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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2023

Wenn sich Märchen und Abenteuer mit Gesellschaftskritik verbinden ...

The Witch, the Curse & the King
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»Die Hölle befindet sich in Wahrheit auf Erden«

Mit einer Bitte fing für Anders ein Abenteuer an, dass ihm Hexen, Dämonen und Drachen, Trance, Mystik und Gefahr entgegenspie, sein Bewusstsein für die ...

»Die Hölle befindet sich in Wahrheit auf Erden«

Mit einer Bitte fing für Anders ein Abenteuer an, dass ihm Hexen, Dämonen und Drachen, Trance, Mystik und Gefahr entgegenspie, sein Bewusstsein für die Wahrheiten des Volkes und jenes der Wesenheiten öffnete …
Mit gutem Herzen, einem vermeintlichen Gaukler nebst Raben, einer beeinträchtigten Fee und einer verschmähten Prinzessin macht sich der Prinz auf, ein ehrenwerter König zu werden, ein Held und ein Ritter.

„The Witch the Curse and the King“ hat mich auf mehreren Ebenen überrascht, denn hinter dem märchenhaften Cover warten Humor, ein durchweg interessanter Plott, ein perfider Plan sowie ein Potpourri an unterschwelliger Gesellschaftskritik.
Bereits das Vorwort war originell gestaltet, der Prolog wirft Fragen auf, doch die aktuelle Geschichte beginnt, wie so oft, mit einer Brautschau. Leider blickt der Kronprinz von Derhns nicht nur ahnungslos auf sein Gefolge, sondern weiß auch nichts von Pakten mit den Hexenzirkeln. Zur gleichen Zeit wird das eiskalte Gemüt der Königin durch dunkle Visionen erschüttert, die hoffentlich ein waschechter Wahrsager als Alptraum abtun kann. Währenddessen wälzt sich der Rest der betuchten Gesellschaft blind in Wohlstand, ergötzt sich im Rausch des Elixiers an der grenzenlosen Ausbeutung von Minderheiten und Natur. Nur das einfache Volk bangt täglich: denn der mysteriöse Nebel, der Leben und Erinnerungen verschlingt, seit 50 Jahren wabert, zieht sich immer näher um das Königreich …

Fabio Narraris schuf mit seinen Worten ein bildliches Setting, zeichnete seine Figuren ausreichend und gab den Hauptakteuren individuelle Eigenschaften. Trotz teilweise saloppen Dialogen, amüsanten Formulierung, Witz und viel Charme hält der Autor eine altmodische, noble Atmosphäre, die einem Märchen würdig ist, aufrecht. Verschiedene Perspektiven führen uns durch die Geschichte, bannen uns in die Mitte des Geschehens, im Fokus stehen jedoch Nimari, die selbst Scharlatanen Gehör schenkt, um ihren prophetischen Träumen den Schrecken zu nehmen, eine gaukelnde, wahrsagende Hexe, seines Zeichens Schwerenöter, Rakel sowie der Auserwählte – schüchtern und unbeholfen – Prinz Anders. Um endlich als Königs gesehen zu werden, sich als solcher zu fühlen, geht dieser erst los, um eine Prophezeiung zu erfüllen und dann, um sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Doch kann er wirklich Land, Untertanen und sich selbst retten, indem er hinter das Mysterium des Nebels, der ungeniert das Reich verschlingt, gelangt?

Spaß, Spannung, eine oft beklemmende Stimmung, viel Tempo und Ereignis sowie etliche (Zauber-)Wesen und Charaktere füllen den Verlauf, der abwechslungsreich und kreativ, heiter wie auch düster inszeniert wurde. Zu keiner Zeit verlor ich das Interesse, befand mich mehrfach auf der Flucht oder in Gefahr, grübelte und schmunzelte. Hintergründe und Machenschaften werden geschickt aufgedröselt, bevor der Glitzerwald ein Netz, gesponnen aus Hass und Intrigen, offenbart.
Besonders angetan haben mich die Details, die tierischen- und fantastischen Sidekicks wie auch die Aktualität, die Narraris unaufdringlich, aber präsent einfließen lässt: Kritik an dem Mensch, der seinen Lebensraum bewusst zerstört, mit grenzenloser Überheblichkeit unterlegene Spezies zur Sklaverei verdammt, die Ausrottung von Natur und Tier besingt …
Abgesehen von der stimmigen Gesamtheit dieses märchenhaften Fantasy-Romans, sind die tiefer liegenden, gedankenvoll gestreuten, echten Botschaften für mich ein hervorragender Grund, eine Empfehlung für „The Witch the Curse and the King“ auszusprechen!

