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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2019

Konnte mich so gar nicht überzeugen

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace, die als Jugendliche auf eine große musikalische Karriere hoffte, führt nun, mit über 30 Jahren, einen kleinen Laden in einem kleinen englischen Dorf, in dem sie Musikinstrumente repariert. Dabei ...

Grace, die als Jugendliche auf eine große musikalische Karriere hoffte, führt nun, mit über 30 Jahren, einen kleinen Laden in einem kleinen englischen Dorf, in dem sie Musikinstrumente repariert. Dabei wartet sie darauf, dass ihre große Liebe David sich von seiner Frau trennt und sich zu ihr bekennt. Doch dann passiert etwas, das all ihre Pläne über den Haufen wirft…

Die Autorin Anstey Harris möchte der Leserin eine Geschichte über einen Neuanfang in die Hand geben. Vieles, das Grace beschäftigt, schreit nach einem Neuanfang, und nachdem klar ist, dass ihre Pläne mit David einen Dämpfer erhalten, kann sie sich einer Veränderung nicht mehr erwehren. Sie hat zwei gute Freunde zur Seite, ihren lebenslustigen Lieblingskunden Mr Williams und die etwas flippige Jugendliche Nadia.

Sehr schwer habe ich mich getan mit dieser Grace, die ihren David so sehr vergöttert, dass sie acht Jahre lang die Augen davor verschließt, wie unrealistisch ihre Zukunft mit ihm ist. Dazu kommen noch Altlasten aus ihrer jäh gestoppten musikalischen Karriere, die sie immer noch vor sich her schiebt. Viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen, und erst im letzten Viertel des Buches konnte ich ihre Entscheidungen nachempfinden. David wiederum ist mir zu aalglatt und dabei so unehrlich in seinem Verhalten. Mit diesen beiden Protagonisten konnte ich mich überhaupt nicht zurechtfinden. Da hat auch der flüssige Schreibstil der Autorin nicht mehr viel herausreißen können. Interessant finde ich die beiden Nebencharaktere, doch letztendlich kamen auch sie mir zu kurz.

Insgesamt hat das Buch mich überhaupt nicht überzeugen können. Leider kann ich dafür nur 3 von 5 Sternen vergeben, eine Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Blutige Spur durch Ostfriesland

Strandmord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Als am Strand von Neuharlingersiel eine brutal erstochene Frau gefunden wird, zeigt sich schnell, dass es sich um eine ehemalige Kollegin und Freundin handelt. Der Täter scheint sofort klar zu sein, denn ...

Als am Strand von Neuharlingersiel eine brutal erstochene Frau gefunden wird, zeigt sich schnell, dass es sich um eine ehemalige Kollegin und Freundin handelt. Der Täter scheint sofort klar zu sein, denn vor kurzem ist ein Gewaltverbrecher aus der Haft entflohen, den Bert und die ermordete Kollegin vor mehr als zwanzig Jahren hinter Gitter brachten – er schwor den Ermittlern blutige Rache. Damit ist auch Bert in größter Gefahr. Doch welche Rolle nimmt die geheimnisvolle Frau ein, die immer wieder in die Ermittlungen hineinspielt? Bei einem Mord bleibt es nicht, bald zieht sich eine blutige Spur durch Ostfriesland…

Dies ist bereits der 8. Band um die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens, wobei die Bände in sich abgeschlossen und somit auch gut einzeln zu lesen sind. Dieser Krimi ist der wohl persönlichste für Bert, aber auch für seine Kollegen, wegen der Verluste innerhalb der Polizei. Wie in den Vorgängerbänden finden sich schnell Hinweise auf Täter und Motiv, doch der Autor Rolf Uliczka versteht es, falsche Fährten zu streuen, so dass man Spaß beim Mitraten hat. Den Bezug zum Regionalen gibt es auch, allerdings hätte das für mich durchaus noch mehr sein dürfen in diesem Band. Die handelnden Personen wirken manchmal etwas hölzern, das ist schade, es hat mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Überhaupt habe ich mich mit diesem Buch eher schwer getan, so richtig fesseln konnte es mich nicht. Das mag wohl daran liegen, dass doch einiges an Action stattfindet und die Gefahr sehr greifbar ist während der ganzen Geschichte, doch manche dieser Passagen werden so unspektakulär erzählt, dass ich sie fast überlesen hätte. Eigentlich ist es eine gut durchdachte Geschichte, da hat sich der Autor sicher einige Gedanken dazu gemacht und auch recherchiert, ich finde jedoch, das kommt zu wenig im Buch selbst heraus.

