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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2023

Platt und langweilig.

Ballet School - Der vierte Schwan
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Nachdem ich Aprils Geschichte im ersten Band als Hörbuch verfolgte, war ich gespannt, wie es an der „Ballet School“ weitergeht. Leider konnte mich Gina Mayer stilistisch nicht überzeugen, liest sich der ...

Nachdem ich Aprils Geschichte im ersten Band als Hörbuch verfolgte, war ich gespannt, wie es an der „Ballet School“ weitergeht. Leider konnte mich Gina Mayer stilistisch nicht überzeugen, liest sich der Roman lediglich einfach, fad, ohne bildliche Ausschmückungen. Obgleich es sich um ein Kinderbuch handelt, erwartete ich zumindest einen Hauch Raffinesse. Hinzu kommt eine recht langweilige Handlung, die mehr Aprils Alltag und ihre Gefühle als das Ballett umreißt. Umreißt? Genau. Denn eine wirkliche Ausarbeitung der Geschichte fand in meinen Augen nicht statt. Selbst wichtige Themen, wie Rassismus und die festgefahrenen Vorstellungen des Ballett-Metiers, werden nur oberflächlich betrachtet. Auch Authentizität fehlte mir, nicht nur in den Dialogen, sondern vorrangig bei den Charakteren, die um einiges älter wirken, als sie sein sollten.

„Ballet School: Der vierte Schwan“ — konnte mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Drei Sterne, weil es noch schlechter geht.

Sexy Rich Vampires - Blutige Versuchung
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„Sxy Rich Vampires“ – klang nach heißen Bltsaugern, Dekadenz und Gefahren.
EnemiesToLovers meets FakeDating, herrschaftlich-märchenhaft trifft auf Dunkelheit. …

„20 Chicken McNuggets zum Schleuderpreis“ ...

„Sxy Rich Vampires“ – klang nach heißen Bltsaugern, Dekadenz und Gefahren.
EnemiesToLovers meets FakeDating, herrschaftlich-märchenhaft trifft auf Dunkelheit. …

„20 Chicken McNuggets zum Schleuderpreis“ klingt, oberflächlich betrachtet, ja auch gut. Ist es übrigens nicht.
Obwohl 2023 die Vampire zurückkamen, gab es doch nur sehr wenige Storys, vor allem aus Publikumsverlagen, die mich wirklich überzeugen konnten – Spoiler „Bl*tige Versuchung“ gehört nicht dazu.

Meine Güte — die erste Hälfte ist von fragwürdigen, nicht nachvollziehbaren und unrealistischen Reaktionen wie Entscheidungen, von Naivität geprägt. Thea sieht und erfährt Dinge, unglaublicher, grausamer Natur, und — hinterfragt nichts, keine Zeit für Skepsis oder den eigenen, naturgegebenen Überlebensinstinkt. Nein, die junge Frau glaubt sofort, fügt sich und — passt auf, passt auf! — spürt augenblicklich eine Anziehung, ebenso wie Julian. Eine langsame Annäherung, eine greifbare emotionale Entwicklung blieb aus, dafür stolpert man öfter über „Jungfrau“ und den unbändigen Willen der zwanzig Jährigen, diese durch einen altertümlichen Vampir zu verlieren. Julians Ausdrucksweise war seinem Dasein und Stand angemessen, und damit schenkte die Autorin der Geschichte zumindest einen Hauch Ernsthaftigkeit.
Der komplette erste Teil der, nennen wir es einfach „Handlung“, drehte sich im Kreis, streifte sämtliche Teenie-Klischees, war unglaubwürdig und bot nichts Neues. In der zweiten Hälfte nahm das Tempo zumindest etwas Fahrt auf, brachte actionreiche, gefühlvolle und spannende Momente hervor, Fragen, die einer Antwort bedurften und eine Atmosphäre, in der Mystik und Verlangen knisterte. Der bildhafte, lockere Stil von Geneva Lee konnte mich jedoch, trotz der Einfachheit, ebenso überzeugen, wie die hier schlummernde Idee und so werde ich mir ältere Bücher der Autorin genauer anschauen.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Interessant, welch Horror die Entwicklung der Chirurgie bereithält.

Der Horror der frühen Chirurgie
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„Der Horror der frühen Chirurgie“ meint vorrangig die plastische Chirurgie, die sich nennenswert ab Anfang des 20. Jahrhunderts und verstärkt inmitten des Ersten Weltkriegs entwickelt hat. Im Fokus steht ...

„Der Horror der frühen Chirurgie“ meint vorrangig die plastische Chirurgie, die sich nennenswert ab Anfang des 20. Jahrhunderts und verstärkt inmitten des Ersten Weltkriegs entwickelt hat. Im Fokus steht der Mediziner
Harold Gillies, der mit Ehrgeiz und Präzession diesen Fachbereich signifikant voran brachte. Aufgrund realer und bildhafter Schilderungen, den detaillierten Beschreibungen des Schreckens, den der Erste Weltkrieg mit sich brachte und hinterließ, benötigt dieses Sachbuch meiner Meinung nach keine Bilder.

Lindsey Fitzharris legt ihre Recherche samt Fachbegriffen trotz ihrer weitreichenden Kenntnisse auch für LeserInnen, die wenig Wissen auf dem Gebiet vorweisen können, verständlich dar. Zudem werden in diesem Werk, neben einem authentischen Eindruck des Kriegsszenarios, weitere interessante, bedeutungsvolle und übergreifende Themen angeschnitten oder zumindest erwähnt, beispielsweise Bluttransfusion, Zahnmedizin, Influenzapandemie und Anästhesie, aber auch die Entwicklung von Waffen und Schutz an der Front.

Stilistisch empfand ich das Gelesene, unabhängig der Thematik, als sehr einfach dargelegt, trotz vieler Längen ging das Interesse nie verloren. Verzweiflung und Angst der Kriegsjahre lagen düster und schwer auf den Informationen.
Neben dem historischen und medizinischen Wissen, den Einblicken in die Versorgung während der damaligen Umstände, brachte die Autorin auch einige Beispiele von durchgeführten Operationen und deren Verläufen ein.

Harold Gillies, der sein Augenmerk auf die Gesichtsrekonstruktion, welche nicht nur den Funktionsverlust korrigieren, sondern auch im aparten Bereich überzeugen soll, legte, trieb die ästhetische-plastische Chirurgie innovativ voran. Trotz des anfänglich mangelhaften Wissens, den eingeschränkten Möglichkeiten, dem hohen Infektionsrisiko, dem Argwohn und dem Druck von der Front hat dieser Mann unumstritten die Gelegenheit, die aus der Not des verheerenden Kriegs geboren wurde, genutzt, dieses Gebiet weiterzuentwickeln.


„Der Horror der frühen Chirurgie“ ein informatives, authentisches und erschreckendes Sachbuch.

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