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Franziska19

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Der Krieger und die Kriegerin

Gefährtin der Schatten
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Nico ist auf Geheiß des Ordens unterwegs, um die Gen Eins Vampire zu warnen, dass Dragos auf sie Jagd macht. Doch Sergey Jakut will nichts von der drohenden Gefahr wissen. Obwohl vor ein paar Tagen ein ...

Nico ist auf Geheiß des Ordens unterwegs, um die Gen Eins Vampire zu warnen, dass Dragos auf sie Jagd macht. Doch Sergey Jakut will nichts von der drohenden Gefahr wissen. Obwohl vor ein paar Tagen ein Anschlag auf ihn verübt wurde, nimmt er Nicos Warnung nicht ernst und will auch mit dem Orden nichts weiter zu tun haben. Er verlässt sich lieber auf seine eignen Bodyguards und Gefolgschaft. Darunter ist auch eine Kriegerin Namens Renata, die ihre Gegner mittels unsichtbarer elektrischer Impulse außer Gefecht setzen kann. Nico ist sofort klar, dass sie eine Stammesgefährtin sein muss. Sie hat es sich zum Auftrag gemacht das kleine Mädchen Mira zu beschützen. Als Jakut doch Opfer eines hinterhältigen Anschlags wird und Mira an den in den Mord verwickelten Stammesvampir Fabien "verkauft" wird, verbündet sie sich mit Nico und versucht Mira zu befreien. Dabei spürt sie eine zunehmende Leidenschaft zu Nico mit der sie niemals gerechnet hat.

Dieser neue Teil der Reihe schließt nahtlos an den vorherigen Band an. Dragos Plan wird enthüllt und seine bisherigen Erfolge aufgedeckt. Doch leider kann er auch diesmal dem Ordnen entkommen. Interessant dabei ist vor allem, dass sich das Hauptquartier des Ordnes von einer reinen Kämpferstation zunehmend in ein heimeliges Familiennest verwandelt für das es sich lohnt zu kämpfen und Dragos Plan zu vereiteln.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Kriminalistisches Meisterwerk

Böses Blut
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Cormoran Strike hat es nicht leicht: bei seiner Tante, die für ihn mehr wie eine Mutter war, ist Krebs diagnostiziert worden und es sieht nicht so gut aus. Die Familie muss sich auf eine palliative Begleitung ...

Cormoran Strike hat es nicht leicht: bei seiner Tante, die für ihn mehr wie eine Mutter war, ist Krebs diagnostiziert worden und es sieht nicht so gut aus. Die Familie muss sich auf eine palliative Begleitung einstellen.
Bei einem seiner Familienbesuche wird er von der 40-jährigen Anna Phipps angesprochen: sie bittet ihn in einem vor 40 Jahren ereigneten Vermisstenfall zu ermitteln. Anna ist seitdem auf der Suche nach sich selbst, da die verschwundene Person ihre eigene Mutter ist. Auf präzise Art und Weise wird beschrieben, wie ein ungelöster Fall unterschiedliche Biografien prägt und eine Familie innerlich zerrüttet. Strike ist nicht unbedingt hoffnungsvoll, nimmt den Fall aber trotzdem an und gemeinsam mit seiner Detektiv-Partnerin Robin Ellacott einigt er sich mit seine Auftraggeberin Anna darauf ein Jahr lang im Cold-Case zu ermitteln und zu schauen wie weit die Ermittlungen kommen.

Mit diesem fünften Krimi ist für mich ein kriminalistisches Meisterwerk gelungen. Bisher fand ich alle Bände gelungen, doch dieser Fall ist wirklich eposant. Durch die vielen Ermittlungsstränge, Verstrickungen, Hypothesen und Personen ist es auch für den Leser gar nicht so leicht den Überblick zu behalten. Dennoch werden die Ereignisse immer genau an den richtigen Stellen zusammengefasst, sodass der Überblick nicht verloren geht. Nach und nach decken Strike und Robin unterschiedliche Motive auf, die jedoch nie den entscheidenden Durchbruch zu markieren scheinen. Als das Jahr sich dem Ende neigt und noch immer keine Leiche der verschwundenen Margot Bamborough entdeckt werden konnte, scheinen die beiden Ermittler dem Aufgeben sehr nahe. Doch dann fügen sich die Puzzlestücke letztendlich doch nich zusammen.

