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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2025

Intensiv in Sprache und Situationsdramatik

Spiel der Toten
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Was für eine Geschichte. Sehr viel Verwicklungen und Wendungen. Ex-Kriminaler Jan, schwer gezeichnet vom Tod seiner Frau und der Bewältigung seines Alltags eher nicht mehr mächtig wird von einem Sicherheitsdienst, ...

Was für eine Geschichte. Sehr viel Verwicklungen und Wendungen. Ex-Kriminaler Jan, schwer gezeichnet vom Tod seiner Frau und der Bewältigung seines Alltags eher nicht mehr mächtig wird von einem Sicherheitsdienst, für den er ab und an tätig ist, für eine Personenschutzaktion rekrutiert bei der er mit einer bekannten und sehr mächtigen Familie in Kontakt kommt. Er nimmt eher widerwillig an. Dazu muss er von Frankfurt nach Berlin, wo ihn sein Onkel, Mordermittler bei der Kripo in Berlin, zu einem Fall hinzuzieht, bei dem es um einen grausamen und sehr merkwürdigen Mordfall geht. Der Tatort wurde von mehreren Personen verwüstet. Und dann kommt noch ein Fall hinzu, bei dem mehrere Leichenteile aus einem Kanal gezogen werden. Die Leichen müssen schon seit Jahren tot sein, aber wer hat sie in den Kanal geworfen? Irgendwie rückt auch hier die Familie Roth in den Fokus, wobei man nicht weiß, wie das alles zusammenhängt. Und das bleibt auch fast bis zum Schluss so, denn alle Ermittler tun sich schwer mit den Fällen und dem Versuch Motive und Verdächtige zu finden. Nebenbei läuft auch noch ein Shitstorm im Internet, der sehr nach Verschwörungstheoretikern aussieht. Die hängt alles zusammen? Die Sprache ist sehr intensiv, sehr verkürzt, Manchmal nur einzelne Worte, manchmal Sätze auf das absolut Notwendigste beschränkt, Das Stilmittel, in einzelnen Worten zu kommunizieren oder in Sätzen, die auf ein Minimum herunter gebrochen sind, ist zwar eines, wird aber etwas überstrapaziert. Wirkt sehr getrieben, die Story wie die Schreibe. Ist gewöhnungsbedürftig, hält die Spannung aber hoch. Auch die Figur des Jan ist gewöhnungsbedürftig. Seine Gedankengänge und Handlungen oft schwer nachvollziehbar. Aber auch das natürlich ein Stilmittel. Muss jeder selbst entscheiden, wie er damit klarkommt. Absolut viel Drive bietet die Geschichte allemal.

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Veröffentlicht am 25.11.2025

Ein bisschen zuviel von allem

Draussen
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Eine sehr traurige, tragische Geschichte, der es allerdings stellenweise an Glaubwürdigkeit mangelt. Denn man fragt sich stets: Warum? Wieso sollte diese oder jene Person genau das tun, was sie in dem ...

Eine sehr traurige, tragische Geschichte, der es allerdings stellenweise an Glaubwürdigkeit mangelt. Denn man fragt sich stets: Warum? Wieso sollte diese oder jene Person genau das tun, was sie in dem Moment tut? Und warum in dem Moment? Und ist es glaubwürdig, dass die Personen, jeweils das können, was sie können? Und sind hier nicht einige Typen – insbesondere die Hauptprotagonisten - nicht womöglich einer gehörigen Gehirnwäsche unterzogen worden? Man kann hier nicht genauer werden, weil man dann spoilern würde. Aber insgesamt bleibt so Einiges fragwürdig. Die Geschichte ist vollgepropft mit allen möglichen Zutaten: fragwürdigen und unethischen Legionären, äußerst fragwürdigen, korrupten Lobbyisten und Politikern, Preppern und Verschwörungstheoretikern, einem Endzeitszenario, einer tragischen Familiengeschichte, rachsüchtigen Personen und Gewalttätern, sehr gewalttätigen und traumatischen Szenen. In Retrospektiven in Form des Tagebuchs eines der Protagonisten wird der Hintergrund für die aktuellen Ereignisse aufgerollt. Das Warum der siebzehnjährigen Cayenne ist allgegenwärtig. Der Sprach- und Erzählstil ist sehr gelungen und hält die Spannung hoch. Letztlich ist aber alles ein bisschen zuviel von allem.

