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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2021

Ein Spannungsroman mit Desperate Housewifes Vibes

Unter Freundinnen
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Mal wieder stand ein Gossip-Thriller auf meinem Leseplan! Schon oft merkte ich bei diesem Subgenre des Thriller-Genres, dass die Bücher für mich eher Spannungsromane als wirkliche Thriller sind. Nun war ...

Mal wieder stand ein Gossip-Thriller auf meinem Leseplan! Schon oft merkte ich bei diesem Subgenre des Thriller-Genres, dass die Bücher für mich eher Spannungsromane als wirkliche Thriller sind. Nun war ich gespannt, was mich bei diesem neuerschienenen Thriller „Unter Freundinnen“ aus dem Droemer-Knaur Verlag erwartet.

In diesem Buch geht es um die drei Freundinnen namens Melissa, Rachel und Jenny, welche seit ihrer eigenen Kindheit eng befreundet sind. Noch heute leben sie in demselben Ort und teilen immer noch ihre Geheimnisse, Sorgen und Freude. Doch eines Tages kommt Jenny bei einem Bootsunglück ums Leben. Mellissa und Rachel sind völlig am Boden zerstört. Die Ermittlungen werden aufgenommen und so stoßen die Ermittler auf viele Ungereimtheiten. Alles deutet darauf hin, dass Jennys Tod doch kein Unfall war. Parallel dazu kommen weitere Familiengeheimnisse an die Luft. Was ist wirklich passiert und weswegen musste Jenny wirklich sterben?

In das Buch bin ich gut eingestiegen, da die Figuren nach und nach übersichtlich eingeführt worden sind. So hat man schon von Anfang an einen transparenten Überblick über die drei Familien. Ich fand im Buch gut gestaltet, dass man bis zum Tod von Jenny einen kurzen Überblick über die Freundschaft von Jenny, Rachel und Mellissa erhalten hat. Dadurch konnte man sich als Leser*in einen ersten Eindruck machen und schon die ersten Hypothesen über den Tod von Jenny aufstellen. Dann wird die Geschichte in zwei Handlungssträngen weitererzählt. Besonders den Erzählstrang aus der Sicht der Ermittler fand ich enorm spannend, da man hier auch die „andere“ Charakterseite der Figuren kennenlernen konnte.

Die Figurengestaltung war ok, aber nicht gut. Ich konnte mich nicht so richtig in eine der Figuren hineinversetzen, da sie zu monoton konstruiert worden sind. Dennoch war es für mich trotz dieser Kritik die Geschichte spannend zu verfolgen. Auch wenn die Geheimnisse der Familien bzw. der Geheimnisse der einzelnen Charaktere untereinander antizipierbar waren, fand ich interessant wahrzunehmen, wie die anderen Figuren auf die Geheimnisse reagieren. Zudem war das Ende gut gestaltet. Dennoch kann ich behaupten, dass es für mich persönlich kein eindeutiger Thriller war. Es war viel mehr ein Spannungsroman a la Gossip mit „Desperate Housewifes“-Vibes.

Fazit: Auch, wenn es kein Thriller für mich war, fand ich das Buch durchaus von der Plotgestaltung her interessant. Schwächen nahm ich eindeutig in der Figurengestaltung wahr. Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Ein Buch, welches sich den Hype verdient hat?

Layla
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Nachdem ich im letzten Jahr CoHo`s Romane „Too Late“ & „Verity“ gelesen habe und sehr positiv überrascht war, wusste ich von Anfang an, dass ich ihren neuen Roman „Layla“ lesen möchte. Meine Erwartungen ...

