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Veröffentlicht am 12.09.2023

Faszinierend und informativ!

Wespen. Eine Versöhnung
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"Die Wespenforscher haben verschlafen."

Wow, was für ein Mammutwerk! Die immense Recherchearbeit der Autorin muss eine halbe Ewigkeit gedauert haben - ich verweise an dieser Stelle direkt mal auf die ...

"Die Wespenforscher haben verschlafen."

Wow, was für ein Mammutwerk! Die immense Recherchearbeit der Autorin muss eine halbe Ewigkeit gedauert haben - ich verweise an dieser Stelle direkt mal auf die rund 20 (!) Seiten lange Bibliografie … , aber es hat sich definitiv gelohnt: Seirian Sumner hat den missverstandenen 'Problemkindern der Insektenwelt' ein würdiges Denkmal gesetzt.

Normalerweise würde ich vorschlagen, dass ihr Buch fortan zur Schullektüre gehören sollte, doch realistisch gesehen ähnelt der anspruchsvolle, von inhaltlicher Kenntnis zeugende und mit Fachbegriffen gespickte Schreibstil (- Apis mellifera = Westliche Honigbiene, etc. -) eher studentischen Forschungsarbeiten. Damit meine ich keineswegs, dass es sich um einen nüchtern-sachlichen Stil handeln würde - so strotzt er vor anschaulichen Beschreibungen und persönlichen Anekdoten.

Mindestens genauso beeindruckend wie das kunstvoll gestaltete Cover des hochwertigen Hardcovers und der gut strukturierte Aufbau des Werkes (inklusive kreativer Kapitelüberschriften, wie 'Abendessen mit Aristoteles') war die ehrliche Begeisterung der Autorin, die aufgrund ihrer schwärmerischen Formulierungen in jeder Zeile spürbar war - so sinniert sie über die "rätselhaften Schönheit" der Wespen und betrachtet sie als "wunderbare Spielzeuge der Evolution".

Über das Bienenvolk weiß man natürlich ein paar Fakten - schließlich summt schon im zarten Kindesalter die kleine Biene Maja über unseren TV-Bildschirm und auch in der Schule ist die wichtige Aufgabe der Bienen ein festes Thema. "Wespen wurden dagegen in der Geschichte der Biologie eher stiefmütterlich behandelt […]".

Wusstet ihr, dass Wespen zwischen den Farben Rot und Blau unterscheiden können? Dass sie enorm lernfähig und in der Lage sind, sich Gerüche bis zu 30 Tage lang zu merken? Dass ihr Sozialverhalten Parallelen zu unserem menschlichen Sozialleben aufweist?

Drama, Baby! - Am interessantesten für mich war die Erkenntnis, dass es in Wespengesellschaften richtig dramatisch zugeht: "Trotz ihres sehr kleinen Gehirns legen Wespen ein Seifenopern-Dasein an den Tag, das das unserer Fernsehserien in den Schatten stellt. Arbeitsteilung, Auflehnung und Überwachung, Monarchien, Führungsstreitigkeiten, Verwarnungen, Vermittler, Sozialparasiten, Bestatter …"

… ich war ehrlich überrascht.

Auch mein Notizbuch für spannende neue Wörter ist um einen Eintrag gewachsen: So weiß ich nun, dass man unter "Prosopagnosie" Gesichtsblindheit versteht.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Faszinierend und von überwältigender fachlicher Kompetenz! Wer sich nur ansatzweise für Insekten interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Schöne Romanbiografie für Royal-Fans

Die Queen
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Viele Fakten und Anekdoten zum Leben von Queen Elizabeth II. waren mir aufgrund meines Studiums und meines generell stark ausgeprägten Interesses an der britischen Königsfamilie bereits vor der Lektüre ...

Viele Fakten und Anekdoten zum Leben von Queen Elizabeth II. waren mir aufgrund meines Studiums und meines generell stark ausgeprägten Interesses an der britischen Königsfamilie bereits vor der Lektüre der vorliegenden Romanbiografie bekannt gewesen. Nichtsdestotrotz freute ich mich sehr auf den Read, ich komme einfach an keinem Buch mit dieser Thematik vorbei.

