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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2021

Lesenswert

Der letzte Grund
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Eine spannende Geschichte über ein gesunkenes Traditionsschiff mit der Leiche eines Flüchtlings und einem verschwundenen Bootsmann, den man eigentlich in dem Schiff vermutete. Die Story führt weit in die ...

Eine spannende Geschichte über ein gesunkenes Traditionsschiff mit der Leiche eines Flüchtlings und einem verschwundenen Bootsmann, den man eigentlich in dem Schiff vermutete. Die Story führt weit in die frühe Geschichte des Schiffes zurück, das im Krieg als Fluchtschiff für von der Gestapo Verfolgte eingesetzt wurde. Aber auch in die Geschichte des damaligen Bootseigners, der selbst von der Gestapo verfolgt und gefoltert wurde. Und in die Geschichte eines Bildes - Naziraubkunst - das als verschollen gilt und von verschiedenen Menschen aus teils sehr eigennützigen Motiven gesucht wird. Bietet eine sehr eigenwillige Thematisierung des Themas Kriegsenkel. Letzterem mag man kritisch gegenüberstehen. Die Lektüre aber war spannend erzählt und bot Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Überraschend

Hirngespenster
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Eigentlich kein Thriller - eher eine durchaus tragische und Problem beladende Geschichte dreier Frauen und dreier Männer, die untrennbar miteinander verbunden sind. Da ist Silvie, die, gefangen in ihrem ...

Eigentlich kein Thriller - eher eine durchaus tragische und Problem beladende Geschichte dreier Frauen und dreier Männer, die untrennbar miteinander verbunden sind. Da ist Silvie, die, gefangen in ihrem Körper, nicht laufen, nicht sitzen, nicht sprechen kann, die gefüttert werden muss, die fast alles um sich herum versteht, aber das meiste nicht begreift. Anna, ihre Schwester, die immer mehr Tabletten nimmt, Zwangsneurosen entwickelt, mit ihrem Leben nicht klarkommt. Sabrina, die Ex-Freundin von Silvies Mann Johannes, der sich zur Ex zurücksehnt, wie sie sich zu ihm hinsehnt. Matthias, der Mann von Anna, der sie offenbar misshandelt und Jens, mit dem Silvie ihren Mann betrügt. Das alles erfährt man in den Selbstreflexionen von Silvie und aus Blickwinkeln der anderen beiden Frauen, da die Perspektive immer wieder wechselt, weil die Geschichte immer wieder aus der Sicht der drei Frauen dargestellt und in Retrospektiven beleuchtet wird. Bis zum in der Tat überraschenden Ende. Durch diesen Perspektivwechsel bleibt der Leser in Spannung gehalten, auch durch die temporeiche Entwicklung der Geschichte. Kann man schon als Pageturner bezeichnen.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Rasant

Einsames Grab
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Der Fund eines kopflosen Skeletts führt das Sylter Kommissariat zu einem alten Fall eines verschwundenen Mädchens, den man aber eher als den einer Ausreisserin abgetan hatte. Die Ermittlungen vor 15 Jahren: ...

Der Fund eines kopflosen Skeletts führt das Sylter Kommissariat zu einem alten Fall eines verschwundenen Mädchens, den man aber eher als den einer Ausreisserin abgetan hatte. Die Ermittlungen vor 15 Jahren: mehr als schlampig. Die Frage taucht auf, ob dieser Fall mit dem zweier Morde zwei Jahre später zu tun hat. Auch die Spur in Richtung Pädophilenszene taucht sehr bald auf. Dazwischen die merkwürdige Rolle einer Verlegerin, einer traumatisierten Archäologin, die ihre Erlebnisse für den Verlag aufschreiben und eines Ghostwriters, der eben diese Geschichte umsetzen soll. Verlegerin und der Schreiberling finden den noch vermissten Kopf des Opfers, deren Mutter jüngst unter merkwürdigen Umständen ums Leben kam. Eine undurchsichtige Gemengelange, verschärft durch die Rachegelüste der Kommissarin, die einen Zusammenhang mit dem Mord an ihrer Schwester sieht und diesen rächen will. Eine recht rasant geschriebene Geschichte, die den Leser gefangen hält. Der Schluss kommt recht plötzlich und einige Fragen bleiben un- oder nicht befriedigend beantwortet. Insgesamt aber eine pageturnende Geschichte, die neugierig auf kommende macht.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Urkomisch

Rieslingmord
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Wenn Erwin mit seinem Traktor auftaucht, wird es schon mal "philosophisch": Wo täte wir hinkumme, wenn jeder bloß sage tät "Wo täte wir hinkumme?" un keiner täte hingehe, um zu gucke, wo ma hinkumme tät, ...

Wenn Erwin mit seinem Traktor auftaucht, wird es schon mal "philosophisch": Wo täte wir hinkumme, wenn jeder bloß sage tät "Wo täte wir hinkumme?" un keiner täte hingehe, um zu gucke, wo ma hinkumme tät, wenn man hingehe tät". Auf derartiger "Sinnsuche" sind nicht nur Carlos auf der Flucht vor Mafia und Polizei, auch die frisch aus Indien eingetroffene Gruppe im Zeltlager im Wald will nicht nur Erleuchtung finden, sondern ist auch fleißig dabei, die Dorfbewohner zu "erleuchten". Dazwischen Unfall oder Mord, möglicherweise im Zusammenhang stehend mit einem Unfall oder Mord mehr als ein Jahrzehnt zuvor. Carlos, zwar auf der Flucht und schon von einer Polizeikollegin gefunden, ermittelt munter drauflos, wobei so manches in die Grütze geht. Inmitten der pfälzisch Dialektierenden Chang mit seinen Zen Witzen: Wie bestellt ein Zen-Mönch ein Sandwich? Eins mit allem! In dieser Mischung aus Regiokrimi, Romantik, Mysthik und Märchen geht nicht alles immer sehr logisch zu. Aber liebenswert und manchmal zum Schreien komisch. Die Grundlagen für den Folgeband sind gelegt und da fragt man nicht lange "Wo täte wir hinkumme?" Weeschwieschmään?

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Nichts für schwache Nerven - aber Daumen hoch

Blutzeit
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Eine albtraumhafte Geschichte. Wie kann man auf derart abartige Tötungsmethoden kommen? Da geht einer um und bringt – scheinbar wahllos – Leute um, auf eine Weise, die sie möglichst lange leiden lässt. ...

Eine albtraumhafte Geschichte. Wie kann man auf derart abartige Tötungsmethoden kommen? Da geht einer um und bringt – scheinbar wahllos – Leute um, auf eine Weise, die sie möglichst lange leiden lässt. Eine Staatsanwältin, nach der Trennung von ihrem Ehemann, noch ganz neu vor Ort, findet in älteren Akten noch nicht aufgeklärte Fälle, die womöglich im Zusammenhang mit dem aktuellen Mord an einer alten Frau stehen könnten, sowie eine Reihe von Tiertötungs- und –quälerei-Delikten, zu denen sie ebenfalls einen Zusammenhang vermutet. Keiner will ihr jedoch so recht glauben. Fast alle sehen in ihr nur eine arrogante Einmischerin, der man tunlichst die Zusammenarbeit verweigern sollte. Das geht bis hin zur Insubordination. Jedoch geht das Morden weiter und zwar plötzlich ausschließlich an Freunden und Bekannten der Staatsanwältin. Die Zusammenhänge werden deutlicher – auch für das Ermittlerteam. Es scheint sich da wirklich „Das Böse“ handfest zu manifestieren.
Wie gesagt, man fragt sich als Leser, wie man als Autorin auf eine solche Fülle von Grausamkeiten kommen kann.
Die Geschichte ist zügig erzählt, die Charaktere schlüssig dargestellt, die Em-, Sym- und Antipathien gut herausgearbeitet. Man kann sich in die Personen und ihre Umfelder gut hineindenken. Man liest das Buch in einem Rutsch durch, weil wirklich spannend. Am Schluss wünscht man sich, die Fixierung gerade auf die Staatsanwältin wäre etwas umfassender und schlüssiger begründet worden. Ansonsten: Daumen hoch.

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