muss sagen, ich hatte recht früh einen Verdacht, wer der Täter sein könnte, der sich dann am Ende auch bestätigte. Das hat die Spannung aber nicht raus genommen, denn das „Wie?“ und „Warum?“ war mir nicht klar und damit hat mich die Autorin überrascht.

Eves und Roarkes Privatleben kommt in diesem Fall ein bisschen zu kurz, da beide ja sehr mit dem Fall beschäftigt sind. Aber es gibt ein gesellschaftliches Ereignis, an dem beide teilnehmen müssen. Eves Ablehnung gegen solche Veranstaltungen und alles was damit verbunden ist, wie z. B. ein Designerkleid zu tragen und sich stylen zu lassen, hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht.

Dieser 30. Fall für Lieutenant Eve Dallas ist so rasant und temporeich wie die Welt, in der er sich abspielt.
Durch die Thematik gibt es neben Spannung auch viele Überraschungen und Wendungen.
Ich hatte wieder fesselnde Lesestunden mit Eve, Roarke und all den anderen bekannten Figuren und freue mich auf den nächsten Fall!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 05.10.2017

Lisbeth und Mikael in Hochform

Verfolgung
2

"Verfolgung" ist nach "Verschwörung" bereits der 2. Band, den David Lagercrantz als Fortsetzung der Millenium-Reihe geschrieben hat.
Da mir sein Schreibstil in "Verschwörung" gut gefallen hat und ich ...

"Verfolgung" ist nach "Verschwörung" bereits der 2. Band, den David Lagercrantz als Fortsetzung der Millenium-Reihe geschrieben hat.
Da mir sein Schreibstil in "Verschwörung" gut gefallen hat und ich neugierig war, wie es mit Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist weiter gehen würde, musste ich das neue Buch auch unbedingt lesen.
Und ich habe es nicht bereut!
Hier geht es nun überwiegend um die Vergangenheit von Lisbeth Salander. Diese muss eine kurze Gefängnisstrafe verbüßen und erhält im Gefängnis Besuch ihres früheren Vormunds Holger Palmgren. Dieser hat neue Informationen über Lisbeths Kindheit, die Lisbeth dazu veranlassen tiefer zu graben und weiter zu recherchieren. Da dies aus dem Gefängnis heraus nur eingeschränkt möglich ist, bittet sie den Journalisten Mikael Blomkvist um Unterstützung.
Zwischenzeitlich muss sie sich im Gefängnis gegen Übergriffe schützen und wehren,da sie sich für ihre Zellennachbarin einsetzt, die von einer brutalen Gang gemobbt und bedroht wird.

In diesem Buch gibt es wieder in großen Teilen das brillante Zusammenspiel zwischen Lisbeth und Mikael. Während Lisbeth ihre hervorragenden Internet-Fähigkeiten nutzt, setzt Mikael auf sein Talent als Enthüllungsjournalist und spricht mit maßgeblichen Personen. So ergänzen sich die beiden perfekt und verständigen sich oft nur über kurze verschlüsselte Nachrichten über PC oder Handy. Auch Lisbeths Hacker-Netzwerk kommt wieder mal zum Einsatz und kann bei einer brisanten Situation helfen.
Mir hat das sehr gut gefallen, denn es war fesselnd wie in den früheren Bänden und die beiden waren in Hochform!
Für mich macht das zu einem großen Teil den Reiz der Bücher aus.
Aber auch das Hauptthema der Story, die Zwillingsforschung, hatte für mich ihren Reiz. Und so schließt sich über den Finanzanalysten Leo Mannheimer, dessen Name in den Unterlagen Holger Palmgrens auftauchte, der Kreis zu Lisbeth und ihrer Kindheit.
Es gibt weitere Nebenhandlungen und eine Reihe "neuer" Figuren, was die gesamte Story sehr komplex macht. Lagercrantz gelingt es aber gut, die Ereignisse und Handlungsfäden miteinander zu verbinden. Und so entsteht ein hoher Spannungsbogen, auch durch die wechselnden Perspektiven der unterschiedlichen Figuren, der zum Ende hin noch einmal deutlich ansteigt.

Lagercrantz hat meiner Meinung nach sein Werk aus "Verschwörung" sehr gut fortgesetzt und wird vor allem den wichtigsten Protagonisten Lisbeth und Mikael gerecht. Er gibt ihnen auch in dieser Geschichte ihre große Bühne und zeigt, dass er die Charaktere gut verstanden und verinnerlicht hat.
Dabei versucht er weiterhin nicht, den Stil von Stieg Larsson zu kopieren sondern bleibt seinem eigenen Stil treu.

