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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2019

Die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie

Niemals ohne sie
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Familie Cardinal fällt sofort auf: schon allein wegen der Anzahl der Kinder, einundzwanzig an der Zahl, aber auch dadurch, dass sie furchtlos bei jedem Abenteuer dabei sind. Die Eltern scheinen kaum anwesend ...

Familie Cardinal fällt sofort auf: schon allein wegen der Anzahl der Kinder, einundzwanzig an der Zahl, aber auch dadurch, dass sie furchtlos bei jedem Abenteuer dabei sind. Die Eltern scheinen kaum anwesend zu sein, die Mutter ständig in der Küche beschäftigt mit dem Zubereiten von Mahlzeiten, der Vater in seinen Plänen um eine stillgelegte Mine, die endlich den Reichtum in die Familie bringen soll. Es scheint immer zu wuseln in dieser Familie – doch da gibt es noch ein Familiengeheimnis, das untergründig alle beschäftigt…

Aus den Perspektiven mehrerer Kinder heraus lässt die Autorin Jocelyne Saucier zunächst das Bild einer mehr als kinderreichen Familie entstehen, skizziert einzelne der Kinder und setzt den Schwerpunkt auf die Eltern und einige der Kinder. Scheinbar im Plauderton, beim Erzählen von Anekdoten über die gemeinsam erlebte Zeit entsteht das Bild einer Familie, die aus dem Rahmen fällt. Doch der Leser merkt schnell, dass das nicht alles ist, dass da noch etwas an die Oberfläche will: das Familiengeheimnis, das scheinbar keiner kennt. Und allmählich verändert sich der Fokus des Buches, kaum merklich, aber dafür mit einem steigenden Spannungspegel. Und genauso unmerklich wird der Leser in den Bann dieser Geschichte gezogen, fasziniert von den verschiedenen Familienmitgliedern, jedes davon einzigartig trotz der Masse, mit der diese Familie in Erscheinung tritt.

Dieses Buch kommt eher unscheinbar daher, doch mich konnte die Geschichte dieser Familie sehr schnell faszinieren. Sehr gerne vergebe ich dafür vier von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Auf der Suche nach der Liebe

Die Liebe im Ernstfall
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Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde: fünf Frauen auf der Suche nach der Liebe. Das Leben hat ihre Pläne verändert, und jede der Frauen hat das Beste daraus gemacht.

Die Lebenslinien der fünf Frauen ...

Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde: fünf Frauen auf der Suche nach der Liebe. Das Leben hat ihre Pläne verändert, und jede der Frauen hat das Beste daraus gemacht.

Die Lebenslinien der fünf Frauen kreuzen sich mal mehr, mal weniger. Doch das ist nur am Rande interessant. Viel wichtiger ist es, dass die Leserin voll in die Gedanken der jeweiligen Protagonistin eintauchen kann, in ihre Vergangenheit, ihre Wünsche und Sehnsüchte kennenlernt. Nur um dann zu erkennen, dass das Leben diese verändert zurückgibt. Ja, die Liebe im Ernstfall ist meistens nicht die, die frau sich so erträumt hatte… Die Autorin Daniela Krien nimmt sich den Themen der Frauen gleichzeitig neutral und parteiisch an, und gerade das lässt berührende Geschichten über diese fünf Frauen entstehen. Es sind Themen, die gerade Frauen betreffen: Kinderlosigkeit, Leben mit Kindern, Glück in der Beziehung, außereheliche Beziehungen, One-Night-Stands, die Suche nach dem richtigen Partner für den Rest des Lebens…

Zurück bleibt Nachdenklichkeit darüber, was das Leben einem selbst gegeben hat, wie für einen selbst die Liebe im Ernstfall ist… Und genau das ist es, was dieses Buch so einzigartig macht. Unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 10.05.2019

Spannender Auftakt einer Fantasy-Trilogie

Spiegelscherben / Spiegelscherbenmelodie
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Die sechzehnjährige Thea hat ein Stipendium erhalten für das Musikinternat Sankt Engelbert. Doch der Start gelingt ihr nicht wirklich gut, die anderen Schüler halten sich für etwas Besseres, mit den Lehrern ...

Die sechzehnjährige Thea hat ein Stipendium erhalten für das Musikinternat Sankt Engelbert. Doch der Start gelingt ihr nicht wirklich gut, die anderen Schüler halten sich für etwas Besseres, mit den Lehrern wird sie auch nicht richtig warm. Und dann stellt sie fest, dass sich in ihrem Wohntrakt drei Geisterjungen aufhalten. Thea muss dafür kämpfen, dass das Stipendium weiter bezahlt wird. Zudem laufen die Vorbereitungen für das Halloweenfest – einer der Höhepunkte der Schule, aber auch ein Abend voller Gefahren für die drei Geisterjungen. Denn ein Geisterjäger ist auf der Suche nach ihnen, er wird bei diesem Fest nach ihnen jagen…

