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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2022

Spannend, aber es fehlt was

COLD CASE - Das gebrannte Kind
5

Eine Serie von Bränden erschüttert Schweden. Kommissarin Tess Hjalmarson und ihr Team müssen den Brandstifter finden, denn wie es scheint, ist er noch nicht am Ende seiner Taten. Die Spur führt in Tess‘ ...

Eine Serie von Bränden erschüttert Schweden. Kommissarin Tess Hjalmarson und ihr Team müssen den Brandstifter finden, denn wie es scheint, ist er noch nicht am Ende seiner Taten. Die Spur führt in Tess‘ Vergangenheit. Vor vielen Jahren geschah ein ganz ähnlicher Brand bei dem eine Frau ums Leben kam und der nie aufgeklärt wurde. Ist der Täter zurück?

Das Buch beginnt gleich sehr spannend und ich war gleich in der Handlung drin. Ich habe förmlich mit der Frau in dem brennenden Raum mitgebangt. Auch die Ermittlungen von Tess und ihrem Team waren sehr interessant, traten jedoch etwas auf der Stelle, weil alle Beteiligten so gemauert haben.

„Das gebrannte Kind“ ist bereits der 3. Fall um das Cold Case-Team von Tess Hjalmarson und kann unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Am Ende blieben leider einige Fragen offen und auch der zu Beginn des Buches erwähnte Cold Case um Jenny wurde nicht gelöst. Somit hat dieser Strang, der auch das Buch über kaum weiterverfolgt wurde, eher etwas störend gewirkt. Allerdings bietet Jennys Verschwinden Stoff für ein weiteres Buch, auf das ich mich bereits heute freue.

Fazit: Der Spannungsbogen sinkt leider nach dem 1. Drittel merklich ab, weil der Täter scheinbar entlarvt ist. Auch der Buchtitel verrät m.E. schon etwas zu viel.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Immer wieder gerne

Vergessene Gräber
4

In Frankfurt werden junge Leute ermordet, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Mara Billinsky und Jan Rosen sehen keinen Zusammenhang und so gestalten sich die Ermittlungen recht schwierig. Zumal ...

In Frankfurt werden junge Leute ermordet, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Mara Billinsky und Jan Rosen sehen keinen Zusammenhang und so gestalten sich die Ermittlungen recht schwierig. Zumal die Eltern der Opfer scheinbar alle etwas zu verbergen haben.
Bereits der Prolog war sehr spannend und ich war gleich mitten in der Handlung gefangen. „Vergessene Gräber“ ist bereits der 5. Band um die Kommissare Mara Billinsky und Jan Rosen und ich habe alle verschlungen. Mittlerweile ist es fast wie nach Hause kommen, wenn ich einen neuen Band mit den beiden aufschlage und zu lesen beginne.
„Vergessene Gräber“ ist recht grausam aufgezogen und der Autor schont den Leser nicht. Maras Gegner scheinen schier übermächtig und mehr als einmal gerät sie wieder in große Gefahr.
Zum Hauptstrang gibt es noch eine Nebenhandlung, in der Rosen eine wichtige Rolle spielt, was mir sehr gut gefallen hat, da er bisher immer ein wenig hinter Mara zurückstecken musste. Die war in diesem Band dann auch etwas zahmer als sonst. Vor allem bei Rosen ist es sehr schön, seine Entwicklung mitzuerleben und man wünscht ihm, dass seine Pläne Früchte tragen.

Fazit: Bitte mehr von Mara von Jan! Immer wieder.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Mitreißend

Das verborgene Paradies
3

Als Susannas Ehemann ermordet wird, gerät Susanna unter Mordverdacht und wird verdächtigt, eine Hexe zu sein. Im Jahre 1633 das sichere Todesurteil. Ihr Jugendfreund Daniele versucht alles, um ihr bei ...

Als Susannas Ehemann ermordet wird, gerät Susanna unter Mordverdacht und wird verdächtigt, eine Hexe zu sein. Im Jahre 1633 das sichere Todesurteil. Ihr Jugendfreund Daniele versucht alles, um ihr bei ihrem Prozess zu helfen und einen Freispruch zu erwirken. Doch die Gegner scheinen übermächtig.
Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt, was die Spannung sehr hoch hält. Der Einstieg fiel mir ein klein wenig schwer, weil teilweise Erklärungen fehlten, die dann erst im nächsten Kapitel aufgeklärt wurden. Dennoch war der Einstieg sehr mitreißend mit der Geburt von Susanna und dem Tod von Danieles Mutter und seinen „Eintritt“ ins Kloster.
Der Prozess zieht sich über weite Strecken des Buches, was mich sehr fasziniert hat. Weiß man doch, dass solche Prozesse früher eher eine Farce waren und die Delinquenten keine Chance hatten. Doch Daniele steht Susanna treu zur Seite und hat mich manches Mal sehr überrascht.
Mit Susanna und Daniele ist DiFulvio wieder ein Pärchen gelungen, dem man gerne folgt. Die unbeugsame Susanna und der aufrichtige Daniele, der seinen Platz im Leben mühsam finden musste konnten mich voll überzeugen. Auch die Antagonisten sind dem Autor sehr gut gelungen und waren gut ausgearbeitet.
Das Ende hatte ich mir anders vorgestellt, aber es ist schlüssig und authentisch.
Fazit: Mit „Das verborgene Paradies“ zieht der Autor den Leser tief hinein ins Mittelalter und Frauen, die unterdrückt werden und sich nichts zu sagen trauen, weil sie um ihr Leben fürchten.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Ackerman vs. Demon - kann ja nur spannend werden

Die Stimme des Wahns
3

Als Ackerman und Shirazi entdecken, dass ein gefährlicher Killer gar nicht im Hochsicherheitsgefängnis sitzt, sondern ein Double, stechen sie in ein Wespennest und geraten in tödliche Gefahr.
Das Buch ...

Als Ackerman und Shirazi entdecken, dass ein gefährlicher Killer gar nicht im Hochsicherheitsgefängnis sitzt, sondern ein Double, stechen sie in ein Wespennest und geraten in tödliche Gefahr.
Das Buch startet wieder spannend und mitreißend und gleich nach den ersten Zeilen war ich voll in der Handlung gefangen.
Dieses Mal wird es auch für Ackerman schwierig, der Überlegene zu sein, denn mit Demon scheint er seinen Meister gefunden zu haben. Manipulativ und ihm immer einen Schritt voraus, spielt Demon ein fieses Spiel. Und das fand ich sehr gelungen. Flaut die Spannung zwar nach dem 1. Drittel ein klein wenig ab, sorgt das furiose Finale dann wieder dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Leider kommt Shirazi in diesem Band etwas zu kurz. Sie hat am Anfang einen etwas größeren Auftritt und am Ende ein kleines Gastspiel. Mir gefällt ja vor allem das Zusammenwirken der beiden Charaktere, da hat mir dann schon etwas gefehlt. Dafür lesen wir wieder von Marcus und seinem Sohn Dylan, was mich dann wiederum sehr gefreut hat.
Die Handlung ist teilweise recht spannend, teilweise flaut sie aber auch ein wenig ab. Das Ende ist irgendwie überraschend, weist aber darauf hin, dass es auf jeden Fall noch einen Folgeband geben wird, dem ich schon jetzt entgegenfiebere.
Fazit: ich bin etwas zwiegespalten: einerseits war das Buch wirklich rasant und toll zu lesen, andererseits fehlte mir die weibliche Ermittlerin dieses Mal doch sehr.

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Veröffentlicht am 12.01.2019

Graue Stimmung in Island

Graue Nächte
4

Ein Schiff, das von Dänemark nach Island fährt, mehrere Menschen verschwinden und zwei männliche Leichen in der Nähe von Reykjavik – wie hängen diese Ereignisse zusammen?
Ja, das fragt sich der Leser zu ...

Ein Schiff, das von Dänemark nach Island fährt, mehrere Menschen verschwinden und zwei männliche Leichen in der Nähe von Reykjavik – wie hängen diese Ereignisse zusammen?
Ja, das fragt sich der Leser zu Beginn der Lektüre auch. Denn es gibt so gar keine Anhalts- und Berührungspunkte und das macht auch die Ermittlung für Kommissar Flóvent und Kollege Thorson von der Militärpolizei nicht einfach. Nur in klitzekleinen Schritten kommen die beiden dem Geschehen auf die Spur.

Indridasson gelingt es vortrefflich, die Eigenheiten Islands herauszuarbeiten: die wortkargen Menschen, denen man alles aus der Nase ziehen muss, die Einsamkeit und auch die ärmliche Lebensweise derer, mit denen es das Leben nicht gut gemeint hat.
Allerdings macht das die Lektüre auch nicht ganz einfach. Was zu Anfang noch aussah, als spiele alles zur selben Zeit, entwickelte sich dann zu einer Story auf mehreren Ebenen, in denen Indridasson es dem Leser überlässt, festzustellen, was wohin gehört. Hier hätte ich mir manchmal eine Zeitangabe in der Kapitelüberschrift gewünscht.

Island zu der Zeit des 2. Weltkrieges. Ich wusste nicht viel von den Geschehnissen dort damals und fand, dass der Autor die geschichtlichen Zusammenhänge sehr flüssig in die Handlung hat mit einfließen lassen, so dass man sich als Leser nicht überfordert fühlte, aber dennoch so einiges an Wissen vermittelt wurde.
Fazit: ein eher düsterer Krimi, wie das Cover und der Titel schon versprechen, aber sehr raffiniert aufgebaut, vielschichtig und mit einer mysteriösen „Hauptdarstellerin“, die erst ganz am Ende einen Namen bekommt. Daumen hoch!

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