Mir hat "Verfolgung" besser gefallen als der Vorgänger. Lagercrantz hat mich mit seiner Themenauswahl, dem Bezug zu Lisbeth und einer absolut packenden, undurchsichtigen Geschichte überzeugt.
Fesselnde Lesestunden sind garantiert und ich hoffe, dass es weitere spannende Abenteuer für Lisbeth und Mikael geben wird!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 09.04.2017

Geheimnisse und griechisches Sommerflair

Olivensommer
2

Zum Inhalt:
Seit dem Tod ihrer Mutter ist Holly Expertin darin, Menschen auf Abstand zu halten. Doch als sie einen unerwarteten Brief ihrer Tante aus Zakynthos erhält, beginnen die Mauern zu bröckeln. ...

Zum Inhalt:
Seit dem Tod ihrer Mutter ist Holly Expertin darin, Menschen auf Abstand zu halten. Doch als sie einen unerwarteten Brief ihrer Tante aus Zakynthos erhält, beginnen die Mauern zu bröckeln. Holly reist auf die griechische Insel und versucht, den Spuren ihrer Familie zu folgen – einer Familie, von deren Existenz sie zuvor nichts wusste. Warum hat ihre Mutter nie von ihrer Schwester erzählt? Und was hat es mit der handgezeichneten Karte auf sich, die Holly und ihr Nachbar Aidan in einem alten Haus finden?
(Kurzbeschreibung gem. Diana Verlag)


Die Autorin:
Isabelle Broom, geboren 1979 in Cambridge, hat Medienwissenschaft an der University of West London studiert und arbeitet als Redakteurin und Autorin. Eine Europareise nach ihrem Studium führte sie auf die griechische Insel Zakynthos, wo sie unvergessliche Monate verbrachte. Olivensommer ist ihr Debütroman.
(Quelle: Diana Verlag)


Meine Meinung:
In "Olivensommer" reisen wir mit der Protagonistin Holly auf die griechische Insel Zakynthos.
Zakynthos ist mit einer Fläche von etwa 408 km² nach Korfu und Kefalonia die drittgrößte und südlichste der größeren Ionischen Inseln und die zehntgrößte Insel Griechenlands nach der Fläche. (Quelle: Wikipedia)
Die Autorin verbrachte im Rahmen einer Europareise mehrere Monate auf Zakynthos, was man deutlich spürt. Sie beschreibt die Insel und auch die Menschen die dort leben sehr liebevoll, bildhaft und detailreich. Auch die griechische Lebensweise und Kultur vermittelt sie sehr gut. Das erzeugt insgesamt eine schöne Kulisse und Atmosphäre mit viel Sommerflair für diese Familien- und Liebesgeschichte, was mir sehr gut gefallen und mich regelrecht durch die Geschichte getragen hat.

Die Protagonistin Holly fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Sie lebt in einer Beziehung ohne wirklich verliebt zu sein und passt sich ihrem Partner Rupert komplett an, wobei sie sich selbst immer hinten an stellt. Ich hatte fast den Eindruck, sie tut alles für diese Beziehung, weil sie Angst hat, keinen anderen Partner zu finden.
Das war für mich zunächst unverständlich, doch im Verlauf der Geschichte erfährt man dann woran es liegt, dass Holly so wurde wie sie ist. Es war richtig schön zu erleben, wie sich Holly während ihres Aufenthalts auf Zakynthos mehr und mehr verändert. Sie öffnet sich, lässt Nähe zu und beginnt sich wohl zu fühlen, so wie sie ist.
Eigentlich war Holly nur auf die Insel gereist, um sich das Haus anzuschauen, das sie von ihrer Tante Sandra geerbt hat und es dann zu verkaufen.
Von der Existenz dieser Tante, einer Schwester ihrer Mutter, wusste Holly bisher nichts. Im Haus der Tante findet Holly einige Hinweise und Hollys Interesse und Neugier wächst. Durch Briefe von Hollys Mutter Jenny an ihre Schwester Sandra erfährt man nach und nach die Ereignisse aus der Jugendzeit der Schwestern, die zu dem Zerwürfnis geführt haben.

In einem sehr schönen, flüssigen und bildhaften Schreibstil erzählt die Autorin diese Familiengeschichte.
Es war schön, Holly bei ihrer Spurensuche auf Zakynthos zu begleiten und zu erleben, wie sie immer mehr von ihrer Familie erfährt und sich auch gegenüber Einheimischen, die sie alle nett aufnehmen, öffnet und Freundschaften schließt. Besonders bei ihrem Nachbarn Aidan, der sich auch um sie kümmert und sie unterstützt, stellt sich bald ein Knistern ein.
Aber bis Holly alle Geheimnisse gelüftet und alle Fragen geklärt hat, soll noch viel geschehen und einige Zeit vergehen. Und so war ich durchgängig von der Geschichte gefesselt und gespannt, wie sich alles für Holly fügt und welche Entscheidungen sie trifft.

