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Veröffentlicht am 18.08.2021

Emotionaler Schreibstil und tolle Charaktere

Gegen den bittersten Sturm
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Das Cover des Buches mag ich unglaublich gerne, so wie alle dieser Reihe. Mir gefällt aber auch die klare Abgrenzung zum ersten Teil. Das Cover dieses Buches wirkt deutlich heller als das des ersten Bandes ...

Das Cover des Buches mag ich unglaublich gerne, so wie alle dieser Reihe. Mir gefällt aber auch die klare Abgrenzung zum ersten Teil. Das Cover dieses Buches wirkt deutlich heller als das des ersten Bandes und spiegelt dadurch in fast schon perfekter Art und Weise die Persönlichkeiten von Connor und Aaliyah wider.

Die Story ist zum Glück genau wie erwartet: Aaliyah Winters wird in der Nacht von Halloween von ihrer Mitbewohnerin auf eine Party geschleppt, um sich abzulenken, weil sich gerade erst ihr Freund von ihr getrennt hat. Dort lernt sie Connor Roe kennen, der als Captain America verkleidet ist und lässt sich von ihm überreden, diese Nacht mit ihm zu verbringen. Er wettet mit ihr, dass er nur diese Nacht braucht, damit sie sich in ihn verliebt und nimmt sie mit den verschiedensten Orten, von denen er hofft, dass sie diese liebt. Nach dieser Nacht, in der sie sich nicht einmal geküsst haben, trennen sie sich, ohne Namen oder Nummern ausgetauscht haben, doch ganz vergessen können sie einander nicht. Zwei Jahre später treffen sie sich tatsächlich durch einen Zufall wieder und die Anziehung ist noch immer vorhanden, doch es hat sie auch einiges geändert: Connor hat ein eigenes Immobilien-Imperium aufgebaut und gilt als einer der reichsten Männer New Yorks, während Aaliyah sich nichts Sehnlicheres als eine Familie wünscht und mit seinem Teilhaber Jason verlobt ist…

Ich habe mich schon unglaublich auf dieses Buch gefreut, schon allein weil man Connor ja bereits im vorherigen Teil als Teenager gekannt hat und ich war gespannt, wie er als Mann ist. Zum Glück wurde ich weder von ihm noch von der Geschichte enttäuscht. Der Schreibstil ist, wie von Brittainy C. Cherry gewohnt, gleichzeitig flüssig-mitreißend und poetisch-emotional. Zwar fliegt man nur so durch die Seiten und saugt den Inhalt quasi in sich auf, der Inhalt hat mich gleichzeitig emotional ab der ersten Zeile mitgenommen und auch nach dem Ende nicht losgelassen.

Auch die Charaktere habe ich direkt ins Herz geschlossen, Connor sogar schon im ersten Band der Reihe und habe wirklich mit ihnen mitgefiebert. Aaliyah ist ein unglaublich liebenswürdiger und freundlicher Mensch, die die Interessen anderer immer vor ihre eigene stellt. Sie glaubt trotz ihrer Vergangenheit als Pflegekind immer an das Gute in den Menschen, selbst wenn diese sie nicht gut behandeln so wie ihr Verlobter Jason. Meine große Liebe in dem Buch gilt aber Connor. Ich mochte ihn schon als Teenager wirklich gerne. Er war der ideale Freund für Jax in Kentucky gewesen und ist es nun für Aaliyah, die ganz dringend jemanden braucht, der bedingungslos für sie da ist, ohne etwas dafür zu verlangen. Ich liebe einfach, wie Brittainy C. Cherry es jedes Mal wieder schafft, so wunderbare Good Boys zu schaffen, in die man sich ohne Probleme verlieben könnte. Connor ist immer gut gelaunt und glaubt an das Gute in den Menschen, weswegen er keinen Menschen aufgibt. Er unterstützt beispielsweise Damian uneingeschränkt, obwohl dieser von seiner kompletten Umwelt aufgegeben wurde. Ich freue mich schon sehr drauf, mehr über Damian zu erfahren, weil ich ebenso wie die anderen Charaktere wirklich sehr ins Herz geschlossen habe.

