Hochamt in Neapel,
Hochamt in NeapelHochamt in Neapel, von Stefan von der Lahr
Cover:
Tolle Ansicht vom Handlungsort in Neapel.
Die Basilica dell‘Incoronata Madre del Buon Consiglio (gleich neben dem Eingang zu den Katakomben des San ...
Hochamt in Neapel, von Stefan von der Lahr
Cover:
Tolle Ansicht vom Handlungsort in Neapel.
Die Basilica dell‘Incoronata Madre del Buon Consiglio (gleich neben dem Eingang zu den Katakomben des San Gennaro).
Inhalt:
Der „Verkehrsunfall“ eines Zollbeamten, den zufälligerweise zwei Polizisten beobachten bringt eine Lawine ins Rollen.
Je mehr der römische Commissario Bariello herausfindet, desto mehr wird er von höchsten Netzwerken und Verantwortlichen ausgebremst.
Erst als sich seine Wege mit dem Weihbischof Montebello von Neapel kreuzen, der einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur ist, lichtet sich der Nebel.
In den Armenvierteln von Neapel sucht ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer und je klarer die beiden sehen, umso apokalyptischer erscheint das Aussaß der Bedrohung.
Meine Meinung:
Ein Roman der es in sich hat.
Hier geht es um übelste Machenschaften, hinter dem Deckmantel von Wirtschaft und Politik, in der die Mafia und auch Kirchenmänner tief mit drin stecken.
Menschenleben, selbst das von Kindern zählt hier überhaupt nichts.
Deshalb hatte ich hier beim Lesen, vor allem ab der Mitte eine Dauergänsehaut.
Und selbst am Ende, als man denkt es kann nicht schlimmer sein, gibt es einen richtigen Show-Down. Die Großmächte kommen ins Spiel (hier bin ich politisch fast ausgestiegen), aber von der Spannung und Dramatik wurde noch eine unglaubliche Schippe draufgelegt.
Was mich im Lesefluss etwas gestört hat, waren die endlos langen lateinischen (italienischen) Namen oder sonstige Bezeichnungen (es gibt allerdings im Anhang Erläuterungen). Ich habe mich hier (im Gegensatz zum ersten Buch des Autors: „Das Grab der Jungfrau“- 5 Sterne), mit einigen Personen etwas schwer getan, diese eindeutig zu charakterisieren und eindeutig zuzuordnen.
Wenn ich dieses Buch so lese, wundere ich mich nicht über die vielen Verschwörungstheorien und frage mich: Könnte vieles davon vielleicht doch mehr als ein Körnchen Wahrheit sein?
Durch die vielen Details und die akribische Benennung von Orten und Begebenheiten, zeigt der Autor uns seine Liebe zum Beruf, und der Historiker will uns neben der nervenaufreibenden Unterhaltung auch Wissen vermitteln.
Autor:
Stefan von der Lahr, geb. 1958, ist promovierter Althistoriker. Er arbeitet als Lektor und dies ist nach „Das Grab der Jungfrau“ sein 2. Kriminalroman.
Mein Fazit:
Ein Krimi (Thriller) der mir erschreckend gezeigt hat, wie korrupt und unglaublich verschlungen die große Politik und das große Geld sein können.
Unglaubliches Staunen, erstaunliche Hilflosigkeit, nervenaufreibende Spannung, Unverständnis und erschreckende Gänsehautmomente liefern sich ein Wechselbad der Gefühle.
Von mir 4 Sterne.