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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2021

Absolutes Highlight. Authentisch, emotionsgeladen, besonders

Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)
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Das hier wird jetzt weniger Rezension als Lobeshymne zu „Die Beschenkte“ aus dem @carlsenverlag. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!
„Die Beschenkte“ stand bei mir schon jahrelang im Regal und irgendwie ...

Das hier wird jetzt weniger Rezension als Lobeshymne zu „Die Beschenkte“ aus dem @carlsenverlag. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!
„Die Beschenkte“ stand bei mir schon jahrelang im Regal und irgendwie hat es mich nie richtig angesprochen – woran es lag? Keine Ahnung. Ehrlich gesagt war ich schon mehrmals kurz davor, das Buch auszusortieren, habe es aber doch nie getan. Und dann kam @joysbellabooks, die es für einen Buddyread vorgeschlagen hat. Richtig begeistert war ich selbst in dem Moment noch nicht, habe mich am ehesten darüber gefreut, diese SuB-Leiche beseitigen zu können. Aber dann… haben wir angefangen zu lesen. Und Katsa hat mich umgehauen. Ich glaube, eine Protagonistin wie sie habe ich noch nie erlebt. Sowieso trumpft „Die Beschenkte“ mit allerhand Erzählstrategien, Handlungsverläufen und Charakterkonstellationen, die mir im Fantasy-Genre so noch nicht begegnet sind. Für mich war Katsa so etwas wie Liebe auf den ersten Blick: Kristin Cashore hat mit ihr eine unheimlich vielschichte Person geschaffen, stark und laut, aber auch unheimlich zerrissen in ihren eigenen Gedankengängen. Ihre authentische und wunderbar beschriebene Entwicklung nimmt in diesem Buch sehr viel Raum ein, was sich für mich absolut perfekt angefühlt hat. Der Plot war trotzdem niemals langweilig, lediglich anders aufgebaut als vielleicht normalerweise. Dafür waren die Emotionen zwischen diesen Seiten umso greifbarer und wirkten auch so viel echter. Katsa, Bo und Bitterblue… Danke für dieses atemberaubende Abenteuer und ich verspreche euch, dass ich mit „Die Flammende“ nicht wieder so lange warten werde. Es wartet schon im Hintergrund! Und eigentlich war es sogar perfekt, dass ich die Reiher erst jetzt für mich entdeckt habe, denn vor Kurzem ist nach schlappen 10 Jahren unverhofft ein neuer Teil erschienen… Und mir wurde zugezwitschert, dass der auch wieder übersetzt wird.
Eine kleine Randinformation: „Die sieben Königreiche“ besteht als Reihe nicht aus einer konsequent durchgezogenen Storyline, stattdessen legt jeder Teil den Fokus auf andere Protagonist*innen und auf andere Orte oder Zeiten.

Veröffentlicht am 23.03.2021

Kleinere Schwächen, aber dennoch eine große Empfehlung!

Disney. Twisted Tales: Elsas Suche (Die Eiskönigin)
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„Elsas Suche“ gehört zur „Twisted Tale“-Reihe, welche bekannte Disney-Geschichten völlig neue Wendungen nehmen lässt…
Prinzessin Elsa soll nach dem überraschenden Tod ihrer Eltern viel zu schnell gekrönt ...

„Elsas Suche“ gehört zur „Twisted Tale“-Reihe, welche bekannte Disney-Geschichten völlig neue Wendungen nehmen lässt…
Prinzessin Elsa soll nach dem überraschenden Tod ihrer Eltern viel zu schnell gekrönt werden. Der sich aufstauende Druck treibt Erinnerungen an die Oberfläche, die Elsa zunehmend verwirren. Wer ist das Mädchen mit den rotbraunen Haaren, das ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will – und warum hat sie das Gefühl, es so gut zu kennen, obwohl es ihr doch noch nie begegnet ist? Elsa macht sich auf die Suche nach Antworten und findet mehr, als sie jemals zu träumen gewagt hätte.
„Elsas Suche“ war in vielerlei Hinsicht genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich bin vertrauten Charakteren begegnet, die ihre Magie auch fernab der bekannten Storyline nicht verloren haben, ganz im Gegenteil. Es war richtig schön, mit ihnen diese neuen Wege zu gehen und zu erleben, wie „Frozen“ alternativ hätte verlaufen können. Sogar einige Szenen und Liedzeilen aus dem Film haben es zwischen die Buchseiten geschafft, was mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen getrieben hat, denn selbst das Bekannte wurde durch die veränderte Handlung gerne nochmal in ein neues Licht gerückt.
Der leichte Schreibstil hat mich außerdem regelrecht durch die Seiten fliegen lassen – was wohl unter anderem daran liegt, dass das Buch auch für jüngere Leser*innen interessant sein soll. Dabei wurde die typische Kunst von Disney noch einmal deutlich: Groß und Klein gleichermaßen faszinieren. Zwar erschien mir der ein oder andere Charakter zwischendurch doch etwas kindlich beschrieben (zum Beispiel, wenn eine achtzehnjährige Person sagt, dass sie Gast A netter findet als Gast B, weil Gast A immer Süßigkeiten dabei hat…) und es gab auch Stellen, in denen ich mir etwas ausgereiftere Dialoge oder ausgeklügeltere Handlungsstränge gewünscht hätte, aber alles in allem habe ich beim Lesen das bekommen, was ich wollte: Eine tolle Geschichte als Ergänzung zu einem Film, den ich wirklich liebe. Definitiv eine klare Empfehlung für alle „Frozen“-Fans! 4 Sterne!