Diese schöne und besonders stimmungsvolle Familien- und Liebesgeschichte hat mich mit ihrem spannenden Plot und viel griechischem Sommerflair überzeugt und bestens unterhalten.
Ein gelungener Debütroman, der Lust auf mehr macht und auch darauf, die Insel Zakynthos einmal zu besuchen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.12.2016

Schöne vorhweihnachtliche Unterhaltung mit der Kult-Omi

Wir brauchen viel mehr Schafe
2

Zum Inhalt:
Die Online-Omi macht Theater

Jetzt singt sie auch noch!
Die letzten Weihnachtsgeschenke hat unsere Online-Omi im Mai ins Vertiko getan, der Rumtopf für die Festtage zieht seit Sommer durch, ...

Zum Inhalt:
Die Online-Omi macht Theater

Jetzt singt sie auch noch!
Die letzten Weihnachtsgeschenke hat unsere Online-Omi im Mai ins Vertiko getan, der Rumtopf für die Festtage zieht seit Sommer durch, sie hat also Kapa-, Kompa, herrje: Sie hat Zeit, dieses Jahr an Weihnachten die Regie zu übernehmen und das Krippenspiel selbst zu inszenieren. Und weil auch Renate Bergmann nicht Maria UND Josef spielen kann, holt sie ein paar kleine Geister und viele, viele Schafe dazu.
«Ein paar Kinder sollten schon dabei sein, schließlich wollten wir auch einen Chor der Generationen aufbieten, und da gehören nicht nur Omas und Opas hin, sondern auch Kinder. Ilse hätte am liebsten nur Kinder dabei gehabt, die getauft sind, weil es schließlich ein Fest der Kirche ist. Aber das kam gar nicht in Frage, finden Se mal heutzutage getaufte Kinder. Man muss schon dankbar sein, wenn die alle geimpft sind.»
(Kurzbeschreibung gem. Rowohlt Verlag)


Die Autorin / der Autor:
Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin. Trümmerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi und vierfach verwitwet: Erst eroberte sie Twitter – und mit ihren Büchern dann die ganze analoge Welt. Torsten Rohde steckt hinter dem Twitter-Account @RenateBergmann. „Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker“ war seine erste Buch-Veröffentlichung – und ein sensationeller Erfolg, auf die mittlerweile etliche weitere, nicht minder erfolgreiche Bände und ausverkaufte Lesetouren folgten.
(Quelle: Rowohlt Verlag)


Meine Meinung:
Im letzten Jahr erzählte uns die kultige Online-Omi Renate Bergmann zu Weihnachten von ihrem Abenteuer, als sie im falschen Flugzeug saß und statt in Köln in London landete.
In diesem Jahr bleibt sie lieber in Berlin und kümmert sich um das Krippenspiel, denn das soll dieses Jahr etwas ganz besonderes werden.
Mit einer pfiffigen List wird die eigentliche Chorleiterin ausgebootet und dann beginnt Renate mit der Planung. An ihrem "Klappschreibcomputer" wird einiges "gegockelt" und dann muss sie auch noch die "Lokäschen schecken".
Für die Darsteller und die Sänger macht sie ein "Kahsting" und natürlich braucht sie viele Schafe.

Mit dem ihr eigenen Charme erzählt Renate Bergmann von ihren Planungen und Vorbereitungen. Von der Musikauswahl über die Kleidung der Sänger und Darsteller wird alles genauestens durchdacht.
Der lockere und fröhliche Schreibstil hat mir erneut sehr gut gefallen.
Natürlich klappt nicht alles auf Anhieb, aber es gibt kein Problem, das Renate nicht lösen könnte.
Zwischendurch erzählt sie auch gerne "noch einen kleinen Schlag von früher" und streut auch immer viel Lebensweisheit ein. Dabei nimmt sie wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.

Auch das diesjährige "Weihnachtsbuch" von Renate Bergmann ist gelungen. Es ist nicht ganz so turbulent wie seine Vorgänger, bietet aber gute Unterhaltung.
Die Aufführung des Krippenspiels zum Ende des Buchs verbreitet dann auch etwas Weihnachtsstimmung.
Und Renate wird ein bisschen tiefsinnig und melancholisch.
Zitat:
"Die ganze Gemeinde, alle Gäste, alle Kinder und wir Alten, alle sangen zusammen, und ein bisschen war von dem Moment an Weihnachten. Ein ganz besonderer Zauber lag über uns, der uns verband und uns deutlich machte, dass man noch so unterschiedlich sein kann und sich im Alltag vielleicht auch mal übersieht - aber an Weihnachten, wenn einem die Lichter und die Lieder das Herz öffnen, gehören wir zusammen. Miteinander können wir viel, wenn nicht gar alles erreichen."

