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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2019

Eine Geschichte, die hält was sie verspricht!

Der Kuss der Krähe 1: Zarenthron
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Die Zarentochter Vasilisa steht nach dem Tod ihres Vaters kurz vor ihrer Krönung. Der Druck auf ihren Schultern droht sie zu ersticken – doch damit nicht genug. Kurz bevor sie zur Herrscherin ernannt wird, ...

Die Zarentochter Vasilisa steht nach dem Tod ihres Vaters kurz vor ihrer Krönung. Der Druck auf ihren Schultern droht sie zu ersticken – doch damit nicht genug. Kurz bevor sie zur Herrscherin ernannt wird, taucht ihre vermeintliche Schwester auf und stiehlt mithilfe von Magie ihre Identität. Vasilisa wird in neuer Gestalt gefangen genommen. Der Vorwurf, die Zarentochter angegriffen zu haben, lässt eine Hinrichtung erwarten. Urplötzlich aber taucht Juran auf, ein Attentäter, dem Vasilisa nicht nur aus den offensichtlichen sondern auch aus persönlichen Gründen nicht über den Weg traut. Um ihr Reich zu retten, lässt sie sich auf seine Hilfe ein – und lernt ihr Land plötzlich neu kennen.

Was erwartet man von solch einer Geschichte? Intrigen, Geheimnisse, Klassenkämpfe. Vielschichtige Charaktere, die sich weiterentwickeln. Pures Gefühlschaos und schnelle Dialoge. „Der Kuss der Krähe“ bietet seinen Lesern all das – verpackt in einen wunderbaren Schreibstil und versteckt hinter einem wirklich schönen Cover. Ich habe schon Debütromane gelesen, die mich begeistert haben, aber immer waren kleine Punkte da, denen man auf gewisse Weise angemerkt hat, dass es der erste Roman des Autors war. Was auch in keinster Weise schlimm ist. Jeder entwickelt sich weiter, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es ist schon bewundernswert genug, überhaupt ein eigenes Buch zu schreiben. Die liebe Isabel Clivia überspringt diese Phase aber einfach. Fragt mich nicht, wie sie das gemacht hat, aber dieses Buch hat keine Anzeichen für einen ersten Roman. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, gibt dem Leser eine Antwort, nur um zeitgleich zig neue Rätsel aufkommen zu lassen. Der fantastische Aspekt arbeitet wunderbar mit der vordergründigen Frage nach Vertrauen und Vorurteilen zusammen. Vasilisa entwickelt sich während ihrer unfreiwilligen Reise zu einer starken und würdigen Zarin, wie sie es am Anfang des Buches vielleicht noch nicht gewesen wäre. Ich freue mich schon unglaublich auf den zweiten Teil dieser Dilogie, der noch in diesem Monat erscheinen soll.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Unbeschreiblich, wirklich. Einfach unbeschreiblich.

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte
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Manche Rezensionen lassen sich leichter schreiben als andere, aber irgendwie kriege ich immer etwas zu Papier gebracht, das meine Gedanken widerspiegelt.
Bei „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ ...

Manche Rezensionen lassen sich leichter schreiben als andere, aber irgendwie kriege ich immer etwas zu Papier gebracht, das meine Gedanken widerspiegelt.
Bei „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ ist das anders. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich scheitere nicht daran, dass ich nichts zu sagen habe. Ich hätte viel zu sagen, aber ich kann es nicht. Schon die Zusammenfassung des Inhalts überfordert mich. Ich könnte schreiben, dass es um Rosa und Frank geht, die sich als Backpacker in Australien über den Weg laufen. Und um David, Franks besten Freund, der ihm hinterher reist – schließlich nicht nur unerwartet sondern auch unerwünscht auftaucht. Aber das wäre falsch. Viel zu lasch, zu simpel. Deshalb möchte ich an dieser Stelle als Erläuterung des Inhalts nur ein Zitat aus dem Buch selbst bringen: „Sowohl der Road-Trip als auch der Ort sind eher als Bühnenbild zu verstehen. Die eigentliche Reise findet im Inneren der Figuren statt.“ Dieses Zitat beschreibt das Buch besser, als ich es jemals könnte. Es geht nicht um den Kontinent oder die konkreten Handlungen. Das sind Nebenklänge, ein Rauschen, das hin und wieder das wahre Thema beeinflusst: Die Persönlichkeiten, die am anderen Ende der Welt aufeinandertreffen. Jeder von ihnen erlebt ganz für sich und doch mit den anderen eine Entwicklung, wie man sie sich nicht vorstellen kann. Wie ich es zwischen den Zeilen vergleichbar noch nie gefunden habe. Vor allem, weil ich nicht außen vor war, während ich dieses Buch gelesen habe. Ich war da, mit Rosa, Frank und David, am anderen Ende der Welt und doch direkt hier, auf meiner Couch, in meinem Herzen. Mich hat berührt, was sie erlebt haben und wie davon erzählt wurde. Das Buch hat mir Freude bereitet, aber nicht so wie andere Bücher es tun, sondern auf eine ruhigere, packendere, emotionalere Art und Weise.
Es gibt viele gute Bücher. Wirklich. Ich habe einige mit fünf Sternen bewertet und werde das auch weiter tun. Aber dieses Buch hinterlässt in mir etwas anderes, etwas, auf das keine Sternbewertung passt, weil es den Rahmen mit etwas ungewohnten und anderem sprengt, mit etwas, das ich so noch nicht gelesen hatte.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Mein Lieblingsteil aus der Reihe!

