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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2019

Was die eigene Vergangenheit aus einem Menschen machen kann…

Dunkler Hass
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Ein Serienkiller treibt sein Unwesen. Er entführt Frauen und verstümmelt sie, indem er sie skalpiert oder ihnen Geschlechtsteile abschneidet. Welches Motiv steckt hinter diesen grausamen Verbrechen? Und ...

Ein Serienkiller treibt sein Unwesen. Er entführt Frauen und verstümmelt sie, indem er sie skalpiert oder ihnen Geschlechtsteile abschneidet. Welches Motiv steckt hinter diesen grausamen Verbrechen? Und schafft es das Ermittlerteam rund um Bannert und den eigenwilligen ehemaligen Fallanalytiker Hagedorn, das Rätsel um die Morde zu lösen?

Wie die Vergangenheit einen Menschen verändern kann, wird in diesem Thriller auf beeindruckende Weise demonstriert. Der Autor taucht in die Tiefen der menschlichen Psyche ein und bringt dabei seine Erfahrungen als Kriminalbeamter ein, so dass die Geschichte trotz der Härte und einiger extremer Situationen nie überzogen wirkt.

Die Charaktere werden differenziert und vor allem sehr menschlich dargestellt. Der bärbeißige, aber eigentlich herzensgute Hagedorn, Bannert, der es mit seiner Art schafft, die Mitarbeiter für sich zu gewinnen, so dass sie am Ende sogar ihren Job aufs Spiel setzen. Ich habe sie immer wieder vor mir gesehen, habe Sympathie für die Ermittler entwickelt und Abscheu gegenüber dem Täter (obwohl dessen Beweggründe durchaus irgendwie nachvollziehbar waren) und denen, die dem Ermittlerteam das Leben schwer machten. Die Kollegialität, die sich im Team entwickelt hat, war einfach nur toll und genau so, wie es sein sollte, wenn man erfolgreich zusammen arbeiten will.

Kurze Kapitel und ein klarer, flüssiger Schreibstil ließen die Seiten nur so verfliegen, die Atmosphäre, die aufgebaut wurde, zog den Leser von Anfang an in ihren Bann. Das Cover stellte die perfekte Ergänzung dar. Alles in allem ein Thriller der Extraklasse mit Suchtpotenzial und einer hoffentlich folgenden Fortsetzung mit diesem großartigen Ermittlerteam!

Veröffentlicht am 06.07.2019

Für jeden was dabei!

Brot backen mit Christina
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Dass das Buch so schnell geliefert wird, damit hatte ich gar nicht gerechnet. Habe also gleich nachgesehen, was der Küchenschrank noch so hergibt und mich gleich auf das Knäckebrot und die schnellen Minibrote ...

Dass das Buch so schnell geliefert wird, damit hatte ich gar nicht gerechnet. Habe also gleich nachgesehen, was der Küchenschrank noch so hergibt und mich gleich auf das Knäckebrot und die schnellen Minibrote gestürzt. Alles wirklich super einfach zu machen und die Ergebnisse waren bisher sehr lecker! Allein für den Duft, der sich aus der Küche in der ganzen Wohnung verteilte, hatte es sich schon gelohnt!

Die Aufmachung des Buches gefällt mir dabei auch sehr gut. Eine kurze Einführung zu den wichtigsten Materialien und Arbeitsgängen, Kapitel zu verschiedenen Themen wie schnelle Brote, Brote mit Sauerteig, süße Brote, besondere Brote usw. (an die Brote mit längerer Wartedauer mache ich mich dann nächste Woche). Dabei wurde alles liebevoll illustriert und schrittweise erklärt, so dass es wirklich jeder verstehen kann.
Eine ganz klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 03.07.2019

Ein Kiez im Umbruch

Sungs Laden
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Wenn man Prenzlauer Berg hört, denkt man an das arme Studentenviertel, das sich zum gehobeneren Familienkiez gemausert hat. Hier lernt man es noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Und ...

Wenn man Prenzlauer Berg hört, denkt man an das arme Studentenviertel, das sich zum gehobeneren Familienkiez gemausert hat. Hier lernt man es noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Und als zeitweilige Wahlberlinerin habe ich jedes Mal bestimmte Ecken in Lichtenberg und einigen anderen Bezirken vor mir gesehen, die ebenfalls stark von Vietnamesen geprägt sind.
Dass das so ist, wurde mir erst klar, nachdem ich dorthin gezogen war. Die Geschichte, die Kalisa webt, ist viel mehr als eine kleine Revolution, es ist die Geschichte verschiedenster Begegnungen, ein Sichannähern an fremde Kulturen, die eine tagtäglich umgeben und über die man doch nichts weiß.
Es ist die Geschichte einer vietnamesischen Familie und der Menschen, denen sie begegnen, die so unscheinbar mit einer schulischen Veranstaltung beginnt und doch so große Wellen schlägt.
Und wie im Klappentext schon gesagt wird - Eine Utopie, "aber von unserer Gegenwart gar nicht so weit entfernt".

