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Veröffentlicht am 24.02.2020

Nicht immer ist es wie es scheint

Münchhausenwut
1

Die kleine niedersächsische Stadt Bodenwerder, Heimat des Baron von Münchhausen, ist erschüttert. Am Münchhausenbrunnen liegt ein Toter. Schnell ist er identifiziert: Der Gynäkologe Dr. Ralf Ebelski wurde ...

Die kleine niedersächsische Stadt Bodenwerder, Heimat des Baron von Münchhausen, ist erschüttert. Am Münchhausenbrunnen liegt ein Toter. Schnell ist er identifiziert: Der Gynäkologe Dr. Ralf Ebelski wurde erwürgt und hier liegengelassen. Schnell führt eine erste Spur zum Täter. Aber war es wirklich der junge Mann, der wieder mal die Rolle des Münchhausen an Ebelski verloren hat?
Kommissarin Emma Stanfort vom FK1 zuständig für Mordfälle bei der Kripo Hameln und ihr Exmann Polizeihauptkommissar Andreas „Andy“ Stanfort haben es mit diesem Fall nicht leicht.


Eigentlich wollte ich dieses Buch, da es sich gerade so schön anbot, vom 18.02. bis zum 01.03. lesen. Genau in dieser Zeit spielt der Fall. Aber ich habe es nicht geschafft, dass Buch jeden Abend wegzulegen und erst am nächsten Tag wieder weiterzulesen. Schnell wollte ich unbedingt wissen, wie´s weiter geht und ob Muttersöhnchen Mario Bergstedt, der für Viele schnell als Täter feststand, wirklich der Täter ist.

Durch die fetten Kapitelüberschriften mit Wochentag, Datum und dem dort handelnden Protagonisten bin ich immer auf Stand, wo ich wann mit wem gerade bin.

Was ich in dieser Art bisher nur selten gelesen habe, dass wie in diesem Fall viele Personen integriert sind, die alle immer wieder zu Wort kommen. Sei es in Gedanken oder in Dialogen. So wird die Handlung immer wieder aufgelockert und das Lesen geht sehr schnell dahin. Gleichzeitig wird es mir als Leser schwer gemacht, die vielen Hinweise oder Verdächtigungen zuzuordnen. Diese Art der Schreibweise gefällt mir ausgesprochen gut.

Ich mag es auch sehr, wenn ich etwas vom Privatleben der Ermittler mitbekomme. Hier habe ich Emma, Andreas und ihre Tochter Anna schon gut kennengelernt und würde mich freuen, wenn ich demnächst mal wieder bei den Dreien Gast sein dürfte.
Ziemlich unsympathisch war mir lange Zeit die Ehefrau des Opfers. Ich hatte den Eindruck, dass sie die Verwüstung ihres Gartens emotional mehr mitnimmt, als der Tod ihres Mannes. Ihre Gedanken bei der Identifizierung sind schon sehr aussagestark, werfen aber auch Fragen auf. Ich hatte hier gleich eine neue Verdächtige. Ihre Vorverurteilung des jungen Mario, Schauspielkollege ihres Mannes, fand ich schon sehr fragwürdig.
Marios Mutter Barbara, die selbsternannte Miss Marple of Bodenwerder, kämpft dagegen wie eine Löwin um die Unschuld ihres Jungen zu beweisen.

Da die Protagonisten und deren Handlungsorte immer wieder wechseln, wird die Spannung immer weiter gesteigert. Ich hatte zwar schon bald eine wage Vermutung, in welcher Richtung ich nach dem Täter zu suchen hatte. Doch hat es lange gedauert, bis ich ihn nach einigen Wendungen zusammen mit den Kommissaren dingfest gemacht habe. Der Schluss kommt dann mit einem Knaller daher, der mich sprachlos und auch traurig gemacht hat. Aber er schürt auch die Hoffnung, dass es bald einen neuen Fall für Emma und Andy Stanford geben wird.

Ein Regio-Krimi mit sympathischen Ermittlern und einem spannenden Fall, den ich gerne gelesen habe. Bodenwerder und Hameln sind vielleicht auch ohne kriminelle Energie mal eine Kurzreise wert.

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Veröffentlicht am 14.02.2020

Ein wunderbarer Wohlfühlausflug nach Sylt

Ein Sommer auf Sylt
1

Architektin Julia Hirschfeldt hat vor Jahren den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen. Nun hat ihr Vater ihr das Ferienhaus auf Sylt vererbt. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten macht sie ...

Architektin Julia Hirschfeldt hat vor Jahren den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen. Nun hat ihr Vater ihr das Ferienhaus auf Sylt vererbt. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten macht sie sich auf den Weg auf die Insel um dort den Verkauf des Anwesens voran zu treiben. Noch ahnt sie nicht, dass das Haus noch bewohnt ist und sie sich bald in einer ziemlichen Zwickmühle befinden wird.


Nachdem ich im vergangenen Jahr meinen Urlaub auf Sylt verbringen durfte und mich total in die Insel verliebt habe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.

Lena Wolf hat es geschafft, dass ich schon bei der Überfahrt auf dem Hindenburgdamm alle Bilder sofort wieder vor Augen hatte. Ich stehe mit Julia am Strand, lausche den Wellen und dem Rauschen des Strandhafers; rieche den Schlick und schmecke das Salz auf den Lippen. Die Beschreibungen der Insel treffen genau ins Schwarze und ich fühle mich so wohl in diesem Roman.

Die Personen habe ich fast alle direkt gemocht. Egal ob es die Bewohnerin des Ferienhauses Charlotte Engel ist, die beiden so unterschiedlichen Schwestern Christiane und Annegret oder der smarte Inhaber
der Weißen Villa Mats Christensen – alle haben sich ganz schnell im mein Herz geschlichen. Nur mit Mama Beate habe ich mich anfangs etwas schwer getan. Als sie sich dann ihr Herz erleichtert und mal wieder richtig mit ihrer Tochter gesprochen hat, hat sich meine Antipathie ihr gegenüber gelegt. Total unsympathisch von Anfang an war mir Jo, der Freund von Julia. Sein liebstes Wort „Ich“, seine liebste Beschäftigung nach seinem Job im eigenen Architekturbüro „Julias Geld aus dem Erbe ausgeben bzw. verplanen“ und „Pläne machen, ohne Julia darin einzubeziehen“. Was die sympathische junge Frau an dem gefunden hat, war für mich nicht nachvollziehbar.

Die Gespräche und Gefühle, von denen hier sehr viele im Spiel sind, werden richtig gut und ausführlich beschrieben. Julia hat es oft nicht leicht mit ihren im Dauerstreit liegenden Tanten. Und auch wenn die mal über die Stränge geschlagen haben, habe ich Julia bewundert, wie gleichmütig sie doch Vieles hinnimmt.

Nach und nach wir die Vergangenheit der drei Schwestern aufgearbeitet und es kommen viele Dinge aus der Vergangenheit ans Licht. Missverständnisse werden ausgeräumt, die auch Julia betreffen. Hier liest man mal wieder – man sollte viel mehr miteinander reden.

Ich mag es sehr, wenn in fiktiven Romanen immer auch aktuelle Themen angesprochen werden. Hier z.B die akute Wohnungsnot auf der Insel. Hier sind die Insulaner gezwungen auf dem Festland zu leben, da viele Spekulationsobjekte ihnen als Wohnraum nicht mehr zur Verfügung stehen.

Ich war für ein paar unterhaltsame Stunden sehr gerne im Austernfischerweg in Rantum und in der Weißen Villa. Habe mir den Wind um die Nase wehen lassen und bin mit Julia und Mats durch die Dünen gewandert.
Ein absolutes Wohlfühlbuch nicht nur für die Sommerzeit. Ich habe es auch im Winter gelesen und mich eingekuschelt in eine Decke nach Sylt entführen lassen.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Die Liebe ist einfach nur schön – oder?

Liebeserklärungen
1

Ich habe Herrn Kaminer auf der LitLove in München kennenlernen dürfen und bin seit dem von dem charismatischen Mann begeistert. Ich durfte ihm bei einer Lesung zuhören und war bei zwei Podiumsdiskussionen ...

Ich habe Herrn Kaminer auf der LitLove in München kennenlernen dürfen und bin seit dem von dem charismatischen Mann begeistert. Ich durfte ihm bei einer Lesung zuhören und war bei zwei Podiumsdiskussionen dabei. Es war so lustig, humorvoll und aus dem Leben gegriffen – einfach fantastisch. Ich habe noch Tage später schmunzeln müssen, wenn ich an die ein oder andere Episode, die er zum Besten gegeben hat, gedacht habe.
Also musste ich auch dieses Buch, sein neuestes, aus dem er vorgelesen hat, lesen.

