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Veröffentlicht am 24.01.2024

"...die Kunst, mit Nahrung Glück zu erschaffen"

Der kleine Gasthof an der Schlei
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Was für eine tolle Überraschung! Ich habe das Buch zusammen mit Polaroids aus der Umgebung des fiktiven Schauplatzes geschenkt bekommen und bin total begeistert. Auch ohne die bildliche Umrahmung wurde ...

Was für eine tolle Überraschung! Ich habe das Buch zusammen mit Polaroids aus der Umgebung des fiktiven Schauplatzes geschenkt bekommen und bin total begeistert. Auch ohne die bildliche Umrahmung wurde meine Reiselust sofort geweckt...aber auch der Drang etwas Leckeres zu Kochen. (Passend dazu finden sich im Anhang einige Rezeptvorschläge.)

Obwohl ich kein Faible für deutsche Autorinnen und Autoren habe, konnte mich Inken Bartels mit ihrem angenehmen und kurzweiligen Stil innerhalb weniger Seiten überzeugen. Die regionalen Redewendungen erhöhen den Lokalkolorit.

Von dem kitschigen Titel sollte man sich nicht abschrecken lassen und stattdessen einen Blick auf den Klappentext werfen. Dieser gibt einer guten Überblick was den Lesenden an der Schlei erwartet.

Natürlich hat die Autorin das Rad nicht neu erfunden, aber aufgrund der leichten Erzählweise ist man von Beginn an Teil der Dorfgemeinschaft und mitten im Geschehen. Ich konnte mich aufgrund eines geringen Altersunterschiedes vor allem mit Isa mit identifizieren und ihre Situation gut nachvollziehen.

Auch die weiteren Charaktere überzeugen und die Handlung hat - für das Genre - erstaunlich viel Tiefgang. Ich war gerne in Nordernby zu Gast...und freue mich schon auf die Rückkehr "im Sommer" (mit anderen Hauptprotagonisten) Die 355 Seiten waren einfach viel zu schnell vorbei.

Fazit: Entgegen der im Buch servieren deftigen Hausmannskost wartet der Roman mit einer vielseitigen Geschichte auf und weiß zu unterhalten.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Schicksal

Der Mondscheingarten
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"Wenn man es genau nimmt, gibt es wohl keinen Menschen, der kein Kreuz zu tragen hat. [...] Wichtig ist, dass man bei allem Mist, der einem begegnet, den Mut nicht verliert und einen Weg findet, sich von ...

"Wenn man es genau nimmt, gibt es wohl keinen Menschen, der kein Kreuz zu tragen hat. [...] Wichtig ist, dass man bei allem Mist, der einem begegnet, den Mut nicht verliert und einen Weg findet, sich von den schlechten Dingen zu befreien."

Ich der Vergangenheit habe ich deutlich öfter zu Büchern mit Handlungen auf zwei Zeitebenen gegriffen. Da ich keine besondere Vorliebe für (antiquierte) Musikinstrumente hege und sich auch mein Lesegeschmack zwischenzeitlich geändert hat, befand sich "Der Mondscheingarten" schon länger in meinem Stapel ungelesene Bücher.

Satzbau und Ausdruck sind für eine deutsche Autorin stellenweise einfach gehalten, um nicht zu sagen etwas unbeholfen bzw. widersprüchlich. Hinzukommen ausschweifende Beschreibungen und stilistische Fehler wie Fehlverwendungen von Sie bzw. Du (unter Freunden). Das Gesamtbild wirkt nicht zeitgemäß. Dies dürfte jedoch dem schwachen Lektorat geschuldet sein...

Kostproben gefällig?
"Das ist ja wunderbar!", entgegnete sie und steckte die Kappe auf den Stift, mit dem sie gerade ihr wichtig erscheinende Stellen in den Artikeln angekreuzt hatte. "Was hat das Labor herausgefunden?"

"Du erinnerst dich sicher auch nicht mehr daran, dass ich dich am Arm gepackt und mit mir gezerrt habe zum Wagen, auf dem dein Vater weit vor dem Dorf wartete, weil es ihm nicht gestattet war, die Grenze zu überqueren." Wenn Rose ehrlich war, erinnerte sie sich nicht. Aber der Einfachheit halber nickte sie.

Sieht man darüber hinweg, fliegen die Seiten nur so dahin und man wird gut unterhalten. Sprachlich wurde leider weiteres Potential verschenkt: ohne die Floskeln und irrelevanten Informationen hätte der Roman gut 100 Seiten weniger umfassen können.

Handlung und Aufbau der Geschichte haben mir deutlich besser gefallen, auch wenn ein großer Teil doch vorhersehbar ist. Man ist schnell im Geschehen und die Protagonisten auf beiden Zeitebenen machen es den Lesenden leicht.

Das Eingangszitat beschreibt den positiven Grundtenor, welcher definitiv ein Pluspunkt ist und der vor allem in Hinblick auf Lilly's Geschichte deutlich wird.