In 'ganz neuem Licht' sehe ich die Queen zwar nicht, aber der Auftakt von Eva Maria Bast Buchreihe "Die Queen" las sich wie erhofft unterhaltsam und bestärkte mich vielmehr in meiner Einschätzung der legendären Monarchin, deren Sense of Duty einfach bewundernswert war.

Wir erleben die Queen als junge Frau, die mitten im Krieg den Führerschein für Lastwagen macht, um der Armee dienen zu können (auch für das Reparieren von Motoren ist sie sich nicht zu fein - im Gegenteil, sie möchte ebenfalls ihren Beitrag leisten, um dem britischen Volk zu helfen), die trotz sämtlicher kleiner Katastrophen an ihrem Hochzeitstag (- zerbrochenes Diadem, verschwundener Brautstrauß, etc. -) nicht zum Bridezilla wird, und die von klein auf lernt, dass das Interesse des Volkes über den eigenen Bedürfnissen zu stehen hat … selbst wenn das z.B. bedeutet, dass man sich nicht öffentlich zu seiner Liebe bekennen kann/darf, ehe ein riesiger Bürokratie-Berg veralteter Vorgaben überwunden worden ist.

Etwas sonderbar erschien mir, dass Lilibet anfangs in einem privaten Gespräch mit ihrem Vater so hochgestochen spricht und faktendetailliert argumentiert, als würde ein Lehrer gerade mündlich ihre Hausaufgaben abfragen. Anstatt zu sagen "als die Stadt während des Blitzkrieges bombardiert wurde", nutzt die zukünftige Königin folgende Formulierung: »[…] als die Stadt während des Blitzkrieges zwischen dem 7. September 1940 und dem 11. Mai 1941 so grauenhaft bombardiert wurde […]«". So redet im realen Leben niemand, nicht mal eine junge Monarchin-to-be, zumindest nicht im privaten Rahmen. Dies wirkte auf mich etwas hölzern. Für das (durchaus angebrachte) Einstreuen historischer Fakten hätte ich generell nicht Dialoge, sondern die Erzählstimme verwendet.

Bei einem Werk, das solch eine große Zeitspanne umfasst, sind natürlich Zeitsprünge unumgänglich. Die betreffenden Passagen wurden von der Autorin gut ausgewählt und umgesetzt. Sie konzentriert sich inhaltlich auf die wichtigsten Momente in Elizabeths Jahren als junge Erwachsene (beginnend mit ihrem 18. Geburtstag), reichert diese mit etwas Fiktion an und leitet die Story gekonnt von einem Ereignis zum nächsten.

Trotz aller berechtigter Sympathie für Lilibet wurden die Nebenfiguren mein heimliches Highlight: Elizabeths (zukünftiger) Gatte Prinz Philip, der sich nicht um Konventionen (und teure Anzüge) schert, dafür aber immer einen charmant-provokanten Spruch auf den Lippen hat, sowie ihre lebenslustige Schwester Margaret.



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

"The Crown" lässt grüßen! Gut recherchiert und sehr angenehm geschrieben - ich freue mich auf die Folgebände und spreche gerne eine Empfehlung für Royal-Fans aus.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Feel-Good-Setting

Lake Paradise – Ein Ort für Träume
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"[…] wer diesen idyllischen Ort kannte, der wusste, dass er etwas ganz Besonderes war."

Ein - vorerst? - letztes Mal heißt es: Willkommen zurück in Lake Paradise! Im malerischen Viertausend-Einwohner-Städtchen ...

"[…] wer diesen idyllischen Ort kannte, der wusste, dass er etwas ganz Besonderes war."

Ein - vorerst? - letztes Mal heißt es: Willkommen zurück in Lake Paradise! Im malerischen Viertausend-Einwohner-Städtchen in Nebraska ist wieder allerhand los - z.B. Hühner, haha.

Die Cover der gesamten Reihe gefallen mir unheimlich gut! Sie strahlen pure Behaglichkeit und heimelige Kleinstadt-Vibes aus - und dieses Gefühl fängt die Autorin gekonnt in ihren bildreichen Settingbeschreibungen ein.

Hinzu kommen realistische Lebensschicksale der authentisch gezeichneten Figuren und (größtenteils) glaubwürdige Dialoge - kein Wunder also, dass alles meist wie aus dem wahren Leben gegriffen scheint.

SIE (Trish) hat nach dem Tod ihrer Eltern für ihre jüngeren Schwestern Becky und Annie selbstlos die Mutterrolle übernommen, ER (Wyatt) ist alleinerziehender Vater - na, das würde doch eigentlich perfekt passen, oder? … zumal ER ohnehin längst für SIE schwärmt, Altersunterschied hin oder her.

Dieser Meinung sind auch die ausgefuchsten Seniorinnen Delores, Sadie und Murielle. Das neugierige, aber stets gutmütige Tratschtrio erinnert mich definitiv an drei gewisse, nicht minder berüchtigte Damen aus Kelly Morans Redwood-Love-Reihe.

Neben der langsamen Annäherung zwischen Trish und Wyatt (- der Ärmste himmelt sie regelrecht an und sie nimmt ihn zunächst überhaupt nicht richtig wahr, datet regelmäßig andere Männer und will sich auf nichts Festes einlassen -) sind auch ernstere Themen (wie Verlust und Trauerbewältigung) in die ansonsten recht kurzweilige Handlung, welche in der dritten Person erzählt wird, eingewoben worden.

Zwar lassen sich alle Bände gut einzeln lesen, allerdings halte ich es für sinnvoller, hier die chronologische Reihenfolge einzuhalten, da ihr euch ansonsten selbst spoilern würdet (z.B. im Hinblick auf Thrishs beste Freundin Lexi, deren Geschichte im Reihenauftakt erzählt wird).

Ich liebe die niedliche Karte im Innencover! Im Anhang erwarten euch zudem ein paar köstliche Rezepte sowie eine Playlist, die ich mir nun gleich in Ruhe anhören werde.
(Ich bewundere ja alle, die parallel lesen UND aktiv Musik anhören können; ich mag es beim Lesen lieber ruhig, sodass ich mich voll und ganz auf die jeweilige Story einlassen kann.)

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Nett war's. Manuela Inusa versteht eben ihr Handwerk und hat mir mit dieser angenehmen Wohlfühlreihe entspannte Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Genial!

Never Coming Home
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"«[…] jeder Mensch ist gut und böse. Gute Menschen tun Böses, und schlechte Menschen tun Gutes. Wir sind alle hier, weil wir Mist gebaut haben Aber Leute», sagte er flehentlich, «jeder Mensch auf der Welt ...

"«[…] jeder Mensch ist gut und böse. Gute Menschen tun Böses, und schlechte Menschen tun Gutes. Wir sind alle hier, weil wir Mist gebaut haben Aber Leute», sagte er flehentlich, «jeder Mensch auf der Welt baut irgendwann Mist, das bedeutet doch nicht, dass er deswegen den Tod verdient.»"

Wow! Endlich mal ein (Jugend-)Thriller, der hält, was sein mega catchy Klappentext und das traumhaft schöne Cover versprechen!

Wie genial war dieser Read bitte?!

Zur Handlung mag ich gar nicht viel verraten, Fakt ist: Ich wollte eines Abends nur schon mal ein bisschen in die Story reinlesen … und das Ganze endete damit, dass ich das Buch nachts in einem Rutsch verschlungen habe, weil ich mich einfach nicht losreißen konnte und unbedingt wissen wollte, wie die Auflösung lautet. Richtig, richtig gut!

Wir erleben die Ereignisse aus Sicht sämtlicher Beteiligten - bitte macht euch überhaupt keine Gedanken hinsichtlich der vielen Perspektiven (normalerweise bin ich kein Fan von zahlreichen Sichtweisen, aber hier lasen sie sich tatsächlich SO TOLL, heizten die Spannung an und ließen mich die einzelnen Figuren besser kennenlernen). Alles ist deutlich formuliert, sodass ihr immer wissen werdet, um wen genau es sich gerade handelt.

