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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2018

Die Reise von Elias und Laia geht weiter

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Der zweite Band von Elias und Laia beginnt damit, dass sie versuchen aus Schwarzkliff und der Hauptstadt Antium zu entkommen- ein nicht besonders einfaches Unterfangen, da die Kommandantin, Anführerin ...

Der zweite Band von Elias und Laia beginnt damit, dass sie versuchen aus Schwarzkliff und der Hauptstadt Antium zu entkommen- ein nicht besonders einfaches Unterfangen, da die Kommandantin, Anführerin der Masken und Mutter von Elias ihnen dicht auf den Fersen ist. Bei einem Kampf von ihr wird Elias verletzt, sie können jedoch entkommen. Damit beginnt ein fieberhafter Wettlauf gegen die Zeit, da Elias mit der Verletzung vergiftet wurde und er immer wieder Anfälle bekommt und in eine Zwischenwelt zwischen Leben und Tod abdriftet. Ziel der Reise soll immer noch Kauf sein - das Gefängnis, in dem Laias Bruder Darian gefangen gehalten wird. Ihre Reise ist geprägt von vielen welchselnen Begegnungen, Verstecken und verschiendenen Gefechten. Dabei entdeckt Laia eine mysteriöse Gabe an sich, die ihr in mehreren Situationen das Leben retten wird. Besonders spannend wir es, als Helena, neuer Blutgreif des Imperiums und ehemals beste Freundin von Elias auf seine Kopfgeldjagd angesetzt wird und sie sich zwischen seinem Leben und dem ihrer Familie entscheiden muss.

"Eine Fackel im Sturm der Nacht" ist eine sehr gelungene Fortsetzung der Fantasygeschichte um die beiden Protagonisten. Nach dem ersten Dritten kommt auch die bekannte Spannung aus dem ersten Buch auf und lässt den Leser bis zum Ende der letzten Seite nicht mehr los. Einen kleinen Abzug gibt es für den nicht immer eindeutigen Schreibstil an machen Stellen, sodass man diese mehrmals lesen muss, um den Sinn des Vorgehens zu verstehen. Das offene Ende zum Schluss lässt jedoch auf eine weitere gelungene Fortsetzung der Geschichte hoffen.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Rache an der Ostsee – wie eine Dorfgemeinschaft durcheinander gerät

Ostseerache
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In einem kleinen Dorf in der Nähe der Ostsee geschehen grauenvolle Dinge, als die junge Frau Flora in ihren Geburtsort zurückkehrt, um sich um ihre schwer kranke Mutter zu kümmern. Als sie im Dorf ankommt, ...