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Besser als Band eins!

Never Be My Enemy (Never Be 2)
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♡𝑮𝒊𝒃 𝒎𝒊𝒓 𝒆𝒕𝒘𝒂𝒔, 𝒃𝒊𝒔 𝒘𝒊𝒓 𝑨𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒏𝒅.♡


𝐍𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐛𝐞 𝐦𝐲 𝐃𝐚𝐭𝐞 … war noch besser als Band 1 und bringt alles mit, was eine gute Geschichte ausmacht: Humor, Spannung und Geheimnisse, Intrigen und Romantik, Spice ...

♡𝑮𝒊𝒃 𝒎𝒊𝒓 𝒆𝒕𝒘𝒂𝒔, 𝒃𝒊𝒔 𝒘𝒊𝒓 𝑨𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒏𝒅.♡


𝐍𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐛𝐞 𝐦𝐲 𝐃𝐚𝐭𝐞 … war noch besser als Band 1 und bringt alles mit, was eine gute Geschichte ausmacht: Humor, Spannung und Geheimnisse, Intrigen und Romantik, Spice und Drama, pure Emotionen, die nah gingen.

Jasper Anderson weckte bereits in „Never be my Date“ mein Interesse, seine Intentionen, einen Doppelgänger auf das Waterbury Colleges zu schicken, kommen nun nach und nach ans Licht. Sein Wunsch nach Gerechtigkeit und Rache benötigt neben kleinlicher Planung auch Intelligenz und Skrupellosigkeit – perfide hat er seine Strategie umgesetzt, Bauernopfer gefordert, keine Pausen gemacht. Doch dass er sein Herz verlieren, Freundschaften schließen könnte, daran hat er nicht gedacht, nicht geglaubt.

@kate.corell.books konzipierte einen Rachefeldzug, der am Ende keine Lücken offen lässt, Gründe, die nachvollziehbar sind und Charaktere, die zu Herzen gehen. Abgesehen von Jasper, dessen persönliche Geschichte tief bewegt und für schockierende Offenbarungen sorgt, sind auch Aspen & Cameron – das Pärchen aus dem Auftakt der #NewAdult Reihe – sowie zahlreiche andere Nebenfiguren präsent und ausreichend in die Handlung eingebunden.
„Never be my Enemy“ wird jedoch hauptsächlich von Abbie Westing ergänzt: die junge Frau vollzieht im Verlauf, der keine Zeit für Langeweile lässt, jedoch mit Abwechslung glänzt, eine deutliche Entwicklung. Behauptet sich, stet für sich, ihre Wünsche und Ziele ein, ohne ihre Selbstlosigkeit und Wärme zu verlieren. Ich fand die Dynamik zwischen ihr und Jasper stark, prickelnd und amüsant, wie auch die Dialoge und Gedanken. Spicy-Moments waren locker und authentisch integriert, die Handlungsorte vorstellbar und die gehobenen Kreise, in der sich die Studenten bewegen, gerieten nie in Vergessenheit.
In Band 2 der „Never be“-Trilogie warten Freundschaften, tiefgehende Aussagen, dramatische Augenblicke, die Gänsehaut verursachen, und eine Liebe, die zur falschen Zeit für Funken sorgt …

♡Dabei kannst du mir nicht helfen. Weil Liebe nicht das Heilmittel für einen kranken Geist ist.♡

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Das buchige Sommer-Highlight 2023!

The Unhoneymooners – Sie können sich nicht ausstehen und fliegen gemeinsam in die Flitterwochen
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♡ „𝒀𝒐𝒖 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒏𝒆𝒆𝒅 𝒉𝒊𝒎 𝒕𝒐 𝒍𝒊𝒌𝒆 𝒚𝒐𝒖.“


☀ Von Missverständnissen, Urlaubsvibes und Haters-to-Lovers ...

𝐓𝐡𝐞 𝐔𝐧𝐡𝐨𝐧𝐞𝐲𝐦𝐨𝐨𝐧𝐞𝐫𝐬: was für eine bunte, wunderbare Geschichte.

›Christina Lauren‹ schufen mit ...