Die Story als solche, besonders das Kennenlernen von Aaliyah und Connor mochte ich sehr gerne. Ihre einzige gemeinsame Nacht war einfach wunderschön, fast schon magisch und wunderbar beschrieben, dass man sich fast schon wünscht, diese ebenfalls erleben zu können. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es selbst für Bücher von Brittainy C. Cherrys Bücher dieses eine Spur zu viel Drama, zu viele Probleme und zu viele triggernde Inhalte enthält. Es passt im Großen und Ganzen alles zusammen und sie schafft es, eine runde und authentische Geschichte zu schaffen, das ein oder andere Thema hätte man aber durchaus weglassen können.

Alles in allem habe ich das Buch vor allem wegen des wunderbar poetischen Schreibstils und der liebenswerten Protagonist:innen wirklich genossen. Es hat mich ab der ersten Seite emotional abgeholt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen, auch wenn mir fast schon zu viele Problematiken und Themen angesprochen werden.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Emotionale Liebesgeschichte, die einen noch lange beschäftigt

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Cover deutlich kitschiger wirkt als es zu der Geschichte passt. Dennoch ist die Kombination aus Hellblau und wunderschön glitzernden goldenen Elementen ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Cover deutlich kitschiger wirkt als es zu der Geschichte passt. Dennoch ist die Kombination aus Hellblau und wunderschön glitzernden goldenen Elementen ein absoluter Hingucker im Regal.

Die Story ist in meinen Augen ebenfalls unglaublich gut gelungen: Sibyl, genannt Billy, will einfach nur ihr altes Leben hinter sich lassen und ihren Traumjob als Museumsführerin ausüben. Nie wieder will sie sich dazu zwingen lassen, etwas zu tun, was sie nicht liebt. Deswegen gibt sie alles dafür, ein begehrtes Praktikum im angesehen Liverpooler Museum zu bekommen und geht deswegen auf die vom Museum ausgerichtete Gala, für die ihre beste Freundin Olivia die Karten besorgt hat. Dort trifft sie auch Cedric, dem sie buchstäblich in die Arme läuft. Seine lockere Art, sein Nicht-Lächeln und sein trockener Humor lassen ihr Herz direkt höherschlagen und das obwohl sie wirklich keinen Mann in ihrem Leben will. Sie lässt sich dennoch auf ein Date mit ihm ein, doch dann eröffnet er ihr, dass er nie eine ernstere Beziehung mit einer Frau eingeht, egal wie sympathisch sie ihm ist. Billy ist verletzt, doch dann erklärt Cedric ihr seine Gründe und sie muss sich entscheiden, ob sie mit seiner Dunkelheit umgehen kann oder sich besser von ihm fernhält, um nicht ebenfalls wieder dort hineingezogen zu werden.

Ich habe mich wirklich unglaublich auf diese Geschichte gefreut, hatte aber ein bisschen Angst, enttäuscht zu werden, weil ich die Fantasy-Bücher von Jennifer Benkau sehr geliebt habe und unsicher war, ob diese Geschichte ansatzweise dort heranreichen kann. Doch zum Glück schafft es dieses Buch, mich ebenso zu begeistern. Ihr Schreibstil ist einfach unglaublich: Flüssig und leicht, dabei aber auch poetisch und emotional. Er schafft es, mich ab der ersten Zeile zu fesseln und mich bis zum letzten Satz gefangen zu halten, während ich mit den Figuren mitlache, mitfiebere und mitweine.