In einem kleinen Dorf in der Nähe der Ostsee geschehen grauenvolle Dinge, als die junge Frau Flora in ihren Geburtsort zurückkehrt, um sich um ihre schwer kranke Mutter zu kümmern. Als sie im Dorf ankommt, schlägt ihr sofort die Abneigung der Dorfbewohner – ihrer ehemaligen Nachbarn und Freunden – entgegen. Flora wünscht sich nichts sehnlicher, als irgendwo sesshaft werden zu können und der Anonymität der Großstadt entfliehen zu können. Doch mit dem Hass und der Abneigung konfrontiert, beginnt sie an ihrem Vorhaben zu zweifeln. Dies alles hängt mit einem Vorfall von vor zwölf Jahren zusammen, bei dem Flora beschuldigt wurde ihren Freund Simon umgebracht zu haben. Seitdem war sie in psychologischer Behandlung. Doch Flora kann sich seither nicht an den Vorfall erinnern – eine retrograde Amnesie wird ihr attestiert. Für die Dorfbewohner ist sie jedoch die Täterin. Und als ein neuer Mord passiert, rückt sie natürlich als erste ins Licht der Verdächtigungen.
Pia Korittki und das K1 aus Lübeck ermitteln in dem neuen Mordfall und versuchen das Dorfleben zu verstehen, um den Täter oder die Täterin überführen zu können. Dabei stößt Pia natürlich auf den alten Fall und bleibt mit ihrer typischen Hartnäckigkeit an dem alten „scheinbar“ gelösten Fall dran. Natürlich zum Missfallen des Leiters des Kommissariats Manfred Rist. Nebenbei tauchen in weiteren Seitensträngen immer mehr Dorfbewohner auf und werden mit ihrer Vergangenheit charakterisiert, sodass etliche Motive offengelegt werden und der wahre Mörder erst ganz zum Schluss der Geschichte in Erscheinung trifft. Darin ist die Autorin Eva Almstädt mittlerweile richtig talentiert drin: so viele Nebenstränge aufzubauen, dass der Leser fast selber wie die Kommissare verzweifelt, um welchen Mörder es sich schlussendlich handeln kann.
Als weitere Nebengeschichte wird natürlich auch Pias Privatleben weitererzählt. Sie bekommt die Möglichkeit die Karriereleiter weiter hinaufzuklettern. Allerdings nur mit der Bedingung, dass sie wieder in Vollzeit arbeitet. Doch ihr kleiner Sohn scheint sie im Moment wieder sehr stark zu brauchen, da sein Vater mit seiner neuen Frau eine kleine Tochter bekommen hat und ein kleiner Geschwisterkampf entbrennt. Den einzigen Minuspunkt, den ich an dieses Buch vergeben kann, ist die Entwicklung von Pias Beziehung zu ihrem Freund Lars. Die beiden haben eine Hochzeit geplant und ich als langjähriger Leser der Reihe hatte mich auf ein zwischendurch- Happy-End für eine meiner Lieblingskommissarin gefreut, ja zum Teil sogar dahin gefiebert – doch dann kommt alles anders als gedacht und lässt mich so wie Pia sehr ratlos und lückenhaft zurück. Ob es an ihrem 13. Fall liegt? Vom Kriminalfall her ist der Krimi jedoch wieder sehr überzeugend gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Spannungsbogen
  • Cover
Veröffentlicht am 25.02.2018

Magische Todesopfer in londoner Jazzclub

Schwarzer Mond über Soho
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Peter Grants zweiter Fall als magischer Polizeilehrling führt ihn in die londoner Jazzclubs. Auf mysteriöse Weise kommen in diesen immer wieder Menschen um, und scheinbar ist immer wieder Magie im Spiel. ...

Peter Grants zweiter Fall als magischer Polizeilehrling führt ihn in die londoner Jazzclubs. Auf mysteriöse Weise kommen in diesen immer wieder Menschen um, und scheinbar ist immer wieder Magie im Spiel. Ein Fall für Peter zum Ermitteln und zum weiteren Entwickeln seiner magischen Fähigkeiten. Seine Kollegin Lesley kann ihn dabei dieses Mal jedoch nur wenig unterstützen, da sie sich gesundheitlich immer noch vom ersten Fall erholen muss.
Peter trifft bei seinen Ermittlungen auf immer wieder neue magische Geschöpfe. Natürlich auch wieder auf die unterschiedlichen Flüsse von London mit ihren Machtspielchen, aber auch auf eine Frau, die Jagd auf männliche Genitalien macht, mit denen er klarkommen muss. Besonders spannend ist das Buch, weil viele Verfolgungsjagden von Peter verlangt werden (auch mit einem gestohlenen Krankenwagen).

Die Geschichte schließt nahtlos an das Ende des ersten Teils an, weswegen es nur sinnvoll ist, die Reihe von Beginn an zu lesen. Ansonsten hat man als Leser bei den vielen unterschiedlichen Personen fast keine Chance einen Überblick zu behalten. Dafür bleiben der Schreibstil und der schwarze Humor des Autors erhalten, was wieder für einige Unterhaltung sorgt.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Ein Zauberlehrling bei der Polizei

Die Flüsse von London
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"Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort' und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch" ...

"Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort' und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch" (Goethe)

Auch wenn dieses Zitat nicht in "Die Flüsse von London" rezitiert wird, so hat der Autor sich doch vielleicht das Gedicht als Muse angenommen. Peter Grant - Polizeiconstable in London - möchte die Karriereleiter der Metropolitan Police weiter raufklettern, als ihm eines Tages bei einem Mordfall ein mysteriöser Geist erscheint. Da nicht viele Menschen auserwählt sind Geister sehen zu können bzw. ihre Fae wahrzunehmen, scheint Peter der perfekte Kandidat zu sein, seine Karriere in einer Spezialeinheit der Polizei fortzuführen und als polizeilicher Zauberlehrling von dem einzigen anderen Mitglied der Sektion ausgebildet werden - Inspector Nightingale. Und so kommt es, dass Peter einen ganz anderen Weg als geplant einschlägt und dabei das erste Mal besonderen Kontakt hat mit weiteren magischen Wesen und den Flussgöttern, die so ihre eigenen Strategien in der Stadt verfolgen. Peter erkennt dabei, dass viel mehr Magie in London wirkt, als er bisher gedacht hat.

Der erste Band der wunderbaren und sehr humorvollen Reihe um Peter Grant führt den Leser in die magische Seite Londons sowie dessen Polizeitstrukturen ein und schafft damit eine Brücke über zwei Welten: das modernen London und derzeitige Technologien sowie mysteriöse und magische Rituale, Zaubersprüche, Zauberwesen und Fabeln. Dabei ist der besondere britische schwarze Humor während der ganzen Handlung präsent: Ich selbst musste mich erst ein wenig an diesen Humor und den damit verbundenen äußerst scharfsinnigen Schreibstil gewöhnen. Nachdem mir das aber nach der Hälfte des Buches gelungen ist, finde ich das dieser die besondere Prise Salz dieser Reihe ausmacht!

Veröffentlicht am 18.02.2018

Perfektionismus als Gesellschaftsauftrag

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Eine perfekte Gesellschaft - Menschen ohne Fehler. Das hört sich zunächst nach einer wirklich anzustrebenden Wunschvortstellung an, da damit vielleicht Gewalttaten oder Ähnliches verhindert werden können. ...

Eine perfekte Gesellschaft - Menschen ohne Fehler. Das hört sich zunächst nach einer wirklich anzustrebenden Wunschvortstellung an, da damit vielleicht Gewalttaten oder Ähnliches verhindert werden können. Doch wo es keine Fehler gibt, dürfen auch keine gemacht werden bzw. wer welche begeht, der wird bestraft. Es hat zur Folge, dass man sein Leben lang für einen einzigen Fehler bestraft wird - Lerneffekte sind dabei nicht zu erwarten. Und ist Lernen nicht eigentlich ein essentieller Bestandteil des Lebens? Entweder du bist perfekt oder du bist es nicht. Und wer legt diesen "Perfektseinstatus" fest? Was gilt als Fehler? Bei längerem Nachdenken scheint es fast unmöglich zu sein Perfektionismus genau zu definieren.
Doch Celestine lebt in so einer Gesellschaft, in der genau festgelegt ist, wie man perfekt zu sein hat und was als Fehler gilt. Auch sie hat sich selbst und ihr Leben an diesen Normen ausgerichtet. Bis zum diesem einen Tag. An diesem einen Tag wird ihr Leben vollkommen aus der Bahn geworfen, da sie bei einem Erlebnis plötzlich diese Normen in Frage stellt. Das was sie erlebt ist falsch und sie versucht richtig zu handeln. Von der Gesellschaft wird jedoch ihr Handeln als fehlerhaft angesehen und sie wird bestraft. Doch nach und nach regen sich Proteste und sie wird zur Symbolfigur gegeneinander kämpfende Sichtweisen. Ein Spielball im Gesellschaftsspiel, obwohl sie eigentlich nur ihr normales Leben weiter leben möchte.

Mir hat "flawed" sehr gut gefallen. Ich habe selber das Gefühl, dass man sich für vieles, was nicht dem "Normalbild" der Gesellschaft entspricht sofort rechtfertigen muss und das viele Menschen nach einem Idealbild streben und dabei vergessen, dass Fehler machen eine absolute menschliche Eigenschaft ist.
Das Buch macht Mut für ein buntes, vielfältiges Leben und repräsentiert für mich eine Ermutigung für alle, die anders denken oder fühlen.