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Franziska19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2023

Brutal, ziemlich viel Tod und zum Glück ein Ende voller Liebe

Elias & Laia - Das Leuchten hinter dem Sturm
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Nachdem ich mich durch den dritten Band dieser Reihe ziemlich gekämpft habe, war ich doch sehr skeptisch was den Abschluss dieser Reihe betraf. Dennoch wollte ich wissen wie die Geschichte ausgeht.
Es ...

Nachdem ich mich durch den dritten Band dieser Reihe ziemlich gekämpft habe, war ich doch sehr skeptisch was den Abschluss dieser Reihe betraf. Dennoch wollte ich wissen wie die Geschichte ausgeht.
Es war für mich insgesamt eine ziemliche Achterbahnfahrt. Diesmal bin ich wieder wesentlich besser in die Geschichte eingestiegen als beim letzten Mal, doch haben mich die endlosen Kampfszenen ermüdet. Lange Zeit habe ich nicht ahnen können worauf die Geschichte hinaus läuft. Die Charaktere sind für mich von der einen in die nächste Schlacht gestolpert und so ging es mir beim Lesen auch. Noch ein Kampf, noch ein Überfall, noch ein Hinterhalt. Ähnlich wie die Hauptcharaktere habe ich fast kein Ende des Tunnels gesehen und plötzlich gab es doch Hoffnung, da Elias sich wieder an seine Liebe Laia erinnern konnte und Helena alias der Blutgreif auch eine Leidenschaft zu Avitas Harper zugelassen hat. Schlussendlich kam es dann doch zur finalen Schlacht und erneut musste ich mit mir kämpfen das Buch nicht wütend in die Ecke zu pfeffern, da erneut viele mir liebgewonnene Figuren aus dem Leben geschieden sind.
Dennoch gab es für mich einen versöhnlichen Abschluss, da das Motiv der Geschichte zum Schluss gut aufgeschlüsselt wurde: alles Leid ist aus unerfüllter Liebe entstanden und den Mut sich einem Menschen und seiner individuellen Geschichte zu öffenen, ihm neu zu begegenen, zu verzeihen und ihn von Grund auf verstehen zu wollen führt zu einer geschlossenen Verbundenheit, denen das Böse nichts gegenzusetzen hat und eine neue Zukunft entstehen kann.
Mein Motto für diese Reihe: ein grandioser Auftakt, eine gelungene Fortsetzung und dann ein Ende nach dem Spruch "was lange währt wird endlich gut". Ich bin froh diese Reihe gelesen zu haben, bin aber auch froh, dass sie ihren Abschluss gefunden hat.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Absolutes Suchtpotenzial

Mimik
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Dieser Psychothriller von Sebastian Fitzek hat mich absolut gefesselt: ab der ersten Seite konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, bis ich es zu Ende gelesen habe. Und dies habe ich in weniger als ...

Dieser Psychothriller von Sebastian Fitzek hat mich absolut gefesselt: ab der ersten Seite konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, bis ich es zu Ende gelesen habe. Und dies habe ich in weniger als 24 Stunden geschafft. Selbst für mich absolute Leseratte ein absoluter Rekord. So spannend habe ich in den letzten Jahren kein Buch gefunden, um es so schnell auslesen zu können. "Mimik" reiht sich damit für mich in die absoluten Fitzek-Spitzenklasse-Thriller wie "Augensammler/Augenjäger", "die Therapie" oder "Seelenbrecher". Es ist mit Abstand, das Lesehighlight, seiner letzten fünf Bücher. Auch der neue Schreibstil mittels dessen Sebastian Fitzek versucht zeitgleiche Handlungen mit unterschiedlichen Protagonisten in verschiedenen Szenen darzustellen hat mich überzeugt. Gerne kann der Autor dieses Stilmittel in seinen zukünftigen Büchern beibehalten.

Nachdem ich die Lobpreisung auf das Buch bereits vorweg genommen habe noch kurz eine inhaltliche Zusammenfassung: Hauptcharakter ist Mimik-Resonanzexpertin Hannah Herbst, die nach einer Amnese gefesselt in der Gewalt eines aus dem Gefängnis ausgebrochenen Mörders aufwacht. Sie kann sich sowohl an ihr bisheriges Leben, an ihre Persönlichkeit und auch an die Ereignisse vor der Amnesie nicht erinnern und nur bruchstückhaft und langsam kommt ihre Erinnerung wieder. Allerdings sieht sie ein Video auf welchem sie den Mord an ihrem Ehemann und ihrer Stieftochter gesteht. Doch als Expertin der Mimik fallen ihr ein paar Unstimmigkeiten auf, die sie an der Darstellung des Geständnisses zweifeln lassen.