Auch die Geschichte als solche finde ich sehr gelungen. Man erfährt schon sehr früh, dass Cedric unter Depressionen leidet und er geht auch und vor allem gegenüber der Frauen in seinem Leben sehr offen damit um. Das ist auch der Grund, warum er sich emotional nicht auf jemanden einlassen will. Ich fand wirklich gut, dass er daraus kein Geheimnis macht, sondern eben sehr offen damit umgeht, selbst wenn es das für ihn nicht unbedingt leichter macht. Dadurch ist die Grundstimmung des Buches zumeist eher düster, obwohl sie immer wieder durch Olivias Verrücktheit oder die Witzeleien zwischen Billy und Cedric aufgelockert wird. Ich finde aber diese Stimmung sehr glaubwürdig und sie verdeutlicht für mich auch, wie es ist, mit Depressionen leben zu müssen, nicht nur für den direkt Betroffenen, sondern auch für dessen Angehörige und Freunde. Ich habe richtig mitgelitten, wenn es Cedric schlecht ging und Billy ihm nicht helfen konnte, weil das eben nicht möglich ist. Als nicht Betroffene wirkte das auf mich wirklich glaubwürdig und hat mich emotional mitgenommen. Ich hätte es aber wichtig gefunden, auch eine wirklich dunkle Phase ganz zu Beginn zu schildern und es nicht nur grob anzureißen, einfach um zu verdeutlichen, welche ‚schlechten Eigenschaften‘ dann in den Vordergrund rücken und wie er sich dann auch den Menschen gegenüber verhält, die ihm eigentlich wichtig sind. Die Geschichte würde dadurch noch eine Spur authentischer werden, aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.
Bei Billy mag ich, wie einfühlsam sie ist, sich gleichzeitig aber nichts gefallen lässt und für das kämpft, was ihr wichtig ist. Ich finde den Begriff einer starken Protagonistin immer etwas schwierig, weil es impliziert, dass Personen, die emotional nicht so stabil sind, nicht stark seien können, es trifft aber dennoch bei Billy wirklich zu. Mir gefällt zudem, dass sie eine PoC ist, was an ein oder zwei Stellen auch thematisiert wird, es ist aber nicht der Haupterzählstrang. Ich finde es enorm wichtig, dass nicht immer alle Protagonisten weiß, heterosexuell und privilegiert sind, sodass Protagonist: innen wie Billy einfach die Diversität und die Sichtbarkeit erhöhen. Allerdings finde ich ihr ‚Geheimnis‘ eine Spur zu viel und nicht nötig. Man hätte das entweder schon früher ansprechen können oder einfach weglassen, auch wenn ich über diese Thematik so noch kein Buch gelesen habe.

Alles in allem hat mich das Buch wirklich mitgenommen und mich ab der ersten Seite gefesselt. Vor allem Cedrics Depressionen finde ich eindrucksvoll und emotional geschildert, sodass ich immer wieder schlucken musste. Dennoch oder vielleicht sogar gerade deswegen habe ich Billy und Cedric wirklich geliebt und ihnen verzweifelt gewünscht, dass sie es zusammen schaffen. Auch die Nebenfiguren habe ich direkt ins Herz geschlossen, sodass ich mich schon riesig auf Sawyers Geschichte freue. Er hat ebenso wie seine Freunde ein Happy End verdient.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Eine Geschichte, die viel will, aber nichts so richtig kann

Die Verlorenen
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Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Es spiegelt in den Schwarz-Weißtönen und der Abbildung es heruntergekommen Lagerhauses perfekt die bedrückende Atmosphäre des Buches wider.

Die Story ...

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Es spiegelt in den Schwarz-Weißtönen und der Abbildung es heruntergekommen Lagerhauses perfekt die bedrückende Atmosphäre des Buches wider.

Die Story klang zunächst einmal vielversprechend: Jonah Colley bekommt, während er noch mit den seinen Kollegen der Spezialeinheit zusammensitzt, einen Anruf von seinem alten Freund Gavin. Dieser ist ebenfalls Polizist, aber Jonah hat schon seit mehr als zehn Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm, genauso lange wie Jonahs Sohn Theo verschwunden ist. Dennoch macht er sich auf den Weg zum Slaughter Quay, um Gavin zu treffen. Doch als er dort eintrifft, ist Gavin tot und Jonah findet noch drei weitere Körper vor. Ein Mädchen ist noch am Leben, doch bevor Jonah sie retten kann, wird er angegriffen und erleidet schwere Verletzungen, obwohl er es schafft, den Angreifer abzuwehren. Als der Polizist im Krankenhaus erwacht, erfährt er, dass Gavins Leiche verschwunden ist und er selbst unter Verdacht steht…

Ich habe mich ziemlich auf dieses Buch gefreut, weil ich vor allem die David-Hunter-Reihe, aber auch die anderen Thriller von Simon Beckett regelmäßig verschlungen habe und fast erwartet habe, dass es mir mit diesem Buch ebenso gehen würde, aber ich wurde leider ziemlich enttäuscht. Der Schreibstil ist auch hier gewohnt gut. Man wird vor allem zu Beginn wirklich in die Geschichte gezogen und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht, aber leider rettet auch das dies die Story im Gesamten nicht.

