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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2018

Wem ist zu trauen?

Aura 3: Aura – Der Fluch
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Hannah ist enttarnt und muss von der Akademie fliehen. Ihre Freunde Lea, Raphael, Dorian, Norwin und Valentin, sind bei ihr. Doch die Konstellation und Angst sind keine guten Ratgeber und so eskaliert ...

Hannah ist enttarnt und muss von der Akademie fliehen. Ihre Freunde Lea, Raphael, Dorian, Norwin und Valentin, sind bei ihr. Doch die Konstellation und Angst sind keine guten Ratgeber und so eskaliert die Lage. Zudem sehen sie sich noch immer der Bedrohung durch Levander gegenüber und müssen diesen ausschalten. Ein gemeinsamer Plan bringt die Freunde einander wieder näher.
Der 3. Band beginnt genau dort, wo Band 2 endet, es ist ein nahtloser Übergang. Man muss also Band 1 und Band 2 zwingend gelesen haben, sonst findet man sich in der Handlung von Aura – Die Flucht nicht zurecht. Da meine Lektüre auch schon ein bisschen zurücklag, brauchte ich ein paar Seiten, um wieder in die Handlung zu finden.
Freundschaften werden auf die Probe gestellt, Liebe hinterfragt, Pläne geschmiedet und Fallen gestellt. So könnte man das Buch kurz zusammenfassen, allerdings ist es natürlich viel komplexer und teilweise auch etwas verwirrend, weil man nie weiß, wer jetzt zu wem hält und ob er nicht vielleicht doch intrigiert. Aber auch das macht einen großen Teil des Reizes dieses Buches aus. Besonders gefallen haben mir immer die Szenen zwischen Hannah und Valentin. Da sprühten die Funken, wenn die beiden sich mal wieder einen Schlagabtausch geliefert oder ein Trinkspiel veranstaltet haben.
Das Ende fand ich etwas unerwartet, es sterben Menschen, aber nicht die, von denen ich es erwartet hatte. Es ist auch für Jugendliche sehr hart geschrieben und ich würde zögern, dieses Buch einer 13 Jährigen zu lesen zu geben.
Fazit: ein Ende, das mich nicht ganz befriedigt hat, das aber alles in allem logisch aufgebaut und spannend erzählt war.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Was wäre wenn?

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Helene arbeitet als Programmiererin beim Nationalen Sicherheitsamt. Zusammen mit Kollege Lettke ist sie dafür zuständig, Unregelmäßigkeiten in der Bevölkerung aufzudecken und somit versteckte Juden aufzuspüren. ...

Helene arbeitet als Programmiererin beim Nationalen Sicherheitsamt. Zusammen mit Kollege Lettke ist sie dafür zuständig, Unregelmäßigkeiten in der Bevölkerung aufzudecken und somit versteckte Juden aufzuspüren. Doch als die Abfrage persönlich wird, gerät Helene in Schwierigkeiten. Sie manipuliert die Programme.
Auch Eugen Lettke verwendet die Abfragen zu seinem eigenen Vorteil. Können die beiden ihre Mauscheleien verheimlichen oder trifft sie doch der Boomerang, indem sie selber schon in die Maschen der Abfragen geraten sind?

Eschbach entwirft ein fiktives Szenario, das erschrecken und aufrütteln soll. Denn das, was er Anfang des 2. Weltkrieges ansiedelt, ist leider teilweise schon grausame Realität. Jeder Mensch, der einen Computer, EC-Karte oder Handy benutzt, ist gläsern. Eschbach geht hier aber noch einen Schritt weiter, indem er den Abfragen einen Namen gibt: was damit alles möglich ist und wie schnell man sich dadurch verdächtig machen kann.

Helene macht im Laufe des Buches eine Wandlung durch: von der unbedarften „Programmstrickerin“, hin zu jemand, der auch mal hinterfragt, was er überhaupt durch seine Arbeit anrichtet. Mir gefiel die Stelle, als Helene endlich aufwachte sehr gut. Dann nämlich, als die Opfer Namen bekamen, bzw. als ihr aufging, dass auch ihr Glück in Gefahr sein könnte.

Verbindungen zu Anne Frank und Die weiße Rose machen das Buch noch authentischer und fassbarer.

Eugen war mir von Anfang an unsympathisch. Seine Art, mit Frauen umzugehen, war einfach nur widerwärtig.

Das Ende hätte ich mir persönlich anders gewünscht, allerdings ist es in der Form, die Eschbach wählt, realistischer.

Fazit: Was wäre wenn? Wenn es im 3. Reich schon Computer gegeben hätte? Dieses „Wenn“ erzählt Eschbach spannend, logisch und aufrüttelnd.

  • Einzelne Kategorien
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  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.09.2018

Sommerliebe

Die Sonnenschwestern
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Eine Erzählung auf zwei Ebenen, Gegenwart und Vergangenheit, die mir sehr gut gefallen hat. Nora will ihr Leben verändern und fährt in das Dorf, in dem ihre Mutter aufgewachsen ist. Dort lernt sie die ...

Eine Erzählung auf zwei Ebenen, Gegenwart und Vergangenheit, die mir sehr gut gefallen hat. Nora will ihr Leben verändern und fährt in das Dorf, in dem ihre Mutter aufgewachsen ist. Dort lernt sie die aufgeweckte Kaitlin kennen und findet heraus, dass es ein Geheimnis in ihrer Familie gegeben hat. Dieses möchte sie unbedingt aufdecken.