Sebastian Fitzek gelingt es auf absolute unnachahmliche Art und Weise den Leser bis auf die letzten Seiten an der Schuld/Unschuld von Hannah Zweifeln zu lassen. Ständig tauchen neue Hinweise, Erinnerungen oder Indizien auf, die die Perspektive immer neu erscheinen lassen und man als Leser bis zum Schluss kaum weiß, was Wahrheit und was Täuschung ist. Auch dürfen die Cliffhänger am Ende jedes Kapitels nicht fehlen. Ich empfehle: mit ausreichend Getränken und Knabberkram versorgen und dann erst wieder hervorkommen, wenn das Buch ausgelesen ist!

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Im Auge des Feuers

Gesandte des Zwielichts
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Der sechste Band der Midnight-Breed Reihe von Lara Adrian handelt von Andreas Reichen. Bisher ist er der erste Protagonist, der noch kein Mitglied des Ordens ist, diesem allerdings sehr nahe steht. Die ...

Der sechste Band der Midnight-Breed Reihe von Lara Adrian handelt von Andreas Reichen. Bisher ist er der erste Protagonist, der noch kein Mitglied des Ordens ist, diesem allerdings sehr nahe steht. Die Geschichte von Andreas beginnt an der dunkelsten Stelle seines Lebens: er hat durch einen Angriff auf seinen dunklen Hafen seine gesamte Familie verloren. Von diesem Schicksalsschlag getroffen beginnt seine geheimnisvolle Gabe, die Pyrogenese, die Oberhand von Andreas zu gewinnen. Immer öfter verwandelt er sich in eine lebendige Feuersbrunst, die aus ihm herausbricht und alles in seiner Nähe vernichtet. Auf der einen Seite ist dies für seinen Rachefeldzug äußerst nützlich, da er sich an dem Verursacher des Anschlags auf seinen dunklen Hafen - Wilhelm Roth - rächen möchte. Auf der anderen Seite spürt Andreas, dass er immer mehr die Kontrolle über seine übernatürliche Gabe verliert und sie ihn immer mehr an den Rand der Blutgier treibt.
Auf seiner Suche nach Wilhelm Roth tritt er unweigerlich in den Kontakt zu Claire, Roths Gefährtin und seine ehemalige Geliebte. Sofort spüren beide die unglaublich Anziehungskraft, welche die Liebe vor über 30-Jahren zu einer erinnerungswürdigen Begegnung gemacht hat. Doch Andreas ist nicht gewillt seine Rache der Liebe wegen aufzugeben und Claire muss einsehen, dass ihr Gefährte alles andere als ein unbeschriebenes Blatt ist und sie nur benutzt hat, um sein Ego aufzupolieren und Andreas zu erniedrigen.
Als die Verfolgungsspuren von Roth Andreas dann auch noch Dragos näher kommen lassen, scheint das Chaos perfekt. Ohne die Hilfe des Ordens scheint ein Vergeltungsschlag unmöglich, gleichzeitig kommen aber alle bisherigen Hauptcharaktere der Reihe in unglaubliche Gefahr.

Die Rahmenhandlung der Reihe spitzt sich über diesen Band hinweg immer mehr zu und die Bedrohung der gesamten Welt bekommt immer mehr Konturen. Gleichzeitig entwickelt sich der Orden von einer reinen Kriegerzusammenkunft eher zu einem familiären Zusammenhalt, den es zu schützen gilt. Eine gut gelungene und spannende Mischung.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Die Kathedrale von Kingsbridge wird erweitert

Die Tore der Welt
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Merthin, Caris, Gwenda und Ralph sind vier junge Leute aus Kingsbridge, die im Wald Zeuge eines versuchten Mordes werden. Nur durch einen Zufall können sie der gewaltigen Auseinandersetzung entkommen. ...