Hier dreht sich alles um die Liebe:
Lea, die beste Freundin seiner Tochter, ist unsterblich in den jungen Peter Doherty verliebt. Während sich Wladimir Kaminer so seine Gedanken macht, wie eine solche Liebe überhaupt entstehen kann, muss sich Lea nach einem Konzert mit ihrem Star, bei dem sie unter Einsatz ihres Lebens seinen Hut ergattern konnte, fragen, woher die Kopfläuse plötzlich kommen.
Uwe ist in Gelsenkirchen in einem Hotel untergekommen. Seine Freundin Susanne überlegt, ihn dort mit einem Sprung aus dem Schrank zu überraschen. Was dabei schief läuft, könnt ihr hier lesen.
Der Autor schildert, wie seine Mutter ihre erste unglückliche Liebe überlebt.
In der Geschichte „Pinguine an der Ostsee“ erzählt er von seinem süddeutschen Freund Peter, den es als Hoteldirektor auf die Insel Rügen verschlagen hat. Genau diese Unfreundlichkeit der Bedienungen, die Maulfaulheit habe ich selbst vor drei Jahren dort erfahren müssen. Vielleicht war ich ja sogar im gleichen Hotel?
Andere Geschichten erzählen von einer Hebamme, die eine Katze in den Katzenhimmel massiert; von Andreas, der gleich nach der Schule ins Kloster will, dem die Mönche raten, erst seine Jungfräulichkeit zu verlieren; von Galina, die nur Dichter liebt und dann den perfekten Mann findet; vom Schlafwandeln; von Adam und Eva; von der Russischen Weihnacht; von der schönen Elena und von Frau Müller.
Er stellt, genau wie eine Statistik, fest, dass in Deutschland mehr Frauen einen Hund halten, als einen Mann besitzen. Sollte uns das zu denken geben? Was die Liebe mit den Walgesängen von Leopold oder einem Perückenmacher zu tun haben – das alles erklärt uns Wladimir Kaminer auf insgesamt 249 Seiten in seiner sehr humorvollen, aber auch nachdenklich-ernsten Art.

Ein tolles Buch über die Vielfalt der Liebe und eine Liebeserklärung an die Liebe.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Mörderisches Hamburg

Hamburger Mordsgeschichten zwischen Alster und Elbe
1

Mit Hamburger Mordsgeschichten bekomme ich eine Ansammlung von 21 oft nur sehr kurzen Geschichten, die sich alle zwischen Elbe und Alster abspielen.

Egal ob im Park mit einem roten Seidenschal, mit einer ...

Mit Hamburger Mordsgeschichten bekomme ich eine Ansammlung von 21 oft nur sehr kurzen Geschichten, die sich alle zwischen Elbe und Alster abspielen.

Egal ob im Park mit einem roten Seidenschal, mit einer bronzenen Freiheitsstatue, mehrmals mit einem Messer, mit Gift, durch Schüsse aus einer Pistole – der Tod ereilt jeden der tödlich getroffenen Protagonisten.

Egal ob es eine Kellnerin trifft, einen Offizier, eine junge Frau, einen Homosexuellen, den ungeliebte Schwiegersohn in spe, eine Prostituierte, einen Zuhälter, einen Geliebten oder einen Freund – der Tod steht immer neben dran.

Von Blankenese über Eimsbüttel, Pöseldorf, St. Pauli, Altona, Uhlenhorst, Sülldorf, Rissen und Harburg – in allen diesen Stadtteilen und Bezirken wird gemordet.


Einige Geschichten haben mir gut gefallen. Aber leider konnte ich mit dem Großteil nicht viel anfangen. Es waren für mich einfach kleine Geschichten ohne Spannung, ohne Wendungen, einfach so dahin erzählt. Schade.

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Super lecker und leicht gemacht

Weihnachtsplätzchen
1

Ein neues interessantes Backbuch, diesmal für Weihnachtsplätzchen, aus dem GU Verlag. Allein beim Anschauen des Covers läuft mir da das Wasser im Mund zusammen.
Gleich auf der ersten Umschlagseite bekomme ...

Ein neues interessantes Backbuch, diesmal für Weihnachtsplätzchen, aus dem GU Verlag. Allein beim Anschauen des Covers läuft mir da das Wasser im Mund zusammen.
Gleich auf der ersten Umschlagseite bekomme ich das Prinzip Plätzchen erklärt. Was brauche ich alles: für die Deko, zum Backen, für Aroma und Knusper, die Gewürze, die Grundzutaten, für die Füllung. Weiter geht es mit der Schritt-für-Schritt-Erklärung zum Mürbeteig, den sogar ich nach dieser Anleitung hinbekommen habe. Außerdem bekomme ich einen Überblick über die wichtigsten Backutensilien.
Bevor es an die Butterplätzchen geht, stellt man mir den Autor Andreas Neubauer vor.
Bevor es ans Backen geht, bekomme ich einiges an Informationen:
Wie viel Stück bekomme ich bei dem angegebenen Rezept, wie lange ist die Zubereitungszeit, muss der Teig ruhen oder gekühlt werden oder kann ich gleich loslegen. Wievielt kcal, Fett, Eiweiß und Kohlehydrate enthält eines der gebackenen Plätzchen.
Weiter geht es mit den Zutaten und der schrittweisen Zubereitung.

Zum Schluss bekomme ich noch eine Einführung in die Dekoration.

Es sind nicht alles neue Rezepte, die ich hier mit farbenfrohen Fotos vorgestellt bekomme. Aber für den Backanfänger lohnt sich das Buch auf alle Fälle.

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