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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2022

Spannend mit immer wieder neuen Wendungen

Schreib oder stirb
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Der Literaturagent David Dolla wird zu einem Patienten in der Psychiatrie gerufen: Carl Vorlau behauptet, die siebenjährige Pia entführt zu haben und will sie nur befreien, wenn Dolla sein Buch über Vorlaus ...

Der Literaturagent David Dolla wird zu einem Patienten in der Psychiatrie gerufen: Carl Vorlau behauptet, die siebenjährige Pia entführt zu haben und will sie nur befreien, wenn Dolla sein Buch über Vorlaus Geschichte verlegt bekommt, plus einem Verlagsvorschuss von einer Million. Im Gegenzug soll Dolla berühmt werden als derjenige, der das Mädchen vor dem sicheren Tod retten wird. Damit der Literaturagent auch wirklich mitmacht, will Vorlau das Leben des Agenten für immer zerstören.

Eine humorvolle Vorlage für einen spannenden Thriller ist damit gelegt, bei dem nach und nach einige Überraschungen für immer wieder neue Wendungen in der Geschichte sorgen. Hier konnte mich das Autorenduo Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz wirklich überraschen. Verblüffend sind die Twists, die immer neue Aspekte der Geschichte eröffnen. Die Geschichte wird aus der Sichtweise von David Dolla erzählt, und mit ihm erlebt man den Verlauf dieser überraschenden Geschichte, fiebert mit ihm mit und hofft auf einen guten Ausgang dieser vertrackten Situation. Der Sprecher Simon Jäger hat eine angenehme Stimme, mit der er den Hörer auf dieses aberwitzige Abenteuer mit dem eigentlich eher ruhigen Literaturagenten David Dolla mitnimmt.

Diesen spannenden und äußerst unterhaltsamen Thriller empfehle ich sehr gerne weiter, gerade auch als Hörbuch, und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Eine Jugend auf Sylt

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
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Susanne Matthiesen entführt den Leser mit ihrem zweiten Buch zurück nach Sylt – in ein Sylt, das vom Lockdown geprägt ist, von einer gespenstischen Ruhe ohne Touristen, aber auch von den Fragen, die sie ...

Susanne Matthiesen entführt den Leser mit ihrem zweiten Buch zurück nach Sylt – in ein Sylt, das vom Lockdown geprägt ist, von einer gespenstischen Ruhe ohne Touristen, aber auch von den Fragen, die sie und ihre Generation seinerzeit in ihrer Jugend bewegt haben und dies teilweise auch heute noch tun.

Bereits in ihrem ersten Buch „Ozelot und Friesennerz“ durfte ich als Leserin Sylt mit den Augen einer kindlichen Inselbewohnerin erleben. Nun setzt die Autorin ihre Anekdoten fort und führt somit locker die Geschichten aus dem ersten Buch weiter. Auch diesmal sind die Erzählungen teilweise von viel Humor geprägt, doch es mischt sich auch wieder viel Nachdenkliches, ja auch Kritisches hinein. Die Anekdoten sind nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt, dennoch ist es äußerst spannend, über diese Innenansichten von der Insel zu lesen. Der lockere Ton, in dem die Autorin fabuliert, nimmt den Leser sofort mit in die Gedanken der Autorin. Man merkt dem Buch die Liebe der Inselbewohnerin für ihre Heimat an, die sie bereits kennt und doch immer wieder auch neu entdeckt.

Dieser Roman über das Leben auf Sylt konnte schnell mein Interesse am Thema wecken, sehr gerne ließ ich mich auf diese (angebliche) Insel der Reichen und Schönen entführen, erzählt aus der Sicht einer Inselbewohnerin. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Das mysteriöse Verschwinden von Mrs Agatha Christie

Mrs Agatha Christie
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Im Dezember 1926 verschwindet die berühmte Krimiautorin Agatha Christie. Man findet ihr leeres Auto am Rande eines Teiches. Ihr Ehemann sowie ihre kleine Tochter wissen nicht, wo sie sich aufhält, ja der ...

Im Dezember 1926 verschwindet die berühmte Krimiautorin Agatha Christie. Man findet ihr leeres Auto am Rande eines Teiches. Ihr Ehemann sowie ihre kleine Tochter wissen nicht, wo sie sich aufhält, ja der Ehemann muss verdächtigt werden, ihr etwas angetan zu haben. Was verschweigt er den Ermittlern, welche Rolle spielt er gar beim Verschwinden seiner Ehefrau?

Scheinbar ist die Ehe zwischen Agatha Christie und ihrem Mann harmonisch, doch als die Krimi-Autorin verschwindet, tauchen erste Zweifel daran auf. Man weiß heute, dass sie für elf Tage verschwand, doch was genau damals geschah, kann man nicht mehr so recht rekonstruieren. Die Autorin Marie Benedict spinnt eine spannende Geschichte um dieses Verschwinden. Ihre Erzählung wirkt in sich stimmig und bietet eine interessante Möglichkeit über die Geschehnisse in diesen mysteriösen elf Tagen. Mir hat die raffinierte Wende in der Erzählung sehr gut gefallen. Die berühmte Autorin zeigt sich von einer unerwarteten Seite, die Geschehnisse werfen plötzlich ein ganz anderes Licht auf sie.