Die Wilden Hühner 3. Fuchsalarm
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Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, ...

Ich glaube, Fuchsalarm gehört zu meinen Lieblingsteilen von Den Wilden Hühnern. Ich finde es einfach erstaunlich, wie Cornelia Funke es schafft, so viele ernste Themen in Kinderbücher zu packen. Dinge, die sonst lieber verheimlicht werden oder die man scheut, niederzuschreiben, wenn es nachher jüngere Leser in den Händen halten sollen, finden hier ihren Ausdruck, ohne falsch zu wirken. Ganz im Gegenteil sogar. Sie gehören hierher, gehören in die Geschichte und zu den Charakteren, haben ihren Platz und werden zwar realistisch aber sanft an die Leser herangeführt.
Unzufriedenheit im Leben, Druck in der Schule, verkorkste Liebe und nicht zuletzt häusliche Gewalt. Ich persönlich finde es wichtig, auch diese Themen mit einzuschließen - und Cornelia Funke macht das auf eine absolut gelungene Art und Weise.
Fuchsalarm erreicht für mich eine neue Ebene innerhalb der Reihe, weil es noch viel mehr zu bieten halt, als die Bandenkriege und die daraus entstehenden Freundschaften, ohne das nun runterspielen zu wollen. Die ersten beiden Bücher haben mir ja auch sehr gut gefallen. Fuchsalarm kriegt für mich gefühlt nur einfach noch einen Punkt mehr.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Im Januar gelesen und doch wusste ich sofort, dass es ein Jahreshighlight wird!

Das Lied der Krähen
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So ein gutes Buch. Verflucht gut. Es sollte verboten werden, so gut ist es. Absolut gefährlich für den Alltag, weil man nichts anderes mehr tun möchte, als zwischen den Zeilen zu verschwinden und tiefer ...

So ein gutes Buch. Verflucht gut. Es sollte verboten werden, so gut ist es. Absolut gefährlich für den Alltag, weil man nichts anderes mehr tun möchte, als zwischen den Zeilen zu verschwinden und tiefer in die Welt einzutauchen, die so spannende Geschichten und außergewöhnliche Charaktere hervorgebracht hat. Ich bin so unendlich froh, dass ich Ende der letzten Woche noch hastig den Folgeband bestellt habe, selbstverständlich ganz brav in der kleinen Buchhandlung Vorort. ☺ Zwar wird es meiner Wohnung nicht so gut gefallen, noch ein weiteres Buch lang ein wenig vernachlässigt zu werden, doch wenn mich der zweite Teil genauso fesselt wie der erste, wird das wohl nicht allzu lange anhalten. ;)
Was mir besonders gut gefallen hat, war die Zwiespältigkeit der Charaktere. In vielen Büchern haben die Personen ihre hellen und dunklen Seiten - aber selten werden diese Tatsachen so ausgespielt, wie es hier der Fall ist. Ohne zu zögern kann man wohl sagen, dass die dunklen Seiten deutlich überwiegen. In diesem Buch geht es nicht um ritterliche Männer, kämpfende Feministinnen oder beinahe makellose Menschen, die immer nur die richtigen Entscheidungen zu treffen scheinen. Hier geht es um... um... wie zur Hölle soll man das beschreiben?! Um eine Bande von Verrückten, Wahnsinnigen, unglaublich sympathischen Bastarden, wie sie nur das Barrel formen kann. Oh, und Leigh Bardugo, versteht sich.

Wir haben den 14. Januar und trotzdem weiß ich schon jetzt, dass dieses Buch zu meinen Lieblingen aus 2019 gehören wird.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Es war berauschend. Wirklich.

Das Gold der Krähen
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Dieses Buch war so... so... so abgefahren gut. Es steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Charaktere sind sich selbst treu geblieben, die Entwicklungen sind realistisch, die Lacher genauso garantiert ...

Dieses Buch war so... so... so abgefahren gut. Es steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Charaktere sind sich selbst treu geblieben, die Entwicklungen sind realistisch, die Lacher genauso garantiert wie die Tränen. Man zittert mit jeder einzelnen Hauptfigur und fragt sich immer wieder: WAS ZUR HÖLLE?! Dieses Buch überrascht, macht einen sprachlos. Es fesselt durch die barsche aber doch irgendwo elegante und liebenswerte Art der eigentlich anstandslosen Protagonisten. Wie vermutlich jeder Leser habe auch ich zwischen den Seiten meine Lieblinge gefunden, aber im Gegensatz zu anderen Büchern mit mehreren ähnlich gewichteten Hauptfiguren ist es hier wirklich ein auf und ab und ein verfluchtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie haben alle ihre Geschichten, die sie aufarbeiten müssen. Die so erstaunlich in die Gegenwart des Buchs eingearbeitet wird, dass man glaubt, Freud und Leid der Personen wirklich selbst spüren zu können. Und was anfangs vielleicht noch unverständlich zu sein scheint, findet später plötzlich doch wieder eine Auflösung, mit der man nicht gerechnet hat. Jedes Wort in diesem Buch ist richtig und die Sätze scheinen ineinander zu greifen wie frisch geölte Zahnräder. Alles harmoniert. Nichts ist zu langatmig, nichts zu viel. Alles ist wichtig. Ich kann wirklich nur sagen: Augen auf beim Lesen, damit euch nichts entgeht. (Dass ihr es generell lesen sollt, werde ich gar nicht mehr betonen, denn ich glaube, dass man da als Fantasy-Fan mit einem Herz für Spannung gar nicht drumherum kommt...)