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Veröffentlicht am 03.05.2025

Fredenbüll auf Amrum

Das Schweigen der Kegelrobben
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Auch dieser mittlerweile 13. Teil der Serie ist wieder ein sehr gelungener Krimi mit Spannung, Humor und sympathischen Charakteren. Manch einem mag das Buch vielleicht etwas albern erscheinen, aber wer ...

Auch dieser mittlerweile 13. Teil der Serie ist wieder ein sehr gelungener Krimi mit Spannung, Humor und sympathischen Charakteren. Manch einem mag das Buch vielleicht etwas albern erscheinen, aber wer die Serie von Anfang an gelesen hat, wird auch diesen Teil mögen. Der Humor von Krischan Koch gefällt mir einfach sehr gut und auch der norddeutsche Slang liest sich für mich immer wieder wie ein bisschen Heimat. Da ich zwischendurch auch ein paar Teile als Hörbuch gehört habe, habe ich auch immer die angenehme Stimme von Krischan Koch beim Lesen im Ohr, was für mich den Genuss weiter erhöht.

Nach einem spannenden Prolog, der für lange Zeit Fragen zurücklässt, wird die weitere Geschichte spannend und fesselnd erzählt. Dabei wechselt die Erzählung von Gegenwart zu Vergangenheit (von Nicole Stappenbek). Es hat etwas länger gedauert, bis ich endlich einen ersten Verdacht hatte, was das Buch natürlich besonders spannend machte. Krischan Koch schreibt seine Krimis nicht so blutrünstig, aber eben trotzdem spannend mit Humor und Lokalkolorit, was sich schon im Titel äußert. Irgendwie schlummern da ja immer bekannte Filme im Hintergrund...

Das Inselflair von Amrum kommt für mich sehr gut rüber, weil es sehr anschaulich und bildhaft beschrieben ist. Auch wenn es für mich ein wenig befremdlich ist, dass dieses Buch so gar nicht in Fredenbüll spielt. Generell ist der Schreibstil sehr flüssig und die Charaktere wunderbar ausgearbeitet. Man kann das Buch zwar auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber dann entgeht einem doch der besondere Zusammenhalt der Fredenbüller. Das ist schon eine ganz besondere und eingeschworene Gemeinschaft, zu der auch immer wieder mal externe Bekannte dazustoßen, aber leider auch mal welche verschwinden.

Von mir eine absolute Leseempfehlung an alle, die humorige Küstenkrimis mögen.

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Veröffentlicht am 27.04.2025

Bewegende Familiengeschichte

Die Erbin
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Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett in seinen Bann gezogen! Eine meisterhaft geschriebene Geschichte über eine fiktive Familie inmitten historischer Fakten und Personen, ...

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett in seinen Bann gezogen! Eine meisterhaft geschriebene Geschichte über eine fiktive Familie inmitten historischer Fakten und Personen, die mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt. Über die NS-Zeit hat ja nach dem Krieg wirklich kaum jemand gesprochen, so dass vieles im Unklaren blieb.

Cosima, die Erbin, deren Entwicklung man hautnah miterlebt, ist so unglaublich stark und authentisch gezeichnet, dass sie einem sofort ans Herz wächst. Ihre Zerrissenheit, ihre Kämpfe und ihre Triumphe fühlen sich so real an, dass man mit ihr lacht, leidet und hofft. Beim Lesen muss man sich immer wieder vergegenwärtigen, dass sie ja in den 50iger Jahren gelebt hat, wo Frauen erst durch ihre Väter und später durch ihre Ehemänner bestimmt wurden. Also eine starke Frau, die sich auch durch ihre Beteiligungen am Firmenimperium freier bewegen kann, als andere, dafür aber jeden Schritt vorher bedenken muss, um dem "guten Namen" nicht zu schaden.

Aber auch Elisas Schicksal in der Vergangenheit hat mich sehr berührt, so dass auch sie mir sehr ans Herz gewachsen ist. Claire Winter hat es auch hier meisterhaft verstanden, ihre Entwicklung im Laufe der Jahre zu beschreiben und mich als Leserin mitleiden zu lassen.

Aber nicht nur die Charaktere sind brillant ausgearbeitet, auch die Atmosphäre der damaligen Zeit wird so lebendig beschrieben, dass man meint, mitten im Geschehen zu sein. Die politischen Intrigen, die gesellschaftlichen Umbrüche und die persönlichen Schicksale sind so gekonnt miteinander verknüpft, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Fast jedes Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhanger, dass man unbedingt wissen muss, wie es weitergeht! Die Übergänge zwischen Gegenwart (1957) und Vergangenheit sind so geschickt gesetzt, dass man immer genau das von früher erfährt, was einen im Gegenwartskapitel gerade beschäftigt. Natürlich bis auf das ganz große Familiengeheimnis, welches bis kurz vor Schluss offen bleibt.