Das fängt schon mit den Charakteren an. Zunächst mochte ich Jonah Colley noch recht gerne und er tat mir vor allem wegen des Verschwindens seines Sohnes wirklich leid, aber mit zunehmendem Verlauf der Story konnte ich immer nur den Kopf über ihn schütteln. Er verhält sich einfach selten dämlich, egal, was er tut. Dauernd wird er verprügelt, in Fallen gelockt und vernichtet dabei noch fleißig Spuren, egal wohin er geht. Man sollte meinen ein Polizist einer Eliteeinheit sollte besser wissen, wie man zu ermitteln hat, um herauszufinden, wer seinen ehemals besten Freund getötet hat. Ich habe echt dauernd nur noch die Augen verdreht, wenn Jonah mal wieder vollkommen bescheuert gehandelt hat und das waren nicht wenige Anlässe. Auch die anderen Charaktere bleiben extrem blass. Man hätte die ein oder andere Figur wirklich wunderbar als ‚Sidekick‘ von Jonah einführen können, doch es wird sich so auf die (teilweise absurde) Handlung fokussiert, dass überhaupt kein Platz für die Ausarbeitung anderer Charaktere bleibt. Dadurch wirken die Figuren alle irgendwie hohl, wie Figuren ohne Gesicht und Geschichte.

Auch die Story schafft es so gar nicht, mich zu überzeugen. Den Beginn fand ich noch recht spannend. Ein dunkler Lagerraum, zu dem Jonah kommt, um seinen Kumpel zu treffen, nur um ihn und noch drei andere ermordet aufzufinden. Ich wollte unbedingt wissen, was und natürlich vor allem wer dahintersteckt. Doch die Ermittlungen drehen sich immer wieder vor allem um Gavin und Theos Verschwinden. Die anderen Ermordeten spielen eine sehr untergeordnete Rolle, was mich mit zunehmendem Verlauf echt aufgeregt hat. Zudem fragt man sich immer mehr, ob Jonah überhaupt jemals gelernt hat, was Ermittlungsarbeit bedeutet. Er befragt niemanden, stellt keine Recherchen an und tritt nicht einmal mit seinen Kollegen in Kontakt, nur um immer wieder in dämliche Fallen verschiedener Menschen zu rennen.

Alles in allem bin ich echt sauer, nachdem ich das Buch beendet habe und frage mich, ob das wirklich der Simon Beckett geschrieben hat, der mich mit den David-Hunter-Büchern so begeistert hat. Der Schreibstil ist durchaus nicht schlecht, kann die undurchdachte Geschichte aber auch nicht retten. Die Figuren bleiben bloße Namen anstatt zu Charakteren zu wachsen und der Hauptermittler stellt sich selten dämlich an. Das Ende war zugegeben überraschend, aber genauso unlogisch wie der Rest des Falles.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Leider nicht so traumhaft wie erwartet

The Brooklyn Years - Wovon wir träumen
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Das Cover der Print-Ausgabe gefällt mir auch bei diesem Buch von Sarina Bowen wieder deutlich besser als das des eBooks. Ich mag, wie perfekt die dargestellte Eisfläche subtil auf den Inhalt des Buches ...

Das Cover der Print-Ausgabe gefällt mir auch bei diesem Buch von Sarina Bowen wieder deutlich besser als das des eBooks. Ich mag, wie perfekt die dargestellte Eisfläche subtil auf den Inhalt des Buches verweist, ohne dabei zu kitschig zu wirken. Das trifft für das Cover für das eBook leider nicht zu. Zwar passt der dargestellte Mann recht gut zu meiner Vorstellung von Nate, ich finde es aber einfach unnötig, halbnackte Typen auf das Cover zu packen.