Die Hauptperson, Thea, wird dem Leser sehr schnell sympathisch werden, auch wenn sie selbst lernen muss, sich so anzunehmen, wie sie ist. Ihre Situation ist nicht ganz einfach, als Stipendiatin an einer Eliteschule, die sich vieles selbst beibringen musste und deshalb einige Wissenslücken aufweist. Doch zum Glück trifft sie auf den Geisterjungen Felix, der seinerzeit als Schülersprecher schon viel soziales Feingefühl hatte und dies auch heute noch gerne auslebt. So entsteht eine Freundschaft, die für beide Seiten sehr erfüllend ist. Und da Freunde füreinander eintreten, ist es klar, dass Thea den drei Geisterjungen hilft gegen den Geisterjäger: eine wunderbare Hommage an die Freundschaft, ungeachtet aller (scheinbaren) Hindernisse! Da die Geschichte abwechselnd aus Theas und aus Felix‘ Sicht erzählt wird, hat der Leser einen umfassenden Überblick über die Geschehnisse. Der Spannngsbogen wird durch das Geheimnis über das Schicksal der drei Geisterjungen sehr hoch gehalten. Das Ende allerdings lässt auf eine schnelle Fortsetzung der Geschichte hoffen, denn nun will ich es ja gerne wissen.

Das Buch ist ein guter Einstieg in die Trilogie um die Spiegelscherbengeschichte, spannend und mit vielen offenen Fragen, die den Leser neugierig auf die Fortsetzung hinterlassen.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Geheimnisvolle Welt voller Gefahren und Intrigen

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Miles Singer arbeitet als Arzt an einem Krankenhaus mit Soldaten, die gerade aus dem Krieg zurückkehren. Er ist erfolgreich und beliebt, doch er hat etwas zu verbergen: Er hat die Aura einer Hexe. Um seinen ...

Miles Singer arbeitet als Arzt an einem Krankenhaus mit Soldaten, die gerade aus dem Krieg zurückkehren. Er ist erfolgreich und beliebt, doch er hat etwas zu verbergen: Er hat die Aura einer Hexe. Um seinen geliebten Beruf als Arzt ausüben zu können, hat er sich von seiner Familie losgesagt, denn dort müsste er als Gehilfe seiner Schwester tätig sein, ohne selbst sein Schicksal bestimmen zu können. Eines Abends wird ein Verletzter ins Krankenhaus gebracht, der im Sterben Miles‘ magische Fähigkeiten erkennt. Er behauptet, vergiftet worden zu sein. Kurz danach wird Miles von seiner Vergangenheit ereilt – er wird erkannt von seiner Schwester, die ihn in den Schoß der Familie zurückbringen will. Doch da ist auch der Amartine, der ihm zur Seite stehen will, um den Mord an dem Verletzten aufzudecken…

Es ist eine ganz andere, komplexe Welt, die die Autorin C.L. Polk in ihrem Fantasyroman vor dem Leser entstehen lässt. Es dauert eine Weile, bis die Rahmenbedingungen dieser Welt klar sind. Es gibt jede Menge Geheimnisse und Intrigen aufzudecken, bis Miles klar sieht, welche Aufgabe ihn erwartet und wo er Gleichgesinnte finden kann. Doch es ist eine Freude, die Personen und Gegebenheiten um Miles herum zu erkunden, die Autorin hat dies sehr spannend in Szene gesetzt, so dass man sehr schnell in der Erzählung versinkt. Das Buch enthält Elemente eines Kriminalromans, die bestens in den Plot eingebunden sind. Manches allerdings bleibt immer noch unklar, kein Wunder, denn es wird eine Fortsetzung geben, und so endet das Buch auch mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger.

Dieser Fantasy-Roman eröffnet eine Welt voller Geheimnisse und Gefahren, die zu erkunden viel Spaß macht, aber auch voller Spannung ist. Sehr gerne empfehle ich sie weiter.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Auf verdeckter Mission

Lavendel-Tod
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Molly Preston soll auf verdeckter Mission herausfinden, welche krummen Machenschaften bei einer Bank in Südfrankreich betrieben werden. Sie hat dafür die Stelle eines Praktikums angenommen, in der Rolle ...

Molly Preston soll auf verdeckter Mission herausfinden, welche krummen Machenschaften bei einer Bank in Südfrankreich betrieben werden. Sie hat dafür die Stelle eines Praktikums angenommen, in der Rolle der Studentin Marie Bonnieux, wobei sie bei der Renovierung einer kleinen Kapelle mithilft. Als ein Mord geschieht, ist sie plötzlich mittendrin in einem ungelösten Kriminalfall von 1912, als bei einem Banküberfall eine größere Menge Geld geraubt wurde, die man aber nie fand…

Dieses Buch ist die überarbeitete Version von „Lavendel-Coup“, das bereits 2015 erschien. Die Autorin Carine Bernard hat eine Vorliebe für Frankreich, und das merkt man diesem Buch schnell an, wenn sie die Gegend und die Menschen der Provence beschreibt. Molly Prestons verdeckte Mission scheint auch nur auf den ersten Blick harmlos zu sein, bald schon gerät sie in Gefahr, und so kann der Leser mit ihr auf höchstem Niveau ermitteln und Zusammenhänge erschließen.

Dieser eher unblutige Krimi lässt eine spannende Geschichte entstehen, die in die Region der Provence gut eingebettet ist. Als angenehmer Nebeneffekt kommen leichte Urlaubsgefühle auf… Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.