Profilbild von Gluecksklee

Gluecksklee

Lesejury Star
offline

Gluecksklee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gluecksklee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

Konnte mit emotional leider nicht mitreißen

Erschütterung
0

„Erschütterung“ von Percival Everett hatte mich aufgrund des Klappentextes unglaublich neugierig gemacht. Ein Vater, dessen Welt im wahrsten Sinne des Wortes durch die furchtbare Diagnose seiner Tochter ...

„Erschütterung“ von Percival Everett hatte mich aufgrund des Klappentextes unglaublich neugierig gemacht. Ein Vater, dessen Welt im wahrsten Sinne des Wortes durch die furchtbare Diagnose seiner Tochter erschüttert wird und der auf ein Himmelfahrtskommando aufbricht – das klang für mich nach einer emotional mitreißenden Geschichte.
Allerdings war „Erschütterung“ dann doch etwas anders, als ich das erwartet hatte.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Zach, der Ich-Erzähler und Protagonist der Geschichte. Er ist Professor an einer Universität und hat sich nach eigener Beschreibung in seinem Leben eingerichtet, das ihn zwar nicht mit unbändigem Glück erfüllt (weder sein Job, noch die Beziehung zu seiner Frau sorgen wirklich für Glück), das ihn aber ganz zufrieden macht. Nur Sarah und die Vaterrolle, die er ihr gegenüber innehat, scheint ihn wirklich glücklich zu machen. Alles in allem ist er mir über Teile der Handlung einfach nicht besonders sympathisch.

Erschütterung ist die Geschichte eines Mannes, der an dem Verlust seiner Tochter zu zerbrechen droht und sich diesem Erlebnis dadurch entzieht, dass er einem Hilferuf folgt, den er in einer gebrauchten Jacke gefunden hat. Auch wenn diese Mission sicherlich heroisch erscheint, hatte ich das Gefühl, dass sich Zach der größeren Herausforderung (dem sich verschlechternden Gesundheitszustand seiner Tochter) entzieht und seine Frau damit alleine zurücklässt.
Zwischen den Kapiteln hat Percival Everett Informationen aus Zachs Fachbereich eingefügt – und auch immer wieder Schachzüge – in der Art und Weise, in der diese bei einer Schachpartie dokumentiert werden würden. Obwohl die Informationen aus dem Bereich der Paläontologie zum Teil interessant waren, fand ich, dass sie die Handlung nicht unbedingt bereichert haben. Auch die Schachzüge haben mich eher irritiert, wenn ich ehrlich bin.

Auch der Schreibstil des Autors kam für mich etwas sperrig daher. Das, in Verbindung mit dem wenig sympathischen Protagonisten, hat vermutlich dazu geführt, dass mich die Geschichte nicht wirklich emotional berührt hat.

Der Erzähler, Christian Brückner, hat allerdings einen guten Job als Erzähler der Hörbuchversion abgeliefert. Man konnte seiner Stimme gut folgen und in die Handlung eintauchen.

Insgesamt komme ich leider nur auf zwei von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2022

Leider nicht so ganz mein Fall

Der Herzgräber
0

Der Thriller „Herzgräber“ von Jen Williams hatte mich vor allem aufgrund des Klappentextes neugierig gemacht. Allerdings konnte mich die Umsetzung der Autorin nicht wirklich überzeugen. Zum einen war Heather, ...

Der Thriller „Herzgräber“ von Jen Williams hatte mich vor allem aufgrund des Klappentextes neugierig gemacht. Allerdings konnte mich die Umsetzung der Autorin nicht wirklich überzeugen. Zum einen war Heather, die Protagonistin der Geschichte, mir nicht wirklich sympathisch. Zum anderen gibt es in diesem Thriller nach meinem Geschmack den einen oder anderen Moment, in dem sich die Protagonistin einfach nur unlogisch verhält. Erschwerend kommt für mich hinzu, dass in beinahe jedem Kapitel gefühlt zunächst die aktuelle Wetterlage beschrieben wird und irgendwann Heather entweder alleine oder in Begleitung Wein trinkt.
Die Geschichte wird in der Gegenwart (Heather) und der Vergangenheit (Michael Reave) erzählt – wobei sich die Handlungsstränge Stück für Stück aufeinander zu bewegen. Allerdings konnte mich die Entwicklung der Story nicht wirklich fesseln. Das lag zum einen an den Längen, die für mich durch unnötige Beschreibungen (z.B. die Wetterlage, die keine Bedeutung für die Handlung zu haben scheint) und eben Heathers unlogisches Verhalten entstanden sind.
Insgesamt komme ich daher leider nur auf zwei von fünf Sternen, da das Buch mich leider nicht wirklich fesseln konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2022

Geschichten mit und über Katzen

Pfoten vom Tisch!
0

Ich bin ein großer Fan von Hape Kerkeling und ich liebe Katzen. Daher war ich unglaublich neugierig auf „Pfoten vom Tisch! – Meine Katzen, andere Katzen und ich“.

Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht ...

Ich bin ein großer Fan von Hape Kerkeling und ich liebe Katzen. Daher war ich unglaublich neugierig auf „Pfoten vom Tisch! – Meine Katzen, andere Katzen und ich“.

Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. In dem Buch wechseln sich Anekdoten aus dem Leben von Hape Kerkeling mit Fokus auf die Katzen, die ihn in seinem Leben bisher begleitet haben, mit interessanten Informationen über die Geschichte der Katzen, die Katzenhaltung, abergläubischen Annahmen über Katzen und vielem mehr ab. Die ausgewählten Episoden aus dem Leben von Hape Kerkeling mit seinen verbeinigen Haustieren sind unterhaltsam, herzerwärmend und man merkt den Erzählungen des Autors einfach seine große Begeisterung für die Katzen als Haustier seiner Wahl an.

Insbesondere, weil Hape Kerkeling sein Buch selbst vertont hat. Mich hat „Pfoten vom Tisch“ auf jeden Fall unterhalten, zum Schmunzeln gebracht und mir noch das eine oder andere über die Entwicklung der Katze zum beliebten Haustier beigebracht.

Von mir erhält das Hörbuch volle fünf Sterne und eine definitive Empfehlung für alle Fans von Hape Kerkeling und/oder alle Katzenfreunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2022

Gelungene Mischung aus Drama, Romantik und Humor

Morgen schreib ich dir ein Happy End
0

Wenn ich mir das Cover zu „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ anschaue, dann vermittelt es mir dein Eindruck einer eher locker-flockigen Geschichte rund um zwei Menschen in New York City. Und ja, man ...

Wenn ich mir das Cover zu „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ anschaue, dann vermittelt es mir dein Eindruck einer eher locker-flockigen Geschichte rund um zwei Menschen in New York City. Und ja, man bekommt eine Liebesgeschichte, aber man bekommt noch so viel mehr. Tash Skilton hat mit Miles und Zoey zwei Charaktere geschaffen, die auf den ersten Blick wie Feuer und Wasser wirken. Die Autorin verfügt über ein sehr feines Gespür für Humor, dafür, Emotionen aus dem Papier in die Herzen der Leser zu projizieren. Die Geschichte fesselt einfach.
Ich musste oft schmunzeln beim Lesen, dann habe ich wieder mit den Augen gerollt und mich im Wechsel mit Zoey und Miles über die Unarten des jeweils anderen aufgeregt. Der Roman hat genau die richtige Mischung aus Drama, Romantik und Humor – und hat gerade in der aktuellen Situation, in der so vieles so trist und grau wirkt, für ein paar Lesestunden einen echten Lichtschimmer für mich dargestellt.
Sowohl Zoey als auch Miles waren für mich greifbare, dreidimensionale Charaktere, mit denen ich gerne mal ein paar Stunden im Gespräch in ihrem Stammcafé verbringen würde.
Ich hoffe wirklich, dass nach „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ noch weitere Bücher der Autorin folgend werden.
Ich jedenfalls vergebe fünf von fünf Sternen und kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2022

Historischer Kriminalroman auf hoher See

Der Tod und das dunkle Meer
0

Der Klappentext zu „Der Tod und das dunkle Meer“ hatte mich unglaublich neugierig gemacht – ein historischer Kriminalroman, der auf hoher See spielt, das war für mich komplett neu. Historische Romane kommen ...

Der Klappentext zu „Der Tod und das dunkle Meer“ hatte mich unglaublich neugierig gemacht – ein historischer Kriminalroman, der auf hoher See spielt, das war für mich komplett neu. Historische Romane kommen in meinen Lesegewohnten eher selten vor – hier muss mich Epoche oder der Handlungsort schon extrem fesseln, damit ich zugreife. Ich war hier allerdings vor allem aufgrund des Schiffes als hauptsächlicher Schauplatz der Handlung gespannt auf die Geschichte, die sich auf der Saardam zutragen würde und habe auf einen mit unterschwelliger Spannung aufgeladenen Handlungsbogen gehofft. Diesen Spannungsbogen hat Stuart Turton auch geliefert. Die Stimmung an Bord des Schiffes, die immer düsterer wird, je weiter die Handlung voranschreitet, sorgt dafür, dass man die Beklemmung beinahe greifen kann, die die Besatzung und die Passagiere zu spüren bekommen.
Gefühlt hat der Kriminalroman allerdings gerade im ersten Drittel ein paar gefühlte Längen, es dauert ein bisschen, bis alles so richtig in Fahrt kommt. Aber zum Ende des Romans wird man zum einen mit einem stimmigen Zusammenführen der einzelnen Informationsstränge belohnt. Und zum anderen wird spätestens dann klar, dass keine unnötigen Informationen in der Handlung enthalten sind. Daher möchte ich an dieser Stelle ein großes Kompliment an den Autor aussprechen. Leider wird das Ende für mich dann doch ein bisschen zu kurz abgehandelt, hier hätte ich mir durchaus ein paar Seiten mehr gewünscht.
Der Schreibstil von Stuart Turton liest sich sehr flüssig und die Charaktere waren für mich allesamt greifbar. Ob es jetzt Samuel Pipps, Arent, Sara oder deren Tochter Lia waren – sie alle standen mir während des Lesens vor Augen.
Alles in allem ist „Der Tod und das dunkle Meer“ ein fesselnder Kriminalroman, den ich insgesamt mit vier von fünf möglichen Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere