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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2022

Nichts ist wie es scheint

Das Loft
1

Eine Menge Blut in einem Loft, 2 verdächtige Personen, doch beide sind sich (fast) sicher, dass sie nicht für die Sauerei verantwortlich sind. Ein verschwundener Mitbewohner, der keine einfache Vergangenheit ...

Eine Menge Blut in einem Loft, 2 verdächtige Personen, doch beide sind sich (fast) sicher, dass sie nicht für die Sauerei verantwortlich sind. Ein verschwundener Mitbewohner, der keine einfache Vergangenheit hat. Diese Konstellation birgt Spannung und unvorhergesehene Momente in sich.
Geschke kündigt schon im Vorwort einen Kracher an und den hält er auch ein. Ich hatte zwar zwischendurch eine Vermutung, aber als es dann tatsächlich eintrat, war ich doch überrascht.
Sarah, Marc und das Polizeirevier teilen sich die Handlung. Dadurch ist man als Leser immer eng mit dabei. Vor allem bei den Ermittlungen der Polizisten, aber auch bei Marcs Rückblicken in die Vergangenheit. Marc spricht von Anfang an von seiner Unschuld, bei Sarah ist man da nicht so sicher. Und genau das verspricht ja auch Geschke von Beginn an: dass einer lügt. Nur wer es letztendlich ist, dem muss man schon auf die Spur kommen. Und das ist nicht einfach, denn der Autor spielt mit den verschiedenen Strängen und baut einige Wendungen ein.
Bei den Gedanken der Protagonisten wird einiges auch vorweggenommen, das erst später geklärt wird, was zusätzlich für Spannung sorgt.
Fazit: spannende Lektüre, locker und mitreißend geschrieben.

Veröffentlicht am 19.04.2021

Krimi mit viel Lokalkolorit

Schwarzwälder Morde
1

Eine Moorleiche und Attentate auf einen Schnapsbrauer beschäftigen das Team um Kommissar Justin Schmälzle in ihrem neuen Fall.

Ein sehr interessanter Fall wartet auf den Leser. Mit der Moorleiche lesen ...

Eine Moorleiche und Attentate auf einen Schnapsbrauer beschäftigen das Team um Kommissar Justin Schmälzle in ihrem neuen Fall.

Ein sehr interessanter Fall wartet auf den Leser. Mit der Moorleiche lesen wir quasi von einem Cold Case, den ich sehr interessant fand. Vor allem weil in Einschüben Tagebucheinträge der Frau geschildert werden, die wirklich mitreißend waren. Der parallele Fall mit dem Schnapsbrenner fand ich dagegen teilweise etwas ermüdend. Die Polizisten schießen sich voll auf einen Tatverdächtigen ein und das macht das Ganze etwas zäh.
Sehr witzig fand ich die ermittelnde Putzfrau, die über ihren Recherchen ganz die Reinigung der Büroräume vergisst. Auch sonst ist das Buch eher auf der humorigen, denn blutigen Schiene angesiedelt. Graze hat einen sehr netten Schreibstil. Hier wird nicht gesprochen, hier wird teilweise parliert. Und die Putzfee ist die Servicefrau für Reinigungsarbeiten.
Ein wenig schwierig ist – auch wenn ich Schwäbin bin – das Schwäbische zu lesen. Meistens wird es aber gleich auch übersetzt, so dass auch Ortsfremde alles verstehen können.
Im letzten Kapitel wird dann bereits auf einen weiteren Fall hingewiesen, der auch durchaus interessant anmutet.
Fazit: ein leichter Krimi mit Lokalkolorit, der recht humorig geschrieben, teilweise aber auch etwas anstrengend ist.

Veröffentlicht am 22.02.2021

Spannender Fall

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
1

Eine Stadt in Aufruhr. Eine Bandenrivalität fordert den gesamten Polizeiapparat und das gerade erst gegründete Cold-Case-Team um Ermittlerin Tess Hjalmarsson soll aufgelöst werden. Doch als eine Verbindung ...

Eine Stadt in Aufruhr. Eine Bandenrivalität fordert den gesamten Polizeiapparat und das gerade erst gegründete Cold-Case-Team um Ermittlerin Tess Hjalmarsson soll aufgelöst werden. Doch als eine Verbindung zu einem aktuellen Mordfall auftritt, bekommt das Team noch eine Chance. Werden die Ermittler den Mord an Max, der einige Jahre zurückliegt, aufklären können?

Zuerst sieht es ja gar nicht danach aus. So ein Cold Case ist ja auch überaus kniffelig und nach vielen Jahren verschwinden Erinnerungen und schlechte Gewissen werden kleiner. Da ist es dann oft nur ein winziger Hinweis und auf den wartet man dann den ganzen Fall über. Zudem hat Tess auch noch private Probleme.
War ich schon vom ersten Band der Reihe restlos begeistert, konnte mich auch dieser zweite Band wieder überzeugen. Die Handlung ist spannend erzählt, auch wenn sie teilweise etwas auf der Stelle tritt. Und der Plot war dann auch sehr überraschend und stimmig.