Nachdem ich im letzten Jahr CoHo`s Romane „Too Late“ & „Verity“ gelesen habe und sehr positiv überrascht war, wusste ich von Anfang an, dass ich ihren neuen Roman „Layla“ lesen möchte. Meine Erwartungen waren hoch, eventuell an manchen Stellen zu hoch.
In CoHo`s neuem Roman geht es um den Musiker Leeds sowie um Layla. Auf der Hochzeit von Laylas Schwester Aspen lernen sich die Beiden kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, worauf Layla schnell zusammenziehen möchten. Beide leben zusammen harmonisch bis zu dem Tag, an dem Leeds Ex-Freundin erscheint und versucht Layla umzubringen. Layla überlebt, doch sie ist nicht mehr dieselbe. Um Layla wieder an ihr altes Leben zu erinnern, mietet Leeds das Haus, in welchem sich die Beiden kennengelernt haben. Doch dort droht alles außer Kontrolle zu geraten und es erscheint, als ob irgendwas nicht mit richtigen Dingen zu sich geht.
CoHo konnte mich schon bei den zwei bisherigen Büchern hinsichtlich ihres Schreibstils begeistern. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, sodass man wirklich gut durch das Buch durchkommt. Zudem hat sie eine besondere Art durch ihren Schreibstil Spannung an den Leser zu übermitteln, welche ich noch bei keinem anderen Autor bzw. Autorin so wahrgenommen habe.
In den neuen Roman bin ich mit sehr viel Spannung eingestiegen. Ehrlich muss ich sagen, dass auch wenn an manchen Stellen schon der Anfang ein bisschen übertrieben war, empfand ich die ersten 150 Seiten unfassbar stark. Mich hat das Buch so heftig gecatcht, dass ich es nicht aus der Hand legen wollte. Die Mischung der zwei parallel verlaufenden Handlungsstränge (Befragung vs. Gegenwart) waren so gut konstruiert und auf einander hervorragend abgestimmt, dass ich von da an, dachte, dass „Layla“ ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr wird. Besonders durch die kontinuierliche Erzählweise von Leeds wurden viele Fragen in den Raum geworfen, worauf man unbedingt auch Laylas Seite aber auch die damit verbundene Auflösung erfahren wollte. Doch je mehr ich im Buch weiterkam, merkte ich so ab der Hälfte, dass die Spannung immer weniger wurde. Natürlich blieb ich mit viel Interesse am Ball, um die Auflösung herauszufinden, dennoch fand ich dann das Ende sehr konstruiert und für diesen Roman unpassend. Ich würde sehr gerne auf nähere Details eingehen, jedoch ist dies nicht möglich, da ich Ihnen die Handlung vorweggreifen würde. Es war in meinen Augen einfach am Ende too much. Hier hätte eventuell CoHo ein anderes Ende entwerfen sollen.
Fazit: Insgesamt kann ich sagen, dass mich das Buch zum Halfbreak sehr gut unterhalten hat, da die Handlung wirklich viel Spannung hatte. Doch ab dem Halfbreak zeigte sich die Geschichte aber auch die Charaktere von einer negativen Seite. Der Hype war auf jeden Fall groß, aber ich finde, dass dieses Buch den Leser*in mit sehr vielen gemischten Gefühlen zurücklässt. Ich bin auf jeden Fall auf die Meinung der anderen LeserIn gespannt.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Erschreckendes Zukunftsszenario mit viel Drama/Emotionen, jedoch weniger Tiefe.

Q
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Nach ihrem ersten Roman „Vox“ präsentiert die Autorin Dalcher ihren zweiten dystopischen Roman, in welchem sie ein weiteres düsteres Zukunftsszenario entwickelt.
Es geht nämlich in diesem Roman um das ...