❏ Spannung bis zum Schluss, inklusive großem Twist (Sogar ein süßes kleines Romance-Element erwartet euch … doch die Frage lautet: Wird diese Liebe, im wahrsten Sinne des Wortes, 'überleben'?);

❏ ein herrlich atmosphärischer, mitreißender Schreibstil (die bildgewaltigen Setting-Beschreibungen garantieren Insel-Vibes pur … und sorgen für einige Gänsehautmomente);

❏ realistische Dialoge - inklusive tiefgründiger Passagen, die zum Nachdenken anregen;

❏ interessante, facettenreich ausgearbeitete Charaktere, deren Gedanken und Taten schlüssig dargestellt werden - ich spürte ihre Ungewissheit und Verzweiflung, ihre wachsende Paranoia, ihre inneren Konflikte (- meine Lieblingsfiguren waren übrigens Frankie, Emma Jane und Manny -);

… kurzum: Ich bin restlos begeistert! … und werde beim Song "Purple Rain" fortan wohl immer an diesen zu Recht international gehypten Pageturner denken.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Diese Geschichte hat Suchtpotenzial! Für mich war es eine der großen Lese-Überraschungen des Jahres und ein absolutes Highlight. Ich hoffe ja insgeheim, dass die Story eines Tages vielleicht sogar verfilmt werden wird - quasi als modernes, kreatives Retelling von Agatha Christie's Klassiker "And then there were none". Young Adult meets Murder Mystery vor tropischer Kulisse … ich hab's gefeiert!

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Zuhören ist wichtig

Morgen hör ich besser zu
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Da uns bereits Band 1 dieser goldigen Kinderbuch-Reihe ("Heute ist der schönste Tag") aus der Feder von Spiegel-Bestsellerautorin Britta Sabbag sehr gut gefallen hatte, freuten wir uns riesig über Lesenachschub ...

Da uns bereits Band 1 dieser goldigen Kinderbuch-Reihe ("Heute ist der schönste Tag") aus der Feder von Spiegel-Bestsellerautorin Britta Sabbag sehr gut gefallen hatte, freuten wir uns riesig über Lesenachschub von Bär und Biber.

Erneut geht es um die Bedeutung von Freundschaft; dieses Mal steht die gegenseitige Rücksichtnahme im Fokus und wie wichtig es ist, einander richtig zuzuhören.

Der geduldige Bär möchte seinen enthusiastischen Freund nicht enttäuschen, als dieser ihm lauter Ideen für ihren gemeinsamen Tag präsentiert, auf die der Bär eigentlich gar keine Lust hat. Dem Biber wiederum ist gar nicht bewusst, dass all seine Vorschläge, die er sich extra für den Bären überlegt hatte, bei diesem zunehmend für Frust sorgen, denn Bärentatzen sind beispielsweise viel zu groß um kleine Puzzleteile zu halten.

Hach, der süße Biber hatte wirklich die besten Absichten und wollte seinem Freund eine Freude bereiten … und dann scheiterte es stets an winzigen, aber eben grundlegenden Details, die ihm entgangen waren. Seine selbstlosen Begeisterungsversuche gingen mir richtig ans Herz, vor allem, da er nie beleidigt war, wenn seine Idee dem Bären nicht gefiel.

Zum Glück können beide Freunde das Missverständnis bald aus der Welt schaffen und nehmen sich fest vor, dass sie einander in Zukunft besser zuhören wollen. So können sie letztlich trotzdem noch einen richtig schönen Tag zusammen verbringen.

Kurze, kindgerechte Vorlesetexte (- Altersempfehlung des Verlags: 4 Jahre -) fügen sich harmonisch in die absolut bezaubernden Illustrationen von Eefje Kuijl ein, die für mich das Highlight des Werkes darstellen. Zuckersüß!! Wir konnten uns an den farbenfrohen, liebevoll gestalteten Bildern gar nicht sattsehen.

Im Anhang erwartet euch ein tolles Extra: ein eigens für diese Geschichte komponierter Bär-und-Biber-Song, den ihr euch via QR-Code anhören könnt.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
So niedlich! Klare Leseempfehlung.

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