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Veröffentlicht am 21.04.2022

Trauma Bewältigung

Eiszeit für Beck
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Nick Beck, ehemaliger LKA-Ermittler, gerade dabei sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, wird vom LKA zu einem Aufsehen erregenden Tatort gerufen. Eigentlich hat er mit der Mordkommission nichts mehr ...

Nick Beck, ehemaliger LKA-Ermittler, gerade dabei sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, wird vom LKA zu einem Aufsehen erregenden Tatort gerufen. Eigentlich hat er mit der Mordkommission nichts mehr zu tun.
Die Umstände und die Auffinde Situation lassen jedoch befürchten, dass der „Elbripper“ wieder aktiv ist. Seine verpatzte Festnahme war der Grund für Becks Absturz vor zwei Jahren.

Dieser Folgeband über Beck und den „Elbripper“ hat mir noch besser, als das erste Buch gefallen.
In diesem Buch beobachten wir Leser, wie Beck versucht in sein Leben wieder Ordnung zu bringen. Jetzt muss er sich aber wieder mit seinem Trauma „Elbripper“ auseinandersetzen. Er muss seinen Profiler-und Jagdinstinkt befeuern, ohne wieder daran zugrunde zu gehen. Das wurde gut vom Autor ge- und beschrieben.
Die Figur Lea erschien mir dieses Mal allerdings überzogen. Ich bin selbst 3-fache Mutter und habe mich nie als krank und schonungsbedürftig empfunden, während meiner Schwangerschaften. Aber ich hätte niemals im 9. Monat der Schwangerschaft einen vermeintlichen Tatort, wo die Täter noch anwesend sind, nur mit einem einzigen Kollegen betreten. Das erscheint mir doch unglaubwürdig.
Abgesehen davon fand ich den Krimi spannend, unterhaltsam und vor allem die verschiedenen Sichtweisen interessant geschrieben.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Gelungenes Krimi-Debüt

Der Tote im Netz
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Franziska Mai, Journalistin im Bäderland-Lokalradio, und ihre Nachrichten-Kollegen,
werden vom geplanten Aufkauf ihres Heimat-Senders durch einen überregionalen Spartensender aufgeschreckt. Jetzt heißt ...

Franziska Mai, Journalistin im Bäderland-Lokalradio, und ihre Nachrichten-Kollegen,
werden vom geplanten Aufkauf ihres Heimat-Senders durch einen überregionalen Spartensender aufgeschreckt. Jetzt heißt es, auf sich aufmerksam machen, sich unentbehrlich machen.
Mit ihrem neuen Format „Wir sind die Problemlöser“ versuchen Franziska und ihr Volontär Janis, Themen, die den Inselbewohnern auf den Nägeln brennen auf den Äther zu bringen.
Direkt der erste Fall beschert ihnen einen Toten. Der ermittelnde Hauptkommissar Kai Lorenz ist von ihrer Mitarbeit absolut nicht begeistert.


Mein erster Eindruck vom Buch ist sehr gut. Das Cover ziert ein Foto der Seebrücke Ahlbecks. Im Einband des Covers verbirgt sich eine übersichtliche Karte, die dem Leser die Nachverfolgung der teilweise weiten Wege der Protagonisten leicht macht. Danke, diese Karten sind immer eine Bereicherung.
Schon nach wenigen Kapiteln erkennt man einen gut durchdachten und unterhaltsam geschriebener Krimi. Bei der geschilderten Zusammenarbeit der Polizei, Hauptkommissar Kai Lorenz, mit einer Journalistin, Franziska Mai, hat man den Eindruck, dass die Autorin genau weiß, was sie schreibt. Also entweder sehr gut recherchiert oder selbst als Journalistin tätig gewesen.
Gespickt mit wohl dosierter Komik und Humor führt Frau Scheunemann uns durch einen verzwickten Fall. Die Recherchen von Franzi ließen uns mal in die eine Richtung und mal in die andere miträtseln. Die Auflösung hat mich überrascht. Trotz einiger Hinweise in diese Richtung, habe ich nicht die richtigen Schlüsse ziehen können. Aber auch wenn mich die Lösung überrascht hat, ist sie logisch und nachvollziehbar.
Die emotionale Annäherung zwischen Kai und Franzi zieht sich durch den gesamten Krimi, tritt aber nie in den Vordergrund und lässt Hoffnung und Vorfreude auf den Folgeband aufkommen.
Ich kann nur ein Fazit ziehen: Das ist ein gelungenes Krimidebüt von Frau Scheunemann, spannend, kurzweilig, unterhaltsam, lädt zum Mitdenken ein und ist äußerst lesenswert.
Ich freue mich auf ihr nächstes Buch.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Tierisch spannend und fesselnd

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Max Bischoff, begnadeter Fallanalytiker ermittelt in seinem 2. Fall.
Ein bestialischer Mord an einer jungen Frau rüttelt das Kommissariat in Düsseldorf auf, zumal der durch einwandfreien Indizien überführte ...

Max Bischoff, begnadeter Fallanalytiker ermittelt in seinem 2. Fall.
Ein bestialischer Mord an einer jungen Frau rüttelt das Kommissariat in Düsseldorf auf, zumal der durch einwandfreien Indizien überführte Täter, der Neffe einer Ex-Kollegin von Max Bischoff ist.
Nach dessen Selbstmord bittet die Ex-Kollegin Max um Hilfe. Sie glaubt nicht, dass ihr Neffe ein Mörder ist.


