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Veröffentlicht am 09.12.2018

Die Schneeschwester

Die Schneeschwester
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Die Schneeschwester,
von Maja Lunde, illustriert von Lisa Aisato

Cover und Illustrationen:
Also als erstes haben mich das Cover, das Wort „Weihnachtsgeschichte“ und dann der Klappentext angesprochen.
Als ...

Die Schneeschwester,
von Maja Lunde, illustriert von Lisa Aisato

Cover und Illustrationen:
Also als erstes haben mich das Cover, das Wort „Weihnachtsgeschichte“ und dann der Klappentext angesprochen.
Als ich das Buch dann zu Hause in Händen hielt, war ich hin und weg von der Gestaltung, es ist in Wirklichkeit noch viel schöner als auf dem Foto. Sowohl der Schutzumschlag, wie auch der haptisch und optisch sehr ansprechende Leinenumschlag sind das Beste was ich seit Jahren je in der Hand gehalten habe.
Ein Buch das man unbedingt quer in sein Bücherregal ste3llt, weil es so schön ist.

Meine Meinung:
Ein überdurchschnittlich bezauberndes Buch.
Alleine schon beim Aufschlagen komme ich mir wie ein großer und wichtiger Märchenerzähler vor.
Ich finde das Buch lebt von seinen tollen Bildern, die Geschichte selber ist sehr anrührend und geht direkt ans Herz, trotzdem ist sie mir, für eine reine Weihnachtsgeschichte (und vor allem für Kinder alleine) sehr traurig. Zum Glück gibt es sowas wie ein „Happy End“.
Dieses Buch sollte man als Erwachsener unbedingt vorher alleine bis zum Ende Lesen, um dann für die Kinder bei Fragen, entsprechend antworten zu können.
Denn Fragen werden kommen und das Thema ist nicht einfach.

Julian hat seine geliebte Schwester verloren, sie ist gestorben, die ganze Familie ist wie in einer Schockstarre. Unter dieser Trauer und Last scheinen sie auch Weihnachten, das vor der Tür steht, vergessen zu haben.
Julian kann diese Situation nicht aushalten.
Da trifft er auf Hedvig.
Sie ist bezaubernd, lustig, lebendig, aktiv, sie liebt das Leben und ringt allem etwas Gutes ab. Genau das was Julian jetzt braucht.
Aber Hedvig hat auch ihre traurigen Seiten, dann verschließt sie sich und will ihr Geheimnis nicht preisgeben.
Als Julian dahinter kommt, möchte ich am liebsten ins Buch kriechen und beide nur noch in die Arme nehmen.

In diesem Buch sind so vielfältige Emotionen, Gefühle von Ohnmacht und Trauer, aber auch von Liebe und Freundschaft, Wärme und Geborgenheit, Hilflosigkeit und Hilfsbereitschaft, Wünschen und Sehnen, Mutlosigkeit und Hoffnung.

Mein Fazit:
Ein wunder wunderschönes Buch, sowohl die fantastischen Illustrationen als auch die Geschichte treffen mitten ins Herz und rühren zu Tränen.
Das Cover ist für mich das schönste das ich je in Händen hielt.
Hier müsste man mehr als 5 Sterne vergeben können.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Die Melodie der Schatten

Die Melodie der Schatten
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Die Melodie der Schatten, Maria W. Peter

Cover:
Schon das wunderschöne Cover lädt zum eintauchen in eine andere Welt ein.

Inhalt:
Schottland 1837.
Nach dem Tod ihrer Mutter, wird die junge Fiona Hemington, ...

Die Melodie der Schatten, Maria W. Peter

Cover:
Schon das wunderschöne Cover lädt zum eintauchen in eine andere Welt ein.

Inhalt:
Schottland 1837.
Nach dem Tod ihrer Mutter, wird die junge Fiona Hemington, von ihrem Vater, dem ehrenwerten Richter, zu ihrer Tante in die Highlands abgeschoben. Auf dem Weg dorthin, wird ihre Kutsche überfallen und Fiona kann sich alleine, mit letzter Kraft zu einem abgelegenen Herrenhaus durchschlagen.
Doch nicht nur das alte Gemäuer ist unheimlich sondern auch sein Besitzer.
Seltsames geht vor sich!
Oder ist Fiona dabei ihren Verstand zu verlieren?

