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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2021

Genial

Der Tod und das dunkle Meer
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Nachdem ich so begeistert von der Geschichte und vor allem der Komposition von "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" war, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Stuart Turton. Dieses Mal reisen ...

Nachdem ich so begeistert von der Geschichte und vor allem der Komposition von "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" war, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Stuart Turton. Dieses Mal reisen wir in die Vergangenheit, in das 17. Jahrhundert und befinden uns rasch in einem turbulenten, spannenden, überraschenden und faszinierendem Abenteuer(-roman) wieder. Die 600 Seiten des Buches sollten niemanden vor der Lektüre abschrecken, denn die Seiten flogen nur so dahin. Allerdings muss man sich auch hier wieder auf eine komplexe Geschichte einlassen, gut aufpassen und nicht vor einer Vielzahl an Charakteren zurück schrecken. Begeben wir uns auf die Reise der Saardam, von Batavia nach Amsterdam, eine gefährliche Schiffsreise. Doch hier geht es nicht nur um die Gefahren der Seefahrt, denn an Bord befindet sich Samuel Pipps, Meisterdetektiv, jedoch angeklagt eines schweren Verbrechens. Dann geschehen mysteriöse Dinge - und schon ist man wieder in der atmosphärischen Dichte und dem gekonnten Verwirrspiel von Stuart Turton gefangen, mit dem er mich schon einmal packen und begeistern konnte. Dies ist nicht nur ein Kriminalroman, hier vermischen sich viele Genre und die Handlung und auch die Personen haben es in sich.

Veröffentlicht am 25.08.2021

Toller Steampunk

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Napoleon hat gesiegt, der englische König ist im Kerker und die Franzosen sind die Herren in Großbritannien. Florance Bell, eine Waise, ist von Monsieur Pignon als ...

Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Napoleon hat gesiegt, der englische König ist im Kerker und die Franzosen sind die Herren in Großbritannien. Florance Bell, eine Waise, ist von Monsieur Pignon als Lehrling aufgenommen worden und dieser fungiert auch als ihr Vormund. Monsieur Pignon ist der Meistermechaniker bei einem Earl, der auf technische Spielereien steht. Edward, der Sohn des Earl, rast immer mit den mechanischen Droschken durch die Gegend und Florance muss sie jedes Mal reparieren. Gleich zu Beginn gibt es einen Anschlag durch einen Saboteur. Welches Motiv genau dahinter steckt, erfährt man erst nach und nach. Ich fand diese technische Steampunkwelt mit ihrem was-wäre-wenn interessant. Florance ist eine tolle Protagonistin und auch die anderen Personen haben mich in ihrer Authentizität überzeugen können. Ein tolles Abenteuer mit vielen wundersamen Maschinen, einem Aufstand, Rebellen, Freundschaft und vielem mehr, das auch zeigt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch ganz viele Grauschattierungen.

Veröffentlicht am 15.08.2021

Coole Sektionsassistentin ermittelt

Tote schweigen nie
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Cassie Raven wächst bei ihrer polnischen Großmutter auf; ihre Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie hatte es nicht einfach, aber sie hat ihren Abschluss nachgeholt und dank Mrs E, eine ihrer ...