♡ „𝒀𝒐𝒖 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒏𝒆𝒆𝒅 𝒉𝒊𝒎 𝒕𝒐 𝒍𝒊𝒌𝒆 𝒚𝒐𝒖.“


☀ Von Missverständnissen, Urlaubsvibes und Haters-to-Lovers ...

𝐓𝐡𝐞 𝐔𝐧𝐡𝐨𝐧𝐞𝐲𝐦𝐨𝐨𝐧𝐞𝐫𝐬: was für eine bunte, wunderbare Geschichte.

›Christina Lauren‹ schufen mit ihren Worten eine einnehmende Kulisse, ließen Szenen lebendig erscheinen und zeichneten facettenreiche Charaktere, die sich deutlich entwickeln.
Mit Pessimistin Olive, die das Unglück scheinbar anzieht, konnte ich mich in vielerlei Hinsicht identifizieren. Doch auch Ethan hinterlässt durch seine betont lässige, echte Art Eindruck.
Reaktionen und der Zwiespalt, in dem sich beide nach den, sehr unerwartet verlaufenden,

Flitterwochen befinden, empfand ich, wie auch die zarte Veränderung in Dynamik und Gefühlen, durchweg nachvollziehbar.

Die Protagonisten waren authentisch, schlagfertig und direkt. Trockener Sarkasmus und saloppe Gespräche brachten mich zum Lachen, während ich die Annäherung von Olive und Ethan seufzend verfolgte, das Feeling auf

Maui sichtlich genoss.
Selbst die Nebenfiguren haben mir gefallen – vor allem Olives warmherzige Familie und Ami, die sich ihre Ehe sicher anders vorgestellt hat, sorgten für Abwechslung.
Neben all dem Witz, den humorvollen Dialogen und anrüchigen Szenen sowie Gedanken geht es auch immer wieder Ernst zu — Untreue und #Bodypositivity sind nur einige der von Christina Hobbs & Lauren Billings ausgewählten und passend integrierten Themen.

Das Autorinnenduo zeigt, dass es weder Bad Boy noch aufgesetztes Drama braucht, um die LeserInnen zu fesseln. Manchmal reicht auch die Realität, skurrile Zufälle und zahlreiche Missverständnisse.

♡ „It's the strangest feeling to be proud simply because I'm taking care of me and mine. Is this what it's like to grow up?“

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Unterhaltung und Spannung treffen auf bewegende Themen.

Spionieren ist (k)ein Kinderspiel
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„Mittlerweile habe ich gelernt, dass das Böse ganz gewöhnlich aussehen kann.“

England im Jahr 1940.
Eine Zeit, in der der Krieg die gesamte Welt in Atem hielt und auch die Kinder nicht verschonte.

May ...

„Mittlerweile habe ich gelernt, dass das Böse ganz gewöhnlich aussehen kann.“

England im Jahr 1940.
Eine Zeit, in der der Krieg die gesamte Welt in Atem hielt und auch die Kinder nicht verschonte.

May Wong hasst die Mädchenschule Deepdean und das Land, ganz besonders, seit sie hier feststeckt und es keine Möglichkeit gibt, zu ihrer Familie und in ihre Heimat zurückzukehren. Um bald wieder sicher nach Hongkong zu kommen, beschließt sie, etwas gegen den Krieg zu unternehmen, flüchtet aus dem Internat und macht sich auf nach London – um Spionin zu werden …

Ich kannte bisher kein Buch der Autorin und begann vollkommen unvoreingenommen mit dem Lesen. Zuerst möchte ich sagen, wie beeindruckt ich bin, dass sich Robin Stevens der Epoche des Zweiten Weltkriegs bediente — denn diese Zeit darf nicht in Vergessenheit geraten, muss beredet werden.

May ist ein intelligentes, tatkräftiges Mädchen, stur und liebenswürdig. Ihre Reaktionen und impulsiven Entscheidungen passen zu einer Zehnjährigen, die sich einsam, fremd und überfordert fühlt.
Als ihr Vorhaben, professionelle Spionage zu betreiben, scheitert, stößt sie auf Eric, der ebenfalls fernab seiner Heimat gestrandet ist, und gemeinsam mit Nuala bilden die drei ein interessantes Team, welches bereit ist, für ihre Ziele zu kämpfen.

