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Veröffentlicht am 05.02.2021

Ein Cowboy für alle Fälle

Ein Cowboy zum Anbeißen
1

Tripp ist Cowboy durch und durch. Mit seinen Freunden Bo und Cash kümmert er sich um die Ranch und um seine kleine Tochter Gracie. Nicht immer einfach als alleinerziehender Vater. Aber nachdem sich Gracies ...

Tripp ist Cowboy durch und durch. Mit seinen Freunden Bo und Cash kümmert er sich um die Ranch und um seine kleine Tochter Gracie. Nicht immer einfach als alleinerziehender Vater. Aber nachdem sich Gracies Mutter aus dem Staub gemacht hat, lässt Tripp so schnell keine neue Frau an sich heran. Zumindest nicht für etwas Festes. Als er per Zufall auf Charlotte trifft, die ihrer Großmutter auf deren Farm aushelfen will, geraten seine Gefühle mächtig ins Wanken. Aber Charlotte kommt aus der Stadt und hat mit dem Landleben eigentlich so gar nichts am Hut. Genau deswegen sieht sie sich auch gezwungen, auf Tripps Hilfsangebot einzugehen. Und plötzlich ist sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie wirklich zurück möchte.
Die Story ist simpel, geht aber mal wieder auf.

Alleinerziehender Vater vom Land trifft auf Citygirl. Und dennoch konnte mich die Geschichte begeistern. Ich hatte mir die Gegensätze von Tripp und Charlotte noch größer vorgestellt, aber meines Erachtens näherte sich vor allem Charlotte schnell an das Landleben an. Tripp als alleinerziehender Vater und sexy Cowboy war einfach unwiderstehlich, man musste ihn einfach gern haben, besonders im Umgang mit seiner Tochter. Schade fand ich allerdings, dass seine Freunde Bo und Cash zu kurz kamen. Sie haben die Story noch einmal zusätzlich aufgepeppt, hier würde ich mir Folgebände über die beiden wünschen. Charlotte war viel weniger zickig als erwartet, dadurch war auch sie mir von Anfang an sympathisch. Und ihre Großmutter wurde als so herzensgute Frau beschrieben, dass ich mir in diesem Moment auch solch eine Oma gewünscht habe. Ich konnte die verschiedenen Gefühlswelten von Tripp und Charlotte durchaus nachvollziehen, das Ende kam mir dann aber doch etwas zu rasch.

Der Schreibstil war sehr flüssig, ich flog nur so durch die Seiten und war sehr schnell am Ende angelangt. Schade, denn auch wenn der Schwerpunkt des Buches wohl eher auf den heißen Szenen zwischen Tripp und Charlotte liegen sollte, hätte ein bisschen mehr Tiefgang an der ein oder anderen Stelle nicht schaden können. Es wurden zwar immer wieder mal Gefühle angesprochen und Einblicke in die Vergangenheit der beiden Protagonisten gegeben, aber diese wurden meist nicht weiter ausgeführt. Da die Seitenzahl sowieso recht gering war, hätte man hier noch genügend Spielraum gehabt.

Dennoch war es insgesamt ein schönes und kurzweiliges Lesevergnügen zum Wegträumen mit einem Cowboy für alle Fälle!

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  • Cover
Veröffentlicht am 11.12.2020

Das Dreamteam ermittelt im modernen London

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Skandal im Bohemia (Fall 7)
1

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ...