Meine Meinung:
Wo soll ich hier nur anfangen!
Wieder ein unglaublich fesselndes und faszinierendes Buch der Autorin
Maria W. Peter. Spannend vom Anfang bis zum Ende.
Wie bei ihren anderen Büchern, schafft sie es, mich von den ersten Seiten an tief in den Bann des Buches zu ziehen.
Ich versinke in den Seelen der Protagonisten, ob dies nun die anfangs schüchterne Fiona, der abweisende und rätselhafte Laird Aidan, die etwa die naive Wäscherin Elspeth oder auch der Bursche Seoc, oder all der anderen sind.
Genauso gekonnt und brillant hat sie die mystische und faszinierende Aura der schottischen Highlands, der Natur, der Gebäude und der Menschen und ihrer Sagen eingefangen und widergegeben.
Hier wurde ausführlich recherchierte historische Geschichte, meisterlich mit einer packenden, tragischen und mehr als mysteriösen Story zu einem wunderbar vielfältigen Geschehen verknüpft, das mich als Leser mehr als einmal erschaudern lässt und mich ans Buch fesselt.
Wie in einer Achterbahn werde ich mit den Protagonisten von einer Gefühlslage in die nächste geschleudert. Immer wieder gibt es neue Wendungen, ein Geheimnis wird gelüftet, dafür tritt gleich das nächste auf.
Was geht hier vor?
Wem kann man trauen?

Alle Emotionen werden voll und ganz bedient: Schuld, Rache, Vergebung, Hilflosigkeit, Stärke, Recht, Unrecht, Hass, Liebe, Freundschaft, ja auch Romantik, auch wenn das Buch ein herausragendes Beispiel für den Stil eines schottischen Schauerromans ist.


Autorin:
Maria W. Peter entdeckte bereits in der Schulzeit ihr Interesse an Literatur und Geschichte. Während ihres Studiums arbeitete sie als Journalistin.

Mein Fazit:
Leseherz was willst du mehr!
Schaurig fesselnd, aufwühlend emotional und großartig mystisch.
Hier kann ich nur eine klare Lese- und Kaufempfehlung geben.
Ein MUST HAVE !

Veröffentlicht am 25.11.2018

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
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Juli verteilt das Glück und findet die Liebe, von Tanja Kokoska

Cover:
Macht gute Laune.

Inhalt:
Juli ist nicht ganz von dieser Welt. Sie liebt es, inmitten vertrauter (alter) Dinge zu sein. Sie hat ...

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe, von Tanja Kokoska

Cover:
Macht gute Laune.

Inhalt:
Juli ist nicht ganz von dieser Welt. Sie liebt es, inmitten vertrauter (alter) Dinge zu sein. Sie hat ihre Großmutter und ihre Mutter gepflegt, nun sind beide schon gestorben und sie fühlt eine gewisse Leere.
Marie, die Julis Blumenladen führt erkennt dies und als sie Julis Freundin wird, schubst sie diese ein bisschen in die richtige Richtung.
Juli erkennt wo andere Menschen Hilfe brauchen und wird aktiv.
Gleichzeitig lernt sie Oskar kennen und lieben. Doch ihre Liebe wird noch auf die Probe gestellt und ein Geheimnis, das sie beide betrifft, wird zum Prüfstein.

Meinung:
Ein wunderbares Buch das seinen ganz eigenen und besonderen Zauber entfaltet, ja irgendwie ein bisschen wie aus der Zeit gefallen.
Es scheint mir wie ein wahrgewordenes Märchen.

Durch den Schreibstil kommt mir das ganze wie ein charmanter, liebeswürdiger (alter schwarz/weiß) Film vor (Kopfkino).
Wie eine geliebte Lieblings-Jacke, die man so eigentlich nicht mehr trägt, in der man sich aber einfach unendlich wohlfühlt.
Bei so vielem dachte ich: ja genau, das kenne ich, das liebe ich, das macht mich glücklich oder dieses Gefühl kann ich genau nachempfinden.

Die Hauptprotagonistin, Juli, ist eine durch und durch liebenswerte Person, einfach eine gutmütige Seele, die nicht von dieser Welt scheint.

Die Geschichten die Juli erlebt, berühren, haben einen sehr ernsten und traurigen Kern, aber sie sind so romantisch und liebevoll erzählt, dass ich mich gerne mit Juli darauf eingelassen habe.

Autorin:
Tanja Kokoska ist Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau und verantwortlich für das Wochenendmagazin FR7.

Mein Fazit:
Liebevoll, charmant, romantisch, zauberhaft: diese Worte verbinde ich mit diesem Buch.
Von mir: 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet
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Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet,
von Rosa Schmidt

Cover:
Schon hier kann man schmunzeln.

Inhalt:
Das Ehepaar Schmidt „genießt“ den Ruhestand, bzw. ist nach dem ersten fJahr der Umtriebigkeit ...

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet,
von Rosa Schmidt

Cover:
Schon hier kann man schmunzeln.

Inhalt:
Das Ehepaar Schmidt „genießt“ den Ruhestand, bzw. ist nach dem ersten fJahr der Umtriebigkeit die Luft raus und Günther weiß nichts mit sich anzufangen.
Nachdem Tochter Julia ihm nun dieses neue „Tablett“ schenkt, ist es mit der Ruhe vorbei.
Zielstrebig und mit allem ihm zur Verfügung stehenden vertieft sich Günter in der Welt von Dr. Google, das Wetter wird nicht mehr durchs Fenster kommentiert sondern vom Wetterfrosch Kachelmann, und die Wörter WLAN, scan und pdf, sind so normal wie Messer und Gabel.