"Die Erbin" ist für mich ein absolutes Lesehighlight und ich kann es wirklich jedem nur wärmstens empfehlen, der historische Romane mit starken Frauenfiguren und einer spannungsgeladenen Handlung liebt. Dieses Buch ist ein Meisterwerk! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Das war leider nicht so meins...

Ginsterburg
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Ich hatte mich auf ein interessantes Buch gefreut, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Leider kam ich mit dem Schreibstil des Autors nicht so gut klar. Der Prolog wurde am Ende nicht aufgelöst, ...

Ich hatte mich auf ein interessantes Buch gefreut, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Leider kam ich mit dem Schreibstil des Autors nicht so gut klar. Der Prolog wurde am Ende nicht aufgelöst, die Kapitel begannen teilweise seltsam und eine wirkliche Hauptfigur gab es auch nicht. Die Geschichte selbst war ja nicht schlecht, aber für mich als Leserin nicht gut umgesetzt, so dass ich mich mehr oder weniger durchs Buch gequält habe. Auch blieben für mich am Schluss ein paar Fragen offen.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Sehr bewegende. Familiengeschichte

Vor hundert Sommern
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Dies ist mein erstes Buch von Katharina Fuchs und ich war gleich hellauf begeistert. Der Erzählstil ist wunderbar flüssig, die Figuren alle sehr liebevoll herausgearbeitet. Egal ob Anja oder Lena aus der ...

Dies ist mein erstes Buch von Katharina Fuchs und ich war gleich hellauf begeistert. Der Erzählstil ist wunderbar flüssig, die Figuren alle sehr liebevoll herausgearbeitet. Egal ob Anja oder Lena aus der Gegenwart oder Clara aus der Vergangenheit, ich konnte beim Lesen gut mitfühlen und mich in die jeweiligen Situationen hineinversetzen.

Die Idee, Vergangenheit und Gegenwart durch die Erzählungen der Großmutter Elisabeth zu verknüpfen, hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, da es von Anfang an ein Familiengeheimnis gab, welches erst ganz zum Schluss aufgelöst wurde. Irgendwie fand ich es schon immer schlimm, wenn die Vergangenheit verschwiegen und verdrängt wurde. Eigentlich sollte gerade innerhalb der (engsten) Familie über alles geredet werden können. Dieser Zwiespalt wurde hier beim Lesen für mich nochmal ganz deutlich.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Aktualität des Buches mit der ganzen schwierigen Situation nach dem 7. Oktober 2023. Das hat Katharina Fuchs sehr gut umgesetzt.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Traumhafte Gegend...

The Surf House
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Dieses Buch entführt den Leser auf eine atemberaubende Reise nach Marokko, wo die Wellen rauschen und Geheimnisse unter der Oberfläche brodeln. Von der ersten Seite an hat mich die lebendige Beschreibung ...

Dieses Buch entführt den Leser auf eine atemberaubende Reise nach Marokko, wo die Wellen rauschen und Geheimnisse unter der Oberfläche brodeln. Von der ersten Seite an hat mich die lebendige Beschreibung der Küstenlandschaft und der entspannten Surfer-Atmosphäre in ihren Bann gezogen. Lucy Clarke versteht es meisterhaft, ein Gefühl von Ort zu erschaffen, das so intensiv ist, dass man fast den salzigen Wind auf der Haut spüren kann.

Die Geschichte um die Protagonistin Bea, die nach einem traumatischen Erlebnis Zuflucht im Surfhaus am marokkanischen Strand findet , ist fesselnd und emotional. Die Charaktere werden mit viel Tiefe und Sensibilität beschrieben, sodass man ihre inneren Kämpfe und Hoffnungen hautnah miterlebt. Die Dynamik zwischen Bea und den anderen Bewohnern des Surfhauses ist authentisch und vielschichtig, geprägt von Freundschaft, Unterstützung und unterschwelligen Spannungen. Vor allem, als immer mehr Zusammenhänge des Verschwindens einer jungen Frau vor einem Jahr entstehen.

Neben der atmosphärischen Kulisse und den glaubwürdigen Charakteren überzeugt der Roman auch durch seine geschickt konstruierte Handlung. Nach und nach werden dunkle Geheimnisse und Verstrickungen aufgedeckt, die die idyllische Fassade des Surfhauses ins Wanken bringen. Clarke versteht es, die Spannung kontinuierlich aufzubauen und den Leser mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Für mich das erste Buch der Autorin, aber bestimmt nicht das letzte.

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