Nach ihrem ersten Roman „Vox“ präsentiert die Autorin Dalcher ihren zweiten dystopischen Roman, in welchem sie ein weiteres düsteres Zukunftsszenario entwickelt.
Es geht nämlich in diesem Roman um das Q, welches jeder der Menschen hat. Der Q-Wert misst jeweils das Einkommen sowie den Intelligenzwert eines Menschen, sodass jeder Mensch einen gewissen Platz in der Gesellschaft aufweist. Einer der Menschen ist Elena Fairchild, die Lehrerin ist und zugleich den Wert ihrer Schüler misst. Dadurch wird schon in der Schule früh die Position der Schüler in der Gesellschaft festgelegt. Auf jeden Fall ist es klar, dass Schüler mit einem niedrigen Q-Wert täglich durch Busse abgeholt werden und nicht mehr wiederkommen. Eines Tages wiederfährt dieses Schicksal Elenas Tochter, da sie bei einem Test durchfällt. Elena lernt dadurch die schrecklichen Seiten dieses Gesellschaftssystems kennen. Wie viel ist sie bereit zu tun, um ihre Tochter zu schützen?
Durchaus weist Dalchers neuer Roman sehr interessante Ansätze eines neuen Gesellschaftssystems auf. Ich fand es toll, dass man durch Einblicke in die Vergangenheit teils den Vergleich des neuen Gesellschaftssystems zu der Gegenwart erhalten hat, sodass man die Dramaturgie durch das Q, welches gegenwärtig nun im Plot vorzufinden ist, stärker wahrnimmt. Es ist sehr erschreckend, was für ein Zukunftsszenario durch die Autorin entworfen wird, sodass man sich eigentlich nur erhofft, dass es uns nicht treffen wird.
Zudem merkt man es an dem Schicksal, welches der Familie von der Protagonistin sowie ihr als einzelne Person wiederfährt, dass das Q-Wertesystem mehr Schaden als Freude zubereitet. Ich fand an dieser Stelle, dass es der Autorin sehr gelungen ist, die Emotionen und Gedankengänge, welche bei Elena zu erkennen sind, an mich als Leser zu überbringen. Außerdem hatte die Ich-Erzählperspektive einen verstärkenden Charakter, sodass man an manchen Stellen wirklich Gänsehaut bekommen hat. Ich konnte wirklich mit Elena mitfühlen und abseits einzelner kleineren Aspekte, ihre Entscheidungen völlig nachvollziehen. Dennoch hätte ich mir an mancher Stelle einen weiteren Tiefgang zum Q gewünscht, da ich den Eindruck hatte, dass man als Leser weiß, dass dieser präsent ist, jedoch nicht so richtig die Hintergrundgeschichte kennt. Hier sehe ich nämlich ein enormes Potential zur Erweiterung der Geschichte bzw. kurzgefasst: Hier ist Luft nach oben. Des Weiteren muss hier gesagt werden, dass es sich bei diesem Roman um ein sehr ruhiges Buch mit wenig Dynamik handelt. Es ist jetzt somit ein perfektes Buch für die kalten Herbst- und Wintertage unter einer warmen Decke.
Fazit: Mit ihrem neuen Roman kreiert Dalcher ein erschreckendes Zukunftsszenario, welches mit viel Dramatik, jedoch wenig Tiefe, zur Geltung kommt. Ich konnte mich gut auf die Geschichte einlassen und mit Elena komplett mitfühlen. Für Fans von Dystopien macht es auf jeden Fall durchaus Sinn dieses Buch zu lesen, da dieser Roman auch ein Echo in dem Leser hinterlässt. Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Ein spektakulärer Fall!

Toxic
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Wie aus dem Nichts erschüttert das friedliche San Diego eine Serie von ungewöhnlichen Sexualverbrechen. Zu den Opfern gehören nur Männer, welche in ihrem besten Alter nackt ans Bett gefesselt wurden. Dabei ...

Wie aus dem Nichts erschüttert das friedliche San Diego eine Serie von ungewöhnlichen Sexualverbrechen. Zu den Opfern gehören nur Männer, welche in ihrem besten Alter nackt ans Bett gefesselt wurden. Dabei kam jeder der Männer aufgrund des Giftes einer tödlichen Schlange um. Als wäre dies nicht schlimm genug, hinterlässt der Täter an jedem Tatort eine Botschaft. Für den Fall wird der zuständige Detective der Stadt namens Seamus Moynihan gerufen. Dieser Fall ist für ihn einer der spektakulärsten. Er ist so fixiert auf den Fall, dass er nicht merkt, dass je mehr er die wahren Gründe des Killers kennt, desto gefährlicher wird es für ihn!

Zuerst fand ich an diesem Buch gelungen, dass Detective Moynihan in diesem Fall nicht nur auf seine alleinige Ermittlung gestellt ist, sodass er tatkräftige Unterstützung von weiteren Detectives sowie Kollegen erhält. Diese sind neben dem Protagonisten sehr sympathisch entworfen worden, wenn man in das Team nicht den Chef der Einheit hineinbezieht. Sonst ist Detective Moynihan in seiner Rolle gut eingesetzt worden, da er auch nicht dem 0815 Prinzip entspricht. Man hat somit auch genügend Einblicke in das Leben des Detectives erhalten.