Trotz allem aber freue ich mich auf eine Fortsetzung zu den Ermittlern von der Kripo Wittmund. Meine Meinung zu diesem Band ist eher subjektiv, es gibt freundlichere Rezensionen, die ich auf Grund der bisherigen Bände zu Bert und Nina nachvollziehen kann. Ich vergebe für dieses Buch eine eher verhaltene Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Unbedingt empfehlenswert!

Erziehen ohne Schimpfen
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Wer Kinder erzieht, wird sich immer wieder beim Schimpfen ertappen. Und sich hinterher fragen, ob das wirklich nicht anders geht. Die Autorin Nicola Schmidt bietet Hilfe genau in den Situationen, wenn ...

Wer Kinder erzieht, wird sich immer wieder beim Schimpfen ertappen. Und sich hinterher fragen, ob das wirklich nicht anders geht. Die Autorin Nicola Schmidt bietet Hilfe genau in den Situationen, wenn Eltern glauben, es gäbe keine andere Möglichkeit mehr. Sie hilft, aus der Schimpf-Falle herauszukommen.

Was habe ich schon nach Ideen gesucht, wie ich selbst aus der Schimpf-Falle herausfinde! Dieses Buch ist für mich wirklich hilfreich, es gibt neue Ideen und Anstöße, so dass jeder seinen eigenen Weg finden kann, um ohne Schimpfen und in einem konstruktiven Miteinander umzugehen. Nicola Schmidt erklärt die Hintergründe dazu: Was in solchen Situationen passiert, warum Eltern ausrasten, warum wir eigentlich gar nicht gerne schimpfen möchten, dass es zur Kindererziehung „ein ganzes Dorf“ braucht und eine Kleinfamilie damit eigentlich überfordert ist, und sie zeigt auf, wie Kinder sich fühlen und reagieren, wenn sie beschimpft werden. Sie zeigt aber auch auf, welche Möglichkeiten es gibt, aus einer belasteten Situation wieder herauszufinden, bietet Alternativen zum Schimpfen und vergisst dabei nicht, dass es allen Beteiligten gut gehen muss. Einzelne Situationen werden beispielhaft dargestellt, wobei klar ist, dass Kinder mitbestimmen, aber nicht die Bestimmer sind. Das Buch bietet den theoretischen Hintergrund und ist auf die Praxis zugeschnitten.

Dieser Ratgeber wird für mich immer bereit liegen zum Nachschlagen, Drin-rum-Schmökern, Neue-Ideen-holen und Alte-gute-Ideen-wiederaufleben-lassen. Man kann gar nicht alles auf einmal verarbeiten, bei jedem Durchblättern holt man sich neue Anstöße zur Veränderung. Dafür vergebe ich begeisterte 5 von 5 Sternen und empfehle das Buch unbedingt weiter.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Einstieg ins Intervallfasten mit veganen Rezepten

Das Kochbuch zum Intervallfasten
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Intervallfasten, das bedeutet eine (mindestens) 16stündige Essenspause. Die restlichen 8 Stunden des Tages stehen für zwei bis drei Mahlzeiten mit Genuss zur Verfügung. Die Einhaltung dieser Aufteilung, ...

Intervallfasten, das bedeutet eine (mindestens) 16stündige Essenspause. Die restlichen 8 Stunden des Tages stehen für zwei bis drei Mahlzeiten mit Genuss zur Verfügung. Die Einhaltung dieser Aufteilung, verbunden mit einer veganen Ernährung und unter Verzicht von Zucker und Weißmehlen, verspricht laut der Medizinerin Dr. Petra Bracht und der Rezeptautorin Mira Flatt ein körperliches Wohlgefühl bis hin zur Heilung von verschiedenen Krankheiten sowie die Lösung bei Gewichtsproblemen.