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ist, Sherlock sei selbst für die Verbrechen verantwortlich gewesen, die er aufgeklärt hat. Also berichtet Watson in seinem Blog von großen Fällen, bei denen Sherlock versagt hat.
Ein Hörspiel über Sherlock und Watson - keine leichte Aufgabe, angesichts der Tatsache, dass diese Figuren schon vielfältig dargestellt wurden. Das hat Koppelmann meines Erachtens gut hinbekommen. Die Arroganz eines Sherlocks und die etwas trottelige, aber liebenswürdige Art des Watson sind ihr absolut gelungen. Die Kommentare in Form des Blogs fand ich ebenfalls spannend, hier kann man viele alte Bekannte antreffen, mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Die technischen Effekte passten gut zu den Texten. Während in der Serie die Wörter in Form von Texteinblendungen bei Sherlock um den Kopf schwirren und seine geniale Art zu denken und zu beobachten darstellen, wird hier mit Soundeffekten gearbeitet, die einen Stereoeindruck hinterlassen, so dass man meint, Sherlocks Gedanken fliegen um seinen Kopf herum. An einigen Stellen hätte die Musik etwas dezenter sein dürfen, das Problem habe ich aber auch bei Kinofilmen, die sind mir generell zu unausgewogen. Was mir nicht ganz gefallen hat, waren die Stimmen der meisten weiblichen Darsteller. Während die Männer großartig umgesetzt waren, fand ich die weiblichen Stimmen oft nicht passend. Mrs. Hudson wirkte viel zu jung, Irene Adler und die Moderatorin zu gekünstelt. Ich hatte schon überlegt, ob es zum Teil daran liegen könnte, dass das Original von Sir Arthur Conan Doyle vielleicht anders ist, denn das habe ich leider immer noch nicht gelesen, aber das schien es nicht zu sein.
Insgesamt haben mich die Folgen dennoch überzeugt, denn normalerweise fällt es mir eher schwer, Hörbüchern oder -spielen zu folgen. Lediglich am Schluss wurde es mir teilweise zu unübersichtlich und schnell, weil dann recht viele Namen neu auftauchten oder in Verbindung gebracht wurden.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2020

Das Dreamteam ermittelt im modernen London

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Die Crumply-Morde oder Das Zeichen der Vier (Fall 6)
1

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ...

Die Drehbuchautorin Viviane Koppelmann transportiert den Klassiker, wie es bereits die BBC-Serie getan hat, ins moderne London. Sherlock scheint tot, Watson will ihn rehabilitieren, da das Gerücht aufgekommen ist, Sherlock sei selbst für die Verbrechen verantwortlich gewesen, die er aufgeklärt hat. Also berichtet Watson in seinem Blog von großen Fällen, bei denen Sherlock versagt hat.
Ein Hörspiel über Sherlock und Watson - keine leichte Aufgabe, angesichts der Tatsache, dass diese Figuren schon vielfältig dargestellt wurden. Das hat Koppelmann meines Erachtens gut hinbekommen. Die Arroganz eines Sherlocks und die etwas trottelige, aber liebenswürdige Art des Watson sind ihr absolut gelungen. Die Kommentare in Form des Blogs fand ich ebenfalls spannend, hier kann man viele alte Bekannte antreffen, mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Die technischen Effekte passten gut zu den Texten. Während in der Serie die Wörter in Form von Texteinblendungen bei Sherlock um den Kopf schwirren und seine geniale Art zu denken und zu beobachten darstellen, wird hier mit Soundeffekten gearbeitet, die einen Stereoeindruck hinterlassen, so dass man meint, Sherlocks Gedanken fliegen um seinen Kopf herum. An einigen Stellen hätte die Musik etwas dezenter sein dürfen, das Problem habe ich aber auch bei Kinofilmen, die sind mir generell zu unausgewogen. Was mir nicht ganz gefallen hat, waren die Stimmen der meisten weiblichen Darsteller. Während die Männer großartig umgesetzt waren, fand ich die weiblichen Stimmen oft nicht passend. Mrs. Hudson wirkte viel zu jung, Irene Adler und die Moderatorin zu gekünstelt. Ich hatte schon überlegt, ob es zum Teil daran liegen könnte, dass das Original von Sir Arthur Conan Doyle vielleicht anders ist, denn das habe ich leider immer noch nicht gelesen, aber das schien es nicht zu sein.
Insgesamt haben mich die Folgen dennoch überzeugt, denn normalerweise fällt es mir eher schwer, Hörbüchern oder -spielen zu folgen. Lediglich am Schluss wurde es mir teilweise zu unübersichtlich und schnell, weil dann recht viele Namen neu auftauchten oder in Verbindung gebracht wurden.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2020

Ein Familienepos der besonderen Art

Das Flüstern der Bäume
1

Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einem letzten Paradies, in dem man noch Natur genießen kann, denn durch den Klimawandel wurde die Erde wenn auch noch nicht unbewohnbar, ...

Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einem letzten Paradies, in dem man noch Natur genießen kann, denn durch den Klimawandel wurde die Erde wenn auch noch nicht unbewohnbar, so doch nicht mehr besonders lebenswert. Doch der Schein trügt: Ein Paradies stellt es höchstens für die sogenannten „Pilger“ dar. Reiche Menschen, die sich einen Ausflug in den ursprünglichen Wald Kanadas leisten können. Während diese wie Könige behandelt werden, sind die Angestellten unter ständiger Beobachtung. Da erscheint eines Tages Jakes Ex-Verlobter mit Neuigkeiten, die alles verändern könnten…
Das gesamte Buch ist etwas Besonderes. Das Cover, wunderschön gestaltet, im Inneren mit herrlichen kleinen Zeichnungen bestückt und auch der Aufbau außergewöhnlich. Beginnend in der „Gegenwart“ im Jahr 2038 geht es wie bei den Jahresringen eines Baumes zurück bis zu Jacindas Urahnen 1908, quasi dem Kern des Stammes, und wieder vor in die Gegenwart. Dabei werden nach und nach die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt und die Antworten auf viele Fragen langsam aufgedeckt. Jede Figur entwickelt sich stetig weiter wie ein wachsender Baum, entfaltet sich vor dem Leser, wobei es dabei auch durchaus einige „Lieblingsbäume“ für mich gab. Spannend fand ich vor allem, wie unterschiedlich der Bezug zur Natur für die einzelnen Charaktere war. Für die einen war es eine Überlebensquelle, indem sie den Wald zu Geld machten, für die anderen, indem sie ihn schützten und darüber erzählten und für beide Seiten, weil sie dort zumindest die meiste Zeit über lebten.
Das Motiv des Baumes, das sich durch das Buch zieht, gefällt mir dabei sehr gut. Im Gegensatz zur Familiengeschichte waren diese Entwicklungen immer offensichtlich. Man konnte die Geschichte der Bäume durch die Jahre hinweg lesen und so langsam die Bezüge herstellen. Den Schreibstil fand ich wunderbar episch und nachdrücklich, es entstanden immer wieder große Bilder zu den einzelnen Stationen in meinem Kopf, die oft bedrückend waren, manchmal aber auch Hoffnung ausstrahlten. Besonders die Aussicht auf unsere Zukunft ließ mich erschaudern und ich würde mir wünschen, dass sie auch andere zum Nachdenken anregt.
Insgesamt ein großartiges Buch, das besondere Beachtung verdient hat.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Die „Desperate Housewives“ von Severn Oaks

Das Gift deiner Lügen
1

Vor einem Jahr kam Erica Spencer bei einer Gartenparty ums Leben. Ein dummer Unfall, den die Polizei damals recht schnell zu den Akten legte. Oder vielleicht doch nicht? Plötzlich taucht ein Podcast auf, ...

Vor einem Jahr kam Erica Spencer bei einer Gartenparty ums Leben. Ein dummer Unfall, den die Polizei damals recht schnell zu den Akten legte. Oder vielleicht doch nicht? Plötzlich taucht ein Podcast auf, der behauptet, es sei Mord gewesen. Und der Täter jemand aus der engen Nachbarschaft. Nach und nach werden Details aufgedeckt, die die Bewohner von Seven Oaks in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Und über allen schwebt Erica, die ihre Kommentare zu den aktuellen Ereignissen abgibt…

Das neue Buch von Jenny Blackhurst gilt als Psychothriller, aber dafür erinnert es wirklich zu sehr an die Serie „Desperate Housewives“. Eine Geschichte, die unterhaltsam ist, die einige ungeahnte Wendungen aufweist, die einen aber auch eher schmunzeln lässt anstatt richtige Spannung aufzubauen. Ich habe mittlerweile viele Bücher aus diesem Genre gelesen, ein Psychothriller ist es für mich leider nicht einmal ansatzweise.

Die Protagonisten, nämlich die engsten Freunde und Nachbarn Ericas, zählen nicht gerade zu den Sympathieträgern des Jahres. Die eine will eine perfekte Hausfrau sein, die nächsten die perfekten Eltern, Geschäftsleute, arme, vom Leben gebeutelte und sich hochgearbeitete Paare usw. Eigentlich bestehen sämtliche Bewohner nur aus Fassaden, die mit dem Verlauf des Buches bröckeln und einstürzen.

Der Schreibstil ist recht flüssig, allerdings ist es zu Beginn wegen der vielen Personen schon recht anstrengend, sich zu orientieren. Insgesamt finde ich die Idee wirklich gut, aber teilweise zu langatmig und konfus.

Fazit: Unter einem anderen Genre eine durchaus amüsante Lektüre.

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