Die Plotidee an sich finde ich zugleich brutal aber sehr interessant. Die Idee mit einer Giftschlange ist durch den Autor hervorragend umgesetzt worden, da es mal ein anderer Fall auch für mich als Leser war. So ist das Buch von der Spannung her auch gut entworfen worden, da genau an den Stellen wieder Spannung aufkommt, wenn die Geschichte wieder ein bisschen ruhiger wird. Hier muss auch gesagt werden, dass man den zähen Anfang durchstehen muss, da dieser im Vergleich zu dem Rest des Buches viel ruhiger ist! Zudem fand ich den Einsatz von Wendungen in diesem Buch sehr gelungen, da diese wirklich stark waren.

Fazit: Rundum ein gelungener Thriller für zwischendurch. Ich habe mit viel Interesse das Buch verfolgt, da mich der Fall sehr interessiert hat und dieses Buch sich von der Idee her von dem allgemeinen Thriller-Genre unterscheidet. 3,5 Sterne, Tendenz nach oben!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Vielschichtig und unterhaltsam

Die verstummte Frau
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Im dem 2020 erschienen Thriller „Die verstummte Frau“ geht es wieder nach Atlanta. Eine Frau wird wie aus dem Nichts attackiert und sterbend zurückgelassen. Der Fall verfliegt, bis Trent den Fall aufnimmt. ...

Im dem 2020 erschienen Thriller „Die verstummte Frau“ geht es wieder nach Atlanta. Eine Frau wird wie aus dem Nichts attackiert und sterbend zurückgelassen. Der Fall verfliegt, bis Trent den Fall aufnimmt. Seine Ermittlungen führen ihn ins Gefängnis, wo er auf einen Insassen trifft, welcher vor acht Jahren wegen dem gleichen Tötungsdelikt verurteilt wurde. Weiterhin hält der Insasse an seiner Unschuld fest. Jetzt muss Trent den alten Fall wiederaufkurbeln, sodass er alte Zeugen und Beweise wieder auftreiben muss. Zur Hilfe eilt ihm Sara Linton. Es beginnt ein gefährliches Spiel.

Sara Linton ist eine meiner Herzensfiguren seitdem ich die Grant County Reihe angefangen habe. Jetzt freute ich mich wieder auf die neue entstandene Kombination mit Trent. Slaughter gelingt es von Anfang an einen sehr spannenden Thriller zu entwerfen, welcher nur an wenigen Stellen – trotz einer Länge über 600 Seiten – unnötig in die Länge gezogen wird. Ich finde, dass dieser Fall eine der kompliziertesten sowie vielseitigsten Fälle ist, den ich bisher von Slaughter aber auch im Allgemeinem im Thriller-Genre gelesen habe. Wie man es auch von der Autorin kennt, nimmt Slaughter kein Blatt vor dem Mund, indem sie brutale Szenen ohne Gnade beschreibt. Schon damals bei ihrem Auftakt zu Linton und Tolliver mit dem Titel „Bella Donna“ nahm ich die Brutalität in ihren Büchern wahr. Auch wenn keine Trigger-Warnung vorliegt, würde ich die an dieser Stelle aussprechen, da Slaughters Bücher und besonders dieses brutal sind. So kann man die Geschichte an der Seite von Sarah sowie Trent mit viel Freude verfolgen, da die Story gut entwickelt ist. Ich fand es nur schade, dass irgendwie bei diesem Buch die Identität des Täters schnell offenbart worden ist. Dies wirkte sich ein bisschen negativ auf die Spannung sowie auf die Wow-Effekte aus. Zudem fand ich die Entwicklung von Sarah leider total negativ, was ich persönlich schade fand, da ich sie total mag. So habe ich auch gemerkt, dass mir die Kombination Linton/Tolliver doch besser gefallen hat, da diese harmonischer gestaltet war. Diese neue Kombination weist mir persönlich zu viel Konfliktpotential auf.

Fazit: Insgesamt kann ich zu „Die verstummte Frau“ sagen, dass Slaughter mal wieder ein solides Buch entworfen hat, welches aufgrund der Brutalität der Beschreibungen unter die Haut geht. Auch wenn ich einzelne Schwächen wahrnahm, hat mich das Buch sonst gut unterhalten. Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen, Tendenz nach oben.

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