In herrlichen Tagebuchenträgen schildert Ehefrau Rosa diese Entwicklung und beschönigt keineswegs den Sog, den dieses „Internet“ auch auf sie ausübt.
OHGOTTOHGOTT!

Meine Meinung:
Einfach unglaublich amüsant und herrlich schräg. Humor vom Feinsten.
Ab und zu kann ich mich an die eigene Nase fassen und nicht selten kommt es zu spontanen Lachattacken.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bildhaft, ich fühle mich (vielleicht auch durch mein Alter) mitten drin mit im Geschehen.
Z.B. wenn Rosa von ihrem Schock erzählt, als die Kassiererin ihnen ungefragt den Seniorenrabatt angibt oder wenn sie die permanente Beschäftigung ihres Mannes mit dem Internet für sich als „digitales Passivrauchen“ interpretiert.
Sprüche wie: Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann, führen an passender Stelle bei mir zu einem spontanen Grinsen.

Mein Fazit:
Ein wunderbar humorvolles Buch, bei dem ich jede Seite genossen habe und das ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte.
Ein absolutes Lesevergnügen.
Von mir volle Punktzahl und eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Die Schwestern vom Ku´damm, Jahre des Aufbaus

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Die Schwestern vom Ku´damm, Jahre des Aufbaus, von Brigitte Riebe

Cover:
Das Café Kranzler und eine Frau in einem Mantel der damaligen Zeit: total passend zum Buch.

Inhalt:
Dies ist Teil 1 der große ...

Die Schwestern vom Ku´damm, Jahre des Aufbaus, von Brigitte Riebe

Cover:
Das Café Kranzler und eine Frau in einem Mantel der damaligen Zeit: total passend zum Buch.

Inhalt:
Dies ist Teil 1 der große 50er-Jahre- Trilogie.
Es beginnt im Berlin im Mai 1945 und geht bis in den Sommer 1951.
Auch die Schweiz oder Mailand werden Stationen in diesem Buch, doch das Hauptaugenmerk liegt auf dem Wiederaufbau und all seinen Problemen so kurz nach dem Krieg.
Das Kaufhaus Thalheimer steht mit seiner Familie im Mittelpunkt.
Der Sohn Oskar, ist in Russland verschollen, die drei Töchter sind sehr unterschiedlich. Jede erlebt die Zeit (auch altersgemäs) total unterschiedlich und verhält sich anders. In diesem Teil nun nimmt die Älteste, Ulrike, genannt Rike, das Geschickt der Thalheims in die Hände.
Dies ist auch nötig, denn ein Geheimnis aus der Vergangenheit hat auch Auswirkungen auf ihre Gegenwart.

Meine Meinung:
Wieder eine historische Geschichte von Brigitte Riebe, bei der man die genaue Recherche direkt beim Lesen spüren kann.
Es wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt oder verherrlichend oder strafend in die Vergangenheit geblickt, sondern wir erleben eine Zeit, in der viele privaten und persönlichen Befindlichkeiten, hinter der Wirtschaft und dem Blick nach vorne, angestellt wurden.
In allem sehr realistisch.

Die Personen und Charakter sind sehr unterschiedlich. So sind einige (besonders Onkel Carl) bis zum Ende nicht zu durchschauen und andere wiederum sehr überraschend und wandlungsfähig (z.B. Silvie). Es gibt Personen, denen man viel mehr Platz und Aufmerksamkeit einräumen möchte (z.B. Miri – jüdische Schneiderin und Freundin) und Personen die einfach meinen vollen Respekt erhalten (z.B. Rike).

Ich finde die Geschichte ist in einem unwahrscheinlichen Tempo erzähl. So kommen manchmal die persönlichen und emotionalen Empfindungen etwas zu kurz und manch menschliche Tragödie wird nur angesprochen und dann nicht mehr weiter drauf eingegangen. Mit einem Zeitsprung wird dann zum nächsten Geschehen weitergegangen.

Die detaillierte Zeittafel am Schluss wird alle geschichtlich interessierten hellauf begeistern.

Autorin:
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin (deshalb auch die toll recherchierten Bücher die ich liebe) und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat viele erfolgreiche historische Romane geschrieben, in denen sie die Geschichte der vergangenen Zeiten wieder lebendig werden lässt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Mein Fazit:
Ein akribisch recherchiertes Buch über den Wiederaufbau in Deutschland.
Den Mittelpunkt bildet die Familie Thalheim mit ihrem Kaufhaus.
Von mir gerne eine Empfehlung und 5 Sterne.
Auf die Fortsetzung „Wunderbare Zeiten“ warte ich voller Ungeduld.