Mich hat diese Deutung von Agatha Christies mysteriösem Verschwinden gut unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Eine Familie und ihre Verstrickungen

Für diesen Sommer
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Franziska hatte jahrelang nur sehr distanziert Kontakt zu ihrem Vater, nun soll sie auf Anweisung ihrer älteren Schwester Monika auf ihn aufpassen, solange Monika in Urlaub ist. Denn bisher hat Monika ...

Franziska hatte jahrelang nur sehr distanziert Kontakt zu ihrem Vater, nun soll sie auf Anweisung ihrer älteren Schwester Monika auf ihn aufpassen, solange Monika in Urlaub ist. Denn bisher hat Monika allein nach ihm gesehen, wie sie bisher schon immer für ihre Eltern da war. Monika war die Tochter, die alles hinkriegte, Franziska das schwarze Schaf der Familie. In der ungewohnten Nähe zum Vater brechen alte Konflikte mit neuer Heftigkeit wieder auf, Erinnerungen tauchen auf. Und stoßen einen Prozess auf, der Franziskas Leben – und nicht nur ihres – verändern wird.

Kann man mit 50 Jahren wieder zurückkehren, wenn man in den Augen der Eltern alles falsch gemacht hat? Wenn man selbst immer gegen die Ansicht der Eltern rebelliert hat, wenn man Brücken abgebrochen hat, wenn Chancen unwiederbringlich verloren sind? Franziska hat keine andere Wahl. Ihr Leben scheint in einem tiefen Tal angelangt zu sein: Ihre berufliche Planung ist gescheitert, sie hat keinen Partner, keine Kinder, scheinbar keine echte Zukunft. Und nun soll sie beim Vater wieder einziehen, soll ihn pflegen, weil die Schwester dringend Erholung braucht. Kann das überhaupt funktionieren? Franziska taucht tief ein in Erinnerungen, gräbt überraschende Informationen aus, findet nie gesehene Nachrichten. Und auch der Vater, Heinrich, erlebt die Zeit nochmal neu, muss sich mit dieser Tochter auseinandersetzen, die ihm so viel Rebellion entgegenbrachte. Das Miteinander gestaltet sich nicht einfach, doch dann gibt es den Weg frei für die Heilung von vielen alten Wunden, die nach wie vor schmerzen. Das ist nicht immer einfach zu lesen, dafür aber gibt es überraschende Wendungen, die den Weg frei machen für eine Veränderung. Man fiebert mit Franziska und Heinrich mit, kann sich gut in sie hineinversetzen, durch die Familiengeschichte die Innenansichten der einzelnen Familienmitglieder nachvollziehen. Die Erzählung berührt, trägt doch so ziemlich jeder von uns ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit mit sich. Auch wenn anfangs manches etwas langatmig erschien, ergibt sich im Nachhinein eine Geschichte, die in sich selbst schlüssig und rund ist.

Diesen Roman um eine Familie und ihre Verstrickungen hat mich in ihren ganz eigenen Sog ziehen können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 02.06.2022

Spannende Verwicklungen aus der Vergangenheit

Lavendel-Grab
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Eine Vermisstenmeldung lässt Lilou Braque hellhörig werden: Ein Bibliotheksangestellter, der sich mit der Übersetzung eines alten Buches beschäftigt hatte, ist verschwunden. Hinter diesem Buch steckt die ...

Eine Vermisstenmeldung lässt Lilou Braque hellhörig werden: Ein Bibliotheksangestellter, der sich mit der Übersetzung eines alten Buches beschäftigt hatte, ist verschwunden. Hinter diesem Buch steckt die Legende über zwei Brüder, die sich mit Alchimie beschäftigt hatten und dabei im Streit zu Tode kamen; bis heute sollen sie in ihrem verfallenen Haus spuken. Ob der Tod des Bibliotheksangestellten wirklich etwas mit dieser Legende zu tun hat?

Damit beginnt der vierte Fall mit Lilou Braque, die in der Provence als Praktikantin eingestellt ist. Dies soll ihr letzter Fall in Carpentras sein, denn kurz danach soll sie nach Paris zurückkehren. Dabei möchte sie inzwischen eigentlich sehr gerne in der Provence bleiben. Zu der Wehmut über die anstehenden Veränderungen mischt sich ihr Gespür dafür, dass hinter dem Verschwinden von Colpain ein Verbrechen steckt. Die Ermittlungen sind spannend, führen auch ein bisschen auf falsche Fährten, es muss ja alles abgeklärt werden… Die Auflösung ist umso spannender, weil ich zwar schon eine leise Ahnung hatte, die ich aber eher überhört habe im Eifer des Rätselratens. Spannend wird es, wenn die Geschehnisse mit dem Inhalt des kostbaren Buches verquickt werden. Und gefährlich wird es auch noch… Die Verbindung zur Region ist mehrfach gegeben, da darf man auch gerne ein bisschen Fernweh nach der Provence kriegen.

Mir hat die Verquickung einer Legende zu diesem Kriminalfall bestens gefallen, dieser Regionalkrimi hat es bestens geschafft, mich zu unterhalten. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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