Auf die Story habe ich mich schon seit Beginn der Reihe gefreut: Rebecca Rowley kennt den Milliardär Nate Kattenberger noch aus der Zeit, als er ein Computer-Genie mit einem kleinen Unternehmen war und arbeitet auch sieben Jahre später noch für ihn. Während all dieser Zeit gab es zwischen den beiden immer eine unausgesprochene Anziehungskraft, selbst dann noch als Nate Becca aus seinem Büro in Manhattan nach Brooklyn zu seinem Eishockey-Team versetzt wird. Doch als sie sich verletzt und für kurze Zeit bei ihm einzieht, lässt sich das Prickeln zwischen ihnen nicht mehr verheimlichen, doch zwischen ihnen gibt es zu viele Unterschiede als, dass sie zusammenpassen könnten oder?

Ich war unglaublich gespannt auf diese Geschichte, weil ich Becca und Nate ab dem ersten Band in mein Herz geschlossen hatte und darauf gehofft habe, dass die beiden endlich ihr Happy End bekommen würde, leider hat mich dieses Buch ebenso wenig begeistern können wie der dritte Band, wenn auch aus anderen Gründen. Der Schreibstil des Buches ist aber dennoch gewohnt gut. Man wird direkt ab den ersten Seiten in die Geschichte gezogen und fliegt förmlich durch due Geschichte. Dadurch habe ich auch diese Story innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und förmlich verschlungen, obwohl sie mich als solche nicht so ganz überzeugen konnte.

Mein größtes Problem mit der Geschichte war vermutlich, dass sie sehr parallel zu der Geschichte von Mike und Lauren läuft. Dadurch hat man im vorherigen Band schon einige Andeutungen mitbekommen und wusste hier schon einige Punkte, die die Geschichte erreichen wird. Ich habe teilweise einfach nur darauf gewartet, dass man den ein oder anderen Meilenstein der Liebesgeschichte zwischen den beiden erreicht. Das hat mich ehrlich gesagt, extrem gestört und immer wieder geärgert. Natürlich ist schon am Anfang klar, wie das Buch in etwa ausgehen wird und das stört mich grundsätzlich auch nicht, aber hier kennt man auch schon kleine, aber dennoch einige markante Punkte auf dem Weg in eine Beziehung, sodass keine wirkliche Spannung aufgebaut wird.

Zudem wurde ich mit Becca nicht so richtig warm. Ich mochte sie in allen anderen Teilen unglaublich gerne und sie war von Beginn an einer meiner Lieblingscharaktere, aber in diesem Buch fiel es mir schwer, sie so richtig zu verstehen. Sie ist natürlich durch ihre Verletzung nicht in Topform und es geht ihr selten wirklich gut, aber mir haben ihre typische Entschlusskraft und ihr Witz gefehlt. Sie wirkte einfach wie ein Schatten der Person, die sie in den anderen Bänden war. Hier wäre es vielleicht sinnvoll die Geschichte schon etwas früher zu beginnen, damit man bei ihrem Sturz auch dabei ist, vor allem aber erlebt, wie sehr sie sich dadurch verändert. Ich glaube, dass es mir dann deutlich leichter gefallen wäre, auch in diesem Buch mit ihr mitzufiebern. Bei Nate fiel mir das leichter, aber ich hätte es dennoch besser gefunden, wenn er noch mehr Nerd als vielmehr heißer Milliardär gewesen wäre. Ich hätte es durchaus gemocht, wenn er seine Gefühle für Becca erst durch das Zusammenleben mit ihr wirklich wahrgenommen hätte, einfach weil er immer anderes im Kopf hat. Das stört mich allerdings weniger als die Veränderung von Becca im Vergleich zu den anderen Bänden.

