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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2025

Senior Sunrise

The summer we kissed
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Eigentlich habe ich eine gute coming of age erwartet , jedoch handelt es sich hier um einen Liebesroman der sich an ein Lesepublikum richtet welches noch mittendrin in dieser Phase befindet. Der ...





Eigentlich habe ich eine gute coming of age erwartet , jedoch handelt es sich hier um einen Liebesroman der sich an ein Lesepublikum richtet welches noch mittendrin in dieser Phase befindet. Der Titelzusatz " Jedes Ende ist ein Neuanfang , jeder Kuß ist ein Versprechen" hätte mir dies eigentlich veraten können. Jedoch von der vom Verlag versprochenen sommerlichen Leichtigkeit keine Spur. Ich habe mich bemüht mich auf diese Art einzustellen ,aber es sind ein paar zu viele Dramen und Missverständnisse, man braucht nicht mit dem Holzhammer draufzuhauen um zu begreifen ,dass Alles durch fehlendes Vertrauen , zu wenig Kommunikation und geringes selbstgefühl hervorgerufen wird . Und gerade dadurch ,das zu viel an Dramen einen Großteil des Buches ausmachen ( Eindruck von Fanservice) geht das sensible Thema Panikattacken unter.
Gut fand ich die Idee , dass Natalia sich als Künstlerin ihre Gefühle mit Farben ausdrücken lässt .
In den ruhigeren Teilen , die leider zu selten waren lässt sie ihre Hauptprotagonisten miteinander verständnisvoll umgehen. Aber wie gesagt diese Szenen waren viel zu selten und mich hat das Buch persönlich gestresst. Da hat es das oberflächliche Happy End auch nicht mehr für mich retten können.

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Veröffentlicht am 26.05.2025

Dem Gaming gebürt die Ehre

Gaming – Eine Pixel-Zeitreise
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Welch eine ungewöhnliche , aber passende Art und Weise durch ein Comic die Geschichte des Videospiels zu zeigen. Passend fand ich aber auch mich als Leser, da ich als Kind der 70er und 80er sowohl Pong ...

Welch eine ungewöhnliche , aber passende Art und Weise durch ein Comic die Geschichte des Videospiels zu zeigen. Passend fand ich aber auch mich als Leser, da ich als Kind der 70er und 80er sowohl Pong ( in Deutschland Telespiel), als auch mit der Atari Konsole, sowie Tetris und mich als Erwachsene jahrelang durch alle "The Sims " Teile ( jetzt erkunde ich Insoi) gespielt habe. In unserer Familie gibt es natürlich eine Wii und eine Xbox. Nur von einer VR- Brille , wie sie in der Einleitung gezeigt wird , wird mir leider schlecht . Ich freute mich sehr darüber , dass dem Gaming nun in einem Comic die Ehre widerfährt sich mit seiner Geschichte für ein breites Publikum auseinanderzusetzen.
Ein Gaming Wissenschaftler ( ja es gibt einen Studiengang mit Bachlorabschluss für Gaming Design ) und die Comiczeichnerin führen in diesem Comic, von den einfachen Anfänge an ,durch die Geschichte des Gamings bis in die Gegenwart. Durch ein Defekt einer Impulskanone / Fluxgewehr reisen sie durch die Zeiten und tauchen sogar in die Videospiele ein in denen Aufgaben auf sie warten . Fast wie nebenbei erfährt man computertechnische Hintergründe und lernt die Spieleentwickler kennen.
Der Zeichenstil gefällt mir sehr gut , ich mag es wenn in einem plakativen Zeichenstil mit Mangaanleihen gezeichnet wird. Um die unterschiedlichen Ären darzustellen , verwendet die Zeichnerin unterschiedliche Farbschemata. Braune, braunrote und gedeckte Farbtöne für die späten 60er und 70er Jahre ( was mir ein retro feeling gab),etwas bunter ab den 80er Jahre .
Ich fand es sehr interessant und wurde gut unterhalten, was ein reines Sachbuch in dem Maßen nie erreicht hätte.Mehr als einmal kam bei mir ein nostalgisches Gefühl auf als ich über alte Videospiele die ich als Kind spielte las und gleichzeitig die Grafiken der Spiele sah.
Der Comic zeigt das Computerspiele mehr als Pixel sind.
Da es ein Hardcover ist und dadurch eine zusätzliche Wertigkeit besitzt eignet sich das Buch auch gut als Geschenk für andere Spielenerds.


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Veröffentlicht am 15.04.2025

Kleine literarische Reise nach Japan

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
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Ito Ogawas wunderbarer Roman lässt uns eine kleine Reise nach Japan literarisch erleben . Ich finde es toll , dass wir in diesem Roman so viel von der japanischen Kultur vermittelt bekommen. Besonders ...

Ito Ogawas wunderbarer Roman lässt uns eine kleine Reise nach Japan literarisch erleben . Ich finde es toll , dass wir in diesem Roman so viel von der japanischen Kultur vermittelt bekommen. Besonders interessant fand ich, dass man nebenher sehr viel über Kalligraphie lernen kann . Ich war regelrecht fasziniert und habe es bewundert mit welcher Sorgfalt Hatoko die einzelnen Materialien für das Briefe schreiben passend zum Anlass auswählte. Da bemerkte man auch sehr die unterschiedlichen Bedeutungen und Wertigkeiten in der japanischen Kultur. Dies findet man auch wieder in der Ausübung des Berufs Hatokus, welche durch dieses stellvertretende Briefe schreibens gerade im privaten Bereich doch ein wenig für mich empfundene Unehrlichkeit verbunden ist .Vielleicht ist es in dieser Kultur nicht so wichtig wer der Überbringer ist und ob immer absolute Ehrlichkeit in den Briefen erwartet wird. Das Buch lässt uns aber auch eine Reise Hatokus zu sich selbst erleben . Durch sehr viele Begegnungen bei der Ausübung als öffentliche Briefeschreiberin findet sie ihren Platz im Leben.