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Veröffentlicht am 18.11.2025

Urig

Tod eines Wunderfitz'
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Sehr schön, wie der bayerische Akzent auf den badischen und den württembergischen aufeinandertrifft. Urig zieht sich das durch das ganze Buch hindurch. Sehr „lehrreich“. Ein sympathisches Team, das sich ...

Sehr schön, wie der bayerische Akzent auf den badischen und den württembergischen aufeinandertrifft. Urig zieht sich das durch das ganze Buch hindurch. Sehr „lehrreich“. Ein sympathisches Team, das sich da um den Toten aus dem Fischteich kümmern muss. Wohlgemerkt Teich, nicht Weiher. Denn ein Weiher ist natürlich, der irgendwann mal verlandet. Ein Teich ist künstlich angelegt, um den sich wer kümmert. Nicht nur der Kommentar zieht sich mehrfach durch die Geschichte hindurch. Wie soll man sagen: Ein urbayerischer, urbadischer, urwürttembergischer Regiokrimi mit viel Herz und Humor. Die Kollegen mit den "Scherzen'"' mit Rosen und toten Mäusen sind widerlich. Aber es ist gut, dass das hier auch thematisiert wurde, denn leider findet man solche Vollpfosten überall.

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Veröffentlicht am 17.11.2025

Amüsant

Fadenkreuz
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Ein Erstochener, der dann aber nicht am Erstechen verstorben ist. Eine Verdächtige, die durch Intervention von Staatsanwältin und Bürgermeisterin in Haft genommen und quasi vorverurteilt wird. Und die ...

Ein Erstochener, der dann aber nicht am Erstechen verstorben ist. Eine Verdächtige, die durch Intervention von Staatsanwältin und Bürgermeisterin in Haft genommen und quasi vorverurteilt wird. Und die sich darüber zu freuen scheint. Ein Strickclub, der sich sehr viel einfallen lässt, um die in Haft Genommene zu rehabilitieren. Ein Kommissar, der einen anderen Täter vermutet, aber nicht recht voran kommt und zusätzlich von Staatsanwältin und Bürgermeisterin ausgebremst wird. Erst die Hacker-Qualitäten seiner Partnerin bringen in auf die richtige Spur. Die Leser erwartet darüber hinaus viel Klugscheisserei, sowie gekonnte Wortspiele rund um die Begriffe Sticken, Stricken und Verwandtes. Fertig ist eine amüsante Lektüre. Ein quasi gemütlicher Krimi mit viel Lokalkolorit, ruhig und humorvoll erzählt, mit sympathischen Protagonisten*innen.

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Veröffentlicht am 08.11.2025

Viel Drive

Das Forsthaus
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Nach mehreren Fehlgeburten physisch und psychisch am Ende muss Katherina fassungslos feststellen, dass ihr Ehemann ein heruntergekommenes Haus im Westerwald erstanden hat und aufwendig renovieren will, ...

Nach mehreren Fehlgeburten physisch und psychisch am Ende muss Katherina fassungslos feststellen, dass ihr Ehemann ein heruntergekommenes Haus im Westerwald erstanden hat und aufwendig renovieren will, um so ein neues Zuhause für sie weitab von ihrem bisherigen Zuhause in Berlin zu schaffen. Vor vollendete Tatsachen gestellt, ist sie sowohl von dem Haus, als auch der Gegend völlig enttäuscht, aber auch von ihrem übergriffigen Ehemann, der einige Dinge zu verbergen hat. U.a., dass es sich bei dem Haus um ein Mordhaus handelt, in dem vor einem Jahrzehnt Flora ihren Ehemann ermordet und skalpiert haben soll. Während ihr Mann sich immer merkwürdiger verhält, die Dorfbewohner ihr mit zunehmender Feindseligkeit begegnen, stürzt sich Katharina in diesen Mordfall und deckt nach und nach sowohl in diesem, als auch im Fall eines Serientäters, der kleine Mädchen vergewaltigte und ermordete, Ungereimtheiten auf, was sie und den ehemaligen Anwalt von Flora zunehmend in Gefahr bringt. Aus wechselnden Zeitperspektiven und unterschiedlichen Blickwinkeln von Flora, Katherina und dem Serientäter erzählt, erhält die Geschichte viel Drive und Spannung und wird sehr wendungsreich vermittelt.

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