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GabrieleMarina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2022

Interessante Suche nach dem Mörder

Perfect Day
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Seit vierzehn Jahren fahndet die Polizei nach einem Kindermörder, der seit dieser langen Zeit Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren entführt und tötet. Mit roten Schleifenbändern führt er die ...

Seit vierzehn Jahren fahndet die Polizei nach einem Kindermörder, der seit dieser langen Zeit Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren entführt und tötet. Mit roten Schleifenbändern führt er die Ermittler auf die Spur seiner Opfer - den Täter zu fassen, gelingt jedoch nicht.

Eines Tages wird dann der Philosophieprofessor Walter Lesniak verhaftet, ein international renommierter Mann. Ihm wird der Mord an zehn Kindern zur Last gelegt. Seine Tochter Ann glaubt an die Unschuld ihres Vaters und begibt sich auf den Weg, dies zu beweisen.

Romy Hausmann hat mit diesem Thriller ein ungewöhnliches Werk erschaffen.

Einerseits ist da die Suche der jungen Ann, die von Freunden mehr oder weniger freiwillig Unterstützung erhält. Andererseits immer wieder kurze Kapitel, die in die kranke Seele des Mörders blicken lässt. Außerdem erfahren die Leserinnen einiges über die Gefühle, wie Ann sie als Kind formuliert hat.

Sie sieht in ihm den liebevollen Mann, der immer Verständnis für sie zeigte.

Eingestreut in die Geschichte der Suche nach dem "wahren" Täter gibt es die Protokolle einer Vernehmung oder eines Interviews. Dieses Geheimnis wird ebenso zum Ende erst gelüftet wie die Erkenntnisse der Protagonistin.

Durch diesen ausgefallenen Plot formt sich die Geschichte nach und nach komplex.

Der Autorin gelingt es gut zu zeigen, wie sich das eigene Leben durch solch ein plötzliches Ereignis vollständig ändern kann.

Als Beobachter des Geschehens legt man die Puzzleteile allmählich zusammen und wird zum Schluss doch eher überrascht.

Schreibstil und Cover finde ich gut, der Spannungsbogen ist nicht sehr hoch, jedoch kontinuierlich spürbar.

Ich gebe diesem Buch 4 Sterne und empfehle es Leser
innen, die nicht so sehr auf Aktion stehen.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

spannend und historisch

Der Friesenhof
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Im Jahr 1948 stirbt der Vater von Gesa und Hanna. Beide versuchen, ihr bestes zu geben, um den Familienhof im ostfriesischen Marschland zu halten. Gesa nimmt eine Stelle beim Teekontor Kruse im Nachbarort ...

Im Jahr 1948 stirbt der Vater von Gesa und Hanna. Beide versuchen, ihr bestes zu geben, um den Familienhof im ostfriesischen Marschland zu halten. Gesa nimmt eine Stelle beim Teekontor Kruse im Nachbarort an und Hanna arbeitet hart auf dem Hof. Dabei wird sie von Tomek unterstützt. Die Mutter der Mädchen und auch Tante Alma haben ein wachsames Auge auf die beiden. Schon bald entwickelt sich Gefühle bei Gesa und Hanno, die Männern gelten, die ihre Umwelt nur schwerlich akzeptieren werden.

Fenja Lüders entführt uns mit diesem ersten Buch über den Friesenhof in eine Zeit, in der zwar der Krieg vorbei ist, aber noch immer überall seine fatalen Auswirkungen zu spüren sind.

Gesa und Hanna haben noch eine dritte Schwester Helga, die nur sporadisch in der Geschichte auftaucht - dann allerdings mit der Wirkung eines Wirbelsturms. Fenja Lüders versteht es hervorragend, die Zeit einzufangen und auch die Situationen der Erben des Friesenhofs. Frauen als Bauern auf den Höfen gab es sehr wohl - allerdings aus der Not heraus. Hanna sieht sich Zweiflern gegenüber und auch Neidern, die sie zur Frau nehmen wollen - eben wegen ihres Erbes. Für Gesa hingegen öffnet sich eine völlig neue Welt, doch sie ist genauso wenig frei wie ihr Juniorchef Keno. Gesa wartet seit Jahren auf die Rückkehr ihres Verlobten und beginnt nur zögernd ihre Gefühle für Keno zu akzeptieren. Die Autorin hat einen wunderbaren Stil, den Leserinnen diese Verzweiflung lebendig zu beschreiben und die Leserinnen sensibel für die Probleme der Zeit zu machen.