Ein sehr schöner Roman. Rees‘ Schreibweise ist lebendig und anschaulich und lädt stellenweise zum Träumen ein. Vor allem die Sommer in Chloes‘ Kindheit fand ich toll. Hier merkt man die Liebe der Autorin zu dem Flecken in England. Außerdem fand ich die Entwicklung von Nora sehr gelungen. Von der hektischen Geschäftsfrau mit Psychosen hin zur gelösten Frau, die auch wieder offen für Neues ist. Der Wechsel der Perspektiven hat für eine leichte Spannung gesorgt, außerdem kam man so als Leser in den Genuss, mehr zu wissen als Nora. Ich fand beide Stränge sehr schön zu lesen.
Ein wenig schwer fiel mir allerdings der Einstieg ins Buch, der war mir ein wenig zu langatmig.

Veröffentlicht am 26.09.2018

die Welt der Bücher

Der Pakt der Bücher
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Mercy Amberdale hat gerade das letzte Abenteuer überstanden, als schon das nächste ins Haus steht. Marquis Cedric überbringt ihr die Nachricht, dass nur sie die Buchhändler retten kann, indem sie sich ...

Mercy Amberdale hat gerade das letzte Abenteuer überstanden, als schon das nächste ins Haus steht. Marquis Cedric überbringt ihr die Nachricht, dass nur sie die Buchhändler retten kann, indem sie sich bei Kommissar Sedgwick einschleicht und spioniert, was er mit dem Buch von Barnabas vorhat. Schnell wird Mercy klar, dass Sedgwick auf die Spur eines Mörders aus einem Buch von Charles Dickens kommen will. Doch mit seiner Beschwörung überschlagen sich die Ereignisse.

Anfangs habe ich etwas gebraucht, bis ich wieder im Buch angekommen war. Denn die vielen Namen und die Absichten, die hinter ihnen steckten, waren schon etwas verwirrend. Es kommen viele Ereignisse aus „Die Spur der Bücher“ vor, man sollte das Buch also (möglichst zeitnah) vorher gelesen haben. Aber schnell hatte Kai Meyer mich mit seiner Magie wieder in den Bann gezogen.
Obwohl das Buch sehr viele Kämpfe enthält, fehlen auch die magischen Momente nicht. Beeindruckt war ich wieder von einigen tollen Einfällen Meyers. Ich hätte auch manchmal gern so einen Schluck Lesezeit, der die Zeit anhält, um mehr lesen zu können. Und auch so manchen Charakter aus Büchern würde ich dann gern mal kennen lernen.
Was ich im letzten Band etwas bemängelt habe war, dass die Figuren um Mercy herum, ihre Freunde Tempest und Philander etwas blass geblieben sind, hat sich in diesem Buch geändert. Vor allem Tempest bekam viel Raum und auch Philanders Einsatz bei Rudelkopf fand ich sehr gelungen.
Leider war die Handlung teilweise etwas verwirrend und sprunghaft. Zu viele Stränge packte der Autor für mich in die Story, so dass zwar Spannung entstand, man aber teilweise doch abgelenkt war und ich für mich dachte, dass mir ein Strang gut gereicht hätte.
Fazit: Ich liebe die Welt der Bibliomantik von der ersten Stunde an. Zauberhaft, magisch und für alle Bücherliebhaber ein Traum.
Leider war Band 2 ein wenig schwächer als der 1. Band, dennoch habe ich die Geschichte um das Liber Mundi wieder sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Zwillinge trennt keiner

Verloren in Eis und Schnee
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Die Zwillinge Viktor und Nadja werden bei der Evakuierung Leningrads getrennt. Viktor erfährt, dass der Zug, in dem Nadja gesessen hatte, ausgebombt worden ist. Er glaubt aber nicht an ihren Tod, spürt ...

Die Zwillinge Viktor und Nadja werden bei der Evakuierung Leningrads getrennt. Viktor erfährt, dass der Zug, in dem Nadja gesessen hatte, ausgebombt worden ist. Er glaubt aber nicht an ihren Tod, spürt er doch, dass sie noch lebt. So macht er sich von Sibirien auf den langen Weg zurück nach Leningrad, um wieder mit ihr vereint zu sein. Auf seinem Weg erlebt er jede Menge Abenteuer und gerät mehr als einmal in Gefahr.
Das Buch hat mich sehr gefesselt. Deutsche Bücher mit dem Hintergrund des 2. Weltkrieges habe ich schon zuhauf gelesen. „Verloren in Eis und Schnee“ schildert die Sicht russischer Einwohner, vor allem der Kinder und hat mich sehr berührt. Die Angst, der Hunger, die Entbehrungen und auch die Gefahren, in denen jeder Bürger lebte, sind sehr authentisch dargestellt.
Viktors Weg durch die Weiten Russlands und Nadjas Leben auf der letzten Insel, die noch nicht von Deutschen besetzt ist, sind zwar etwas übertrieben dargestellt, nichtsdestotrotz aber dennoch spannend und sehr unterhaltsam. Die Story ist im Tagebuchstil angelegt, jeder Erzähler hat eine eigene Farbe, was das Verfolgen, wer jetzt gerade erzählt, sehr einfach macht. Die Tagebücher werden nach Ende des Krieges gefunden und von einem Offizier bewertet, über dessen Randbemerkungen ich mich immer wieder köstlich amüsiert habe.
Fazit: ein sehr interessantes Kinder- und Jugendbuch, das aber auch Erwachsene begeistert.