Veröffentlicht am 18.03.2021

War persönlich nicht so meins, aber objektiv ein super Buch!

Jeden Tag ein bisschen glücklicher
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Achtsamkeit, mentale Gesundheit, Selbstfürsorge – Themen, die im letzten Jahr einen ganz neuen Stellenwert bekommen haben. Zumindest kommt es mir persönlich so vor. Gerade deshalb hat mich der Gedanke ...

Achtsamkeit, mentale Gesundheit, Selbstfürsorge – Themen, die im letzten Jahr einen ganz neuen Stellenwert bekommen haben. Zumindest kommt es mir persönlich so vor. Gerade deshalb hat mich der Gedanke an „Jeden Tag ein bisschen glücklicher“ auch nicht mehr losgelassen, nachdem ich es hier auf Instagram entdeckt hatte. Das Buch soll als Inspiration dienen, um den Fokus im Leben wieder anders zu setzen und hilft einem dabei, Dinge, die einen glücklich machen, nicht nur zu entdecken, sondern auch in den Alltag zu integrieren. Das Buch ist eingängig geschrieben, ohne einen zu moralischen oder subjektiven Tonfall einzuschlagen. Natürlich berichtet die Autorin von ihren eigenen Erfahrungen, verlässt sich aber nicht darauf, dass diese bei allen Leser*innen ebenso funktionieren müssen. Sie gibt Tipps, schreibt aber nichts vor, was ich persönlich sehr angenehm fand. Auch die restliche Gestaltung des Buchs hat mir gut gefallen: Es weist eine gesunde Mischung aus Erzählungen und eigenen Erfahrungsberichten sowie unterschiedlichsten Methoden, Tricks, Übungen oder sogar Rezepten auf, welche durch atmosphärische Bilder in der Gestaltung abgerundet werden.
Leider muss ich dennoch gestehen, dass das Buch mich persönlich nicht für sich gewinnen konnte. Ich glaube aber, dass das an mir selbst und nicht an dem Buch liegt. Objektiv habe ich nicht viel zu bemängeln, abgesehen davon, dass mir manche Aspekte recht selbstverständlich vorkamen oder auch im Laufe des Buchs wiederholt wurden, andere Übungen oder Vorschläge aber wiederum in ihrer Umsetzung recht schwierig erschienen. Das ist allerdings immer vom eigenen Lebensstil abhängig!
Ich gebe dem Buch abschließend 4 Sterne, da ich meine subjektive Einschätzung in dem Fall gerne etwas zurückstellen möchte. „Jeden Tag ein bisschen glücklicher“ war mein erstes Buch aus dem zugehörigen Genre und kann bei Weitem nichts dafür, dass ich erst dadurch gemerkt habe, dass es nichts für mich ist. Wer gerne mehr zu dem Thema lesen will, könnte hier durchaus fündig werden!

Veröffentlicht am 16.03.2021

Tiefgreifend und emotional. Klare Empfehlung!

Die Mitternachtsbibliothek
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Welches Buch hat euch zuletzt emotional wirklich berührt? Bei mir war es „Die Mitternachtsbibliothek“. Eine Geschichte über eine junge Frau, die sich das Leben nimmt – doch statt im Jenseits landet sie ...