Merthin, Caris, Gwenda und Ralph sind vier junge Leute aus Kingsbridge, die im Wald Zeuge eines versuchten Mordes werden. Nur durch einen Zufall können sie der gewaltigen Auseinandersetzung entkommen. Doch schon dieses Erlebnis zeigt, dass die vier Menschen Zeit ihres Lebens miteinander verbunden sein werden. Merthin und Ralph sind Brüder, die jedoch unterschiedlicher nicht sein können. Während Merthin sich durch klugen Verstand und besinnliches Handeln auszeichnet und als Zimmermann in die Lehre geht, möchte Raplh nichts lieber als Ritter werden, in die adelige Gesellschaft aufsteigen und den Ruhm seiner Familie wiederherstellen. Auch Gwenda möchte der armen Standesgesellschaft entkommen und strebt eine eigene Familie mit eigenem Landbesitz an. Doch zunächst muss sie ihre Karriere als Diebin, die notwendig ist, damit ihre Familie überlebt, unbeschadet beenden. Ihre Freundin Caris dagegen ist von einen unabhängigen Geist getrieben, der sich allen allgemeinen Konventionen widersetzt und für eine Frau einen sehr ungewöhnlichen Weg einschlagen möchte - erst als Händlerin gemeinsam mit ihrem Vater, dem Ratsältesten, und später als Heilerin im Kampf gegen die Pest.
Ihre gegensätzlichen Charaktere machen die jungen Leute im Verlauf ihres Lebens zu erbitterten Gegnern, die nur im Kampf gegen die Prioren von Kingsbridge an einem Strang ziehen, da die starren Konventionen der Kirche jeden Fortschritt im Keim zu ersticken drohen.

Auch den zweiten Teil um die Kathedrale von Kingsbridge finde ich sehr gelungen. Trotz der Länge der Geschichte kommt fortwährend keine Langeweile bei der Lektüre auf. Der Leser verfolgt gespannt die Lebensentwicklungen der vier Protagonisten und erfährt dabei einiges über die geschichtliche Gesellschaftsentwicklung Englands.Eine wirklich gelungene historische Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Drei Frauen, drei Generationen, eine Familie

Die Frauen von Kilcarrion
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Familie ist nicht immer unbedingt ein Konstrukt von bedingungslosem Zusammenhalt, Liebe, Geborgenheit, ein Ort der Zuversicht, der Ruhe oder Verlässlichkeit. Mitunter kann es sehr schwer sein sich aufeinander ...

Familie ist nicht immer unbedingt ein Konstrukt von bedingungslosem Zusammenhalt, Liebe, Geborgenheit, ein Ort der Zuversicht, der Ruhe oder Verlässlichkeit. Mitunter kann es sehr schwer sein sich aufeinander einzustellen, zu unterschiedlich erscheinen die Charaktere und Vorlieben oder Vorstellungen, zu unterschiedlich die biografischen Ereignisse oder schmerzhaften Erinnerungen, die uns prägen und die sich unmittelbar nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf unsere nachfolgenden Generationen auswirken.

Das erleben in Jojo Moyes Debütroman auch Joy, Kate und Sabine. Denn die drei Frauen sind nicht nur von ihren Charakteren und Temperamenten grundverschieden, sie verbindet auch nicht eine wirkliche gemeinsame Zuneigung, da sie allesamt eher ihre eigenen Interessen verfolgen anstatt dem Gegenüber richtig zuzuhören und zu schauen, welchen unterstütztenden Beitrag leisten können. Es geht eher gegeneinander anstatt miteinander, weil sie die jeweilige Perspektive mit einer großen PortionVehemenz vertreten anstatt mit Verstehen aufeinander zuzugehen. Erst im Verlaufe des Kontaktes lernen sie den jeweiligen anderen besser zu verstehen und die Eigenarten als biografisch bedingte Lebensfacette anzunehmen. Und mit dem Verstehen des Anderen werden auch Veränderungspotenziale ausgelöst, die zunächst noch undenkbar erscheinen, sodass sie jeweils unterschiedliche Schritte aufeinander zu gehen.

Dieses Buch von der Unterschiedlichkeit, aber dem trotzdem vorhanden Willen nach Zusammengehörigkeit einer Familie hat mich sehr begeistert. Genauso wie die Protagonisten lernt der Leser die unterschiedlichen Charaktere erst mit der vollständig erzählten Geschichte kennen und muss vorher gebildete Bilder wieder über Bord werfen, um sich auf Veränderungen einzustellen. Eine äußert außergewöhnlich gelungene gewöhnliche Familiengeschichte!

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