Die Sprache ist wohltuend schlicht , wie ich es von japanischen Autoren gewohnt bin und mag . Dies hat einen gewissen Charme, fast poetisch und das soziale Miteinander wirkt elegant.
Japanischer Schreibstil kann distanziert wirken durch diesen oft ein sehr schlichten Stil , das sind wir im Westen nicht so gewohnt. Für mich liegt aber sehr viel Schönheit in den einfachen Beschreibungen die aber in diesem Roman gleichzeitig  sehr ausführlich und genau sind .

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Veröffentlicht am 29.03.2025

Herz zerreißend

Blue Sisters
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Als ich Cleopatra und Frankenstein 2023 las  war es einer meiner Highlights des Jahres und der Roman wirkt immer noch nach . Diesmal ist es eine herzzerreißende starke Geschichte über drei Schwestern ...

Als ich Cleopatra und Frankenstein 2023 las  war es einer meiner Highlights des Jahres und der Roman wirkt immer noch nach . Diesmal ist es eine herzzerreißende starke Geschichte über drei Schwestern die noch vor einem Jahr vier Schwestern waren. Coco Mellors hat so ein großes Talent Gefühle und Charaktere schonungslos zu beschreiben und Tabuthemen nicht auszulassen , sondern auszusprechen . Alle Geschwister sind sehr unterschiedlich ,aber in einem sind sie gleich, sie haben nicht angefangen zu trauern , sind praktisch in Phase Eins und Zwei stecken geblieben, Unglaube und Wut. Statt zu verarbeiten flüchten sie in Arbeit, Alkohol und Drogen, eine Schwester in eine physischen Flucht. Sie würden sich gerne gegenseitig helfen sind sich aber zu nahe , gleichzeitig zu unterschiedlich und ihr Geschwistergefüge aus der Balance. Sie können nicht mit und nicht ohne einander.
Die Geschwister sind mir direkt ans Herz gewachsen  und es tat mir persönlich weh das eine fehlte. Nicki hätte ich gerne kennengelernt.  Ich habe im Laufe des Romanes mit ihnen auf ein happy end gehofft, mitgelitten ,aber auch geglaubt dass sie stark genug sind für sich individuell und zusammen eine Lösung zu finden, mit der Trauer und dem Leben umgehen zu lernen.
Toller Roman.


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Veröffentlicht am 08.03.2025

Ästhetisch schöner vielschichtiger Science Fiction

Lyneham
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Ich habe mich sehr über und auf diesen Roman gefreut, da Nils Westerboer für mich der Überraschung -science-fiction Autor 2022 war. Sein Vorgängerroman "Athos 2643 " gefiel mir ausgesprochen gut, der ...

Ich habe mich sehr über und auf diesen Roman gefreut, da Nils Westerboer für mich der Überraschung -science-fiction Autor 2022 war. Sein Vorgängerroman "Athos 2643 " gefiel mir ausgesprochen gut, der ein tiefgründiger Roman abseits des mainstreams science fiction war.
Die Landung der Familie auf dem Mond Perm erinnerte mich an C.S. Lewis Landung auf dem Venus im Roman "Perelandra". Der Unterschied war nur, dass ich mich von Anfang an unterhalten gefühlt habe. Lewis beschrieb zwar phantastisch aber sehr langatmig, hingegen Westerboer sehr nahbar. Was vielleicht daran lag , dass sie aus der Sicht eines 12 jährigen Jungen beschrieben wurde
Informative ,vertiefte Informationen über die Welt bekommen wir durch Zwischenkapitel aus der Sicht der Mutter und ihr Forscherteam. Diese waren sehr interessant und zeigten das Terraforming nicht so einfach ist ,auch wenn die Welt alle nötigen Stoffe besitzt. Zumal hier noch ein fiktives Problem auftauchte. Nils Westerboer ließ auch philosophische und moralische Aspekte des Terraforming nicht aus . Sollte man eigentlich in ein Ökosystem eingreifen?
Ich mochte auch von Anfang an die Charaktere,vor allem die kleine, warmherzige, intelligente Loy.
Es war sehr spannend und unterhaltsam nach und nach herauszubekommen was eigentlich schiefgelaufen ist , welche Warnung/ Geheimnis die Mutter hatte. Ich fühlte mich auch sehr unterhalten die Anpassung der Familien auf dem neuen Planeten unter schwierigen Bedindungen ( auch wenn die hochentwickelte Technologien einiges erleichterten, da schlug mein Nerd Herz) mit zu erleben .
Es bleibt eine fremde, jedoch faszinierende ästhetisch schöne Welt.
Wieder ein vielschichtiger, tiefsinniger Roman mit einer schönen Botschaft . Jetzt muss ich unbedingt noch Nils Westerboers Debut "Kernschatten" lesen.

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