Zunächst einmal zum Sprecher Dietmar Wunder, ich bin der Überzeugung, dass der Thriller, den Dietmar Wunder liest nur ein atemberaubend spannender Thriller sein kann. Seine Stimme, die Wandlungsfähigkeit seiner Stimme und der faszinierende Grusel in seiner Stimme machen jeden Thriller zu einem Event.
Dieser Thriller hatte es auch in sich. Arno Strobel ist in der Lage ausweglose und aussichtslose Situationen zu schaffen, die nach vielen Wendungen, Nachfragen und Recherche ein Weg zur Lösung zeigen, um dann doch wieder eine ganz andere Richtung einzuschlagen.
Und wenn die Lösung aufbereitet wird, ist sie logisch, nachvollziehbar und man denkt, ja, hätte man auch selbst draufkommen können.
Es war wieder einmal ein totales Vergnügen einen atemberaubenden Thriller von Dietmar Wunder gelesen zu bekommen. Danke, mehr davon……

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Langsamer Spannungsaufbau

Einsame Entscheidung
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In der ruhigen Vorsaison nach einer gescheiterten Undercover Aktion wird die Polícia Judiciária in Faro durch den Fund einer männlichen Leiche aufgeschreckt. Der Tote ist britischer Staatsbürger, während ...

In der ruhigen Vorsaison nach einer gescheiterten Undercover Aktion wird die Polícia Judiciária in Faro durch den Fund einer männlichen Leiche aufgeschreckt. Der Tote ist britischer Staatsbürger, während seine portugiesische Begleitung flüchtig ist.
Leander Lost, Graciana Rosado, Carlos Esteves und Miguel Duarte sind anfänglich ratlos.
Unerwartet übernimmt Daniel Vasco aus Lissabon den Fall und drängt die Ermittler aus Faro raus.


Ein Portugal-Krimi „- eine einzigartige Mischung aus Spannung, Humor und portugiesischem Lokalkolorit“
Anfänglich habe ich sehr ob dieser Ankündigung gezweifelt.
Die Spannung kam nur langsam auf und wird, meiner Meinung nach, nur durch tollpatschige und unprofessionelle Planung und Handlung der Akteure konstruiert.
Wobei ich den Hut ziehe vor der Beschreibung einzelner Wettläufe und Verfolgungsjagden. Die waren wirklich gut. Die Kontrollverlust-Panikattacke war so real beschrieben, dass mich ein beklemmendes Gefühl beschlich und ich meinte danebenzustehen.
Der Kriminalfall an sich erschien mir konstruiert und unrealistisch. Der Großkonzern geht über Leichen. Die vermeintlichen Gutmenschen, die einen Skandal aufdecken wollen, gehen naiv und stümperhaft an die Sache ran. Der „Aspie“, wie der Kommissar liebevoll von seinen Freunden bezeichnet wird, beobachtet und durchschaut das Ganze.
Wären da nicht die skurrilen, kleinen Nebenschauplätze gewesen und die liebevolle Zeichnung von Leander Lost, wäre mein Urteil wohl schlechter ausgefallen.
Aber einen weiteren Fall von Leander Lost und der portugiesischen Polizei werde ich wohl nicht lesen. Andere Bücher des deutschen Autors haben mir besser gefallen.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Stark und unbeugsam

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Hamburg 1910, Anne Fitzpatrick verlässt fluchtartig London und kehrt in ihre Heimatstadt zurück.
Ihr erstes Projekt, ein Frauenhaus in unmittelbarer Nähe des Hafens, baut sie so schnell wie möglich auf. ...

Hamburg 1910, Anne Fitzpatrick verlässt fluchtartig London und kehrt in ihre Heimatstadt zurück.
Ihr erstes Projekt, ein Frauenhaus in unmittelbarer Nähe des Hafens, baut sie so schnell wie möglich auf. Am Tag der Eröffnung werden im Hafenbecken zwei Frauenleichen entdeckt.
Jetzt gerät sie, die ein Geheimnis hütet, nicht nur in den Fokus der Polizei, sondern auch in den eines Serienmörders.


Henrike Engel baut in ihrem historischen Roman über eine außergewöhnliche Ärztin zur Kaiserzeit eine besondere, authentische Atmosphäre auf.
Ob historisch alles richtig beschrieben wurde, kann ich nicht beurteilen, aber ich fühlte mich in die Kaiserzeit versetzt. Vorurteile Frauen gegenüber und auch die Ängste der Männer Frauen gegenüber fand ich sehr gut dargestellt.
Nicht nur die Klassenunterschiede, die Damen der Gesellschaft, die Arbeiterinnen und die Prostituierten, sondern auch die Moralisten, die Zauderer und die Burschenschaften sind sehr gut dargestellt. Es fehlen auch nicht der Pastor, der das Dienstmädchen schwängert und der Vater, der seine missratenen Söhne skrupellos deckt.
Der Kommissar, der besonders ist, Helene und natürlich Anne werden präzise charakterisiert und ihre Entwicklung genau gezeichnet.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

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