Da hat Renate mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 27.10.2023

Schöner Winterroman zur Zeit der Rauhnächte im verschneiten St. Peter-Ording

Winterstrandtage
1

Wie in allen ihren Romanen entführt uns Tanja Janz auch in ihrem diesjährigen Winterroman nach St. Peter-Ording an die Nordsee.
Leni, die gerade mit ihrem Partner Armin dessen geerbtes Haus renoviert hat, ...

Wie in allen ihren Romanen entführt uns Tanja Janz auch in ihrem diesjährigen Winterroman nach St. Peter-Ording an die Nordsee.
Leni, die gerade mit ihrem Partner Armin dessen geerbtes Haus renoviert hat, bereitet alles für ein großes Familien-Weihnachtsfest vor.
Am Vorabend des 2. Advent sind die beiden zu einem Essen bei Freunden eingeladen. Da sie sich verspätet haben, brechen sie übereilt auf und Leni vergisst, die Kerze auf dem Adventskranz zu löschen.
Es kommt zum Brand und die beiden verlieren ihr Zuhause und ihr Hab und Gut. Armin nimmt sich eine Auszeit und reist zu seinem Bruder in die Schweiz. An Heiligabend teilt er ihr mit, dass er im neuen Jahr endgültig in die Schweiz zieht und in die Firma des Bruders als Partner einsteigt. Das bedeutet die endgültige Trennung und Leni ist am Boden zerstört.
Sie reist alleine nach St. Peter-Ording zu ihrer Oma Elga. Ihre Eltern, die an einer Grippe erkrankt sind, wollen nach ihrer Genesung nachkommen.
In St. Peter-Ording im schönen alten Friesenhäuschen ihrer Oma kommt Leni zur Ruhe und denkt über ihre Zukunft nach.

Hier haben wir es nicht mit einem typischen Weihnachtsroman zu tun, denn das Weihnachtsfest wird hier recht schnell abgehandelt.
Vielmehr stehen hier die sogenannten Rauhnächte, die 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige, im Mittelpunkt. In vielen Gegenden gibt es Bräuche und Traditionen, die in dieser Zeit ausgeführt werden. Auch Lenis Oma Elga führt in dieser Zeit einige Bräuche durch, z. B. das Räuchern, das alten Ballast des ausgehenden Jahres vertreiben soll.
In ihrem Nachwort erläutert die Autorin einiges zum Thema und was die Rauhnächte ihr bedeuten. Im Internet ist dazu auch vieles zu finden.
Im Anhang gibt es ein von der Autorin zusammengestelltes kleines Räucherwerk-Lexikon und eine Silvester-Räucherung. Außerdem Rezepte für einen Eiergrog, Apfelstrudel, Oma Elgas Silvesterlocken und Silvesterpunsch.

Dazu beschreibt Tanja Janz wie immer den von ihr so geliebten Ort St. Peter-Ording im Winter sehr detailreich. Ich hörte beim Lesen den Wind um die Häuser pfeifen, das Meer rauschen und spürte auch die klirrende Kälte.

So wie Leni sich bei ihrer Oma in deren Häuschen wohlfühlt, konnte ich mich beim Lesen wohlfühlen. Alleine schon die Atmosphäre und Stimmung zwischen der alten Dame und Leni war schön zu erleben.
Leni hilft ihrer Oma, die langsam ein bisschen ihr Alter spürt und sie unternimmt so einiges im Ort. Im Baumarkt trifft sie auf eine alte Schulfreundin und die beiden lassen die alte Freundschaft wieder aufleben.
Ihre alte Jugendliebe Kristan reist aus Hamburg an, da sein Opa plötzlich verstorben ist und er steht seiner Oma bei. So leben die beiden wieder als Nachbarn und sehen sich oft. Da knistert es dann plötzlich.
Ein Besuch im örtlichen Buchladen eröffnet Leni, die aktuell in einer Bibliothek arbeitet, eine neue Möglichkeit.
Leni beginnt immer intensiver über ihre Zukunft nachzudenken.

Lenis Geschichte und ihre Erlebnisse in St. Peter-Ording waren wirklich schön beschrieben. Manches wirkte vielleicht ein bisschen konstruiert und einige Dinge geschahen vielleicht auch etwas zu zufällig, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Die Liebesgeschichte hätte ein kleines bisschen mehr Romantik vertragen können aber am Ende habe ich dann doch zufrieden gelächelt.
Genauso gerne wie ich den Figuren von Tanja Janz im Sommer nach St. Peter-Ording folge, mache ich dies im Winter.
Der Roman war auch durch das interessante Thema der Rauhnächte ein unterhaltsamer Wohlfühlroman, den ich sehr gerne gelesen habe!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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