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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2019

Hectors Leben

Hector und die Suche nach dem Paradies
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Endlich ein neuer Hector!



Hector ist 25 und absolviert seine Assistenzarztzeit in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses. Nachdem ein chinesischer Arzt dort einen Qi-Gong-Kurs begonnen hat ...

Endlich ein neuer Hector!



Hector ist 25 und absolviert seine Assistenzarztzeit in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses. Nachdem ein chinesischer Arzt dort einen Qi-Gong-Kurs begonnen hat werden die ganzen Patienten spirituell. Hektor forscht nach und findet heraus, dass es an einem speziellen Tee liegt. Und hinter dem sind alle her! Hektor muss sogar nach Tibet reisen, damit die Verfolger nicht an das Geheimnis hinter dem Getränk kommen. Hierbei begleitet ihn Clothilde, in die sich Hector unsterblich verliebt hat. Doch die ist recht unnahbar.



Ein Teufelszeug! Dieser Tee wird natürlich auch von Hector probiert und seine Halluzinationen bringen ihn fast vom rechten Glauben ab. Eine herrliche Idee und eine herrliche Jagd durch Tibet beginnt. Stellenweise mutet das Buch fast wie ein Krimi an, stellenweise wieder wie eine Liebesgeschichte und stellenweise – leider – auch wie ein Religionsbuch. Letzteres war mir teilweise etwas zu viel. Die Gemeinsamkeiten zwischen Buddha und Jesus noch größtenteils interessant zu lesen, aber dann ging mir das Ganze etwas zu sehr ins Detail. Dabei war der Rest so zauberhaft geschrieben. Auch wenn ich bei Lelords Bücher immer ein wenig denke, da erzählt ein Schulkind einen Deutschaufsatz. Aber ich liebe seine Ausdrucksstärke, die immer wieder einfließt, z.B. in diesen Zitaten:



„Noémie hatte es tatsächlich lange nicht gemacht, aber mit Hector machte sie es ziemlich lange.“

„Im Grunde waren nämlich überall auf der Welt die Menschen und die Pflanzen diesseits wie jenseits einer Grenze die gleichen.“

Vor allem der letzte Satz regt zum Nachdenken an. In unserer heutigen Welt mit all ihren Problemen wünschte man sich, dass dieser aufgenommen und um die Welt gesendet wird.

Ich bin ein großer Fan von Hector, vor allem seine ersten Bücher, in denen er noch vom Vater angeleitet wird. Allen gleich ist Hectors Notizbuch, das ich mir manchmal auch für mich wünsche. Zum Träumen, Nachdenken oder einfach Abschalten.

Dieses Buch spielt in Hectors Jugend, also vor Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Wieder einfach gut!

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Was ist Glück?
„Wunderbare Zeiten sollten wir mal wieder haben“.
Dieses Zitat trifft den Kern des neuen Buches von Brigitte Riebe sehr genau. Denn das Schicksal schlägt hart zu und verlangt den Schwestern ...

Was ist Glück?
„Wunderbare Zeiten sollten wir mal wieder haben“.
Dieses Zitat trifft den Kern des neuen Buches von Brigitte Riebe sehr genau. Denn das Schicksal schlägt hart zu und verlangt den Schwestern aus dem Modehaus Thalheim so einiges ab.
In „Die Schwestern vom Ku’damm – Wunderbare Zeiten“ lesen wir mehr von Silvie, der zweiten Schwester. Sie sieht ihre Berufung nicht im Kaufhaus, sondern beim Radio. Und dort bringen ihre frischen Ideen einiges an Belebung für den Sender. In ihrem Privatleben läuft es hingegen weniger gut: die Liebe zu Wanja steht unter keinem guten Stern, und auch ihr Zwillingsbruder Oskar sorgt dafür, dass Silvie nicht zur Ruhe kommt. Doch die Thalheim-Schwestern halten zusammen…
Der Schreibstil von Brigitte Riebe hat mich wieder von der ersten Seite an mitgerissen und diese Begeisterung hielt bis zur letzten Seite an. Ihre Schilderungen sind toll recherchiert und fangen den Zauber dieser Zeit, aber auch die Mühsal, sehr gut ein. Der Krieg ist vorbei, die Leute haben wieder Geld, aber auch das sorgt für Probleme und ich finde, dass Riebe ihre Thalheim-Frauen sehr gut in diese Zeit einbindet.
Durch den „bösen“ Herrn Brahm bekommt das Buch sogar noch eine spannende Note. Oskar blieb mir in diesem Band allerdings zu blass, hier hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht bei seinen Eskapaden.
Fazit: Ein tolles Buch über Liebe und Leid, Freude und Trauer, Höhen und Tiefen und sympathische Charaktere.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Das berühmteste Krankenhaus Deutschlands

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Ein weiterer, unabhängiger, Band über das berühmteste Krankenhaus Deutschlands.
Anfang des 20. Jahrhunderts ist es ungewöhnlich, dass Frauen Ärzte sind und so hat Rahel Hirsch keinen leichten Stand an ...