Cassie Raven wächst bei ihrer polnischen Großmutter auf; ihre Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie hatte es nicht einfach, aber sie hat ihren Abschluss nachgeholt und dank Mrs E, eine ihrer Lehrerinnen, hat sie das auch gut geschafft und arbeitet nun als Sektionsassistentin in der Rechtsmedizin. Sie ist gründlich, mag ihren Job und versteht sich als Anwältin der Toten, die manchmal noch mit ihr reden, wenn sie noch etwas mitzuteilen haben. Und so findet sie Unregelmäßigkeiten heraus. Cassie ist rebellisch, eigenwillig, geradlinig und penetrant, wenn es darum geht, Ungerechtigkeiten aus der Welt zu schaffen. Phyllida Flyte ist neu in London; nach einem Schicksalsschlag ist sie in die Stadt gezogen und arbeitet hier bei der Polizei. Sie ist schon allein äußerlich das Gegenteil von Cassie und anfangs geraten die beiden Frauen immer wieder aneinander. Doch langsam weicht dies gegenseitigem Respekt. Cassie ist geschockt, als eines Tages ihre ehemalige Lehrerin bei ihr in der Rechtsmedizin landet. Und Mrs E hat noch nicht abgeschlossen mit dem Leben, sie hat noch etwas mitzuteilen und so ermittelt Cassie eigenmächtig, obwohl alles nach einem Unfalltod aussieht. Ein toller Beginn einer neuen Reihe, der privat für Cassie mit einem Paukenschlag endet und somit neugierig auf weitere Fälle macht. Ein komplexer Fall, der logisch aufgelöst wurde. Vorgetragen wird das Hörbuch ganz wunderbar von Sandra Voss, der ich sehr gerne zugehört habe.

Veröffentlicht am 11.08.2021

Vielleicht ab 3 Jahren

Rosa Parks
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Dies ist die Mini-Ausgabe einer Reihe, die bereits für Kinder konzipiert wurde und hier sollen schon Einjährige etwas über das Leben von Rosa Parks erfahren. Ein hehres Ziel, aber doch etwas zu hoch gegriffen. ...

Dies ist die Mini-Ausgabe einer Reihe, die bereits für Kinder konzipiert wurde und hier sollen schon Einjährige etwas über das Leben von Rosa Parks erfahren. Ein hehres Ziel, aber doch etwas zu hoch gegriffen. Denn die Welt, in der Rosa Parks lebte, ist einfach zu weit entfernt von der eigenen, die gerade erst entdeckt wird. Bei aufgeweckten dreijährigen Mädchen und Jungs sieht es vielleicht schon anders aus. Doch meiner Meinung nach ist es unabdingbar, dass diejenigen, die das Buch vorlesen, mehr über die mutige Bürgerrechtlerin wissen, als in diesem Büchlein vorkommt, denn hier gibt es doch recht viel Erklärungsbedarf. Die kurzen Sätze helfen sicherlich, aber das reine Vorlesen reicht hier einfach nicht. Dennoch ist es ein tolles Projekt und die Zeichnungen erzählen wichtige Etappen aus dem Leben von Rosa Parks und hier kann ein erstes Interesse geweckt werden.

Veröffentlicht am 11.08.2021

Toller Auftakt

Die Stadt ohne Wind
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Das Cover ist nur in schwarz-weiß mit gold abgesetzten Akzenten gehalten und wirkt auf mich wie eine Einladung in diese phantastische Welt einzutauchen und mich auf die Suche nach dieser "Stadt ohne Wind" ...

Das Cover ist nur in schwarz-weiß mit gold abgesetzten Akzenten gehalten und wirkt auf mich wie eine Einladung in diese phantastische Welt einzutauchen und mich auf die Suche nach dieser "Stadt ohne Wind" zu machen. Die Berge wirken eher wie Wellen und in dem Wellental eröffnet sich die Stadt. Ein solches Cover wirkt sofort interessant und weckt die Neugierde. Am Ende des Buches gibt es ein kurze Glossar. Leider gibt es keine Karte; die finde ich gerade bei Fantasybüchern immer wichtig. Arka ist erst 13 Jahre alt und hat schon viel durchgemacht in ihrem Leben. Ihre Mutter verstarb bereits bei ihrer Geburt und nach weiteren Schicksalsschlägen macht sie sich auf den Weg nach Hyperborea, wo ihr Vater leben soll. Dort trifft sie auf den sechs Jahre älteren Lastyanax und geht mit ihm eher ein Zweckbündnis ein. Sie repräsentiert die Kriegerin, er ist Magier - und der jüngste Minister der Stadt. Die Stadt Hyperborea zeigt schon in ihrer Architektur die Trennung der sozialen Schichten. Erfrischend anders, ein toller Schreibstil und eine gute Geschichte abseits der Klischees. Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird.