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Veröffentlicht am 22.04.2022

Tragisch

Nordlicht - Die Toten im Nebel
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Rasmus Nyberg, Ermittler aus Esbjerg, steht mal wieder vor einer schweren Entscheidung, Karriere machen in Esbjerg/Südjüland oder ein Schreibtischjob in Kopenhagen in der Nähe seiner Tochter. Der Leichenfund ...

Rasmus Nyberg, Ermittler aus Esbjerg, steht mal wieder vor einer schweren Entscheidung, Karriere machen in Esbjerg/Südjüland oder ein Schreibtischjob in Kopenhagen in der Nähe seiner Tochter. Der Leichenfund in einer Lagerhalle in Esbjerg lässt ihn die Entscheidung vertagen.
Wenige Tage später wird in Leck/Deutschland, nahe der dänischen Grenze, eine zweite Leiche gefunden. Schnell werden Parallelen zum dänischen Fall sichtbar.
Vibeke Boisen und Rasmus Nyberg rufen die länderübergreifende Sonderkommission zusammen.


Dieses ist mein vierter Fall der beiden begnadeten Ermittler und ihrer Sondereinheit.
Mich begeistert diese Reihe, weil die Unterschiede zwischen Dänen und Deutschen nicht nur aufgezeigt, sondern auch ihre Stärken hervorgehoben und zusammengeführt werden.
Die beiden Hauptermittler könnten unterschiedlicher nicht sein, aber das war auch immer eine ihrer Stärken. In diesem Buch ist das etwas anders.
In diesem Fall habe ich den Eindruck, dass sich die Tragik und Düsternis durch das gesamte Buch zieht. Ich möchte jetzt hier nicht spoilern, aber verpasste Chancen, tragische Todesfälle, mangelndes Vertrauen, Einsamkeit und Sprachlosigkeit prägen diesen Krimi. Mir fehlt der feine Witz und das Geplänkel zwischen Rasmus und Vibeke und vor allem ihr Vertrauen untereinander.
Der Kriminalfall an sich war spannend, tragisch in jeder Hinsicht und genial gelöst. Interessant daran fand ich, dass er von zwei Seiten gelöst wurde und beide Parteien fast gleichzeitig die Lösung hatten.
Ich hoffe auf noch viele neue Fälle der Truppe und dass sie Wege aus der Düsternis finden.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Trauma Bewältigung

Eiszeit für Beck
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Nick Beck, ehemaliger LKA-Ermittler, gerade dabei sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, wird vom LKA zu einem Aufsehen erregenden Tatort gerufen. Eigentlich hat er mit der Mordkommission nichts mehr ...

Nick Beck, ehemaliger LKA-Ermittler, gerade dabei sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, wird vom LKA zu einem Aufsehen erregenden Tatort gerufen. Eigentlich hat er mit der Mordkommission nichts mehr zu tun.
Die Umstände und die Auffinde Situation lassen jedoch befürchten, dass der „Elbripper“ wieder aktiv ist. Seine verpatzte Festnahme war der Grund für Becks Absturz vor zwei Jahren.

Dieser Folgeband über Beck und den „Elbripper“ hat mir noch besser, als das erste Buch gefallen.
In diesem Buch beobachten wir Leser, wie Beck versucht in sein Leben wieder Ordnung zu bringen. Jetzt muss er sich aber wieder mit seinem Trauma „Elbripper“ auseinandersetzen. Er muss seinen Profiler-und Jagdinstinkt befeuern, ohne wieder daran zugrunde zu gehen. Das wurde gut vom Autor ge- und beschrieben.
Die Figur Lea erschien mir dieses Mal allerdings überzogen. Ich bin selbst 3-fache Mutter und habe mich nie als krank und schonungsbedürftig empfunden, während meiner Schwangerschaften. Aber ich hätte niemals im 9. Monat der Schwangerschaft einen vermeintlichen Tatort, wo die Täter noch anwesend sind, nur mit einem einzigen Kollegen betreten. Das erscheint mir doch unglaubwürdig.
Abgesehen davon fand ich den Krimi spannend, unterhaltsam und vor allem die verschiedenen Sichtweisen interessant geschrieben.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Segelfreunde

Acht, in Böen neun
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Sieben Freunde begeben sich, wie viele Male vorher, auf gemeinsame Segeltour rund um Korsika.
In der Nacht ihrer Rückkehr zum Festland endet die Schönwetterperiode genauso wie ihr harmonisches Urlaubsfeeling. ...

Sieben Freunde begeben sich, wie viele Male vorher, auf gemeinsame Segeltour rund um Korsika.
In der Nacht ihrer Rückkehr zum Festland endet die Schönwetterperiode genauso wie ihr harmonisches Urlaubsfeeling. Sie geraten in ein Unwetter. Sie kämpfen gegen die Unzulänglichkeiten ihres Charterboots, gegen hohen Wellengang und tückischen Böen.
Als sich die Lage etwas beruhigt, stellen sechs Freunde fest, dass eine Frau fehlt.
Wann ist sie über Bord gegangen und hätte das verhindert werden können?