Ein weiterer, unabhängiger, Band über das berühmteste Krankenhaus Deutschlands.
Anfang des 20. Jahrhunderts ist es ungewöhnlich, dass Frauen Ärzte sind und so hat Rahel Hirsch keinen leichten Stand an der Charité. Doch sie hat Unterstützer und kämpft für ihr Glück, so dass sie sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzen kann. Zusammen mit Barbara, ihrer Freundin, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt, hofft Rahel auf die Gleichstellung von Mann und Frau. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und plötzlich ist alles anders.
Ich habe mich sehr gefreut, wieder ins Berlin der 1900er Jahre versetzt zu werden. Das Buch ist wie ein kleiner Spaziergang durch die Geschichte, denn es wird nicht nur eine Story erzählt, diese wird auch perfekt in die geschichtlichen Zusammenhänge und die technischen neuen Errungenschaften eingebaut.
Die Freundschaft zwischen Barbara und Rahel hat mir sehr gut gefallen. Obwohl von unterschiedlichem Stand halten die beiden zusammen und helfen sich gegenseitig. Dabei profitieren beide Frauen von der Freundschaft und das fand ich sehr gelungen.
Die Kriegshandlungen haben mir später ein wenig zu viel Raum eingenommen und ich fand es schade – wenngleich realistisch - wie die Geschichte dann endete.
Leider fehlte mir ein wenig der Zauber aus Band 1.
Fazit: leider konnte mich dieser Band nicht so begeistern wie Teil 1, lesenswert ist das Buch aber allemal.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Lagerhaus des Grauens

Cold Storage - Es tötet
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Ein unersättlicher Pilz, der zudem unbesiegbar scheint, weil er mutations- und lernfähig ist, bringt die Regierung an ihre Grenzen.
1987 löscht er eine Kleinstadt in Australien aus und eine Probe davon ...

Ein unersättlicher Pilz, der zudem unbesiegbar scheint, weil er mutations- und lernfähig ist, bringt die Regierung an ihre Grenzen.
1987 löscht er eine Kleinstadt in Australien aus und eine Probe davon wird in ein scheinbar sicheres Lager unter der Erde gebracht. Doch der Pilz will leben.
2019 hat er es endlich geschafft, sich aus den Tiefen zu erheben und beschert Naomi und Teacake, den Nachtwachen eines Selfstorage-Services eine unruhige Nacht.
Das Buch spielt in nur einer Nacht, bringt den Leser aber um mehrere schlaflose solche. Denn der Pilz ist erschreckend in seiner Lebensweise. Und das weiß auch Roberto, der Mitarbeiter, der ihn ehemals unter die Erde gebracht hat und nun – schon in Rente – die Welt erneut vor diesem Killer retten muss.
Cold Storage hat ein unglaubliches Tempo und seine Charaktere sind größtenteils sympathisch. Die Spannung steigt mir jeder Seite und hält bis zum Ende an. Ich habe das Buch an einem Vormittag durchinhaliert, musste ich doch wissen, ob eine Vernichtung überhaupt möglich ist.
Fazit: rasanter Actionthriller, der einen in Atem hält.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Spannendes Rätsel

Wer heute lügt, ist morgen tot
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Evens Freundin wird ermordet und er gerät in Verdacht. Doch Even weiß, dass er es nicht getan hat und macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder. Dabei stellt er fest, dass sehr viele einen Grund ...

Evens Freundin wird ermordet und er gerät in Verdacht. Doch Even weiß, dass er es nicht getan hat und macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder. Dabei stellt er fest, dass sehr viele einen Grund hätten, Mari etwas anzutun. Was er dann jedoch herausfindet, hätte er sich nicht zu träumen gewagt.

Engers erster Jugendkrimi punktet durch eine Handlung, die den Leser durch einige Wendungen verwirrt und einen Schluss hat, mit dem man so (fast) nicht gerechnet hätte.
Enger baut seinen Krimi nicht in Romanform auf, sondern als Gerichtsverhandlung. Even steht als Zeuge vor Gericht und erzählt seine Geschichte. Durch die kleinen Einschübe im Gerichtssaal wirkt das Ganze noch plastischer.
Ich tue mich immer ein wenig schwer mit Ich-Erzählern und so hatte ich auch hier ein wenig Startschwierigkeiten. Vor allem weil der Anfang sich etwas gezogen hat. Erst nach und nach kommen die ganzen Einzelheiten des Mordes und seiner Hintergründe zum Vorschein und als Leser ist man gespannt, wer denn nun wirklich der Täter ist. Denn Enger präsentier und verwirft so einige! Und jeder selbst wirkt glaubwürdig, so dass ich wirklich nicht mehr wusste, was ich nun glauben soll.
Der Roman ist zwar in etwas jugendlicher Sprache verfasst, aber es macht auch als Erwachsener Spaß, die Zeilen zu lesen und mitzurätseln.