Freundinnenschaft
Wenn wir lächelnJara wartet auf der alten Eisenbahnbrücke über der Ruhr: Ihre Freundin Anto ist im Wasser verschwunden, Jara hofft, dass sie gleich wieder auftaucht. Was nicht versunken ist, das ist der Baseballschläger, ...
Jara wartet auf der alten Eisenbahnbrücke über der Ruhr: Ihre Freundin Anto ist im Wasser verschwunden, Jara hofft, dass sie gleich wieder auftaucht. Was nicht versunken ist, das ist der Baseballschläger, mit dem die beiden zuvor ein Autofenster eingeschlagen haben. Während Jara auf Anto wartet, erinnert sie sich an Erlebnisse mit Anto, an ihre Freundschaft vom allerersten Kennenlernen bis heute.
Es ist die Geschichte einer Freundinnenschaft, die die beiden Mädchen sehr intensiv erlebt haben. Sie teilen Zigaretten, Lipgloss und ihre Wut miteinander. Ihre Freundinnenschaft scheint unerschütterlich zu sein. Die Geschichte wird aus Jaras Sicht erzählt, so dass die Leserin mitten in ihren Gedanken zu sein scheint. Und doch fiel es mir eher schwer, mir ein echtes Bild von diesen beiden jungen Frauen zu machen. Vor allem Anto wirkte immer ein bisschen unnahbar. Wirklich sympathisch waren mir Jara und Anto nicht, aber hey, das wollen sie ja auch gar nicht. Zudem war die Erzählung nicht chronologisch aufgebaut, immer wieder musste ich überlegen, wann das erzählte Ereignis denn nun stattgefunden hat, was mich immer wieder etwas aus dem Lesefluss riss. Das Buch spiegelt die Zerrissenheit der Protagonistin wieder, was mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Es ist jedoch eine Geschichte, die nachwirken muss, man kann sie nicht schnell beiseiteschieben.
Hat mich nun das Buch überzeugt oder nicht? So wirklich kann ich das gar nicht sagen. Es hat mich ein bisschen nachdenklich hinterlassen. Kann ich das Buch weiter empfehlen? Nur mit ganz viel Unvoreingenommenheit und Neugier auf zwei junge Frauen, die sich ihren eigenen Weg suchen.