Veröffentlicht am 03.07.2019

Ein Buch auf zu vielen Abwegen

Die Frau aus Oslo
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Norwegen im Jahr 1942: Die junge Jüdin Ester muss mit ansehen, wie ihr Vater deportiert wird. Während sie von Oslo nach Schweden flüchten kann, werden auch ihre Mutter und Großmutter zusammen mit ihrem ...

Norwegen im Jahr 1942: Die junge Jüdin Ester muss mit ansehen, wie ihr Vater deportiert wird. Während sie von Oslo nach Schweden flüchten kann, werden auch ihre Mutter und Großmutter zusammen mit ihrem Vater auf ein Schiff verladen, die gesamte Wohnungseinrichtung beschlagnahmt. Viele Jahre später taucht ein Schmuckstück auf, das Esters Mutter gehörte und ein großes Rätsel in sich birgt. Welche Verbindung besteht zwischen ihm und Turid, der Tochter von Esters ehemals bester Freundin Åse, die eines Tages ermordet aufgefunden wurde? Und welche Rolle spielen Gerhard, Åses Lebensgefährte, der zunächst spurlos verschwindet, und Roar, der Turid adoptiert und ein Verhältnis mit Åse hatte? Und wer hat noch seine Finger in diesem Spiel?

Nach der Leseprobe war ich schon sehr gespannt, wie die Geschichte um Ester weitergeht. Das Cover hat mir sehr gut gefallen und dazu eingeladen, sich die Geschichte vorzustellen, die Ester erlebt haben könnte. Was erwartet sie hinter der Brücke? Gelingt ihr die Flucht? Wie ergeht es ihr danach? Wie verarbeitet sie die Geschehnisse um ihre Familie? Wann und mit wem hat sie ihren Sohn bekommen? Und was hat es mit dem Schmuckstück auf sich? Eigentlich ein wirklich guter Stoff für eine Geschichte.

Leider hatte ich beim weiteren Lesen immer mehr das Gefühl, dass es im Grunde genommen aber gar nicht um Ester und ihr Gefühlsleben ging. Für mich war sie eher ein Mittel zum Zweck für die Geschichte um sie herum, aber nicht unbedingt die Protagonistin des Buches. Das Thema Juden nahm nur einen sehr geringen Anteil ein, auch wenn es für die Auflösung des Rätsels um das Armband nicht unbedeutend war. In weiten Teilen ging es um mehr oder weniger offene Bespitzelung, vor allem der Mittelteil kam mir dadurch sehr langatmig vor. Richtig packen konnte mich das Buch damit nicht. Auch die Zeitsprünge machten das Lesen mitunter etwas mühsam, zumal die Kapitel häufig die gleiche Überschrift trugen.

Insgesamt für mich daher ein Buch mit viel Potenzial, aber leider auf zu vielen Abwegen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.06.2019

Eine Hommage an das Leben und den Glauben an sich selbst

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace, Geigenbauerin und verhinderte Cellistin, unterhält seit acht Jahren eine Affäre mit David. Als dieser eines Tages einer Frau das Leben rettet, gerät alles aus den Fugen, denn David ist verheiratet. ...

Grace, Geigenbauerin und verhinderte Cellistin, unterhält seit acht Jahren eine Affäre mit David. Als dieser eines Tages einer Frau das Leben rettet, gerät alles aus den Fugen, denn David ist verheiratet. Und obwohl Grace davon wusste, beginnt damit für sie ein Alptraum, der auch dafür sorgt, dass sie ihren großen Traum, einen Preis für das beste Cello beim Wettbewerb in Cremona, aufs Spiel setzt. Mit Hilfe ihrer Aushilfe Nadia und dem guten alten Kunden Mr. Williams findet Grace den Glauben an sich selbst und ihr Talent und den Weg zurück ins Leben.

Das Buch zieht einen durch vielerlei Facetten in den Bann. Man schwebt mit Grace durch die Leichtigkeit von Paris, versinkt in ihrer dunklen Vergangenheit in der Musikhochschule, die dazu führte, dass Grace nicht mehr in der Öffentlichkeit Cello spielen kann, ohne Panikattacken zu bekommen. Man erfährt eine Menge über den Bau eines Cellos und darüber, was Freundschaft und Verlust bedeuten.

Cover und Schreibstil sind wunderbar passend, die Charaktere so detailliert beschreiben, dass man meint, sie vor sich zu sehen. Man kann sich genau vorstellen, wie Grace‘ Laden aussieht und wie es dort riecht, fühlt mit ihr, wenn sie Cello spielt und wenn sie alle Liebe in ihre Beziehung zu David oder den Bau ihrer Instrumente steckt.

Alles in allem ein Buch für alle Gefühlslagen und eine Hommage an das Leben und eine Aufforderung, an sich selbst zu glauben.