Das Buch hat mich sehr in den Bann gezogen, ich konnte durch die Brille der Protagonisten sehr gut in die Geschichte eintauchen. Auch die Nebenfiguren wie Gustav Kruse, Tante Alma, Helga und auch Henrike - Gesas Mutter haben ein echtes Profil. Jede Person ist auf ihre Weise lebendig und passt sehr gut in die Zeit des Romans. Insgesamt ist es der Auftakt einer Familiensaga, Liebe, Freundschaft, Familie und auch Spannung sind wohldosiert.

Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und freue mich auf die Fortsetzung. Für Liebhaber*innen von gut recherchierten Romanen empfehle ich dieses Buch unbedingt.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

gute Unterhaltung

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Sisi wird in jungen Jahren mit dem höfischen Protokoll konfrontiert, als der österreichische Kaiser sie als seine Ehefrau auserkoren hat. Ihre Geschichte ist wohl hinlänglich bekannt.

Dieser historische ...

Sisi wird in jungen Jahren mit dem höfischen Protokoll konfrontiert, als der österreichische Kaiser sie als seine Ehefrau auserkoren hat. Ihre Geschichte ist wohl hinlänglich bekannt.

Dieser historische Roman von Allison Pataki orientiert sich eher an den Fakten der Geschichte als an den romantischen Verfilmungen über diese ungewöhnliche Frau. Orte, Personen, Politik und Geschichte finden in diesem Roman gut verständliche Beachtung. Sissi-Fans, deren Wissen sich eher auf die Filme zurückführen lässt, werden eventuell etwas enttäuscht sein. Andererseits weckt dieser Roman in den Leser*innen den Wunsch, tiefer in die wahre Geschichte der Elisabeth einzutauchen. Die Rolle der Frau in den Jahren von 8150 bis 1870 wird sehr eindrucksvoll dargestellt.. Die Autorin bietet einen gut recherchierten Roman, Die junge Kaisern wird vom Volk gelobt, ihre Schwiegermutter macht ihr das Leben schwer, ebenso das strenge höfische Protokoll, dem sie sich unterwerfen soll. Ich hatte trotz allem die Sissi aus den Weihnachtsfilmen im Kopf, um den düsteren und manchmal traurigen Situationen etwas entgegenzuhalten. Wenn man diese Filme kennt, wird man diesem Roman eher ablehnend begegnen, allein schon weil die Personen nicht wirklich sympathisch sind. Ich habe diesen Roman eher als Beobachterin der Story erlebt, mitten drin fühlte ich mich nicht.

Allison Pataki hat dem Buch ein Glossar angefügt, das fand ich sehr hilfreich.

Für diesen Blick auf die "wahre" Sisi gebe ich diesem Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Kuchen kann so magisch sein

Das magische Backbuch
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In Berlin hat Vivienne die Bäckerei "Sugar Plum Fairy" eröffnet - stylisch, modern und mit allerlei süßem Gebäck. Leider fehlt ihr die Kundschaft. Zu den wenigen Stammkunden zählt auch Bonnie Karfunkel, ...

In Berlin hat Vivienne die Bäckerei "Sugar Plum Fairy" eröffnet - stylisch, modern und mit allerlei süßem Gebäck. Leider fehlt ihr die Kundschaft. Zu den wenigen Stammkunden zählt auch Bonnie Karfunkel, die eines Tages ihren Umzug nach Paris ankündigt und Vivienne zum Abschied ein ganz besonderes Backbuch überlässt. Nach anfänglichem Zögern gibt sich die junge Frau den Rezepten hin, die so magisch anmuten.

Dieses unterhaltsam Buch von Tini Wider hat mich aufgrund des Covers und dem Titel angezogen. Wünschen wir uns nicht alle ein wenig Magie im Leben?