Der erste Teil des Buches füttert den Leser mit dem theoretischen Hintergrund dazu, ein weiterer Teil ergänzt die Ausführungen um Rezepte für drei schmackhafte Mahlzeiten am Tag sowie Süßes auf gesunde Art, jeweils für zwei Personen berechnet. Das Buch enthält auch den Hinweis, dass sich das Intervallfasten nicht für jeden eignet, besonders Kinder und Jugendliche sollten nicht fasten, bei manchen Krankheiten sollte das Fasten mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Doch im wesentlichen bietet das Buch einen guten Einstieg in die Theorie und die Praxis des Intervallfastens mit veganen Rezepten.

Die Rezepte bieten eine gute Möglichkeit, diesen Einstieg auszuprobieren. Allerdings wurde mir erst beim Durchlesen klar, dass die Rezepte rein vegan sind, aus dem Titel und dem Klappentext geht das leider nicht hervor. So geraten die Rezepte sehr „gemüselastig“, und viele der Gemüsesorten kommen bei uns nicht auf den Tisch, weil wir sie nicht mögen. Wer sich damit jedoch leichter tut, erhält hier einfache Rezepte, die gut beschrieben (und bebildert) sind. Man kann wohl vieles schon auf Vorrat zubereiten, um das Fasten auch während der Arbeitswoche durchhalten zu können. Andererseits empfinde ich den Ansatz als wenig familientauglich, denn wenn Kinder am Tisch mitessen, wird es schwierig, die 16stündige Fastenzeit durchzuhalten. Hand aufs Herz, mir würde das nicht gelingen.

Insgesamt fand ich den Ansatz recht interessant, aber wirklich überzeugen konnte mich das Buch nicht, um mit dem Intervallfasten zu beginnen. Vielleicht würde ich es schaffen, wenn ich Single wäre, so genau kann ich das allerdings nicht sagen.
Wer sich jedoch gerne mal darüber informieren oder gar einsteigen möchte ins Intervallfasten, ist mit diesem Buch gut beraten. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Berührende Geschichte über eine schwierige Zeit

Wo die Freiheit wächst
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Lene Meister ist 16 Jahre alt, wohnt in Köln und hat eine Lehre als Frisörin begonnen. Doch es ist 1942, ihr großer Bruder ist Soldat an der Front, ihr Vater tot. Noch scheint der Krieg weit weg zu sein, ...

Lene Meister ist 16 Jahre alt, wohnt in Köln und hat eine Lehre als Frisörin begonnen. Doch es ist 1942, ihr großer Bruder ist Soldat an der Front, ihr Vater tot. Noch scheint der Krieg weit weg zu sein, doch bald wird auch Köln von Bombenangriffen schwer getroffen. Ihr Leben verändert sich plötzlich auf unvorhergesehene Weise. Dabei beginnt sie immer mehr an Hitlers Propaganda zu zweifeln. Währenddessen lernt sie Erich kennen, einen jungen Mann, der sich den Edelweiß-Piraten angeschlossen hat. Diese beschmieren die Wände mit Anti-Nazi-Parolen, teilen regimekritische Flugblätter aus und fallen damit immer häufiger der Gestapo auf. Zunächst aus Liebe zu Erich, später aus eigener Überzeugung schließt Lene sich den Edelweiß-Piraten an.

In einem reinen Briefroman lässt der Autor Frank Maria Reifenberg die (fiktive) Geschichte von Lene Meister erzählen. Dabei hat er die Hintergründe der Edelweiß-Piraten sorgfältig recherchiert und Lenes Geschichte in diesen Kontext eingebettet. Aus den Briefen, die Lene schreibt und erhält, lässt sich erkennen, wie sie immer mehr nach der Wahrheit sucht und dabei selbst in die Fänge der Gestapo gerät. Dieses Jugendbuch erzählt realistisch über das Leben im Dritten Reich, über die Gefahren im Alltag und vor allem im Widerstand gegen die Staatsmacht. Aus der Sicht von Jugendlichen selbst erzählt, gibt es jungen Lesern einen guten und sehr persönlichen Einblick in die Kriegsjahre in Deutschland.

Lenes Geschichte, wenn auch fiktiv, erzählt lebendig aus einer schwierigen Zeit. Der Autor hängt an die Briefe selbst noch eine Zeittafel sowie einen Artikel über „Unangepasste Jugendliche im Dritten Reich“ an, die Lenes Geschichte selbst ergänzen. So entsteht ein berührendes Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle und mit 4 von 5 Sternen bewerte.