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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2025

Berührende Erzählung

Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung
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Ich habe Die Trümmerschule als Hörbuch genießen dürfen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Sprecherin Elena Puszta war mir bisher noch nicht bekannt, hat aber überzeugt.

Die Geschichte beruht zum Teil ...

Ich habe Die Trümmerschule als Hörbuch genießen dürfen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Sprecherin Elena Puszta war mir bisher noch nicht bekannt, hat aber überzeugt.

Die Geschichte beruht zum Teil auf echte Begebenheiten, was das Hören noch einmal mehr aufgewertet hat. Beate Maly hat hier ein Thema aufgegriffen, was eigentlich nie an Aktualität verloren hat. Auch in Österreich gab es 1946 noch alte Nazis, die ganz schnell ihre Parteibücher verbrannt haben, um weiter in ihren Jobs arbeiten zu können. Natürlich sind Juden bei ihnen weiterhin nicht gut angesehen, so dass Stella einen schweren Stand an ihrer neuen Schule hat. Auch stelle ich es mir sehr schwer vor, nach einer Flucht aus London zurück in die Heimatstadt zu kommen, wo in der einstiegen Wohnung nun fremde Leute wohnen.

Diese Geschichte beschreibt wunderbar die vielen Schwierigkeiten, die Stella mit ihren modernen Ansichten an der Trümmerschule hat, vom Lesestoff bis zu den "ungeeigneten" Hauptschülern der 4. Klasse. Aber auch persönliche Geschichten werden nebenbei sehr einfühlsam erzählt und ich habe einige interessante Dinge über die Nachkriegszeit in Wien erfahren. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 10.07.2025

Gut geschriebener Auftakt

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechlicher Frieden
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Stefan Maiwald nimmt seine Leser/Hörer mit auf eine Zeitreise in die Nachkriegszeit , als Deutschland und seine Bewohner mühsam wieder aufstanden. Von 1947 bis 1949 erfahren wir hier, wie die Menschen ...

Stefan Maiwald nimmt seine Leser/Hörer mit auf eine Zeitreise in die Nachkriegszeit , als Deutschland und seine Bewohner mühsam wieder aufstanden. Von 1947 bis 1949 erfahren wir hier, wie die Menschen gehofft haben, ihre vermissten Lieben wiederzusehen oder auch einfach nur gegen den täglichen Hunger gekämpft haben. Der Schwarzmarkt blühte und bot für viele eine Chance, um ihre Familie durch die schwierige Zeit zu bringen.

In dieser Geschichte werden nach und nach von vielen Beteiligten die Anfänge geschildert, um zu erklären, warum sie so sind, wie sie sind. Zum Teil gelang das sehr einfühlsam, manchmal aber auch (gerade im Hörbuch) sehr plötzlich. Im Großen und Ganzen konnte ich mich aber ganz gut in die einzelnen Personen einfühlen und den Leidensweg oder auch das Glück nachempfinden. Was mir ein wenig zu kurz kam, war die Porzellanherstellung selber. Außer dass man als Rohstoff die weiße Tonerde Kaolin benötigt, die auch zur Papierherstellung benötigt wird, habe ich leider nicht allzuviel erfahren. Das hätte mehr sein können. Aber ansonsten war es eine wunderschön erzählte Geschichte, die noch nicht zu Ende ist.

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Veröffentlicht am 04.07.2025

Ein Japaner in Hamburg

Inspektor Takeda und der tödliche Ruhm
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Dies ist mittlerweile der achte Teil rund um Inspektor Takeda und seine hamburger Kollegin Claudia Harms. Ich habe alle Teile gehört und konnte so sehr gut die schwierigen persönlichen Beziehungen zwischen ...

Dies ist mittlerweile der achte Teil rund um Inspektor Takeda und seine hamburger Kollegin Claudia Harms. Ich habe alle Teile gehört und konnte so sehr gut die schwierigen persönlichen Beziehungen zwischen den beiden miterleben. Man kann aber auch jeden Teil für sich hören, da zumindest die Fälle jedes Mal abgeschlossen sind.

Die Handlung ist wie immer clever konstruiert und voller unerwarteter Wendungen, die die Spannung konstant hochhalten. Henrik Siebold versteht es meisterhaft, eine packende Kriminalgeschichte mit tiefgründigen Einblicken in die japanische Kultur zu verbinden. Man lernt so viel über die Bräuche, die Denkweise und die Eigenheiten Japans, ohne dass es sich jemals belehrend anfühlt. Das ist wirklich beeindruckend, zum Teil aber auch etwas langatmig.