Alles in allem hat mich das Buch ebenso wie der vorherige Band enttäuscht. Ich hatte mich schon sehr auf die Geschichte von Nate und Becca gefreut und fand es super schade, dass man vieles schon durch den dritten Band wusste. Zudem hat es vor allem Becca nicht geschafft, mich so richtig abzuholen, sodass mich das Buch zwar unterhalten, aber nicht überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Solider Krimi, der mich leider nicht wirklich packen konnte

Der Sucher
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Das Cover des Buches gefällt mir durchaus. Die abgebildete Landschaft passt hervorragend zu der Umgebung, wie sie im Buch geschildert wird und wirkt durch die dunklen Wolken so unterschwellig bedrohlich, ...

Das Cover des Buches gefällt mir durchaus. Die abgebildete Landschaft passt hervorragend zu der Umgebung, wie sie im Buch geschildert wird und wirkt durch die dunklen Wolken so unterschwellig bedrohlich, wie auch die Stimmung während der gesamten Handlung ist.

Die Story klang erst einmal vielversprechend: Cal Hooper zieht nach der Trennung von seiner Frau Donna und seinem Ausstieg aus dem Polizeidienst in den kleinen Ort Ardnakelty in Irland. Dort versucht er ein altes Farmhaus zu restaurieren. Die Einwohner und vor allem sein Nachbar Mart empfangen ihn freundlich und Cal fügt sich gut in seine neue Heimat ein. Doch dann erscheint plötzlich Trey vor seinem Haus. Das Kind setzt mit seinem Anliegen eine Lawine in Gang, der sich auch Cal nicht entziehen kann und während um ihn herum Schafe auf der Weide erstochen werden, muss sich der ehemalige Cop fragen, ob seine neue Heimat wirklich so friedlich ist, wie er gedacht hat…

Ich mag die Krimis über die Mordkommission Dublin von Tana French eigentlich sehr gerne, weil sie es immer wieder schafft, mich mit ihrer Handlung zu überraschen und mit ihrem Schreibstil zu begeistern. Dieser Einzelband konnte mich aber nicht so ganz überzeugen. Das liegt allerdings weniger am Schreibstil. Dieser ist gewohnt gut, wenn auch sehr anspruchsvoll. Deswegen habe ich am Anfang auch eine ganze Zeit gebraucht, um so wirklich in die Geschichte zu kommen. Wenn man aber erst einmal wieder daran gewöhnt hat, wie dieses Buch geschrieben ist, bin ich dann doch durch die Geschichte geflogen und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht.

Diese hat mich nicht vollkommen überzeugen können, vielleicht auch weil ich ein bisschen was Anderes erwartet habe. An sich ist es ja nichts Neues, dass ein aus dem Dienst ausgeschiedener Polizist sich irgendwohin zurückzieht und dann dort Fälle löst, aber dennoch hat es für mich wirklich lange gedauert bis ich absehen konnte, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Das hätte das Ganze spannend machen können, hat für mich aber leider nicht funktioniert. Ich konnte keinerlei Zugang zu den Charakteren finden und auch der Ort an sich blieb mir irgendwie fremd. Ich hatte das Gefühl, immer nur Fragmente der Geschichte und der Charaktere zu sehen zu bekommen, nie aber das gesamte Bild. Vielleicht auch dadurch hatte die Geschichte einige Längen und mir fehlte so ein bisschen der Drang, das Buch unbedingt durchlesen zu wollen. Das heißt nicht, dass ich es super langweilig fand, ich wollte durchaus wissen, wie die Geschichte ausgeht und ob Cal Trey helfen kann, aber es war nicht so, dass ich das Buch unbedingt durchlesen musste.

Alles in allem mag ich den Schreibstil von Tana French nach kurzer Gewöhnungsphase auch hier wieder sehr gerne, auch wenn er durchaus anspruchsvoll ist und man dem Buch so sehr aufmerksam lesen muss und es nicht einfach so nebenbei durchlesen kann. Die Geschichte als solche konnte mich aber leider nicht so richtig überzeugen, dafür hatte sie zu viele Längen und für mich war zu lange nicht klar, in welche Richtung es gehen wird, was es mir schwer gemacht hat, mich so richtig darauf einzulassen.

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