Aufgrund der Vielschichtigkeit konnte ich das Buch zu den letzten dreihundert Seiten kaum noch aus der Hand legen. Faszinierend, überraschend und gleichzeitig absolut abstoßend habe ich auf die Auflösung reagiert. Gleichzeitig wirkt Strike durch die familiäre Belastung sehr menschlich, was im Nachhinein als Besonderer Kontrast zu der Mordermittlung erscheint. Ich warte jetzt schon wieder sehnsüchtig auf den sechsten Band!

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Neue Lieblingsreihe

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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Ich liebe die Krimi-Reihe um Pia Korittki und hatte schon etwas Angst, dass Eba Almstädt diese Reihe zugunsten der neuen Reihe "Akte Nordsee" zu einem Ende bringt. Umso mehr habe ich mich gefreut als ich ...

Ich liebe die Krimi-Reihe um Pia Korittki und hatte schon etwas Angst, dass Eba Almstädt diese Reihe zugunsten der neuen Reihe "Akte Nordsee" zu einem Ende bringt. Umso mehr habe ich mich gefreut als ich gehört habe, dass sie jetzt zwei Krimi-Reihen schreibt. Dieses Buch habe ich mir zu meinem Geburtstag gewünscht und innerhalb von ein paar wenigen Tagen verschlungen.

Plot: Die junge Internatslehrerin Sabrina Diekrs wird an einem Baum erhängt von ihrem Freund und der Anwältin Fentje Jacobsen aufgefunden. Fentje hatte zuvor besagten Freund mit einer dicken Beule auf dem Kopf auf der familiären Schafweide gefunden und ihre Hilfe angeboten. Als der Freund durch die ermittlenden Polizeibeamten in U-Haft genommen wird, da zunächst keine anderen Ermittlungsergebnisse vorliegen, übernimmt Fentje die juristische Verteidung, da sie von der Unschuld des Mannes überzeugt ist. Gemeinsam mit dem ihr, auf den ersten Blick eher unsympathischen Journalisten, Niklas John, beginnt sie jedoch eigene Ermittlungen anzustellen um ihren Mandanten zu entlasten, da ihr die Polizeibeamten in zu wenig Richtingen ermitteln. Gemeinsam können die beiden immer mehr Hinweise sammeln und stellen sogar eine Verbindung zu dem plötzlichen Unfall mit Todesfolge einer früheren Freundin von Fentje her.

Der Auftrakt zu dieser neuen Krimi-Reihe hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Sowohl Fentje als auch Niklas sind mir beim Lesen immer sympathischer geworden und auch die Familie von Fentje mit ihren teilweise sehr lustigen Eigenschaften ist mir schon nach der ersten Begegnung ans Herz gewachsen. Dazwischen die sich aufbauende erotische Spannung zwischen Niklas und Fentje, die im zweiten Band ruhig noch einen etwas größeren Raum einnehmen darf, in Kombination mit einem wirklich interessanten und spannenden Kriminalfall, machen das Buch zu einem sehr kurzweiligen Lesevergnügen, welches schnell Lust auf einen zweiten Teil macht. Ich weiß jetzt schon, dass dies meine neue Lieblungsreihe des Jahres wird!

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Das Zauberwort heißt "trotzdem"

Über Menschen
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Ein großartiger Roman zeitgenössischer Literatur!

Dora steht vor dem Nichts. Ihre Beziehung liegt in Trümmern und sie bekommt in der Stadt keine Luft mehr zum Atmen, weswegen sie sich von ihren Ersparrnissen ...

Ein großartiger Roman zeitgenössischer Literatur!