Die Charaktere fand ich wieder sehr realistisch dargestellt, mir haben nur leider ein paar der Ermittler des Teams aus Band 1 gefehlt. Tess ist in „Das gezeichnete Opfer“ beinahe eine Alleingängerin.

Fazit: überaus überzeugender Krimi, der durch tolle Charaktere und einen spannenden Fall punkten kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 21.01.2021

Seelentrösterbuch

Als das Leben wieder schön wurde
1

Ein sehr passender Titel für ein Buch, das nach dem 2. Weltkrieg spielt.
Greta, Marieke und Trixie – 3 ganz unterschiedliche Frauen und doch verbindet sie eins: Ihre Passion für das, was sie tun.
Greta ...

Ein sehr passender Titel für ein Buch, das nach dem 2. Weltkrieg spielt.
Greta, Marieke und Trixie – 3 ganz unterschiedliche Frauen und doch verbindet sie eins: Ihre Passion für das, was sie tun.
Greta zieht nach dem Tod ihrer Großmutter von Stockholm nach Hamburg. Anfangs fühlt sie sich sehr fremd, doch als sie erst Marieke und dann Trixie kennenlernt, wird es besser. Die 3 beschließen, einen mobilen Schönheitssalon zu eröffnen. Doch das Leben in jenen Nachkriegstagen ist gar nicht so einfach. Und dann sind da ja auch noch die privaten Probleme.
Was für ein schönes Buch! Genau passend in der heutigen Zeit. Ein Buch, das Mut macht. Und so lebendig erzählt. Die Charaktere wachsen einem gleich ans Herz und man fühlt mit ihnen.
Auch die Schreibweise der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Man ist mitten in der Handlung und fühlt sich wohl.
Gretas Suche nach ihrer Mutter, Trixies Probleme bei der Pflege ihrer Mutter und Mariekes Sehnsucht nach ihrem Sohn – all das wird flüssig und anschaulich in die Handlung um den Schönheitssalon eingebunden und ich fand alle drei gleich interessant zu lesen.

Ein wenig fremd blieb mir die Familie von Greta. Die handelten irgendwie irrational. Außer der Stiefbruder, der mit seiner lockeren Art so manches herausriss.

Bisher ist wohl keine Fortsetzung der Saga geplant, die Handlung ist in sich abgeschlossen. Ich würde mich dennoch freuen, wenn ich mehr von den 3 Frauen lesen dürfte.

Fazit: sehr schön erzählte Geschichte dreier Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen und für ihr Glück kämpfen.

Veröffentlicht am 29.08.2020

Ich zaubere dich tot

Nach dem Feuer
1

Ein junger Mann, der aus einem Zuhause flieht. Eine tote Frau. Ein ausgebranntes Wohnmobil. Und jede Menge Rätsel.



Zugegeben: ich fand etwas schwer in das Buch. Die ganzen Verwandtschaftsverhältnisse, ...

Ein junger Mann, der aus einem Zuhause flieht. Eine tote Frau. Ein ausgebranntes Wohnmobil. Und jede Menge Rätsel.



Zugegeben: ich fand etwas schwer in das Buch. Die ganzen Verwandtschaftsverhältnisse, die vielen Personen, dazu ein Junge, der geistig nicht auf der Höhe ist, das machte den Einstieg nicht leicht. Zudem wurde der Name des Jungen anfangs auch nicht erwähnt, so dass man die Familienbande noch schwerer durchschauen konnte. Aber nur so konnte der Rest des Buches gelingen. Denn Petra Hammesfahr baut ein Szenario auf, das sprachlos macht. Sie legt falsche Fährten und nimmt den Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle. Zuletzt weiß man selbst nicht mehr, was man glauben soll.


Unfassbar, wie gut Petra Hammesfahr die Figur des Jungen gelingt! Allein die Einstiegsszene, als er unbedingt zurück in den Wohnwagen will um seine Freunde zu retten – ein Meisterstück, das ihr da gelingt. Oder seine Flucht aus dem Elternhaus, die Zeit im Krankenhaus... Man klebt förmlich an den Seiten, weil man wissen möchte, wie sich alles auflöst. Klar war nur, dass Tosca ein Miststück war, die wohl verdient hatte, was ihr passiert ist.


Hammesfahrs Reihe um Kommissar Klinkhammer verfolge ich schon sehr lange und freue mich jedes Mal erneut auf ein Buch mit ihm. Ein wenig tritt er jetzt in den Hintergrund, seit er einen neuen Job hat, aber schlussendlich darf er weiter dabei sein, was ich sehr gut finde.


Fazit: Nach dem Feuer spielt mit den Nerven des Lesers. Verwirrt teilweise und man braucht anfangs ein wenig Biss, um sich durch die ganzen Personen zu lesen, aber dann wird man durch eine Handlung belohnt, die es in sich hat und die toll geschrieben ist, wenn auch wieder etwas anspruchsvoller als andere Krimis. Aber gerade das macht ja Hammesfahrs Erfolg aus.