An diesem Hörbuch gefällt mir als erstes das Cover. Der einsame Rettungsring, auf den mit Sturm gepeitschten Wellen, sagt neben dem Titel „Acht, in Böen neun“ viel aus. Man erwartet eine Havarie auf See.
Die Art und Weise, wie Michael Wirbitzky die Geschichte aufbereitet hat, indem wir nur die Antworten der Verhörten beziehungsweise Befragten hören, war mal etwas anderes. Das hat mir gut gefallen, auch wenn ich anfänglich gestutzt habe und mich erst einmal darauf einlassen musste.
Nach und nach erfuhren wir immer mehr Einzelheiten und Stück für Stück setzte sich ein Bild zusammen. Mehr und mehr wurden die einzelnen Charaktere beleuchtet, ja regelrecht entblättert.
Auch die Sprecher wurden den einzelnen Charakteren gerecht und haben das Bild, dass man sich von den einzelnen Akteuren und vom Unglück machte, komplettiert.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Kopenhagener Team- serientauglich

Eis. Kalt. Tot.
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Eine Albtraum hafte Mordserie überschwemmt Kopenhagen. In der dortige Mordkommission verzweifelt deren Leiterin Kirsten Vinther fast daran. Sie sieht kein Motiv. Sie findet keinen Zusammenhang und ihren ...

Eine Albtraum hafte Mordserie überschwemmt Kopenhagen. In der dortige Mordkommission verzweifelt deren Leiterin Kirsten Vinther fast daran. Sie sieht kein Motiv. Sie findet keinen Zusammenhang und ihren neuen Kollegen Jesper Bœk aus der Provinz weiß sie noch nicht einzusetzen und vor allem einzuschätzen.
Die Grönländische Recognizerin Marit Rauch Iversen bietet ihre Hilfe an und findet schnell eine Verbindung zur Grönländischen Mythologie.


Das ist wieder einmal ein spannender und unterhaltsamer Thriller aus Kopenhagen. Interessanter Weise von keiner dänischen Autorin geschrieben. Wir erleben einen Blick von außen auf die Arbeit der dänischen Polizei. Was mich an diesem Thriller besonders begeistert hat, ist der Blick auf Grönland und auf die grönländische Mythologie. Ich weiß so wenig über Grönland und seine Bevölkerung. Ein bisschen sind wir der Insel in diesem Buch nähergekommen.
Den vorliegenden Thriller könnte ich mir gut als Auftakt für eine Serie vorstellen. Die Zusammenarbeit der aktionsgeladenen Kirsten, des nachdenklichen, aber auch pfiffigen Jesper und der Recognizerin Marit mit grönländischen Wurzeln war interessant und abwechslungsreich. Außerdem ist noch viel Entwicklungspotential in den Beziehungen untereinander.
Der Fall an sich und vor allem die Leichenschändung und Kaltblütigkeit hat mich zwischenzeitlich sprachlos gemacht und das Buch zuklappen lassen. Die Autorin hat uns Leser nicht durch überflüssige, blutige Beschreibungen behelligt, aber auch so waren die Verbrechen heftig.
Der Schreibstil war flüssig und kurzweilig. Jeder Protagonist wurde genau beschrieben, so dass man die einzelnen Handlungsweisen gut nachvollziehen konnte. Und es war spannend. Der Leser konnte mitfiebern, rätseln und manchmal auch schmunzeln. Manche Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar, wie zum Beispiel die Gletscherbesteigung von nur drei Personen, aber „so what“.
Ich würde mich über eine Folge 2 oder 3 freuen.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Fesselnd, kurz und knapp

Die Autopsie
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Während einer Tutoren-Veranstaltung an der Uni wird Julia Schwarzens Mitbewohner Lennart von der Polizei festgenommen. Julia Schwarz studiert, wie auch Lennart, Medizin. Lennart wird verdächtigt, seine ...

Während einer Tutoren-Veranstaltung an der Uni wird Julia Schwarzens Mitbewohner Lennart von der Polizei festgenommen. Julia Schwarz studiert, wie auch Lennart, Medizin. Lennart wird verdächtigt, seine Ex-Freundin getötet zu haben.
Julia will helfen und ermittelt auf eigene Faust, aber alles scheint sich gegen Lennart zu sprechen und er gerät immer mehr in Bedrängnis.


Svenja Pages, eine interessante und vielseitige Schauspielerin, hat bereits mehrere Thriller von Catherine Shepherd eingelesen und somit auch das richtige Gefühl für Shepherds Bücher. Es war angenehm ihr zuzuhören bis auf die Szenen, in den sie Männerstimmen interpretieren wollte. Ihre Stimmlage ist dabei, meinem Empfinden nach, ins Kasperlehafte abgedriftet.
Der Thriller an sich war kurz und knapp gehalten. Die einzelnen Protagonisten wurden nur oberflächlich charakterisiert, was aber auch ausreichend war. Als Leser bzw. Zuhörer konnte man sich trotzdem ein gutes Bild machen und mitdenken.
In gut 2 Stunden wurde ein spannender und unterhaltsamer Thriller vorgelesen.

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