Die Protagonistin Vivienne ist sehr sympathisch und ihre leisen Zweifel, die sie immer wieder zur Seite schiebt, um mit ihren Backwerken den Menschen in ihrer Umgebung hilfreich zu Seite zu stehen, machen sie liebenswert.

Mit dem Prolog wird das Augenmerk der Leserinnen auf Viviennes Situation gelenkt, weil er die himmlische Katastrophe die zu erwarten ist, aufzeigt. Ich mag Bücher, die mich sofort mitten ins Geschehen führen sehr.

Die Magie, die in den Backwerken steckt, und die ausgefallenen Zutaten, die benötigt werden, lassen die hilfreiche Bonnie in der Geschichte präsent sein, obwohl sie inzwischen in Paris weilt.

Alle Charaktere sind brillant beschrieben, ich konnte die Personen lebendig vor mir sehen. Auch die Auswirkungen von Punschkrapfen, Zen-Keksen, Paganini-Brötchen, und Co. sind sehr nachvollziehbar und amüsant und sorgen für Spannung. Auch erlebt man die Veränderung des heimlichen zweiten Protagonisten Samuel viel, weil die Autorin ihm eigene Worte gibt. Ich habe atemlos manche Entwicklungen verfolgt, was ich sonst eher aus dem Thriller-Genre kenne.

Als Leser
in sammelt man die kleinen Puzzle der Story zusammen und das ersehnte Happy End krönt diese Geschichte. Für mich hat es Anschein, dass Vivienne sich tatsächlich ihren Mann backen kann, all ihre Träume aus den heißgeliebten Liebesromanen werden wahr.

Besonders haben mir auch die Überschriften zu den Kapiteln gefallen und die Zugabe von Backrezepten am Schluss des Buches sind ein wunderbares Goodie. Ich habe dieses Buch sehr genossen, daher gebe ich gern 5 Sterne und ein dickes Dankeschön an die Autorin Tini Wider.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

zauberhafte Weihnachtsgeschichte

Die Geister der Weihnacht gehen in Rente
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Die Geister der Weihnacht sind uns durch Charles Dickens Weihnachtsgeschichte bestens bekannt. Nun sind diese dienstbaren Wesen ins Rentenalter gekommen und eine Ausschreibung lockt 10 junge Bewerber an, ...

Die Geister der Weihnacht sind uns durch Charles Dickens Weihnachtsgeschichte bestens bekannt. Nun sind diese dienstbaren Wesen ins Rentenalter gekommen und eine Ausschreibung lockt 10 junge Bewerber an, die unterschiedlich nicht sein könnten. Es gilt, die besten auszusuchen und die Aufgaben in verantwortungsvolle Hände zu übergeben. Wird das gelingen?

Haike Hausdorf hat sich von Charles Dockens Weihnachtsgeschichte inspirieren lassen und den Gedanken dieser lehrreichen Arbeit der Geister in die Gegenwart gesponnen. Wenn man sich die Illustrationen am Ende des Buches ansieht, bekommt man eine sehr gute Vorstellung von den jungen Geistern, die sehr unterschiedlich materialisieren und auch über verschiedene Talente verfügen. Zu Beginn ist es nicht mehr als eine bunt zusammen gewürfelte Gruppe, die unter dem Einfluss der altgedienten Geister der Weihnacht allmählich den Geist der Weihnacht verinnerlichen und bei den Menschen gute Erfolge erzielen. London zur Nacht der Wintersonnenwende zieht Geister aus aller Welt an, was die Autorin in sehr schönen Bildern beschreibt. Auch ein Dschinn und ein einarmige Ritter samt klapperdürrem Pferd sind in die Erzählung eingebunden. Haike Hausdorf schreibt humorvoll und fantasieanregend. Die Tollpatschigkeit, Schüchternheit und Verwirrung der Geister sind ebenso wundervoll beschrieben wie die Reaktionen der besuchten Menschen. Auch die Entwicklung der Jugendlichen und die leise Verzweiflung der Alten setzt die Autorin gekonnt in Szene. Diese Geschichte unterhält und regt auch zum Nachdenken an. Mir hat die Idee sehr gefallen, dass es noch immer den Geist der Weihnacht gibt, der selbstsüchtige und hartherzige Menschen bekehren kann.

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