Welches Buch hat euch zuletzt emotional wirklich berührt? Bei mir war es „Die Mitternachtsbibliothek“. Eine Geschichte über eine junge Frau, die sich das Leben nimmt – doch statt im Jenseits landet sie in einer Bibliothek. Sämtliche Bücher beschreiben unterschiedlichste Varianten ihres Lebens, allesamt basierend auf einzelnen, anders getroffenen Entscheidungen. Verzweifelt versucht Nora in einem dieser Leben einen Platz zu finden, der sie glücklicher macht als ihr ursprünglicher. Aber wie soll man sein Glück finden, wenn man nicht weiß, was das bedeutet?
Ich hatte schon einiges über „Die Mitternachtsbibliothek“ gehört, bevor ich es überhaupt selbst angefangen hatte. Die meisten Stimmen waren positiv, weshalb ich mit recht hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Im Nachhinein kann ich zum Glück sagen, dass sie größtenteils erfüllt worden sind.
Ich habe mir eine emotionale, tiefgreifende Geschichte gewünscht, die mich zum Nachdenken anregt und in mir ein lebensbejahendes Gefühl auslöst. All das habe ich bekommen. Matt Haig hat es meiner Meinung nach geschafft, Unbeschreibliches in Worte zu fassen. Er wirft Fragen auf, lässt seine Leser*innen nicht nur Teil der Geschichte Nora Seeds sein, sondern leitet sie auch nochmal durch das eigene Leben. Doch obwohl mich „Die Mitternachtsbibliothek“ auf emotionaler sowie philosophischer Ebene erreichen und begeistern konnte, muss ich zugeben, dass mir persönlich der Mittelteil des Buchs etwas zäh erschien. In meinen Augen kam dort der Zauber der Geschichte ein wenig abhanden, was ich auch direkt an meiner kurzzeitig schwindenden Lesemotivation merken konnte. Matt Haigs Schreibstil blieb genauso fantastisch wie bisher, doch der Plot zog sich in die Länge – umso schöner, dass das Ende diese kleine Schwäche dann aber wieder mehr als ausgeglichen hat! Ich habe tatsächlich erahnen können, wie die Geschichte ausgehen wird, aber war deshalb nicht weniger froh, als klar wurde, dass meine Vermutung zutraf. Meiner Meinung nach hätte das Buch keinen Verlauf mit besserer Botschaft nehmen können.
Dieses Buch ist eine große Empfehlung für alle Träumer:innern, Grübler:innen und Hoffenden.

Veröffentlicht am 12.03.2021

Große Liebe für dieses geniale Werk!

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
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384 Seiten. Und darin? Eine ganze Welt.
Welches Fantasybuch hat euch zuletzt positiv überraschen können? Meine Antwort lautet ohne jede Frage: „Die Clans von Tokito“. Klappentext und Aufmachung des Buchs ...

384 Seiten. Und darin? Eine ganze Welt.
Welches Fantasybuch hat euch zuletzt positiv überraschen können? Meine Antwort lautet ohne jede Frage: „Die Clans von Tokito“. Klappentext und Aufmachung des Buchs hatten meine Erwartungen bereits hochgeschraubt – und ich frage mich bis jetzt, wie das Buch sie sogar übertreffen konnte.
Wer in Tokito keine Arbeit hat, gehört auch zu keinem der sechs Clans, die über die Stadt herrschen. Und wer zu keinem Clan gehört, ist Freiwild. So wie Erin. Als sie in die Hände von Organhändlern fällt, lässt sie sich auf einen Dämon ein, um am Leben zu bleiben. Nur Dank seinen Kräften schafft sie es, zu fliehen. Doch das Unglück nimmt seinen Lauf, als kurz darauf eine Mordserie die Stadt erschüttert und Erin vor die Frage stellt, wie weit sie zu gehen bereit ist, um sich und ihre Liebsten zu beschützen.
Drei verschiedene Sichtweisen lassen Leser*innen den Plot von mehreren Seiten aus verfolgen. Etwas, von dem ich dachte, dass es mir den Einstieg erschweren würde, brachte stattdessen noch mehr Spannung und Nervenkitzel sowie ungeahnte Einblicke in verschiedenste Charaktere mit sich, die allesamt unheimlich gut ausgearbeitet waren.
Tokito hat mich binnen kürzester Zeit mit Haut und Haar verschlungen und mir an der Seite von Erin, Kiran und Ryanne eine Geschichte erzählt, die ich absolut nicht erwartet hatte. Brutal, actionreich, mystisch und magisch. Selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich es wohl ab dem zweiten Drittel nicht mehr geschafft, dieses Buch aus der Hand zu legen. Der zwischenzeitlich doch recht düsteren Storyline wird durch den ein oder anderen (genialen) Charakter immer wieder ein Hauch Bedrohlichkeit genommen, was den Leserausch für mich nur noch förderte. Außerdem hat mich das Setting auch absolut begeistert – ich weiß nicht, wann ich mir eine neu erdachte Welt zuletzt so gut vorstellen konnte. Japanische Akzente gepaart mit einem Hauch Sci-Fi, huiuiui!
Wenn ich etwas zu kritisieren habe, dann nur, dass es so schnell vorbei war. Himmel, ich brauche mehr! Mehr, mehr, mehr! Unbedingt!