Inspektor Takeda ist ein faszinierender Protagonist – komplex, nachdenklich und mit einer sympathischen Art, die ihn sofort ins Herz schließen lässt. Seine Ermittlungen sind akribisch und lassen keine Langeweile aufkommen. Auch die Nebencharaktere sind lebendig und tragen maßgeblich zur Atmosphäre bei.

Die Stimme des Sprechers, der zum Glück seit Anfang an vorliest, ist angenehm, nuanciert und verleiht jedem Charakter eine eigene Persönlichkeit. Man taucht förmlich in die Geschichte ein und fühlt sich, als wäre man mitten drin im Geschehen. Die japanischen Namen und Begriffe werden für mein Hörverständnis perfekt ausgesprochen, was das Hörerlebnis noch authentischer macht.

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Veröffentlicht am 02.07.2025

Humorvoll und wenig brutal

Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt
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Dies ist ein Buch des Genres Cosy-Crime. Es wird hier weniger Wert auf kriminalistische Feinheiten oder Brutalität gelegt. Im Vordergrund stehen die sympathischen Damen des Strickclubs von Lüttjekoog. ...

Dies ist ein Buch des Genres Cosy-Crime. Es wird hier weniger Wert auf kriminalistische Feinheiten oder Brutalität gelegt. Im Vordergrund stehen die sympathischen Damen des Strickclubs von Lüttjekoog. Die werden so liebevoll geschildert, dass ich am liebsten auch gleich Mitglied dort geworden wäre. Auch beschreibt Susanne Oswald die Umgebung sehr schön und authentisch, dass das Kopfkino beim Lesen anspringt und ich glatt die salzige Meeresluft gerochen habe.

Nachdem im ersten Kapitel der Tote im Boot auftauchte, ging es ab dem zweiten Kapitel erstmal in die jüngste Vergangenheit und man hat alle wichtigen Personen nach und nach kennengelernt. Auch die der Schattenseite. Das ging nicht ohne die eine oder andere humorvolle Begebenheit vonstatten, so dass die Seiten nur so geflogen sind. Am Ende war ich dann sehr überrascht, wer der Tote war, damit hatte ich nicht gerechnet.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist flüssig geschrieben, Spannung und Humor gleichzeitig vorhanden. Für Freunde der Strickerei sehr zu empfehlen, gibt es doch den einen oder anderen guten Tipp nebenbei und am Ende ein paar Anleitungen. Vielleicht kaufe ich mir demnächst auch die Stricknadeln aus Olivenholz...

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Veröffentlicht am 30.06.2025

Keiner darf, wie er will...

Die Schneiderei in der Fliedergasse - Große Träume
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Das Autorinnen-Duo hat hier eine mitreißende Familiensaga geschrieben, die besonders durch ihre authentische Darstellung von Liebe, Selbstbestimmung und familiären Herausforderungen besticht. Die Geschichte ...

Das Autorinnen-Duo hat hier eine mitreißende Familiensaga geschrieben, die besonders durch ihre authentische Darstellung von Liebe, Selbstbestimmung und familiären Herausforderungen besticht. Die Geschichte um die Zwillingsgeschwister Susanne und Leonard, die trotz unterschiedlicher Träume und Interessen zusammenhalten müssen, ist emotional tiefgründig und fesselnd erzählt. Eigentlich war ich schon gleich ab den ersten Seiten gefesselt, weil der Erzählstil mich einfach sofort begeistert hat. Besonders gelungen ist die Kombination aus persönlichen Konflikten und dem historischen Setting im Jahr 1977, das der Erzählung eine besondere Atmosphäre verleiht. Die Charaktere sind liebevoll und vielschichtig gezeichnet, sodass man sehr leicht mitfühlt und mitfiebert, passieren hier doch einige spannende Dinge. Das Buch eignet sich hervorragend für alle, die bewegende Geschichten über Familie, Träume und Zusammenhalt schätzen. Es wird noch einen zweiten Teil geben, der sich wahrscheinlich nahtlos an den ersten anfügt. Trotzdem bleibt man nicht mit einem Cliffhanger zurück, sondern ist einfach nur gespannt, wie es weitergeht. Mich hat dieses Buch auf jeden Fall begeistert!

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