Dora steht vor dem Nichts. Ihre Beziehung liegt in Trümmern und sie bekommt in der Stadt keine Luft mehr zum Atmen, weswegen sie sich von ihren Ersparrnissen ein altes, renovierungsbedürftiges Haus in einem Dorf mitten in Brandenburg kauft. Hier muss sie sich viel mit sich selber, mit der Flucht vor Corona und rechtsradikalem Gedankengut auseinander setzen. Und plötzlich wird ihr aufgrund mangelnder Auftragslage gekündigt. Wie soll ihr Leben jetzt weitergehen? Ist es in Ordnung erstmal nichts zu tun, durchzuatmen und dann darauf zu vertrauen, dass etwas neues entsteht? Eine neue Beziehung, eine neue berufliche Tätigkeit? Mit 38 Jahren so aus dem aufgebauten Leben gerissen zu werden, fällt der Protagonistin nicht leicht, gleichzeitig sehnt sie sich aber sehr deutlich nach mehr Leichtigkeit.

In der neuen Umgebung wird Dora klar, dass es nicht immer nur schwarz und weiß gibt, nicht immer nur gut und böse, nicht immer nur richtig oder falsch, sondern auch ganz viel Dazwischen im Leben eines Menschen und in der menschlichen Gesellschaft überhaupt. Und auch wenn das Leben derzeit schwierig ist und der Mensch sich nach leichten und einfachen Lösungen sehnt, gilt es zu akzeptieren, dass das Leben oft nicht einfach, sondern sehr vielschichtig ist. Und das man "trotzdem" den Mut und die Kraft aufbringen muss weiterzumachen. Dass man den Gegenüber "trotz" seiner Andersartigkeit oder seiner, zu der eigenen Perspektive, sehr konträre Meinung, als Mensch akzeptiert und respektiert.

Juli Zeh thematisiert in ihrem Buch "Über Menschen" viele aktuelle Entwicklungen und wirft viele gesellschaftliche Fragen auf. Uns in dieser gesellschaftlich sehr angepassten Phasen wie der Corona-Pandemie so den Spiegel vorzuhalten, wirkt auf der einen Seite sehr entlarvend, auf der anderen Seite hat mir das Buch aber auch Mut gegeben auf sich selbst zu vertrauen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Pias 9. Fall

Ostseesühne
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Dieses Buch habe ich vor einiger Zeit schon einmal gelesen und jetzt habe ich es erneut zur Hand genommen. An den Kriminalfall konnte ich mich nicht mehr wirklich erinnern, wohl aber, dass Pia in diesem ...

Dieses Buch habe ich vor einiger Zeit schon einmal gelesen und jetzt habe ich es erneut zur Hand genommen. An den Kriminalfall konnte ich mich nicht mehr wirklich erinnern, wohl aber, dass Pia in diesem Buch Lars endlich näher kommt. Nach der Trennung mit Hinnerk und dem Auftauchen von Hinnerks neuer Freundin Mascha, benötigt Pia dringend eine Person in deren Nähe sie sich geborgen fühlt. Mascha stiftet nur Unruhe und Hinnerks scheint dies auch noch in Ordnung zu finden. Ständig versuchen sie auf irgendeine Art zu vermitteln, dass Pias Arbeit als Kriminalkommissarin eine Gefahr für Felix darstellt. Ich habe mich sehr führ Pia gefreut, dass sie und Lars sich wesentlich näher kommen.
Der Kriminalfall offenbart ebenfalls viele menschliche Abgründe: ein Lehrer wird vermisst und in einem Feuerlöschteich wird eine verwesende Leiche entdeckt. Die Familie mit dem angrenzenden Grundstück ist veschwunden genauso wie zwei weitere Mädchen. Pia vermutet eine Verbindung zwischen diesen ganzen Puzzleteilen, steht mit dieser Meinung aber zunächst ziemlich alleine da. Manfred Rist, der den erkrankten Leiter der Mordkommission, Egon Gabler vertritt, wittert seine Karrierechancen, ist aber so sehr darauf fixert, dass er einigen Hinweisen nicht mit der nötigen Sorgfalt nachgeht und dadurch auch Pia mal wieder in eine sehr gefährliche Situation bringt.

Auch beim zweiten Lesen ist der Fall super spannend. Die ganzen verdächtigen Personen und einzelnen Verstrickungen sind so detailliert, dass man sie gut über die Jahre vergissen und dann ein erneutes Lesevergnügen vor sich hat. Zudem erscheinen manche privaten Ereignisse in einem ganz anderen Licht, wenn man die weitere Geschichte von Pia kennt. Fazit: ein Kriminalroman zum immer wieder lesen!

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