Stevens schafft es, die Bedrohung des Krieges, die Atmosphäre, die von Vorsicht und Achtsamkeit durchdrungen ist, und die Ängste greifbar einzuflechten. Schwer und düster liegt das, was hier unmittelbar geschieht, auf dem Verlauf, bleibt durch Feinheiten und Details stets präsent. Dennoch ist der gewählte Stil altersgerecht, lebendig und bildhaft. Spannung und Neugier ziehen sich durch die Seiten, ebenso wie Freundschaft und Zusammenhalt, kluge Gedanken, amüsante Dialoge und zahlreiche Ereignisse, die ein gewaltiges Netz spinnen und für erstaunliche Überraschungen sorgen …

„Spionieren ist (k)ein Kinderspiel“ : ein mitreißender Kinder-Krimi, der Lust auf weitere Abenteuer von May & Co macht.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Sinnlich, gefühlvoll und unterhaltsam:

Taste of Pleasure - Ein Boss zum Verlieben
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Bereit für einen charmanten Chef, heiße Szenen, verlockenden Wein?
Dann schnappt euch eine Flasche Pinot Noir und den neuen Romance von Lilly Autumn …

„𝐓𝐚𝐬𝐭𝐞 𝐨𝐟 𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐮𝐫𝐞 – 𝐄𝐢𝐧 𝐁𝐨𝐬𝐬 𝐳𝐮𝐦 𝐕𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐧“ ist ...

Bereit für einen charmanten Chef, heiße Szenen, verlockenden Wein?
Dann schnappt euch eine Flasche Pinot Noir und den neuen Romance von Lilly Autumn …

„𝐓𝐚𝐬𝐭𝐞 𝐨𝐟 𝐏𝐥𝐞𝐚𝐬𝐮𝐫𝐞 – 𝐄𝐢𝐧 𝐁𝐨𝐬𝐬 𝐳𝐮𝐦 𝐕𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐧“ ist eine Geschichte zum Wohlfühlen, in der schwere Themen mit purer Verführung verbunden sind. Neben leiblichen Genüssen und liebreizenden Charakteren wartet Romantik und viel Gefühl.

Erzählt wird abwechselnd von Rebecca – nach einer unschönen Scheidung sieht sie für sich und ihre Kinder in der südlichen Steiermark die Chance, auf einen Neuanfang. Und von Ducan, dem anteilig sowohl Weinberge wie das Hotel gehören, in dem Rebecca alsbald ihren Job antreten soll. Ihr erstes Aufeinandertreffen beginnt gefährlich und endet überraschend gewagt, beide ahnen nicht, wen sie hier vor sich haben … bis sich der unverschämt attraktive Fremde als neuer Boss entpuppt.

Lillys Stil ist locker, modern und authentisch, im Verlauf lernen wir die Protagonisten genau kennen und verstehen, werden Teil von der Eroberung, intimen Augenblicken, einigen Konflikten und dem Alltag des Hotels.
Obwohl sich Rebecca als charakterstarke Löwenmama zeigt, schlummert in ihr eine unsichere, verletzliche Seite. Da kommt ein unverbindliches, entspannendes Arrangement mit Ducan gerade recht. Dumm nur, dass sich hinter dem großen Ego ein Mann versteckt, der nicht nur aufmerksam ist und überall mitanpacken will, sondern die Herzen von Lorenz und Libby genauso schnell erobert, wie jenes seiner neuen Mitarbeiterin.
Ducans Verluste fand ich unglaublich bewegend, seine Ängste und Zweifel, die auf dieser Tragik basieren, genauso nachvollziehbar, wie all die Sorgen von Rebecca. Denn eine Affäre mit dem Chef bedeutet nicht nur für sie selbst ein großes Risiko.

Abgesehen der toll ausgearbeiteten und eingebrachten Nebenfiguren, ist anzumerken, wie viel Recherche in diesem Buch steckt. In bemerkenswerten Feinheiten bekommen wir einen Eindruck über die Herstellung von, die Arbeit mit Wein. Das Setting, sowohl das Hotel als auch die Landschaft darum, kam in allen Nuancen atmosphärisch zur Geltung.
Auf dem Weg zum unerwartet spannenden Finale, in dem sich die Ereignisse überschlagen, erleben wir eine deutliche Entwicklung der beiden, passieren Leidenschaft, Rührung und echte Probleme – ach, erwähnte ich bereits die verruchten Gedanken und geschmackvollen, aber expliziten Szenen?

Fazit: „Taste of Pleasure“ macht nicht nur Lust auf Wein und ein Wagnis, sondern auch aufs sich verlieben.

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