Wer auf der Suche nach Zerstreuung ist, wird hier fündig. Spannungliebhaber bedienen sich besser anderer Werke...oder haben einen längeren Atem.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Roseanna.. und Rosie

Der Himmel ist nicht weit
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Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage "Warum leben wir so, als würden wir nie sterben?", ist dies ist mein drittes Buch von Catherine Ryan Hyde. Ich fand die vorherigen Bücher der Autorin wirklich ...

Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage "Warum leben wir so, als würden wir nie sterben?", ist dies ist mein drittes Buch von Catherine Ryan Hyde. Ich fand die vorherigen Bücher der Autorin wirklich gelungen, bin jedoch etwas unschlüssig, was die Bewertung von "Der Himmel ist nicht weit" angeht.

Der Klappentext gibt einen guten Einblick, was die Lesenden erwartet. Das Setting in den Adirondack Mountains und die unterschiedlichen Begegnungen haben mein Interesse geweckt. Diese Ausgangssituation, vor allem mit Blick auf die Nebenprotagonisten, hat eindeutig Potential. Leider fehlte hier ein wenig Tiefgang. Außerdem war mir Roseanna bis zum Ende unsympathisch. Die abweisende Art samt ihrem sprunghaften, teilweise widersprüchlichen Verhalten waren stellenweise schwer nachvollziehbar. Auch blieb die Artikulation des Öfteren unverständlich, was eventuell der Übersetzung oder der Sprecherin des Hörbuchs geschuldet sein könnte. Andere Bücher der Autorin wurden in dieser Hinsicht besser umgesetzt. So bleibe ich diesmal mit gemischten Gefühlen zurück.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Reiseabenteuer 5.0

The Travel Episodes
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Nachdem ich Ende letzten Jahres bereits zwei Bände der Reihe verschlungen habe, war nun ein günstiger Zeitpunkt für eine Fortsetzung. (Tipp: die kurzen Anekdoten eignen sich super als Adventskalender) ...

Nachdem ich Ende letzten Jahres bereits zwei Bände der Reihe verschlungen habe, war nun ein günstiger Zeitpunkt für eine Fortsetzung. (Tipp: die kurzen Anekdoten eignen sich super als Adventskalender) Ich habe zwischenzeitlich auch ein Buch der Reihe verschenkt und kann es guten Gewissens auch Gelegenheitslesern empfehlen.

Alle Ausgaben umfassen überwiegend Erlebnisse in Form von Auszügen erweiterter Reiseliteratur, welche im gleichen Verlag erhältlich sind. Die vielfältigen Anekdoten bieten dabei einen guten Einstieg um die Autor:innen samt deren Schreib- und Erzählstil kennenzulernen. Die Reiseziele werden übersichtlich und zur besseren Orientierung auf Landkarten dargestellt. Band V umfasst 21 Episoden verschiedener Kontinente: Abwechslung und Unterhaltung sind dabei garantiert.

Überaus gelungen fand ich den Fokus dieser Sammlung: nachhaltiges Reisen, ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit vielen Optionen. Neben der Qual der Wahl des nächsten Reiseziels, regt dieser Aspekt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Inspiration, Reiselust und gute Unterhaltung sind garantiert.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Niemand lebt vergeblich - ein raffinierter, starker Wisting

Eisige Schatten
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Das Cover ist passend gestaltet, der deutsche Titel hingegen - im Vergleich mit dem Original - nicht ganz so treffend gewählt. Vorsicht auch mit dem Klappentext: die Informationen stimmen im Detail nicht ...

Das Cover ist passend gestaltet, der deutsche Titel hingegen - im Vergleich mit dem Original - nicht ganz so treffend gewählt. Vorsicht auch mit dem Klappentext: die Informationen stimmen im Detail nicht mit dem Handlungsverlauf überein, geben aber einen groben Überblick.

Die Ermittlungen finden Mitte Dezember statt, haben aber eher winter- als weihnachtlichen Bezug. Damit eignet sich das Buch hervorragend als Lektüre in der kalten Jahreszeit.

Trotz des direkten Einstiegs ins Geschehen, war ich erst nach 70 Seiten in der Handlung. Die Protagonisten des Ermittlerteams sind aus den Vorgängerbänden bekannt und werden temporär durch ausländische Kollegen ergänzt. Das Buch kann problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Die Charaktere werden kurz eingeführt und die Rahmenhandlung nimmt bei dieser Reihe nur wenig Raum ein.

Behandelt werden zwei Morde, die in Form alternierender Erzählstränge von Wisting in seiner Funktion als Kommissar, aber auch von seiner Journalisten-Tochter Line im Rahmen einer Recherche für einen Zeitungsartikel vorangetrieben werden. Dieses Stilmittel hält die Spannung aufrecht. Verwirrende Spuren lassen die Leser lange im Dunkeln, obwohl sich nach und nach ein (unzutreffender) Verdacht bei mir regte... An möglichen Tätern mangelt es nämlich nicht. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten und schließe mit dem folgenden Zitat:
[Man hat] "nicht vergeblich gelebt, wenn man die Vögel im Frühjahr, die Grashüpfer im Sommer, die Insekten im Herbst oder das Geräusch des fallenden Schnees im Winter gehört hat."

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